MMsSenf

(Wobei ich erwähnen möchte, dass ich früher mein Geld als Programmierer verdiente, Romane schreibe, mein Bruder professioneller Musiker und Komponist ist, und zu meinem Freundeskreis zahlreiche Musiker und Schriftsteller gehören.)

Im jetzigen Modell sieht z. B. ein Musiker mit "Plattenvertrag", von wenigen gut bezahlten Spitzenmusikern herzlich wenig von den Umsätzen, die durch den CD-Verkauf erzielt werden. Ähnlich sieht es bei den Schriftsteller aus - über die Situation der "Schreiberlinge" bloggte ich ja schon Einiges, z. B. hier http://martinm.twoday.net/stories/5701522/ , http://martinm.twoday.net/stories/5679623/ , http://martinm.twoday.net/stories/5548953/

Als ehemaliger angestellter Programmierer habe ich von meiner kreativen Arbeit damals sowieso nichts, auch wenn mit theoretisch das Urheberrecht an "meinen" Programmmodulen zustünde: der Vertrag enthielt, wie üblich, eine "Exclusive-Buyout-Lizenz" bzw. ein "Total Buyout", alle Verwertungsrechte gehen für eine Pauschale an das Unternehmen. "Buyout"-Verträge sind auch im Verlagswesen und in der Musikindustrie üblich.

Vielleicht sind die Vorschläge der "Piraten", wie die Vertriebswege besser organisiert werden können, nicht praktikabel oder nicht für die Urheber befriedigend.
Urheberrecht und nicht-kommerzielle Vervielfältigung. Aber immerhin machen sie solche Vorschläge, die Diskussionsgrundlage sein können.
Denn der "Status Quo", der die Inhaber der Verwertungsrechte (nicht die der Urheberrechte) begünstigt, ist auch für die meisten Kreativen gerade finanziell unbefriedigend.

Fundsache: Über den "Urheberrechtsklau" durch deutsche Zeitungen:
Lass uns das Ding drehen

ob das irgendwie praktikabel ist, weiss ich nicht. wie auch immer: ich meinte (ich bin ja kein jurist) wirklich das Urheberrecht. vielleicht muss man verwertungsrechte stutzen und stattdessen wirklich URHEBER-rechte stärken?

eine steuerfinanzierte kultur halte ich jedoch für....sei mir nicht bös... quatsch. nicht weil ich das Ö-R-fernsehen so scheisse oder so toll finde, sondern weil das alles "alte-leute-kultur" ist.
weil das auf eine komplettregulierung hinauslaufen würde.
weil dann der staat wirklich bestimmen würde, was "kunst" bzw. "kultur" ist.
das wäre eine komplette kulturdiktatur. *schauder*