Donnerstag, 2. Dezember 2010

Gute Adventsnachricht für alle Kitas, Kindergärten, Jugendgruppen usw.

Die Musikpiraten ("Musik klar machen zum Ändern!") haben Creative Commons-lizenzierte Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder veröffentlicht.

"Singen im Advent"
Liederbuch "Singen im Advent". Coverfoto: Lotus Head. Lizenz: CC-BY-SA

Der Anlass ist bekannt: GEMA: Kitas sollen für Kopien bezahlen, Notenkopien in Kindergärten, oder, wie gewohnt etwas deftiger, bei denen mit den großen Buchstaben: GEMA-Abzocke! Kindergärten sollen für Liedkopien zahlen
Vor gut 14 Tagen wurde an dieser Stelle das Projekt "Creative Commons-lizenzierte Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder" gestartet. Ziel war es, ein gutes Dutzend gemeinfrei Lieder für die Advents- und Weihnachtszeit neu zu setzen, damit sie kostenfrei und legal von jedem kopiert werden dürfen - ohne dass jede Kopie über die GEMA bezahlt werden muss. Dieses Ziel wurde mit 26 Notensätzen mehr als erreicht.

Alleine neun Helfer haben Noten explizit für das Projekt gesetzt - und sich dafür teilweise sogar erst in LilyPond eingearbeitet. Fast alle verzichteten sogar auf die ausgelobte Aufwandsentschädigung von 10€. Neben für Kinder geeigneten Klassikern wurde auch kirchliches Liedgut und sogar ein österreichisches und zwei englische Stücke neu gesetzt.
Es sind sogar 30 Notensätze geworden. Die Liste kann sich sehen lassen - damit lässt sich so manche Advents- und Weihnachtsfeier stimmungsvoll und abgabenfrei gestalten:

1. Adeste fidelis - Herbei o ihr Gläubigen
2. Alle Jahre wieder
3. Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen
4. Der Heiland ist geboren
5. Es ist ein Ros entsprungen
6. Es ist ein Ros entsprungen (einstimmig)
7. Es kommt ein Schiff geladen
8. Es wird schon glei dumpa
9. Fröhliche Weihnacht überall
10. Ihr Kinderlein kommet
11. Jingle Bells
12. Joseph, lieber Joseph mein
13. Kling, Glöckchen, klingelingeling
14. Lasst uns froh und munter sein
15. Leise rieselt der Schnee
16. Macht hoch die Tür
17. Morgen kommt der Weihnachtsmann
18. Oh du fröhliche
19. Oh Tannenbaum
20. Schneeflöckchen
21. Stille Nacht, heilige Nacht
22. Still, still, still
23. Süßer die Glocken nie klingen
24. Tochter Zion, freue dich
25. Vom Himmel hoch, da komm ich her
26. We Wish You A Merry Christmas
27. Morgen, Kinder, wird’s was geben
28. Kommet, ihr Hirten
29. Ich lag und schlief, da träumte mir
30. Der Christbaum ist der schönste Baum

Download in vier verschiedenen Formaten (PDF, Open office-Textdokument, LilyPond-Daten, als PNG gerenderten Notenblätter) hier: Creative Commons-lizenzierte Notenblätter für Advents- und Weihnachtslieder

Bergedorf
(Foto: MartinM - CC-Lizenz by-nc-sa)

Eine lobenswertes Projekt, aus dem einige der Weihnachtslieder stammen, ist Kinder wollen singen Dort werden Noten für Kinderlieder in einem bearbeitbaren Format unter einer freien Lizenz gesammelt.

Dienstag, 30. November 2010

Nun gilt es, weiterzumachen! (Was denn auch sonst?)

Kaum ist der neue JMStV "dank" einiger einflussreicher Internet-Fürchter, erheblich mehr Super-DAUs in Justiz und Politik und zahlreicher Volksvertreterräter mit nicht vorhandenem Rückgrat durch, schon machen Blogs wegen neuem Jugendschutzgesetz dicht.

Da geben meiner Meinung nach Einige viel zu früh auf. Denn wenn man sich durchliest, was die Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia schreibt JMStV-2011: Häufig gestellt Fragen, dann kümmert mich das persönlich als Blogger herzlich wenig.
Warum, legt Jens Scholz hier in aller gebotener Deutlichkeit dar: Was der JMStV ist und was er nicht ist (die is mir doch Scheißegal-Ausgabe).

Es ist richtig, gegen den den JMStV zu protestieren. Denn dass die politische Kaste schon lange versucht, das Internet kaputtzumachen - aus purer Angst davor, dass hier sich nicht nur jeder frei äußern kann, und dabei sogar öffentlich wahrgenommen werden kann, ist offensichtlich. Kontrollverlust ist ihr Alptraum.
Der JMStV ist ein weiterer Schritt in Richtung Polizeistaat. Aber da die beteiligten Politiker und Juristen nicht den geringsten Schimmer haben, wie das Internet eigentlich funktioniert, ist es für die meisten Communities, Blogger, Twitterer, private Meinungsäußerungen, politische Arbeit und Kommunikation im Internet gar nicht anwendbar.
Wie Jens es ausdrückt, sind wir Internetbenutzer hier überhaupt nicht gemeint (selbst wenn wir gemeint gewesen sein sollten).

Und wer zu früh aufgibt, der arbeitet einer politischen Kaste, die Angst vor dem eigenen Volk hat, unbeabsichtig entgegen!

Montag, 29. November 2010

Alle Urheber sind gleich, aber einige Urheber sind gleicher

Heute findet die öffentliche Expertenanhörung der Enquête-Kommission zum Thema "Entwicklung des Urheberrechts in der digitalen Gesellschaft" statt. Einen Live-Stream sollte es beim Parlamentsfernsehen geben.
(Heute in der Enquête: Das Urheberrecht (netzpolitik))

Ein heikler Punkt ist die Frage, ob eine Verschärfung des Urheberrechts und seine "robuste" Durchsetzung (etwa über die "Three Strikes"-Regelung für Downloads illegaler Kopien) tatsächlich den Urhebern (Künstlern, Autoren) zugute kommt, oder nicht doch allein den Inhabern der Verwertungsrechte. Eine weitere heikle Frage ist, ob das Urheberrecht allen Urhebern in gleicher Weise zugute kommt - oder ob einige Urheber (die Großverdiener) doch "gleicher" sind.

Mathias Spielkamp antwortete in seinem Blog bereits auf den Fragenkatalog zur öffentlichen Anhörung Urheberrecht der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft am 29. November: Entwicklung des Urheberrechts in der digitalen Gesellschaft – Antworten auf die Fragen zur öffentlichen Anhörung Urheberrecht der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Für die Frage, ob das Urheberrecht allen Autoren gleichermaßen nützt, ist Spielkamps Antwort sehr aufschlussreich:
I.10.b) Welche Tendenz lässt sich zwischen dem Einkommen aus sogenannter Erst- und Zweitverwertung etwa durch Verlage insbesondere unter dem Gesichtspunkt der Buy-​Out-Verträge feststellen? (B’90/ DIE GRÜNEN)

Antwort: Die Frage, welchen Einfluss urheberrechtliche Regulierungen auf die wirtschaftliche Lage von Freiberuflern haben, ist äußerst schwer zu beantworten. Der bisher methodisch am weitesten entwickelte und damit aufschlussreichste Versuch wurde von Kretschmer und Hardwick unternommen, die in einer vergleichenden Umfrage unter britischen und deutschen „writers“ (im Folgenden „Autoren“) herauszufinden versuchten, welcher Anteil am Einkommen der Autoren auf der Basis des Urheberrechtsschutzes zustande kommt.

Die Umfrage unter 25.000 Autoren in Deutschland und Großbritannien ergab für professionelle Autoren (definiert als Autoren, die mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit mit Schreiben verbringen) in Deutschland im Jahr 2005 folgende Ergebnisse (Auswahl):
  • Sie erzielten ein mittleres Einkommen von 12.000 Euro („median income“, also der Wert, der die Stichprobe in zwei Hälften teilt, nicht zu verwechseln mit dem Durchschnittseinkommen). Das entsprach 42 Prozent des mittleren Nettoeinkommens aller deutschen Erwerbstätigen.
  • Das Einkommen aus tatsächlicher urheberrechtlicher Nutzung (aus Tantiemen der VG Wort) ist stärker verzerrt als alle anderen Einkommensarten: der Gini-Koeffizient1 für das Einkommen aus Autorentätigkeit ist 0,52, für das vollständige individuelle Einkommen ist 0,43 und für das Haushaltseinkommen ist 0,42. Der Gini-Koeffizient für das aus der VG-Wort-Ausschüttung erzielte Einkommen liegt bei 0,67. Das legt nahe, dass die momentane Urheberrechtsregulierung das Risiko der Ungleichverteilung verschärft, so Kretschmer und Hardwick. Die VG Wort hat im Jahr 2005 46.100.528 Euro an 94.101 Autoren ausgeschüttet, was ein Durchschnittseinkommen von 490 Euro und ein mittleres Einkommen von 197 Euro bedeutet.
  • Autoren, die mit ihren Verlagen bzw. Produzenten über das Honorar verhandeln, verdienen etwa das Doppelte dessen, was andere Autoren einnehmen. Die Ursache dafür kann nicht genau geklärt werden; Kretschmer und Hardwick gehen davon aus, dass es sich um ein „two way relationship“ handelt: Publishers or producers may only listen to authors with bargaining power – but equally, engaging in bargaining may increase the author’s bargaining power. (Verlage hören unter Umständen nur auf Autoren mit einer gewissen Verhandlungsmacht – gleichzeitig kann zu einer verbesserten Verhandlungsposition führen, überhaupt erst Verhandlungen zu führen.)
  • Verstärkte Verwertung im Internet hat nicht dazu geführt, dass Autoren mehr verdienen. 14,7 Prozent der britischen und 9,2 Prozent der deutschen Autoren haben Zahlungen für Internetverwertungen ihre Werke erhalten.
  • Das typische Einkommen der Autoren ist seit dem Jahr 2000 gefallen (sowohl in Deutschland, als auch in Großbritannien).
Es stellt sich also heraus, dass das Einkommen aus urheberrechtlicher Nutzung zum einen gering ist, zum anderen stark zugunsten der stärksten Marktteilnehmer verzerrt. Dabei ist zu beachten, dass Kretschmer und Hardwick unterscheiden zwischen Urheberrechts- und Nicht-Urheberrechtseinkommen („copyright and non-copyright earnings“), und Urheberrechtseinkommen als den Teil des Einkommens definieren, der aus Zahlungen der Verwertungsgesellschaften für abgabepflichtige Zweitnutzungen rührt, nicht jedoch vertraglich vereinbartes Einkommen. Diese Einschätzung kann vor allem aufgrund der Analysen zu Urhebervertragsrecht und AGB-Regelungen geteilt werden, da sie nahe legen, dass das Urheberrecht – zumindest derzeit – die Verhandlungsposition der Autoren nicht stärkt.
Im Bereich "Musik" dürfte die Verzerrung zugunsten der stärksten Marktteilnehmer noch erheblich deutlicher sein. Während die Regelungen der VG Wort für die Kleinverdiener unter den Schreiberlingen (also die meisten) einigermaßen fair sind, trifft das auf die GEMA ganz und gar nicht zu: Die Künstlertantiemen werden nach einem hochkomplizierten "PRO-Verfahren" berechnet, das Großkünstler, die ohnedies bereits hohe Einnahmen erzielen, bevorteilt, während "kleinere" Künstler und Bands benachteiligt werden.

Sonntag, 28. November 2010

Aus der Wunderwelt der gut-doofen Filme - heute: Der Frosch mit der Maske

Er ist einer der prägendsten deutschen Kriminalfilme. Mit ihm begann die Serie der deutschen Edgar Wallace-Verfilmungen der 1960er Jahre. Die charakteristische Mischung aus klassischem "Wer war's?"-Kriminalfilm, Gruselkrimi und Kriminalkomödie, die durch das Spiel mit Licht und Schatten erzeugten düster-bedrohliche Atmosphäre, die knappen Dialoge, der pointierte Einsatz der Musik, aber auch die klischeehafte Zeichnung der Figuren wurden oft nachgeahmt, nicht nur von Wallace-Verfilmungen, bis die Masche Anfang der 1970er Jahre hoffnungslos ausgeleiert war.

Aber streng genommen ist "Der Frosch mit der Maske" (1959) gar kein deutscher Film!



Tatsächlich ist "Der Frosch mit der Maske" ein dänischer Film mit dem Originaltitel: "Frøen med masken"! Oder jedenfalls so in etwa.
Der Film wurde von der Rialto Film Preben Philipsen S/A im Auftrag des deutschen Constantin-Filmverleihs produziert. Gedreht wurde in Englisch, denn die überwiegend deutschen Darsteller konnten fast alle kein dänisch, die dänische Darsteller und das dänische Aufnahmeteam dafür meistens kein deutsch. Regie führte der Österreicher Harald Reinl. Irgendwie "englisch" wirkenden Ecken in Kopenhagen und Umgebung hielten als London her. Auf Außenaufnahmen an Originalschauplätzen verzichtet man - es wurde lediglich ein kleines Team nach England geschickt, das einige kurze Einstellungen ohne die Schauspieler drehte, die dann zwischen die Kopenhagener Szenen geschnitten wurden. (In späteren Edgar-Wallace-Filme aus dem Hause Rialto wurden "London" und "Südengland" meistens von Hamburg und Umgebung dargestellt.) Bis auf Joachim Fuchsberger in der Rolle des Richard Gordon waren die Schauspieler noch wenig bekannt. Alles in allem war "Der Frosch mit der Maske" eine ausgesprochene Billigproduktion.

Etwas zum Inhalt: Es geht um eine Gangsterbande, deren Mitglieder sich als Erkennungszeichen alle einen Frosch auf den Arm tätowieren lassen, und keine Ahnung haben, wer denn nun ihr oberster Boss ist - denn der verbirgt sich hinter einen Froschmaske aus Gummi. Der "Frosch mit der Maske" versetzt London in Angst und Schrecken, Inspektor Elk vom Scottland Yard tappt im Dunkeln und wundert sich, dass alle gefangenen "Frösche" sofort wieder befreit werden. Richard Gordon, der Neffe vom Scotland Yard-Chef Sir Archibald, ermittelt auf eigene Faust. Eine erste Spur führt zu einem gewissen John Bennet, der mit Sohn Ray und Tochter Ella (in die sich Gordon natürlich verguckt) in einem abgelegenen Haus auf dem Lande lebt. Die Bennets werden offensichtlich von der Froschbande bedroht, und auch der "Frosch" selbst interessiert sich für Ella. Ray schmeist seinen Job bei der Zeitung und arbeitet in der Lolita-Bar, einer finsteren Kneipe, die - wer hätte es gedacht - ein beliebter Treffpunkt für Mitglieder der Froschbande ist. Gordon lässt sich dort als Beleuchter einstellen.
Dann folgen die für Wallace-Krimis typischen "überraschende Wendungen": Sergeant Balder, Inspektor Elks Assistent, entpuppt sich als Mitglied der Froschbande. Ray gerät in Verdacht, Lew Brady, der ebenfalls zur Bande des Frosches gehört, erschossen zu haben. (Das Ende verrate ich nicht, obwohl die Zahl jener, die es nicht kennen, überschaubar sein dürfte.) Die Handlung ist übrigens spannender, als es meine Zusammenfassung vermuten lässt.

Der dänisch-deutsche "Billigschinken" wurde zum Überraschungserfolg.

Es ist meiner Ansicht nach kein Zufall, dass der erste auch "im Ausland" (im westlichen Kontinentaleuropa) erfolgreiche "deutsche" Nachkriegskrimi in England spielt, eine englische Romanvorlage hat und in Dänemark gedreht wurde. Auf dem "internationalen Markt" - also in Westeuropa außer den britischen Inseln - war ein dänischer Film nach Edgar Wallace besser zu vermarkten, als, nur 14 Jahre nach Kriegsende, ein deutscher, in Deutschland spielender Film nach einer Vorlage eines deutschen Kriminalschriftstellers, den niemand außerhalb des deutschen Sprachraums gekannt hätte.
Auch in Deutschland waren deutsche Kriminalfilme zu dieser Zeit wenig gefragt, weshalb der Constantin-Filmverleih, der sich von einer Wallace-Verfilmung einiges Marktpotenzial versprach, lange Zeit keinen Filmproduzent fand, der das Risiko eingehen wollte. Die dänische Rialto-Film wagte es. (Ergänzung: Die erfolgreiche englische Wallace-Verfilmung "The Ringer" ("Der Hexer") von 1952 überzeugte Barthel, den Chef der Constantin, davon, dass mit Wallace-Filmen Geld zu verdienen war.)
Nach dem Überraschungserfolg erwarb Rialto die Exklusivrechte fast aller Wallace-Romane, und gründete ein deutsches Tochterunternehmen, das die Filmproduktion in der BRD ab 1960 entscheidend prägte (u. A. entstanden auch die Karl-May-Filme der 1960er Jahre bei Rialto).

Der Erfolg war überraschend, aber erklärbar. Er liegt nicht etwa darin begründet, dass "Der Frosch mit der Maske" ein besonders guter Kriminalfilm wäre - das ist er nämlich nicht. Er sollte allerdings einer der besseren Wallace-Filme bleiben. Er ist düsterer und härter als die meisten seiner Nachfolger, die Handlung ist tatsächlich spannend und einigermaßen nachvollziehbar. Sicher trugen die immerhin brauchbaren schauspielerischen Leistungen und die gute Kameraarbeit zum Erfolg bei. Aber alles im allem - es gab wirklich bessere Krimis. Wenn auch nicht aus deutscher (oder dänischer) Produktion.

Ein Faktor, der zum Erfolg beitrug, war die Romanvorlage, die zwar nicht "sehr gut" (im literarischen Sinne), aber "seht gut geeignet" war - und zwar für einen unterhaltsamen Kriminalfilm.
Edgar Wallace gehört zu den meist verfilmten Kriminalautoren überhaupt - was nicht zuletzt daran liegt, dass seine Romane einfach zu verfilmen sind. Schon in den 1920er und 1930er Jahren gab es Edgar-Wallace-Filme, sogar aus deutscher Produktion.
Wallace schrieb auch Theaterstücke und Drehbücher, und achtete von vornherein auf die dramaturgische Wirkung seiner Krimis. Wallace war ein ausgesprochener Vielschreiber (es blieb ihm, bei seinem exzessiven Lebensstil und seiner Spielsucht, auch kaum etwas anderes übrig) - in den 1920er Jahren redeten Spötter vom "täglichen Wallace". Das zwang ihn zum schematischen Schreiben und ließ seine Figuren flach und klischeehaft wirken. Trotz "Schema F" möbelte Wallace seine Romane mit immer neuen bizarren Einfällen, Wendungen und makaberen Scherzen auf. "The Fellowship of the Frog" (ein Titel, der unwillkürlich an eine "Herr der Ringe"-Parodie denken lässt - Tolkien schrieb den ersten Teil seiner Romantrilogie allerdings erst gut 20 Jahre später) ist ein recht typisches Produkt der "Wallaceschen Schreibmühle", entstand 1925 und gehört zur einer kleinen Serie um Detective Inspector Elk.
Was Wallaces bessere Krimis immer noch lesenswert macht, ist sein journalistisch geschulte Blick auf die Abgründe der britischen Gesellschaft nach dem 1. Weltkrieg. Selbst die besten Familien, die seriösesten Unternehmen, sogar die Polizei haben ihre dunklen Punkte. Grundsätzlich jeder kann ein Verbrecher sein. Intrigen und Verschwörungen sind allgegenwärtig; es geht immer um viel Geld. Und um Sex, auch wenn Wallace das nur andeutet. Seine Frauen sind ansatzweise "modern" (für die Verhältnisse des frühen 20. Jahrhunderts natürlich). Viele Mörder und Drahtzieher sind bei Wallace paranoide Frauenhasser, während die kleinen Ganoven entweder von Frauen beherrscht werden oder sich gedankenlos-sadistisch an Frauen vergehen.

Die Abgründe der westdeutschen Gesellschaft nach dem zweiten Weltkrieg waren noch tiefer, es wurde noch mehr verdrängt und hinter der Maske so manchen "ehrbaren Bürgers" verbarg sich ein (Nazi-)Verbrecher. Edgar-Wallaces-Stoffe trafen wahrscheinlich den unterschwelligen Zeitgeist der damaligen BRD. (Zu diesen Abgründen gehört auch, dass Regisseur Reinl sein Handwerk als Assistent bei Leni Riefenstahl gelernt hatte - und dass Frau Riefenstahl in den 1950er Jahren in der BRD weitaus stärker "geächtet" war, als z. B. Veit Harlan, der Regisseur von "Jud Süß". In Deutschland wurden, im Gegensatz zu den USA und Japan, ihre Werke boykottiert oder viellmehr ignoriert.)
Die Edgar-Wallace-Filme passten zur Mentalität der "Wirtschaftswunderjahre", zur schlecht verhüllten Gier nach Geld und Luxus, egal wie. Sie passten auch zu der allgegenwärtigen Verdrängung und dem unterschwelligen Wissen, dass grundsätzlich jeder ein (Nazi-)Verbrecher sein könnte. Typische Figuren bei Wallace sind Menschen mit einer furchtbaren Vergangenheit, Menschen, die genau wissen, dass ihr Vermögen oder ihre gesellschaftlicht Stellung auf Unrecht beruht, und die Angst haben, alles könne auffliegen und zusammenbrechen.
Die deutschen Wallace-Verfilmungen konzentrieren sich auf diese Aspekte der Vorlage. Damit werden sie zu Rachephantasien - an denen mit der dunklen Vergangenheit, den maßlos Gierigen, den Heuchlern, den Korrupten, den Intriganten. Bei dreckigen, klischeehaften Krimis funktionieren diese Rachephantasien besser, als in besser konstruierten, realistischeren Kriminalfilmen. Die Wallace-Krimis sind (für deutsche Verhältnisse) verdammt dreckig und (nicht nur für deutsche Verhältnisse) verdammt klischeelastig.

Zum Erfolg von "Der Frosch mit der Maske" trug sicher auch der Bruch mit der Nachkriegs-Biederkeit bei. Dazu gehört die Gewaltdarstellung mit leicht sadistischem Unterton. Dazu gehört der schwarze Humor. Aber auch die lässig-weltmännischen Umgangsformen der Protagonisten gehören dazu. Aus heutiger Sicht wirkt das ziemlich brav, vergleicht man es aber mit anderen deutschen Filmen dieser Zeit, muss es ausgesprochen erfrischend gewirkt haben. Ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass das anders gewesen wäre, würde dieser Film nicht in "London" spielen.
Ein deutscher Polizeichef, der so leicht vertrottelt wie der Scotland-Yard Chef Sir Archibald daherkommt, der weder von Inspektor Elk noch von Richard Gordon sonderlich ernst genommen wird, wäre 1959 noch ein Unding gewesen.

Kein wirklich guter Film, gewiss nicht - aber von den doofen einer der besten!

Freitag, 26. November 2010

Eine bitter notwendige, hoffentlich bitter schmeckende, Bekanntmachung

Leider - und typischerweise - völlig verspätet.
Warum? Weil ich, als Mann und als Weißer - in unserer Gesellschaft, egal, was ich sage, möchte, meine, privilegiert bin.
Der einzige Grund, weshalb ich das Posting bei Che bisher "übersah", liegt darin, das es mich "nicht interessierte". Denn - es hilft nichts wenn ich mir etwas vormache - meine Interessen sind die Interessen eines Privilegierten. Gerechtigkeit heißt: keine Privilegien.

Es kommt nicht auf "Schuld" an - ich habe mir persönlich nichts zur Schulden kommen lassen. Es kommt darauf an, etwas zum Besseren zu verändern.
Auch wenn es mir dadurch schlechter gehen mag.

Aus Anlass des 25. November 20010 , des Internationalen Tages gegen Gewalt an der Frau*
*Pressemitteilung *
des
*ŞEHRAZAT- Transkultureller Frauen- und Kunstverein*

Sehr geehrtes Publikum, sehr geehrte Presseangehörige, liebe Frauen,

Wir haben die Rolle des Opfers satt!

Wir haben beschlossen die Hauptrolle zu spielen, um menschenrechtswidrigen Taten gegenüber Frauen ein Ende zu machen.
Zuhause eingesperrt zu werden, unter Kontrolle gehalten zu werden,
umgebracht zu werden, sobald wir in eigener Bestimmung leben möchten wird betitelt mit Tradition, mit Ehre, mit Kultur, mit Islam. Und wie möchtet ihr dann die Morde an den Frauen anderer
Religionszugehörigkeiten und Kulturen erklären?
Lassen wir diese Hexenjägerei! Wie sollen denn die Vergewaltigungen, 8000 im Jahr, von denen viele noch nicht einmal geahndet werden, wie sollen die als „ Familiendrama“ titulierten 150 Morde im Jahr erläutert werden.
Sind nicht auch diese Morde wie diese, welche in islamischen Kreisen als „ Ehrenmord“ benannt sind, solche, welche der männlichen Herrschaftsvorstellung entspringen, in der eine tote Frau einer freien Frau vorzuziehen ist?

Frauenfeindliche Politik wird in diesem Land betrieben! Muslimische Migrantinnen werden zur Zielscheibe auf diese Weise. Was unseren
deutschen Schwestern angetan wird, wird verschwiegen! Sind es nicht Teile der Gewalt gegen Frauen, dass Frauen noch immer mit geringerem Lohn arbeiten müssen, Arbeitslosigkeit und Armut auf ihre Schultern gelastet wird, Migrantinnen mit rassistischer Politik ausgegrenzt werden? Islam, ja auch der Islam ist wie jede andere monotheistische, institutionalisierte Religion frauenfeindlich; weder mehr noch weniger; wer sieht das nicht?

Sprachrohre der Nutznießer der Ausbeutung, Politiker, Journalisten, angebliche Aufgeklärte und die mit Mikrofonen umherirrenden anderen:
Wenn ihr so überzeugt seid von der Unterdrückung der Frauen, dann lasst das Weinen um sie; öffnet stattdessen die Grenzen Europas!
Öffnet Frauen die Türen, welche vor Krieg, Hunger, sexueller Verfolgung fliehen.
Erteilt Frauen, welche sich auf Grund von Gewalt scheiden lassen
mussten, bedingungslos ein Bleiberecht und die Erlaubnis zu arbeiten.
Stellt die Gelder der Staatskassen an Stelle von Kriegsausgabenlieber
der Bildung von Frauen zur Verfügung.
Schafft Gesetze, welche Frauen den Weg zu Lehrstuhl, Labor, Leitungsposition und Öffentlichkeit ebnen. Schafft sie, damit ihr
glaubwürdig werdet.
Krokodiltränen erkennen wir, ihr braucht sie nicht zu vergießen!

Noch einige Worte haben wir an die, welche profitieren von der männlichen Herrschaftsstruktur:
Wir geben Euch nicht das Recht, uns in schön, unattraktiv, muslimisch, christlich, Hausfrau, Straßenfrau, homosexuell, heterosexuell zu kategorisieren und zu spalten, unsere Körper und Arbeitskraft auszunutzen und uns zu definieren.
Wir lassen uns, mit unserer Vielfalt, nicht zum Werkzeug für eure
Integrationsdebatten, rassistische, ausgrenzende und Kapitalparteiische Politik machen!

Unsere Vielfalt ist unser Reichtum!

Wir werden weiterhin arabisch singen und spanisch tanzen. Mit unseren Kindern kurdisch sprechen und türkische Gedichte schreiben, uns in Saris kleiden und gegen die Alpen jodeln.

Wir werden Bilder malen, obendrein Bilder welche zeigen wie hässlich ihr und wie schön wir sind.

Was dagegen?

Gegen jede erhobene Hand gegen Frauen stehen wir zusammen.

Wir werden die Frauenmorde stoppen. Wir sind nämlich in überhand und überall.

*ŞEHRAZAT- Transkultureller Frauen- und Kunstverein*

Dienstag, 23. November 2010

"Heidentum ist kein Faschismus" - das Video

Von der Kampagne "Heidentum ist kein Faschismus - Heiden für Menschenrechte"



(Musik: Singvøgel - Freundchen!)

Samstag, 13. November 2010

Gewissensfrage - oder eine Frage der Religion?

Es überrascht mich ein wenig, dass ausgerechnet Bundesforschungsministerin Schavan (CDU) so explizit Stellung zur Prä-Implantationsdiagnostik (PID) nimmt - ihre Meinung überrascht mich hingegen nicht im Mindesten:
Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) hat sich im Vorfeld des CDU-Parteitages in Karlsruhe für ein Verbot der Prä-Implantations-Diagnostik (PID) ausgesprochen. "Ich bin für ein Verbot der Prä-Implantations-Diagnostik", sagte die stellvertretende Parteivorsitzende dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe). "Ich bin überzeugt davon, dass sich der Mensch nicht selbst schafft und die Zulassung der PID immer größere Weiterungen haben wird. Am Ende entscheidet das Gewissen."
Kölner Stadt-Anzeiger

Frau Schavans Ansicht stimmt mit der der römisch- katholische Kirche überein - da sie katholische Theologie studiert hat, und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) war, wäre es eher überraschend, wenn sie es nicht täte.
Daher ist es nur folgerichtig, dass sie nicht utilitaristisch oder humanistisch argumentiert, sondern religiös: "Ich bin überzeugt davon, der sich der Mensch nicht selbst schafft" ist von Wortsinn her eine Tautologie - klar ist "der Mensch" nicht Produkt menschliche Erfindungsgeistes. Dieser Satz hat meines Erachtens nur dann einen Sinn, wenn man ergänzt: " .. denn der Mensch ist Gottes Schöpfung, und es steht uns Menschen nicht zu, Gott ins Handwerk zu pfuschen." Allerdings beschränkt sich das Verbot, "Gott in Handwerk zu pfuschen" in der römisch-katholischen Lehre (anders etwa als bei manchen evangelikalen Fundamentalisten) auf den Beginn und das Ende des Lebens. Selbst die Haltung des Vatikans gegenüber Organtransplantationen - einem der meiner Ansicht nach ethisch heikelsten Gebiete der Medizin - ist positiv.
Bei der PID werden durch künstliche Befruchtung erzeugte Embryonen auf Gendefekte untersucht und im Fall von Schäden vernichtet.
Das ist der springende Punkt: eine befruchtete Eizelle ist nach katholische Lehrmeinung ein Mensch und im vollem Besitz der Menschenwürde - ungeachtet der Tatsache, dass auch bei natürlicher Empfängnis nur wenige Blastozysten sich erfolgreich in der Gebärmutter einnisten - und noch weniger sich zum lebensfähigen Menschen weiterentwickeln.
(Konsequent zu Ende gedacht: Verhütungsmittel, die wie die "Spirale" verhindern, dass das Embryo sich einnistet, wären Mordinstrumente, und wenn eine Frau unmittelbar nach der Empfängnis z. B. Leistungssport treibt, und ihr Embryo deshalb abgeht - was in den meisten Fällen nicht einmal bemerkt wird - beginge sie fahrlässige Tötung. Es gibt Fundamentalisten, die es fertigbringen, so konsequent zu denken!) Eine solche rigorose Position ist bequem, denn sie geht den meisten definitorischen und argumentativen Schwierigkeiten aus dem Weg. Gutes Gewissen inbegriffen - es liegt ja "in Gottes Hand"!

Aus meiner - bekanntlich heidnischer - Sicht teilen sich die Befürworter und Gegner der PID in ein quasi-fundamentalistisches Lager, das vatikanischen Glaubensregeln Vorrang auch vor demokratisch getroffenen Entscheidungen einräumt, und eines, das religiöse Dogmen nicht zu Prinzipien staatlicher Rechtsprechung machen will. Die für deutsche Diskurse nicht untypische Neigung zur Rechthaberei - besonders ausgeprägt in der Politik - verstärkt dieses Lagerdenken noch.
(Heißen Dank übrigens an Frau Bundeskanzlerin Merkel - sie fürchtet nicht nur ein Nachlassen des christlichen Glaubens in Deutschland, sondern meinte zu Sarrazins umstrittenen Ansichten zur Fragen der Integration, der drohenden Verdummung, den drohenden Untergang mindestens Deutschlands und dem ganzen Rest: "unerwünschte Meinung". Ich denke: eine menschenverachtende Meinung ist eine menschenverachtende Meinung - für mich nicht akzeptabel, aber nicht "unerwünscht"!
Wen ich nur noch Meinungen zur Kenntnis nehme, die mir passen, kann ich es mir von vornherein sparen, mich mit Auffassungen wie denen Sarrazins auseinanderzusetzen. Das ist bequem, und schont die Nerven, sicher, aber für mich verrät ein Politiker, der oder die von "unerwünschten Meinungen" redet, was sie oder er von Meinungsfreiheit und Debattenkultur hält: nichts!)

Interessanter ist da schon der zweite Halbsatz "die Zulassung der PID immer größere Weiterungen haben wird". Ein klassisches "Argument der schiefen Ebene" oder "Dammbruchargument", das nicht von der Hand zu wischen ist, denn ist sehr schwierig, wenn nicht unmöglich, genau abzugrenzen, was denn schwere Krankheiten sein sollen, bei denen eine PID zugelassen werden soll.

So, wie unsere Gesellschaft konstruiert ist - die ja zugleich Leistungsgesellschaft und "Statusabsicherungsgesellschaft" ohne Chancengleicheit ist - gibt es einen starken Drang zur Zurichtung des Menschen und zur Selbstoptimierung. Hinzu kommen klare wirtschaftliche Interessen, etwas der Versicherungen an geringen Risiken oder von Unternehmen an gesundheitlich belastbaren Beschäftigten. Es wäre illusorisch, unter diesen Rahmenbedingungen zu erwarten, dass es keinen heimlichen Zwang zur PID bei künstlicher Befruchtung oder ausufernder pränataler Diagnostik geben wird.
Außerdem ist die Gefahr groß, dass Druck auf Eltern behinderter Kinder entsteht ("So was muss doch heutzutage nicht mehr sein!"). Es ist leider keineswegs abwegig, dass wieder zwischen angeblich gutem und angeblich "lebensunwertem" Leben unterschieden wird.

Eine schwierige Frage. Ich neige in solchen Fällen dazu, keine unabänderliche Ansichten zu haben - ich denke, es gibt dabei keine Position der substanzieller Wahrheit.

Eine Parallele ist meine Haltung zur Kernenergie. Ich lehne sie ab, aus pragmatischen Gründen. Etwa, wegen des ungelösten Endlagerproblems für über Jahrhunderttausende gefährlichen Atommüll, oder weil die verwendeten Reaktoren nicht inhärent sicher sind, also das Funktionsprinzip selbst schwere Unfälle, z. B. Kernschmelzen, ausschließt. Wenn ich an Anti-Atom-Demos teilnehme - ich tue das seit über 30 Jahren - dann nicht, weil ich die Kernspaltung für Sünde hielte - tatsächlich, es gibt Leute, die so argumentieren! - sondern für gefährlich. Ein inhärent sicherer Reaktor, der keinen über langen Zeit gefährlichen Atommüll produziert, könnte dazu führen, dass ich meine Meinung ändere. Allerdings gibt es solche Reaktoren bisher nicht.

Persönlich finde ich es unerträglich, wenn mir staatliche Stellen vorschreiben wollen, wie ich persönliche ethische Entscheidungen zu treffen habe. Ich weiß, dass "negative Eugenik" einfach nicht funktioniert - also mache ich mir über Eltern, die vermeiden wollen, dass ihre Kinder an Erbkrankheiten leiden, wenig Gedanken. (Mehr schon über gesellschaftliche Zwänge, die "eugenisches" Denken hervorbringen können.) Es ist ein gesellschaftliches Problem, wie mit behinderten Kindern und deren Eltern umgegangen wird - egal, ob es PID und Pränataldiagnostik gibt oder nicht. Und wenn eine Frau perfektionistische Ansprüche an die "Erbgesundheit" ihres Nachwuchs hat, dann ist das meiner Ansicht zwar total daneben, aber nicht mehr daneben, als Eltern, die schon Kleinkinder auf eine künftigen erfolgreiche Karriere zurichten.
Ich halten ein Verbot der PID für gesellschaftlich gefährlicher als ihre Zulassung. Es ist wie mit den Abtreibungen: wer es sich leisten kann, macht es im Ausland. Der Heuchelei - und der Klassengesellschaft - wird Vorschub geleistet.

Dann bin ich der Auffassung, dem PID-Verbot - wie übrigens dem ganzen deutschen Embryonenschutzgesetz - liegen weltanschauliche, letztendlich religiöse, Bestimmungen zugrunde, die nicht verallgemeinerungsfähig sind und die in einem liberalen Staat mit offener Gesellschaft niemandem aufgezwungen werden dürfen!

Noch zuletzt das Killer-Argument: Kein Rückfall in die menschenverachtende Politik der Nazis! Das wäre nur der Fall, wenn Eugenik "Staatssache" würde, und wenn Eugenik / Dysgenik unter Gesichtspunkten der "Degeneration", etwa in dem Sinne, dass weniger intelligente Menschen mehr Nachkommen hätten, als intelligente, oder der Prävention zugunsten "Volksgesundheit" verhandelt würde.
Außerdem wäre das NS-System auch ohne Eugenik und "Euthanasie"-Morde menschenverachtend und beispiellos mörderisch gewesen! Im Schweden der 30er Jahre gab es eine ähnlich strenge Erbgesundheitsgesetzgebung wie in Nazi-Deutschland (wenn auch ohne die nazitypischen drakonischen Strafen). Trotzdem gibt es keinen Zweifel daran, dass die Menschenrechte und die Menschenwürde in Schweden weitaus mehr geachtet wurde, als in fast allen anderen Nationalstaaten der damaligen Zeit.

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dummerle - 5. Jun, 11:12

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