Nur die allerdümmsten Kälber ... und viele "Qualitätsjournalisten"

Über die Sache, nämlich die von unser erfrischend naiven Bundesfamilienministerin und der teils ahnungslosen, teils vermutlich ahnungslos sein wollenden Bundesregierung beschlossenen Sperrlisten für Kinderporno-Internetseiten, bloggte ich bereits hier: Demnächst Gesetz: Aus den Augen, aus dem Sinn.
So weit, so schlecht. Und es gibt ja auch tatsächlich kritische Pressestimmen zu diesen Vorhaben (z. B. hier, hier, hier, hier oder hier).

Was mich allerdings richtig ankotzt, sind jene Kommentatoren, die wie z. B. in der Lausitzer Rundschau ihre Ahnungslosigkeit und ihren Vorurteilen freien Lauf lassen: "Es ist kein aussichtloser Kampf, wie gerne von irgendwelchen Internetfreaks und Dauersurfern suggeriert wird." Stimmt, es ist nicht aussichtslos. Hat aber auch niemand, der sich mit dem Internetzdingens auskennt, ernsthaft behauptet. Es geht darum, dass Internetsperren nicht das richtige Mittel sind. Und die Erfahrungen in Skandinavien und Großbritannien zeigen, dass die Sperren zwar "Zeichen setzen", aber dass es effektiver ist, direkt die Provider anzusprechen, als mit großen Aufwand Sperrlisten anzulegen: Internetzensur: CareChild-Versuch blamiert Deutsche Politiker..

Hier, zum Gruseln, einige nette Jubelkommentare: Neue OZ, Westfalen-Blatt, Weser-Kurier.

Nachtrag: besonders traurig - dieser ZEIT-Kommentar.

Die "Tagesthemen" und "heute Nacht" waren völlig auf dem von der Leyen-Kurs. Kritischer Journalismus sieht anders aus ...

Nachtrag vom 26.März
Dem kann ich voll und ganz zustimmen: Kinderpornographie: Gesellschaftspolitische Anmerkungen
Aurisa - 26. Mär, 16:28

'Qualitätsjournalismus'... ich finde das sollte man zu Wort des Jahres vorschlagen... zum Unwort des Jahres...

Aurisa - 26. Mär, 16:35

Mal sehen wie lange es noch dauert, bis wir in Sachen Internetzensur Chinesische Verhältnisse haben :(...

Björn (Gast) - 26. Mär, 17:44

China? Ha! Frau Zypries hat bereits den Traum China und Saudi-Arbaien in Sachen Netzzensur hinter sich zu lassen: Es gehe um die Frage: "Wie können wir verhindern, dass deutsche Internetbenutzer auf ausländische Seiten gehen."

Es ist echt unfassbar, dass eine führende Internetausdruckerin... äh... Politikerin sowas von sich geben darf, ohne dass es zum empörten Aufschrei kommt...

Quelle: http://www.heise.de/newsticker/Justizministerin-beharrt-auf-Gesetz-zu-Internet-Filterung--/meldung/135146
Aurisa - 26. Mär, 17:52

Da fällt mir wirklich nur noch Walter Ulbricht ein:
"Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen!"
Nur wird diesmal im Internet gemauert...
Aurisa - 26. Mär, 21:54

Vielleicht könnte das hier ja helfen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Picidae_(Website)
http://www.picidae.net
Ist zwar eigentlich als Projekt gegen die chinesische Internetzensur gedacht... aber wie es aussieht werden wir hier sowas wohl auch bald brauchen...
P.S: sorry... den ersten Link bitte von Hand in den Browser einfügen... der geht hier so nicht und ich weiss leider nicht wie ich ihn hier richtig einfügen kann.

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