Donnerstag, 29. November 2007

... nicht weil es einfach wäre, sondern gerade weil es schwierig ist!

Treffend geriet "Telepolis" diese Überschrift: Apollo 2.0. Der aussagekräftige Vergleich stammt aus dem Weißbuch Clean Power from Deserts vom "Club of Rome". Solarkraftwerke in der Sahara können den Energiebedarf Afrikas, Europas und des Nahen Ostens decken. Solarthermische Kraftwerke sollen nicht nur Strom liefern (der über Gleichstrom-Höchstpannungsleitungen verlustarm in die Metropolen geschickt werden kann), sondern auch noch Prozesswärme und Süßwasser - etwa für die Bewässerung der Felder des Mittelmeerraums.
Auch wenn ich über den Club of Rome durchaus gemischte Ansichten habe, ist die u. A. von ihm angestoßene Trans-Mediterranean Renewable Energie Cooperation eines jener Projekte, mit dem ein ehrgeiziges - aber erreichbares - Ziel näher rückt: Eine von fossilen Brennstoffen unabhängige Energieversorgung, und zwar dergestalt, dass auch der sich absehbar steigernde Energiebedarf der heutige "Entwicklungsländer" gedeckt werden kann - und am Ende ein Versorgungsniveau steht, das "Wohlstand für alle" statt lediglich "gerecht verteilten Mangel" bedeutet.

Der Vergleich mit "Apollo" ist passend. Als US-Präsident John F. Kennedy 1961 ein Projekt ankündigte, dass noch vor 1970 einen Menschen zum Mond und heil wieder zur Erde zurückbringen sollte, da gab es weder eine Trägerrakete, die für diesen Zweck auch nur annähernd stark genug wäre, noch war bekannt, ob Menschen überhaupt in der die Schwerelosigkeit arbeiten könnten, es gab keinen Computer, der in die Raumkapsel hätte eingebaut werden können, die Frage, ob eine weiche Mondlandung überhaupt möglich wäre, war ungeklärt - kurz: bei "realistischer" Planung auf dem Stand des Jahres 1961 erschien Apollo ein unmögliches Unterfangen zu sein. Und doch - es gelang! Der Kontrast zu anderen technischen Unternehmen ist so krass, dass heute wissenschaftlich unhaltbare, aber "irgendwie" plausibel klingende Verschwörungstheorien, die behaupten, die Mondlandungen seien fingiert worden, ihre Anhänger finden.
Auch wenn man am Sinn des Mondfluges Zweifel anmeldet und die ausgegebenen Geldmittel (die etwa zwei Monaten Vietnamkrieg entsprachen) für verschwendet hält Ich halte es nicht: "Apollo" zeigte, dass wenn etwas technisch möglich ist und die Intention (politisch, aber auch gesamtgesellschaftlich) es trotz aller Hindernisse und Probleme zu schaffen, groß genug ist, auch das anscheinend Unmögliche machbar ist.

Da passt es, dass es das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) war, das in diesem Jahr verschiedene Studien dazu veröffentlicht, die unter anderem vom Bundesumweltministerium (das offensichtlich doch zu mehr als zur Klimaschutz-PR zu gebrauchen ist) in Auftrag gegeben wurden.
Now, the rest is up to us, and there's a future to be won. We must turn our faces outward, we will do what must be done.

Geburtstage

Heute vor zwei Jahren schrieb ich meinen ersten Beitrag für dieses Blog. Der damals angekündigte "Relaunch" meiner (statischenn) Website blieb bisher Ankündigung, während sich das Blog sehr viel besser entwickelte, als ich erwartete. Übrigens griff ich schon in meinem zweiten Beitrag ein Thema auf, dass die Tageszeitungen und Fernsehsender erst etwa eineinhalb Jahre später für sich entdeckten: Biosprit ist schlecht für den Regenwald.

Noch jemand hat heute, am 29. November Geburtstag: mein Vater wird heute 70. Ich komme grade von einem Besuch bei ihm und meiner Mutter. Mein Vater wirkt heute vitaler und geistig aufgeschlossener und auch körperlich irgendwie jünger, als in den Jahren, in denen er noch arbeitete. Also ist der "Pensionsschock" kein zwangsläufiges Schicksal - und vielleicht fängt mit "66 Jahren" doch für einige Menschen tatsächlich das (selbstbestimmte) Leben an. Ich wünsche jedenfalls meiner Vater noch viele vitale und gesunde Jahre - und bin fest überzeugt: er wird sie haben. Alles Gute, Paps!

Heute vor 205 Jahren geboren wurde Wilhelm Hauff, ein genialen Schriftsteller und Märchenerzähler, der leider viel zu früh heute vor 180 Jahren und drei Tagen, starb. Der "Kalif Storch", der "Kleine Muck", "Zwerg Nase" und all die anderen wundervoll einfühlsam geschilderten romantischen Märchengestalten leben immer noch.

Und noch jemand, der viel zu früh starb, hat heute Geburtstag. Petra Kelly, die in den 80er Jahren für mich eine Art "politisches Idol" war, wäre heute 60 Jahre alt geworden.

Nicht zu vergessen eine jener Erfindungen, die die Welt veränderten, auch wenn sie in ihrer ursprüngliche Gestalt längst überholt sind: Heute vor 130 Jahren stellte Thomas A. Edison seinen Phonographen vor. Damit begann das Zeitalter der Schallaufzeichnung.

Nachtrag: Heute vor 6o Jahren, am 29.11.1947, nahm die UN-Vollversammlung die Resolution Nr. 181 an, mit der die Teilung des britischen Mandatsgebietes westlich des Jordan in einen arabischen und einen jüdischen Staat beschlossen wurde. Das ist das de facto Gründungsdatum des Staates Israel.

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