Umwelt

Donnerstag, 11. Januar 2007

Laut FGF-Studie keine Beeinflussung von Hirnfunktionen durch GSM-Mobilfunk

In meinem Beitrag Elektrosmog und Gehirnvernebelung sprach ich die Frage an, ob Mobilfunksender die Funktion des Gehirns beeinflussen können (vor allem interessierte mich der Einfluß auf die Hirn-Blutschränke).

Eine von der Forschungsgemeinschaft Funk (FGF) finanzierte Studie zur Untersuchung von Verarbeitungsprozessen im menschlichen Gehirn unter der Einwirkung von GSM-Mobilfunkfeldern wurde im Jahr 2005 beendet.
Die Ergebnisse sind jetzt in zwei wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht worden. Die Forscher konnten in den Untersuchungen keinen Einfluss auf Reaktionszeit, Gedächtnisleistung oder EEG der Testpersonen feststellen.
Frühere Ergebnisse, die eine Beeinflussung von Hirnfunktionen durch Mobilfunkfelder gezeigt hatten, konnten somit nicht bestätigt werden.
Insgesamt kommen die seit Mitte der 90er Jahre veröffentlichten Studien zu diesem Themenkomplex zu widersprüchlichen Ergebnissen. Die Vergleichbarkeit dieser Untersuchungen ist außerdem durch sehr unterschiedliche Studiendesigns eingeschränkt. Die vorliegende Studie reiht sich in die wachsende Zahl von Untersuchungen mit negativen Befunden ein, die keinen Effekt elektromagnetischer Felder auf die Verarbeitungsprozesse im menschlichen Gehirn zeigten.

Die FGF verfolgt nach eigenen Angaben das Ziel, mögliche gesundheitliche Wirkungen elektromagnetischer Felder auf den Menschen und die Umwelt zu untersuchen und für eine sachbezogene Information der Öffentlichkeit zu sorgen. Die 55 Mitglieder des eingetragenen Vereins setzen sich aus den einschlägigen Funknetzbetreibern und Industrieausrüstern zusammen; dazu gehören aber auch das Bundesministerium für Wirtschaft und das Schweizer Bundesamt für Kommunikation (BAKOM), Hochschuleinrichtungen von der Fachhochschule Deggendorf bis zur TU Aachen, sowie Organisationen wie der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Deutsche Amateur-Radio-Club (DARC) und die Polizei-Führungsakademie Münster.

Die FGF steht vor dem Dilemma, dass einige ihre Mitglieder starke wirtschaftliche Interessen haben - ob das Gegengewicht z. B. des BUND immer ausreicht, um diese Interessen in die Schranken zu weisen, wird nicht nur von Elektrosmog-Alarmisten angezweifelt.
Dennoch ist es wohl falsch, in der FGF eine Organisation der Mobilfunk-Lobby zu sehen und die Ergebnisse ihrer Studien von vornherein vom Tisch zu wischen.

Pressemitteilung der FGF

Download des Projekt-Abschlussberichtes

Südamerika: Weniger Regenwald - weniger Nutzinsekten

Dass die Umwandlung tropischer Regenwälder in intensiv genutzte Agrarflächen dramtische Folgen für Nahrungsnetze der Ökosysteme hat, ist nichts Neues.
Bedeutsam für die Landwirtschaft im tropischen Südamerika ist, dass damit das Vorkommen nützlicher Insekten, die Kulturpflanzen bestäuben oder Schädlinge bekämpfen, dramatisch zurückgeht. Das haben Wissenschaftler der Georg-August-Universität und der University of Oxford (Großbritannien) nachgewiesen. Der Göttinger Agrarökologe Dr. Jason Tylianakis hat dazu in Ecuador mehrere tausend Bienen- und Wespennester untersucht. Dabei konnte er zum ersten Mal zeigen, wie sich die Wechselwirkungen zwischen diesen Organismen und ihren natürlichen Gegenspielern durch Landnutzung verändern.

So zeigen ihre Forschungen, dass in unbeschatteten Landschaften wie beweidetes Grünland oder Reisanbauflächen eine Schlupfwespen-Art dominiert. Sie ist ein "Feind" der Bienen und Wespen, deren Bestand hier weitaus stärker gefährdert ist als im schattenreichen Kaffee-Agroforst (in dem Kaffeesträucher und einheimische Bäume wachsen - im Gegensatz zur Monokultur herkömmlicher Kaffeeplantagen) oder Regenwald. "Viele arme Bauern in Ecuador sind abhängig von den kostenlosen ,Dienstleistungen' der Bienen und Wespen für Bestäubung und Schädlingskontrolle. Die Vernichtung der Regenwälder und das Aussterben nützlicher Insekten bedroht auch die landwirtschaftliche Produktion", betont Prof. Tscharntke.

Der Göttinger Wissenschaftler fordert daher eine nachhaltige Landwirtschaft, die die zentralen Prozesse der Nahrungsnetze berücksichtigt: "Der Kaffeeanbau in Agroforstsystemen zeigt, dass eine Verknüpfung von landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz möglich ist." Nach den Worten von Dr. Owen Lewis darf dies jedoch kein flächendeckendes Instrument der Landbewirtschaftung werden. "Obwohl Nahrungsnetze im Kaffee-Agroforst denen eines Regenwaldes ähneln, sollte die Naturschutz-Bedeutung solcher Landnutzungssysteme nicht überbewertet werden. Wie andere tropische Länder auch ist Ecuador gekennzeichnet durch eine bunte Mischung aus Regenwald-Resten und anderen Formen der Landnutzung. Wenn eine ganze Landschaft für Kaffeeanbau umgewandelt wird, kann dies dramatische ökologische Auswirkungen haben", warnt der britische Forscher.

Quelle: Pressemitteilung der Georg-August-Universität Göttingen.

Montag, 25. Dezember 2006

Elektrosmog und Gehirnvernebelung

In den Raunächten, zwischen dem 22. Dezember und dem 2. Januar blogge ich Texte, die ich irgendwann einmal angefangen habe und die lange als halbfertige Entwürfe oder als Notiz herumlagen, aber auch Ergänzungen älterer Artikel. Auch dieser Beitrag schien mir zu schade, um als "Beitragsbauruine" auf meiner Festplatte zu enden.

Dass starke elektromagnetische Felder gesundheitschädlich sein können, ist schon lange bekannt. Bei einer Recherche über mögliche umweltbedingte Ursachen der Multiplen Sklerose stieß ich auf die Hypothese, dass gepulste hochfrequente Radiowellen die Funktion der Hirn-Blutschranke beeinträchtigen könnten. Dafür fand ich leider keine glaubwürdige Bestätigung (oder eine glaubwürdige Widerlegung). aber immerhin einen Zwischenbericht eines Forschungsprojektes des Laboratoire PIOM, Bordeaux: Einfluss der Mobilfunkfelder auf die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke von Labornagern (in vivo)
Und ich stieß bei "indimedia" auf einen Beitrag, der zwar kein Licht in diese Geschichte bringt, jedoch einen aufklärerischen Blick auf die Elekrosmog-Hysterie wirft: Das Mobilfunksyndrom und die Bürgerangst

Der Beitrag befasst sich mit der Bamberger Ärztin Dr. Cornelia Waldmann-Selsam. Mit ihre zahlreichen Fallbeispielsammlungen über mobilfunkgeschädigte Bürger hat sie einiges Aufsehe erregt.
Ihre Fallsammlungen werden aber von Fachleuten als unseriös
kritisiert - und zwar nicht, weil diese allesamt von den bösen Telkos gekauft worden wären.

Waldmann-Selsams beschafft ihrer alarmierenden Daten nämlich so: Mobilfunkkritische Bürgerinitiativen, die in aller Regel aus Unmut über einen in Wohnortnähe installierten Funkmasten gegründet worden sind, rufen die inzwischen bundesweit bekannte Ärztin zu ihrer Unterstützung herbei. Zunächst werden an die Bewohner in der Nähe einer Sendeanlage Fragebögen verteilt. Die Auswertung liefert neben den Befragungsdaten nach Befindlichkeit und aktuell erlittenen Krankheiten zwangsläufig auch die Adressen von Bürgern, die sich in ihrer Gesundheit beeinträchtigt fühlen.

In den Häusern der so Ermittelten nimmt Waldmann-Selsam Strahlungsmessungen vor und listet die aus den Haushalten berichteten Krankheiten auf. Weiterhin wird die Nähe zum nächsten Mobilfunksender festgestellt. Auch andere Funkquellen, wie z.B. ein Schnurlostelefon in der Wohnung, werden registriert. Auf diese Weise entstehen Waldmann-Selsams Fallbeispielsammlungen, welche die Vermutung nahelegen sollen, dass es rund um die Mobilantennen zu Häufungen von Krankheiten kommt. So weit, so gut.
Allerdings sind ihre Fallsammlungen (ich habe mir mal eine angesehen) bestenfalls von annekdotischen Wert, weil sie Krankheiten völlig unterschiedlicher Art summiert. Egal, ob eher banale Altagskrankheiten oder tötlich verlaufende Krebserkrankungen, schwere psychische Störungen oder Pubertatsprobleme, tote Vögel oder Haustiere, die sich "sonderbar" verhalten - alles wird auf das "Mikrowellensyndroms" abgestellt.
Sicher könnte man so erste Hinweise auf mögliche Gesundheitsgefahren durch Mobilfunkmasten erhalten - allerdings nur, wenn man zum Vergleich z. B. die Häufigkeit entsprechender Erkrankungen vor dem Bau der Mobilfunkanlage heranzieht. In der Sprache der Statistiker: gab es eine signifikanten Anstieg der Erkränkungen durch die Anlage? Auch ein Vergleich mit einer Bevölkerungsgruppe in einem notorische "Funkloch" mit schlechter "Mobilfunkabdeckung" wäre aussagekräftig.
Auf ähnliche Weise wurde z. B. die deutlich erhöhten Krebsraten beim Personal militärischer Radaranlagen entdeckt - nämlich durch den Vergleich mit den durchschnittlichen Erkrankungsraten anderer Soldaten.
Neben den unzureichenden Vergleichsdaten fällt auf, dass sie die Daten gezielt auswählt - indem nur jene befragt werden, die glauben, durch die Funkanlagen gesundheitliche Nachteile erlitten zu haben. Bei einer "sauberen" Untersuchung müßten die Stichprobe der Befragten zufällig ausgewählt werden - oder noch besser: alle Bürger im Umkreis der Anlage müßten befragt werden.
Nachvollziehbare medizische und neurologische Tests fehlen ebenfalls.
Ein weiteres Problem: Die Befragten antworten unter dem Eindruck der zuvor aufgestellten Behauptung einer unmittelbaren gesundheitlichen Bedrohung. Egal, welche Beschwerde sie haben. oder ob diese Beschwerden nicht eine klar erkennbare andere Ursache haben - es wir dem Befragten nahegelegt die Ursache seiner Beschwerden im Mobilfunk zu suchen.

Das Verfahren ist bestens geeignet, Panik zu verbreiten - zumal sie als Ärztin und als (vermeindliche) Aufdeckerin eines Umweltskandals erheblichen Vertrauensvorschuß genießt. Auf die selbe Art und Weise könnte man auch Panik vor "Chemtrails" oder "Erdstrahlen" verbreiten - mit dem Unterschied allerdings, dass Mikrowellen tatsächlich und "schulmedizische abgesichert" zu Gesundheitschäden führen können. (Allerdings bei weitaus höherer Dosisleistung.)

Dem Autor des Indimedia-Artikels fiel auf, dass Waldmann-Selsams seltsamen Thesen eher in ländlichen Gegenden und in einem gutbürgerlichen Umfeld auf fruchtbaren Boden fallen, aber keine Angelegenheit der Städte sind, obwohl dort die Mikrowellenbelastung erheblich größer ist.
Er vermutet, dass Mobilfunkmasten und Handys wohl einigen verängstigten Bürgern als Symbole für die gefühlte Bedrohung der Bürgeridentität dienen. Es droht in einer schnelllebigen Wettbewerbsgesellschaft Identitäts- und Werteverlust - und jeder könnte Verlierer sein.
Der Mobilfunk stillt außerdem die Bürgersehnsucht nach der einen Lösung, der einen Ursache, dem einen Schuldigen für die persönliche Misere. Bis hin zu Verschwörungstheorien.

Ein allgemeiner Artikel über die Anti-Mobilfunk-Aktivisten, die der Autor deutlich von den ökosozialen Bewegungen abgrenzt; auch auf "indimedia": Das Erzeugen von Angst als Methode

Allgemeinverständlich zum Thema - WDR5 "Leonardo": Mobilfunk und das Gehirn

Samstag, 11. November 2006

Streit zwischen Umweltorganisationen um "Dolphin Safe Tuna" Label

Die Überfischung der Meere ist ein ernstzunehmendes Umweltproblem. Ein wichtiges Teilproblem sind die "Beifänge" - vor allem, wenn ohnehin gefährdete Arten in die Netze geraten. Besonders gefährdet sind Meeressäugetiere, die ins Netz geraten buchstäblich ertrinken.

Vor einigen Jahren wurde das „Dolphin Safe" (bzw."Delphin freundlich")-Label für Thunfisch eingeführt, der mit für Delphine und andere Meeressäugetiere ungefährliche Methoden gefischt wurde. Nun meint der WWF Schweiz, dass das Dephinsterben in der Thunfischindustrie keine Bedeutung mehr habe und dass deshalb das Label „Dolphin Safe" nicht länger notwendig sei. Und tatsächlich sind die gefährlichen Fangmethoden überall verboten. Alllerdings: verschwunden sind sie damit nicht. Denn Schleppnetz-(raub-)fischerei "alten Stils" ist profitabel.

Das International Marine Mammal Project (IMMP) des "Earth Island Institute", die das Label vergibt, verweist darauf, dass Beobachter allein im Jahr 2005 1.469 tote Delphine verzeichneten und darauf, dass Untersuchungen von Wissenschaftlern des US National Marine Fisheries Service ergeben hätten, dass darüber hinnaus viele tausend Delphine mehr in der Fischerei sterben, deren Tot nicht festgehalten werden konnte.

Solche Siegel schaffen, wenn sie von unabhängigen Institutionen vergeben werden, immerhin Transparenz für den Verbraucher. Das Label "Dolphin Safe" hat nicht nur zur einer bemerkenswerten Reduktion der Delphinsterblichkeit geführt - nach Angaben des "Earth Island Instituts" um 98 % - sondern auch die Umstellung auf Fischereipraktiken gefördert, die kein rücksichtloser Raubbau an den Fischvorkommen sind. Mehr als 300 Thunfischproduzenten weltweit haben sich dem Programm angeschlossen.

Quelle: Pressemitteilung des "International Marine Mammal Project"
- Von daher bin ich etwas skeptisch hinsichtlich der heftigen Kritik am WWF Schweiz. Angesichts der Warnungen gerade des WWFs vor den Folgen der Überfischung wäre eine Haltung des WWF Schweiz zum "Dolphin Safe"-Label nach dem Motto: "Problem gelöst, Label überflüssig" mehr als nur überraschend: Umweltschutz-News Dramatisches Artensterben in den Ozeanen

In der Meldung fordert der WWF die Verbraucher auf, auf das "Marine Stewardship Council"-Siegel zu achten, das Fisch aus nachhaltigem Fang kennzeichnet. Es könnte also sein, dass der WWF Schweiz in Wirklichkeit der Ansicht ist, das MSC-Siegel würde das weniger umfassende, aber bewährte, "Dolphin-Safe"-Logo überflüssig machen.
Rivalitäten zwischen Umweltschutz-Organisationen wären ja leider nichts Neues.

Wer mit gutem Gewissen Fisch essen möchte, den verweise ich auf den WWF Fischführer 2006 (pdf-Datei)

Freitag, 20. Oktober 2006

Im Urwald wird geholzt - weil im Bundestag geschlafen wird

Greenpeace gehört zwar zu jenen "Guten", die ich neulich kritisierte, man muß dieser Organisation jedoch zugute halten, dass sie auf unschöne Vorgänge aufmerksam macht, die sonst still und heimlich untergangen (worden) wären.
Bundestag lehnt Gesetzentwurf zur Rettung der Urwälder ab
Letzte Woche hat der Bundestag mehrheitlich einen Gesetzentwurf der Grünen für ein nationales Urwaldschutzgesetz abgelehnt. Der Antrag sah vor, Besitz und Handel von Holzprodukten aus Urwaldzerstörung, die nach Deutschland importiert werden, zu verbieten und zu kontrollieren.

Dabei geht es nicht allein um den Schutz des tropischen Regenwaldes, sondern auch um den der Urwälder der gemäßigten und subarktischen Klimazonen, vor allem in Osteuropa und Sibirien.

Die illegale Ausbeutung der Urwälder hängt auch nach Ansicht der europäischen Regierungen eng zusammen mit Korruption und organisierter Kriminalität, Menschenrechtsverletzungen und der Finanzierung von bewaffneten Konflikten. Bestehende Vorschriften greifen nicht, markwirtschaftliche Lösungen scheitern an der völligen Intransparenz - oder, wie Greenpeace schreibt:
Derzeit kann eine Fichte in einem osteuropäischen Urwald illegal abgeholzt, nach Deutschland importiert, zu Bauholz verarbeitet und im Baumarkt den Verbrauchern legal angeboten werden.
(Wenn auch die Baumart "Fichte" ein eher schlechtes Beispiel ist, weil z B. mit witterungsbeständiger sibirischer Lärche oder langsam gewachsener und deshalb fester und feingemaserter nordischer Kiefer mehr Geld zu verdienen ist.)
Nach dem geplanten Urwaldschutzgesetz wären Händler und Anbieter verpflichtet, von ihren Zulieferern einen glaubwürdigen Nachweis für eine "ökologische und sozial gerechte" Waldnutzung zu fordern. Diesen müssten sie Kontrollbehörden und Verbrauchern auf Verlangen vorlegen. Der Handel ohne glaubwürdigen Nachweis wäre strafbar.

Nun sind Verbote und Kontrollen auch im Umweltschutz nicht gerade das ideale Mittel, eher ein verzweifelter Notnagel, wenn andere Maßnahmen nicht mehr helfen. Im Falle "Schutz der Urwälder" ist, denke ich, angesichts der Korruption im Holzhandel, sowohl in Rußland, wie im Kaukasus, wie in vielen tropischen Ländern, dieser Notfall erreicht.
Tatsächlich wurde der Vorschlag als "zu bürokratielastig" abgelehnt -
was mir, nach einem ersten Blick auf den Gesetzesvorschlag für ein Urwaldschutzgesetz (pdf) durchaus nachvollziehbar erscheint - eine alte Krankheit "Grüner" Gesetzesvorschläge. Der andere Grund war der Hinweis auf den europäischen Gesetzgebungsprozeß - es ist nämlich eine Regelung auf europäischer Ebene geplant, der man nicht vorgreifen wolle. Eine europäische Regelung wäre sicher besser - wenn sie dann endlich einmal käme. Ein deutscher "Alleingang" könnte eine Schrittmacherfunktion haben.

Montag, 9. Oktober 2006

Den Teufel mit dem Belzebub

Biokraftstoff ist mitnichten eine Patentlösung für Umweltprobleme, vor allem, wenn in den Tropen angebautes Palmöl verwendet wird - hier ein älterer Beitrage zum Thema: Biokraftstoff ist schlecht für den Regenwald

Die RWE will nun im britischen Kent ein Kraftwerk mit Palmöl betreiben - was unter anderem von der Umweltorganisation "Rettet den Regenwald" (RdR) scharf kritisiert wird.

Neue Palmölplantagen werden vor allem im Tieflandregenwald von Indonesien und Malaysia angelegt. Der Tieflandregenwald ist, im Gegensatz z. B. zu dem auf "mageren" Böden wachsenden Regenwald des Amazonasgebietes, ein Torfwald, und als solcher ein riesiger Kohlendioxid-Speicher.
Um Platz für neue Palmöl-Plantagen zu schaffen, wird üblicherweise Brandrodung verwendet. Nach Angaben der RdR werden durche die Waldbrände allein in Indonesien in manchen Jahren mehr als eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid frei gesetzt, etwa 15 Prozent der weltweit von Menschen verursachten Emissionen mit Kohlendioxid.

Unter diesen Umständen ist das Argument vom "CO2-neutralen" Biobrennstoff natürlich ein Hohn.

Info: "Rettet den Regenwald" via ngo onlinie
Hierzu auch: Zeit online Klimakiller in Grün
Und auch das, einige Tage alt, bei Yahoo: CDU-Minister sieht in Biokraftstoff Gefahr für den Regenwald Gemeint ist der Umweltminister des Saarlandes, Stefan Mörsdorf, der fordert, das das geplante Gesetz zur Einführung einer Quote für Biokraftstoff in der vorgesehenen Form nicht in Kraft treten soll. Er forderte auch das Gesetz für erneuerbare Energien zu ändern, damit nicht die durch Raubbau gewonnene Biomasse auch noch subventioniert werden müsse.

Persönliche Anmerkung: mich stört ein Wenig, dass der Wert des Ökosystems tropischer Regenwald gegenüber der hysterisch aufgeladenen Kohlendioxid-Debatte in den Hintergrund tritt. Aber anscheinend ist ein ökologisches Problem "da unten" ohne Angstvisionen kaum noch medial zu vermitteln.

Sonntag, 8. Oktober 2006

Vom Aussterben bedrohte Art

Der am Freitag verstorbene Heinz Sielmann gehörte zu jenen Tierfilmern, deren Filme ich mag. Ein Tier-Dokumentarfilmer, sehr sachkundig, dabei immer gut verständlich, ohne Verniedlichung auf der einen, ohne pentrant erhobene Zeigefinger auf der anderen Seite - und vor allem: ohne gepflegte Langeweile. (Es gibt durchaus Tierfilme und Tierfilmer, die ich verabscheue.) Ich schätzte ihn auch als engagierten Umweltschützer. Leitsatz der von ihm gegründeten Heinz-Sielmann Stiftung ist "Naturschutz als positive Lebensphilosophie". Ein Schwerpunkt dieser Stiftung ist die Kinder- und Jugendarbeit - das ist sehr wichtig, denn die Naturentfremdung (nicht nur) junger Menschen ist erschreckend weit fortgeschritten. Ein Drittel aller Schüler zwischen 12 und 15 Jahren soll noch nie einen Käfer oder Schmetterling auf der Hand gehabt, jeder Vierte noch nie ein Reh in der Natur beobachtet haben. Die Folge ist eine "bambihafte Verniedlichung" der Natur:
Unter Natur verstehen junge Menschen eine vorzugsweise belebte, vom Menschen unbeeinflusste Welt. Im spontanen Naturbild Jugendlicher kommt auch der eigene Körper nicht vor. Natur ist etwas menschenfremdes, das durch Berührung mit dem Menschen denaturiert wird. Folglich werden weder Nutz- noch Haustiere und -pflanzen der Natur zugerechnet. Dahinter steht die abendländische Vorstellung, dass der Mensch ein Besonderes, außerhalb bzw. oberhalb der Natur existierendes Wesen sei. Natur definiert sich aus dieser Perspektive als Restgröße des jeweiligen Menschenbildes.
Rainer Brämer: Varianten der Naturentfremdung.

Der Mensch böse, die Natur immer gut, am Besten, der Mensch zieht sich aus "der Natur" so weit wie möglich zurück. Eine Haltung, die für echte Umwelt- und Naturschutzarbeit äußerst kontraproduktiv ist (während "Öko-Apokalyptiker" davon eher profitieren). Wir stehen nämlich der Natur nicht gegenüber, sondern sind ein Teil von ihr. Natur pur.

Es wird manche überraschen, aber Heinz Sielmann war das erklärte Vorbild des bei einem Unfall bei Dreharbeiten umgekommenen australischen Tierfilmers Steve Irwin ("Crocodile Hunter"). Zum Gedenken an einen Tierfilmer .... Wenn man sich Irwins Dokumentarfilme außerhalb der actionbetonten "Crocodile Hunter"-Serie ansieht, z. B. seinen Film über die Wüstenfauna am Ayers Rock, erkennt man das Vorbild des sielmannschen Stils deutlich wieder. Rein von Inhalt her ist übrigens auch "Crocodile Hunter" fundiert und seriös. Seriöser als so manches, was unter Umwelt-Dokumentarfilm läuft.
Ich fürchte interessante und fachlich seriöse Tierfilme sind eine vom Aussterben bedrohte Art. Im unwirtlichen Milieu der deutschen Fernsehlandschaft können sich die belanglosen, an das "Bambi"-Klischee bestens angepaßte, Tier-Doku-Soaps und mit die Grabesstimme und mahnend erhobenem Zeigefinger vorgebrachten Öko-Katastrophen-Szenarios hingegen erschreckend vermehren.

Mittwoch, 27. September 2006

Erderwärmung: Was untergeht ...

Heute ging eine alarmierende, wenn auch schon vertraute, Meldung durch Nachrichtenagenturen (hier aus dem Newsticker der "Welt"):
Neuer Höhepunkt der Erderwärmung erreicht
Der Meldung zufolge hat die Erwärmung den Höhepunkt der vergangenen 12 000 Jahre erreicht.

Auch auf "Die Welt online" erschien vor zwei Tage ein Artikel, der
anscheinend in eine ganz andere Richtung weist:
Hurrikans: Es stürmt nur der Alarmismus
Entgegen den Vorhersagen, die von einer ähnlich stürmischen Hurrikansaison wie im vergangenen Jahr ausgingen, herrschte dieses Jahr vergleichsweise Flaute: fast zwei Dritteln der Hurrikan-Saison sind vorbei, bisher gab es im atlantischen Raum keine Hurrikans und drei relativ schwache tropische Stürme, die die Küsten erreichten. (Insgesamt gab es dieses Jahr bisher acht tropische Stürme und vier Hurrikans.)
Nach einer gängigen Hypothese werden die Ozeane immer wärmer, es steckt mehr Energie im System, die Stürme werden infolge dessen immer heftiger. Allerdings: kein erstzunehmender Meteorologe stellt einen direkten Zusammenhang zwischen der Zunahme von Hurrikans und der globalen Erwärmung her, dazu ist die Entstehung von Wirbelstürmen zu komplex.

Messungen des Projektes ARGO, eines Systems aus 2000 in allen Ozeanen treibenden Messflößen (ARGO) kamen zu einem überraschenden Ergebnis: die Messergebnisse deuten auf eine Abkühlung der Weltmeere hin. Der tropische Atlantik, "Brutstätte" der Hurrikans, hat sich anscheinend zwischen 2003 und 2005 um bis zu eineinhalb Grad Celsius abgekühlt. Recent Cooling of the Upper Oceans (PDF).

Zeigen diese Meßergebnisse, dass es mit der "globalen Erwärmung" doch nicht so weit her ist? Nein. Sie zeigen vor allem, wie wenig wir eigentlich über das Klimasystem der Erde wissen - überraschende Entdeckungen aller Art sind nicht auszuschließen. Wenn man sich ansieht, wie mager die Datenbasis ist, ist es meines Erachtens fahrlässig, zu melden, auf der Erde sei es heute wärmer als je zuvor in den letzten 12 000 Jahren. Es gibt nicht einmal wirklich befriedigende Aussagen über das globale Klima vor 1600! (Über lokale und regionale Klimate schon.) Übrigens räumt Dr. James Hansen, auf dessen Veröffentlichung für das Goddard-Institute die Alarmeldung beruht, die Unsicherheit der Daten vor 1600 ein und bezeichnet die Schlußfolgerungen von Mann, die 1990er Jahre seien das wärmste Jahrzehnt der letzten 1000 Jahre, als noch unsicherer. Global Temperatur Change(PDF). Wenn Hypothesen, so seriös der Wissenschaftler, der sie aufstellt, auch sein mag, von den Nachrichtenagenturen und Medien quasi als Tatsachen "verkauft" werden, ist das ganz schlechter Journalismus.

Es ist aber auch fahrlässig, aufgrund der überraschenden Abkühlung der Meeresoberfläche anzunehmen, die Erde sei als Ganzes wieder etwas kühler geworden.
Der "Welt"-Artikel ist auch nicht gerade ein Musterbeispiel für guten Wissenschaftsjournalismus, dafür verteilt er zu viele polemische Seitenhiebe auf die angeblichen "Klima-Alarmisten".

In einem hat der "Welt"-Artikel aber völlig recht: "Man stelle sich vor, die mittlere Jahrestemperatur im Atlantik hätte sich innerhalb zweier Jahre um eineinhalb Grad Celsius erhöht anstatt gesenkt. Ob diese Meldung ebenso untergegangen wäre? Wohl kaum."

Samstag, 23. September 2006

Heuchler

Nachdem ich sie ob ihres gelegentlichen Hanges, bei der Kritik an tatsächlichen oder vermeindlichen Ökologisten ins andere Extrem zu fallen tadelte, muß ich sie dieses Mal loben: Maxeiner & Miersch schrieben in ihrer "Welt"-Kolumne über eine heuchlerische Form des "Öko-Marketings", anhand des Beispiels BP. Auf der einen Seite öffentlichwirksame Sorge um Klimawandel, CO2, und Imagekampagnen in Richtung "grüner Ölmulti" - auf der anderen Seite verursachte z. B. eine defekte BP-Pipeline in Alaska die zweitgrößte Ölverschmutzung seit der Havarie des Öltankers Exxon Valdez, weil BP trotz Rekordgewinnen nicht genug Geld in die Wartung investierte. (Gefunden bei dadg: Die Missionare von der Tankstelle.)

Eine ganz andere, noch widerlichere, Form der Heuchelei (oder des Zynismus) ging mit einem traurigen Jubiläum einher, auf das Che hinweist: Gedenken. Vor 25 Jahren wurde Klaus-Jürgen Rattay bei einen Polizeieinsatz gegen Berliner HausbesetzerInnen getötet. taz: Der Tod in der Bewegung. Damals - ich war noch Schüler - war's für mich nur irgendeine Meldung in den Nachrichten - wenn da nicht der sichtbare Triumpf des damaligen Berliner Innensenators Heinrich Lummer gewesen wäre, der die "gelungene" Räumung als Sieg des Rechtsstaates feierte. Das ging mir nicht mehr aus dem Gedächtnis - und bei der nächsten Demo "besser instand-besetzen als kaputt-besitzen" der Hausbesetzer und Sympatisanten war ich dabei.

(Hierzu auch: Artikel Lummer, Heinrich im IDGR-Lexikon Rechtsextremismus.)

Mittwoch, 20. September 2006

Ökologismuskritik und Anti-Ökologismus

Unverhofft kommt oft. So überraschte es mich etwas, dass im (nach meiner Einschätzung) konservativen Blog "Bierhalunken" ein Absatz aus einem meiner Artikel zitiert wurde: Ökologismus / Klimakonsens II.
Es überraschte mich, weil ich mit den in den anderen Zitaten dieses Artikel geäußerten Ansichten nicht so recht einverstanden bin.

Was ich unter "Öko-Totalitarismus" verstehe, wird aus meinem Zitat aus New Age und Ökospiritualität deutlich:
[…] In den 80er Jahren verbreitete sich in der Umwelt-Bewegung vor allem des deutschsprachigen Raums die Idee, dass die drohende Weltkatastrophe nur mit einer Öko-Diktatur abgewendet werden kann. Von ihrer ideologischen Herkunft her ging das Spektrum von Ökostalinisten wie Wolfgang Harich, über “bürgerliche Rechte” wie Herbert Gruhl bis zu Ökofaschisten der “Neuen Rechten” wie Karl Richter. Gemeinsam war ihnen allen, dass sie im liberalen, demokratische “Westen” mit seiner angeblichen Überbewertung des Individuums die eigentliche Ursache der drohenden Weltkatastrophe sahen. […]
In einem weiter unten stehenden, nicht zitierten, Absatz, erläutere ich die Haltung der "Ökospirituellen":
Wie die Öko-Totalitären trauen sie der Demokratie, mit den schwerfällig arbeitenden Parlamenten, höchstens Symptombekämpfung zu, aber keineswegs genügend effizientes Eingreifen. Im Gegensatz zu öko-totalitären Vorstellungen soll der weltweite Umbruch ohne Gewalt und Aggression durchgeführt werden. Der Mensch wird, gemäß ökospirituellen Vorstellungen, im Idealzustand autonom und frei sein, und dadurch zur Bedrohung für jede autoritäre Macht werden. Das soll eine Öko-Diktatur ausschließen. Der als notwendig angesehene asketische Lebensstil wird freiwillig, aus Einsicht in die Notwendigkeit, praktiziert.
Ich könnte in diesem Absatz auch "ökosprituell" gegen den Begriff "nicht-totalitär ökologistisch" ersetzen. Immer noch eine für einen liberalen Demokraten unannehmbare Ideologie, aber keine, die - anders als die Vorstellungen z. B. der "Ökofaschisten" - unmittelbar gefährlich wäre.

Der Punkt ist der, dass z. B. der wegen seines "Klima-Alarmismus" gescholtene Al Gore noch nicht einmal "ökologistisch" im Sinne der "Ökosprituellen" und ähnlicher Gruppierungen ist, ganz zu schweigen vom Öko-Totalititarismus. Er ist einfach ein Politiker, der sich mit ökologischen Themen profiliert und dem ich sogar abnehme, dass ihm es mit den Anliegen "Klimaschutz" völlig ernst ist. Seine publizistischen Methoden kann man kritisieren, sicher auch seine Aussagen - aber ein "Ökologist", im Sinne der von mir skizierten Ideologie, ist er nicht. Selbst die meisten Mitglieder der "GRÜNEN" dürften keine Ökologisten sein. Der Unterschied zwischen einem noch so hysterischen "Öko-Freak" und einem Ökologisten liegt daran, dass der Ökologist glaubt, ohne einen grundliegenden politischen und gesellschaftlichen "Systemwechsel" wäre der "Schutz der natürlichen Umwelt" nicht möglich.

Kritik am Ökologismus als tendenziell totalitärer Ideologie ist das eine - diese Kritik jedoch zu einer mindestens genau so problematischen antiökologistischen Ideologie auszubauen , etwas anderes. Das Ökologisten “falsche Freunde” des Umweltschutzes sein können (!) stell ich gar nicht in Abrede. Ich beobachte nur, wie Kritiker der Ökologisten regelmäßig ins andere Extrem fallen - in das Extrem, dass im Großen und Ganzen alles in Ordnung sei. Ein relativ “harmloses”, weil sachkundiges und differenzierendes, Beispiel dieser Haltung sind die Aufsätze von Dirk Maxeiner & Michael Miersch. Vermutlich ungewollt liefern "Öko-Skeptiker" jenen Argumente, die behaupten “wir” könnten uns im Wettbewerb mit Ländern mit laxen Umweltvorschriften den “Überzogenen” (in meiner Sicht: immer noch unzureichenden) Umweltschutz nicht mehr leisten.
Man beachte auch den Kontext, in dem mein die "New Ager" und ihre Nachfolger leicht sarkastisch aufs Korn nehmender Aufsatz steht: Nämlich auf der Website einer Gruppe von Menschen, die sich (unter anderem) mit germanisch-heidnischer Spiritualität beschäftigen - einschließlich Naturmystik.
Aus meiner Perspektive als Mitstreiter der Nornirs Ætt wirkt die Kritik an der Weltanschauung des New Age und des Ökospiritualismus ganz anders, als die eines dieser "Szene" völlig fern stehenden "Hardcore-Skeptikers" bzw. "Esoteriker-Fressers" , der den ganzen Mystik-Quatsch in Bausch und Bogen ablehnt. Das gilt genau so für die Haltung zur Ökologie, die sich für uns nicht auf Umweltschutz, um den man sich kümmern kann, weil man sonst keine Sorgen hat (ich übertreibe ein wenig) reduzieren läßt.

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