Gesunde Skepsis
Das altgriechische Wort σκέψις (sképsis) bedeutet "Prüfung, kritische Untersuchung". Die davon abgeleitete philosophische Haltung ist der Skeptizismus.
Das Gegenteil von "Skeptizismus" ist "Dogmatismus": Glauben, ohne zu zweifeln.
Skeptizismus ist ein Konzept, das es auch in nichteuropäischen Kulturen gibt:
(Was nebenbei auch jene Lügen straft, die Skeptizismus für "unspirituell" halten.)
In der Alltagsprache ist jemand ein Skeptiker, der zweifelt, kritisch nachfragt, nicht alles glaubt.
Leider gibt es auch "Skeptiker", die gar keine sind. Viele, die sich selbst "Skeptiker" nennen (z.B. "Klimaskeptiker", "Euroskeptiker" oder "Evolutionsskeptiker") haben eben keinen Zweifel mehr, dass die ganze Sache Unsinn oder Betrug ist. Sie sind "denialists", "Ablehner", die stur eine Meinung vertreten, unabhängig von der Faktenlage. Also im Grunde Dogmatiker.
Sehr lesenswert: New Scientist-Special "Living in denial". (Dank an Volkmar für den Hinweis!)
Auch in der Skeptikerbewegung gibt es leider dogmatische Ablehner.
Edgar Wunder prägte dafür den Begriff des
Skeptiker-Syndroms.
Das Gegenteil von "Skeptizismus" ist "Dogmatismus": Glauben, ohne zu zweifeln.
Skeptizismus ist ein Konzept, das es auch in nichteuropäischen Kulturen gibt:
Glaube nichts, weil ein Weiser es gesagt hat.Siddhartha Gautama (Buddha)
Glaube nichts, weil alle es glauben.
Glaube nichts, weil es geschrieben steht.
Glaube nichts, weil es als heilig gilt.
Glaube nichts, weil ein anderer es glaubt.
Glaube nur das, was Du selbst als wahr erkannt hast.
(Was nebenbei auch jene Lügen straft, die Skeptizismus für "unspirituell" halten.)
In der Alltagsprache ist jemand ein Skeptiker, der zweifelt, kritisch nachfragt, nicht alles glaubt.
Leider gibt es auch "Skeptiker", die gar keine sind. Viele, die sich selbst "Skeptiker" nennen (z.B. "Klimaskeptiker", "Euroskeptiker" oder "Evolutionsskeptiker") haben eben keinen Zweifel mehr, dass die ganze Sache Unsinn oder Betrug ist. Sie sind "denialists", "Ablehner", die stur eine Meinung vertreten, unabhängig von der Faktenlage. Also im Grunde Dogmatiker.
Sehr lesenswert: New Scientist-Special "Living in denial". (Dank an Volkmar für den Hinweis!)
Auch in der Skeptikerbewegung gibt es leider dogmatische Ablehner.
Edgar Wunder prägte dafür den Begriff des
Skeptiker-Syndroms.
MMarheinecke - Montag, 14. Juni 2010
Ich glaube, das liegt zum einen wirklich daran, dass Skeptiker und Denialists nicht auseinander gehalten werden. Viele tun sich damit schwer, weil es- wie Du schon sagtest- vermehrt Skeptiker gibt, die man eigentlich zur anderen Fraktion zählen müsste. Gesunde Skepsis ist sicherlich das kritische Nachfragen, Durchdenken, Durchblicken-wollen, aber eben nicht das kategorische Ablehnen und Niedermachen.
Für viele, die meinen, Skeptizismus sei unspirituell, ist er, so denke ich, zum anderen auch einfach unbequem. Es wäre doch so schön, wenn man ohne viel Mühe, die wildesten Theorien glauben könnte, wenn es da einen gäbe, der einem das Durchdenken abnehmen würde, wo man sich zurücklehnen könnte- hach- willkommen in der Konsumgesellschaft. Da will man sich nicht groß über den Tellerrand bemühen, das ist so furchtbar anstrengend. Wie sagte Albert Einstein so schön:
"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt"
Darüber hinaus hat Spiritualität, zumindest undogmatische, ja auch immer etwas mit Kreativität zu tun, mit Brücken schlagen, wo uns heute der "Beweis" (noch) fehlt, oder wo es um Individualität geht. Wo wir, grade im naturspirituellen Bereich, Altes mit Neuem zu einem lebbaren Konzept verbinden müssen.
Wenn man halt das "im schmalen Regelwerk dappen" gewohnt ist, bereitet das alles Mühe. Aber man vergibt sich eben auch was, nämlich die (geistige) Agilität.
Liebe Grüße
Joy