Mittwoch, 7. April 2010

KZ-Gedenkstätte Neuengamme geschändet

Ich setze mal die Pressemitteilung der KZ Gedenkstelle Neuengamme (Hamburg) vom 6. April 2010 hier rein, denn selbst in den lokalen Medien ging der Vorfall weitgehend unter. MartinM

Am gestrigen Ostermontag wurde das Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit neofaschistischen Sprüchen, Hakenkreuzen und SS-Runen großräumig besprüht. Die Polizei wurde sofort informiert und die Tat zur Anzeige gebracht…

Über 100.000 Menschen aus weit über 20 Ländern wurden zwischen 1938 und 1945 ins KZ Neuengamme und seine 87 Außenlager deportiert, zwischen 42.000 und 50.000 überlebten ihre Haftzeit nicht. Der Ort, an dem das Mahnmal sich befindet, ist symbolischer Friedhof des ehemaligen Konzentrationslagers – ein Ort, der häufig von Überlebenden und ihren Angehörigen und Hinterbliebenen besucht wird, um ihrer Toten zu gedenken.

Die Arbeitsgemeinschaft Neuengamme ist entsetzt und schockiert über die Unverschämtheit und Geschmacklosigkeit dieses Aktes. Im Gegensatz zu KZ-Gedenkstätten in anderen Regionen war Neuengamme bisher von derlei Übergriffen weitgehend verschont geblieben, Schmierereien waren eher eine Seltenheit.

Wir sind besorgt über diese neue Dimension der Aggression und fordern den Bezirk Bergedorf auf, künftig dafür Sorge zu tragen, dass eine solche Schändung nicht wieder möglich ist.

PM, Arbeitsgemeinschaft Neuengamme

Dazu auch im "Störungsmelder": Nazis schänden KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Dienstag, 6. April 2010

"Wir sagen: Stopp!"


Der Jugendmedienschutzstaatsvertrag darf kein grundrechtsfreier Raum sein! www.Zensur-in.DE

Gemeinheit des Tages - das Ende der A 25

Ja, ich weiß, es ist fies, unfair und gemein von mir.
Es gehört, selbst wenn man kein "Navi" im Auto hat, schon einiges Talent dazu, statt am Autobahnkreuz Hamburg-Ost auf die A 24 Richtung Berlin am Autobahndreieck Hamburg-Südost auf die A 25 nach Geesthacht abzubiegen, und das erst zu bemerken, wenn die A 25 in Geesthacht zuende ist. Und es gehört schon einige Frechheit dazu, den einzigen Hamburger Bekannten, dessen Telefonnummer man zufällig im Handy gespeichert hat, nach Mitternacht anzurufen und zu fragen, wie man denn von Geesthacht aus auf die Autobahn Richtung Berlin käme. Da ich dieser Hamburger Bekannte war, der kaum eingeschlafen, wachgeklingelt wurde, widme ich dem nächtlichen Irrfahrer ein Liedchen, das Mike Krüger einst über einen nächtlichen Irrfahrer auf der BAB schrieb, und in dem sogar die Ausfahrt Geesthacht erwähnt wird:
1.
Nachtblind, übermüdet
und mit 40 linke Spur,
fahr ich seit nunmehr 14 Tagen
immer Hamburg - Köln und retour.
Gestern fuhr ich 'nem Laster 'rein,
heute nur 'nem VW.
Ach wie schön kann das Fahren sein.
auf der BAB!

Chorus:
Auf der Autobahn nachts um halb eins,
ob du'n Auto hast oder Karl-Heinz:
Ohne Warnblinklicht, alle Scheiben dicht,
auf der Autobahn nachts um halb eins!
Wer noch nie an der Ausfahrt Geesthacht
einen Auffahrunfall gemacht
kann die Steuern spar'n,
soll Karl-Heinz doch fahr'n,
das macht Spaß in der stockfinstren Nacht!

2.
Ich will überholen,
da versinke ich im Teer,
außerdem zieh ich schon seit Stunden
eine Zapfsäule hinter mir her.
Der Kerl, der vorn auf dem Kühler liegt
nimmt mir fast jede Sicht.
Das ist mir egal, ich fahr nur nach Gehör
denn ich hab kein Licht!

Chorus:
Auf der Autobahn ...

3.
Da bin ich geblendet
und ich sehe gar nichts mehr -
Das find ich aber reichlich komisch,
hier war sonst doch kein Gegenverkehr?
Dann muß vorhin dieser laute Knall
die Leitplanke gewesen sein!
Ach ist halb so schlimm ich dreh einfach hier um
und dann fahr ich heim.

Chorus:
Auf der Autobahn ...


Text: Mike Krüger
Melodie: Ralph Arthur Roberts "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins"

Nachtrag
Wer sich wundert: auf der Platte (noch schwarzes PVC mit Rillen) heißt es tatsächlich "Hamburg - Köln und retour". Mike Krüger, dessen Stimme bei diesem Auftritt hörbar tourneegeschädigt war, hat im Münchner Studio, in dem "Disco" aufgenommen wurde, eben etwas improvisiert: "Hamburg - München".

Mittwoch, 31. März 2010

Vor 30 Jahren - persönliche Archäologie

Aus der Rubrik: Alte Männer erzählen von von früher ... Jedenfalls kommt es mir so vor.

Manchmal lohnt es sich, beim Aufräumen einen längeren Blick in die Kartons und Mappen zu werfen. Manche "Ausgrabungen" verraten viel über den Menschen, der man selbst einmal war. Zum Beispiel dieses, leider lange Jahre unter sehr ungünstigen Bedingungen gelagerte und aus allzu vergänglichem Material bestehende, fleckige und wellig gewordene Gemälde:
Chloros (1980)

Ich malte es vor beinahe genau 30 Jahren, mit Deckfarben (einfacher Tuschkasten) auf Papier aus dem DIN A3 -"Schul- Malblock" - diese Dinger mit dem perforierten Rand. Zeitweilig auf dem Dachboden gelagert, was dem (minderwertigen und nicht einmal säurefreien) Papier gar nicht bekam.

Es ist ein Bild, das ich vor 30 Jahre in der Schule malte, und das mir trotzdem heute noch gefällt. Trotzdem, denn mir fällt bei Blick auf meine Malereien und Zeichnungen aus dieser Zeit auf, dass meine "Freizeitbilder" längst nicht so verkrampft und unbeholfen wirken, wie die Arbeiten im Kunstunterricht.
Meiner Kunstlehrerin gefiel es übrigens ganz und gar nicht. Zum Glück war es eine freiwillige Arbeit ...
Warum gefiel es meiner ansonsten sympathischen und zumindest in andere Fächern tüchtigen Kunstlehrerin nicht? Sicherlich auch wegen des Themas. Science Fiction - das ist doch kein Thema, mit dem man sich künstlerisch auseinandersetzen kann! Andererseits waren auch "engagierten" Themen - Politik, Umwelt, persönliche Krisen - nichts für sie. Ich vermute aus heutiger Sicht, dass sie einen bestimmten "Bildungskanon" im Hinterkopf hatte, welche Themen "künstlerisch relevant" sind und welche eben nicht. Der andere, heute ganz offensichtliche, damals aber nie offen ausgesprochene Aspekt: sie bewerte offensichtlich stark nach ihrem persönlichen Geschmack, konnte ihre Entscheidung als "objektiv" darstellen.
Dann gab es noch technische Details: Ganz schlimm war z. B., dass ich mit Bleistift vorgezeichnet hatte (obwohl es für eine freiwillige Arbeit keine Vorgaben gab). Sicher, "Chloros" (griechisch: "der Grüne") ist keine Meisterleistung. Das Bild zeigt aber, dass ich, wäre ich "am Ball" geblieben und hätte ich mich künstlerisch fortgebildet und vor allem sehr viel geübt, doch ein ganz annehmbarer bildender Künstler hätte werden können. (Tatsächlich ist es bedrückend, dass ich manchmal damals weitaus besser malte und zeichnete - nicht unbedingt von der Technik her, aber vom Gesamteindruck - als heute.)
Aber das war für mich indiskutabel, selbst ein Volkshochschulkurs wäre mir wie Zeitverschwendung vorgekommen. Ich hatte meinen Vater im Ohr: "Dein Malen, das ist doch wie andere puzzeln" - und ich gab ihm damals recht. Es brachte Spaß, es entspannte - und in der Kunstnote machte es sich nicht bemerkbar. Wo Kunst doch sowieso ein unwichtiges Nebenfach war, und auch noch eines, das im Gegensatz zu Sport und - manchmal - Musik Null Prestigewert unter Schülern hatte.
Erst 10 Jahren nach dem Abi (und über 12 Jahre nach "Chloros") kam ich überhaupt darauf, Malen und Zeichnen zu lernen (bei einer Kunstdozentin, die nebenbei private Kurse gab). Mit relativ bescheidenem Ergebnis. Aber Spaß gebracht hatte es schon, und puzzeln kann schließlich jeder ...

Montag, 29. März 2010

Plastikmüll im Meer - und ein Hoffnungsschimmer

Einer der bedrückendsten und dabei beeindruckendsten Dokumentarfilme der letzten Zeit ist Plastic Planet .

Eines der größten Probleme, die vor allem Verpackungen aus Kunststoffen ausgeht, ist der Plastikmüll im Meer. Es gibt mittlerweile gewaltige, zusammenhängende Müllteppiche. In einigen Meeresregionen, wie im Zentralpazifik und auch in der Sagossosee im südlichen Nordatlantik haben sich riesige Müllstrudel gebildet. Der pazifische Müllstrudel hat mitlerweile die Größe Zentraleuropas erreichen und besteht nach Schätzungen aus 100 Millionen Tonnen Kunststoffabfall.
Einen ausführlichen Überblick gibt dieses "scienexx"-Dossier:
Müllkippe Meer - Ein Ökodesaster mit Langzeitfolgen
Plastikmüll ist, weil die meisten Kunststoffe nur langsam abgebaut werden, ein Langzeitproblem. Wobei im Meer gerade der Zerfall des Mülls gefährlich ist: die schwimmenden Fragmente werden im Laufe der Zeit immer kleiner. Partikel von fünf Millimetern Größe und darunter sind besonders umweltgefährlich, da sie mit ihrer großen Oberfläche giftige Stoffe adsorbieren. Wird es dann von Meerestieren gefressen, landet das Gift in ihren Mägen.

Aber offensichtlich gibt es einen Hoffnungsschimmer: Wissenschaftler der Universität Sheffield in England und des Centre for Environment, Fisheries and Aquaculture haben jetzt möglicherweise eine Lösung gefunden, wie dieser Plastikmüll reduziert werden könnte. In ihrer Studie hatten sie unter anderem mit Hilfe von DNA-Analysen erforscht, welche Mikroben Polyethylen besiedeln, der Kunststoff, der beispielsweise für Plastiktüten eingesetzt wird. Die Forscher stellten fest, dass das Plastik von zahlreichen Bakterienarten bewohnt wird, die zusammen einen Biofilm auf der Oberfläche bilden. Allerdings waren nur bestimmte Typen von Mikroben an diesem Biofilm beteiligt, ihre Artzusammensetzung unterschied sich deutlich von der der sonstigen Meeresmikroben. Nach Ansicht der Forscher könnte dies ein Hinweis darauf sein, dass die Plastik bewohnenden Bakterien sich auf den Kunststoff als Lebensraum spezialisiert haben und aktiv am Abbau des Kunststoffs beziehungsweise der giftigen Substanzen auf ihnen beteiligt sind.
Mikroben gegen Plastikmüll im Ozean.
Diese Untersuchungen sind im Zusammenhang mit einer Studie, die 2009 von Forscher um Katsuhiko Saido von der Nihon Universität in Chiba auf dem Treffen der American Chemical Society in Washington vorgestellt wurde, besonders interessant. Die japanischen Wissenschaftler zeigten, dass bestimmte Kunststoffabfälle unter Bedingungen wie im freien Ozean, wo er Sonne, Regen oder anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt ist, schneller zerfallen als bisher gedacht.
Das ist allerdings nicht unbedingt ein gutes Zeichen, denn dabei wird nach den Erkenntnissen der Umweltchemiker unter anderem auch Bisphenol A frei. Die Chemikalie steht im Verdacht das Hormonsystem von Tieren massiv zu stören und Erbgutveränderungen auszulösen. Zu den von den Forschern nachgewiesenen Substanzen gehören zudem auch andere Umweltgifte wie Styrolmonomere, die eine krebsauslösende Wirkung haben können.
Daher ist die Entdeckung der englischen Wissenschaftler, dass die an Kunstoffpartikeln anhaftenden Bakterien auch diese Stoffe offensichtlich abbauen können, ein gutes Zeichen - und ein Hinweis, wie dieses drängende Umweltproblem bewältigt werden könnte.

Möglicherweise ist gerade das Bisphenol A, das der Regisseur des Films "Plastic Planet", Werner Boote, die größten Sorgen macht, gar nicht so gefährlich, wie er meint und wie es im Film dargestellt wird.
Sowohl die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) kamen unabhängig voneinander zu dem Schluss, BPA sei ungefährlich, da der hormonähnliche Stoff ziemlich schnell in der Leber unschädlich gemacht und innerhalb weniger Stunden ausgeschieden wird.

Wieso das so ist, stellt die Chemikerin Ilona Baldus in ihrem Science-Blog dar: Chemisch gesehen: Plastic Planet.

Samstag, 27. März 2010

"Licht aus" für eine Stunde ... ?

Heute abend gab es mal wieder eine rein symbolische Aktion, um ein "Zeichen zu setzen": Die Aktion "Earth Hour", mit der der WWF nach eigenen Angaben unter Andrem zeigen wollte, "dass jeder Einzelne etwas tun kann". Eine Welle der Dunkelheit rund um den Globus.
Nun, ich wäre (Vorsicht Sarkasmus!) ohne die "Licht aus"-Aktion nicht darauf gekommen, dass man Energie sparen kann, indem man unnötige Beleuchtung ausschaltet. Wesentlich sinvoller fünde ich es, wenn z. B. Gebäude gar nicht angestrahlt wurden, anstatt nur für eine symbolische Stunde z. B. die Lichter am Brandenburger Tor oder an der Oper von Sydney auszuschalten. Meiner Ansicht nach sind angestrahlte Gebäude nichts als Lichtverschmutzung - ein ewiges Ärgernis nicht nur für Astronomen und Nachttiere.
Der Verdacht liegt nahe, dass die Aktion sozusagen "moraltheologisch" gemeint war - man kann zeigen, dass man sich der "drängenden Probleme" (von denen der Klimawandel nur eines ist) bewusst ist und dass man zu den "Guten" gehört. Eine wirksame Demonstration für eine andere Energiepolitik sieht jedenfalls anders aus.

Da mittlerweile ein ziemlich großer Anteil des produzierten elektrischen Stroms für IT-Zwecke aufgewendet wird, dürften energieeffizentere Computer ein sinnvoller Beitrag zum Energiesparen sein. Da trifft es sich gut, dass gerade ein neuer Weltrekord in energieeffizienter Datenverarbeitung gemeldet wurde. Wissenschaftler am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der Goethe-Universität Frankfurt haben ein Verfahren entwickelt, das den Energieverbrauch bei der Verarbeitung von großen Datenmengen deutlich reduziert. Damit erzielten sie einen neuen Weltrekord bei einem internationalen Wettbewerb zur effizienten Sortierung von Daten. Verglichen mit den vorherigen Rekordhaltern von der Stanford University steigerten sie die Energieeffizienz um das Drei- bis Vierfache.

Freitag, 26. März 2010

Ein-Euro-Jobber - Legenden und Wirklichkeit

Es gibt über die sogenannte 1-Euro-Jobs - amtlich "Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung (AGH-MAE)" genannt - eine Lüge, an die geradezu verzweifelt geglaubt wird, obwohl sie kaum noch jemand wirklich glaubt. Ich meine damit die Bedingung, dass nur "zusätzliche" und "im öffentlichen Interesse" liegende Tätigkeiten als "Arbeitsgelegenheiten" angeboten werden dürfen. Durch die Zusätzlichkeit sollen Verdrängungseffekte vermieden werden, damit die "1-Euro-Jobber" nicht als subventionierte billige Arbeitskräfte der örtlichen Wirtschaft Konkurrenz machen.
Wer sich auch nur oberflächlich mit dem Thema befasst hat, dem ist klar, dass es nicht gelungen ist, die Verdrängungseffekte zu vermeiden. Ein Beispiel: Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnete einen Rückgang von Stellenangeboten im Pflegebereich, der auch von einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bestätigt wird. Und auch der Bundesrechnungshof kam schon im April 2008 zu dem Ergebnis, dass bei zwei Dritteln der geprüften Arbeitsgelegenheiten mindestens eine Förderungsvoraussetzung nicht erfüllt gewesen sei, in acht von zehn Fällen sei die Tätigkeit nicht zusätzlich gewesen. Die Hälfte der geprüften Maßnahmen habe nicht im öffentlichen Interesse gestanden.

Aber, so der Einwand, die "1-Euro-Jobber" könnten doch gar nicht als vollwertige Arbeitskräfte angesehen werden. Darin würden doch in erster Linie sonst nicht vermittelbare Langzeitsarbeitslose beschäftigt. Oder wenigstens solche, die nach langer Zeit der Untätigkeit wieder an den Rhythmus des Arbeitstages und die Erwartungen des Arbeitsmarkts an ein gewisses Maß an Arbeitsdisziplin gewöhnt werden müssten. Also: wer einer Arbeitsgelegenheit nachgeht, der wäre doch gar kein vollwertiger und voll einsetzbarer Arbeitnehmer.

Ene Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) bei rund 4.000 Betrieben, die Arbeitsgelegenheiten für Arbeitslosengeld-II-Empfänger anbieten, zeigt ein anderes Bild:
Jeder zweite "Ein-Euro-Jobber" wird von seinem Einsatzbetrieb als geeignet eingeschätzt, auch eine reguläre Beschäftigung ausüben zu können. Pressemitteilung der IAB: Jeder zweite Ein-Euro-Jobber ist fit für einen regulären Job.
Neun von zehn Maßnahmeteilnehmern wurden für die von ihnen ausgeführten Tätigkeiten als prinzipiell geeignet eingestuft. Jeder fünfte Einsatzbetrieb sah jedoch Defizite bei der Kommunikations- und Teamfähigkeit der Maßnahmeteilnehmer. (Hier stellt sich die Frage, wie es damit im regulären Berufsleben bestellt ist.)

Nur etwa ein Drittel der Teilnehmer wurde von den Betrieben als nicht geeignet für den ersten Arbeitsmarkt beurteilt. Bei knapp einem Fünftel konnten die Einsatzbetriebe die Frage noch nicht abschließend beantworten. Probleme sahen die Betriebe vor allem bei der Belastbarkeit und bei den beruflichen Qualifikationen. Unzureichende Berufserfahrung, nicht ausreichende Leistungsbereitschaft und mangelnde Verlässlichkeit wurden deutlich seltener genannt.

Auch das Klischee vom "typischen" Langzeitsarbeitslosen, der lieber faul zuhause herumhängen würde, anstatt für eine kleine Aufwandsentschädigung bei gemeinnütziger Arbeit die Finger krumm zu machen, wird durch die Befragung noch fragwürdiger, als es ohnehin schon ist: Nur in jedem achten Fall wurde die Arbeitsmotivation als gering eingestuft. Das ist, da mit gutem Grund vermutet werden kann, dass die wenigsten Arbeitsgelegenheiten angenehme Jobs sind, in der Tat bemerkenswert.

Die IAB-Studie lässt sich unter http://doku.iab.de/kurzber/2010/kb0510.pdf herunterladen.

Mittwoch, 24. März 2010

Ada Lovelace Day

Naturwissenschaft und Technik gelten nach wie vor als "typisch männliche" Domänen, und auch wenn Naturwissenschaftlerinnen und Ingenieurinnen von ihren männlichen Berufskollegen nicht mehr als "exotisch" wahrgenommen werden, ist von einer echten Überwindung der diskriminierende Klischees über "Frauen und Technik" immer noch nicht die Rede sein.

Heute, am 24.März ist Ada Lovelace Day: Ada Lovelace Day.
Ada Lovelace Day is an international day of blogging (videologging, podcasting, comic drawing etc.!) to draw attention to the achievements of women in technology and science.
Ada Lovelace schrieb das erste Computerprogramm, das, wenn Charles Babbage seine "Analytical Engine" je zum Laufen bekommen hätte, auch tatsächlich funktioniert hätte.
Wichtiger ist vielleicht noch, dass sie als erster Mensch, erkannte, dass ein programmierbarer Rechner mehr sein konnte, als ein bloßer "Zahlenfresser".

Ergänzung: (via ryuu ) Cartoon Ada Lovelace– The Origin

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Geheimauftrag MARIA STUART...
Krisenfall Meuterei Der dritte Roman der Reihe "Geheimauftrag...
MMarheinecke - 9. Apr, 19:42
Urlaubs-... Bräune
Das "Coppertone Girl", Symbol der Sonnenkosmetik-Marke...
MMarheinecke - 1. Aug, 08:34
Geheimauftrag MARIA STUART...
Ahoi, gerade frisch mit dem Postschiff eingetoffen. Der...
MMarheinecke - 26. Mär, 06:48
Kleine Korrektur. Man...
Kleine Korrektur. Man kann/sollte versuchen die Brille...
creezy - 11. Nov, 11:29
strukturell antisemitisch
Inhaltlich stimme ich Deinem Text zwar zu, aber den...
dummerle - 5. Jun, 11:12

Suche

 

Status

Online seit 7228 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Credits


doof-aber-gut
Gedankenfutter
Geschichte
Geschichte der Technik
Hartz IV
Kulturelles
Medien, Lobby & PR
Medizin
Persönliches
Politisches
Religion, Magie, Mythen
Überwachungsgesellschaft
Umwelt
Wirtschaft
Wissenschaft & Technik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren