Sie ist wieder da!

Pünktlich zum einjährigen Jubiläum des verheerenden Servercrash ist sie wieder da - und zwar komplett neu erstellt, denn Backups sind nach Hellblazers Ansicht "nur was für Weicheier":

Die neu gestalteten Nornirs Ætt - Asatru zum selber Denken Website!

Zum mutmaßlichen Ärger unserer "braunen Freunde" hat damit auch das Projekt Odins Auge wieder seine volle Internetpräsenz. "Odins Auge" (ex "Ariosophieprojekt") entstand daraus, dass die Nornirs Aett ist sich ihrer Verantwortung bewusst ist, die mit einem Bekenntnis zu einer “germanisch” genannten Kultur einhergeht. Diese Verantwortung besteht sowohl in einem historischen Rahmen als auch in einem aktuellen, da noch immer mit einem Bezug auf angeblich germanische Inhalte und Hintergründe Ideologien und Sichtweisen verkauft werden, die mit dem, was historisch als “germanisch” bezeichnet werden kann, so ganz und gar nichts zu tun haben. Dafür aber umso mehr mit Konstrukten der Nationalromantik des 19. Jahrhunderts, denen "völkischer" und rassistischer Esoterik - vor allem der "Ariosophie" und ihrer Nachfolger - und nicht zu vergessen, der Nazis, ihrer Vordenker und Nachbeter.

Weil dabei schon lange die Grenzen der betrachteten Phänomene die Thematik der Ariosophie oder deren geistigen Ursprung, die Theosophie, weit überschritten hat, wurde das Projekt in "Odins Auge" umbenannt: mit scharfem Blick sollen Zusammenhänge gefunden, Abläufe nachvollziebar gemacht und Strukturen hinter den ein oder anderen bewussten oder unbewussten Fassaden in unserer Gesellschaft freigelegt werden.
Odins Auge betrachtet nicht mehr “nur” die Ariosophie als ideologisches System antidemokratischer und rassistischer Natur sondern stellt die Gesellschaft - und damit auch uns alle - auf den Prüfstand.

Anders ausgedrückt: Odins Auge blickt dahin, wo es "angebräunt" oder antidemokratisch zugeht - im Asatru, in der Heidenszene, aber auch in der "ganz normalen Gesellschaft".
Sven (Gast) - 19. Aug, 00:04

P.S.: und bis alle alten Artikel wieder da sind dauerts auch noch ein paar Tage... ;-)

Bernd (Gast) - 14. Sep, 00:12

Mal was ganz Einfaches gefragt....

Woher kommt es eigentlich, dass sich "seriöse" Asatrus (im Sinne von diese "Religion" angeblich ausübenden Leuten) so strikt von allem "Braunen" distanzieren müssen, damit man sie nicht verwechselt? Baghwan oder die yogischen Flieger müssen das doch auch nicht machen.

Kann es vielleicht sein, dass auch im "seriösen" Asatru irgendwas drin steckt, was sehr anziehend auf gewisse Kreise wirkt?

Gruss, Bernd

MMarheinecke - 14. Sep, 12:31

Versuch einer einfachen Antwort

Ich fange mal so an: obwohl in der Esoterik-Szene viel "braunstichiges" und noch mehr menschenverachtendes, rassistisches und antidemokratisches Gedankengut im Umlauf ist, werden Baghwan-Jünger (bzw. Osho-Anhänger), yogische Flieger, Lichtfresser und Traurige Tantriker im öffentlichen Diskurs im Allgemeinen nicht in die Nazi-Ecke gestellt. (Außer von linken Eso-Gegnern wie Jutta Ditfurth oder Colin Goldner.)
Osho-Anhänger z. B. haben auch nicht das Problem, dass offen rechtsextrem agierende und agitierende Gruppen öffentlich als Oshos auftreten würden, oder dass die Website www.osho.de einem Neonazi-Multifunktionär gehören würde.

Es steckt tatsächlich auch im demokratischen, nicht-rassistischen, nicht-antisemitischen und nicht auf ariosophische und völkisch-nationalistische Ideologie zugreifendem Asatru einiges, dass auf inwändig braune Giddels anziehend wirkt. Allerdings merken solche Leute, wenn sie nicht völlig merkbefreit sind, dass sie in solchen Asatru-Gruppen an der falschen Adresse sind.

Anziehend für Rechtsextremisten an Asatru ist, abgesehen von
Äußerlichkeiten, z. B. Runen und Klischees z. B. dem des unbeugsamen germanischen Kriegers, die Möglichkeit, gleichzeitig die von rechten Giddels so geschätzte Opferrolle einzunehmen - gegenüber der christlichen Kirche, den jüdischen Weltverschwörerern, den bösen Linken, aber auch den "historischen" Nazis (viele "germanisch-völkische" Organisationen wurden 1936 verboten - allerdings nicht aus inhaltlichen Gründen) und vielen mehr - und dabei anderseits unbeschwert "Täter" sein zu dürfen, nach dem Motto "was sind schon 12 Jahre in über 3000 Jahren germanischer Tradition".
Die Opferrolle wird von unseren "braunen Freunden" so geschätzt, weil sie (jedenfalls in unserer Kultur) zur Abwehr von Schuldvorwürfen und Schuldgefühlen taugt, und weil sie Aggression als "Rache" legitimiert.

Hinzu kommt die merkwürdige Nazi-Idee, dass das Gewissen eine jüdische Erfindung sei, die über das Christentum in die ursprünglich von Skrupeln und Mitleid unangekränkelten und deshalb "starken" Völker der alten Europas getragen wurde. Selbst bei vielen Nicht-Nazis mit völkischen Vorlieben gilt die Idee der Gleichheit aller Menschen und der universellen Menschenrechte als "ungermanisch". Damit erscheint ihnen eine "Religion" ohne jüdische Elemente, die außerdem noch "alt" und "einheimisch" ist, attraktiv.

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