Doch erhöhtes Leukämierisiko in der Nähe von Kernkraftwerken?
Ich las folgende Nachricht mit einiger Spannung:
In der Nähe von Kernkraftwerken erkranken mehr Kinder und Jugendliche an Leukämie. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus einer Studie, in der sie die Ergebnisse von 17 verschiedenen Untersuchungen zum Einfluss von Kernkraftwerken auf das Krebsrisiko zusammengefasst haben. (Auf "wissenschaft.de": Mehr Leukämien in der Nähe von Kernkraftwerken.)
Damit wäre die Vermutung, dass z. B. der "Leukämiecluster" in der Elbmarsch östlich von Hamburg auf den Einfluss des Kernkraftwerks Krümmel und der Forschungsreaktoren der GKSS zurückzuführen wäre, deutlich erhärtet worden. (Nebenbei wäre die - umstrittene und meine Ansicht nach nicht haltbare - Hypothese eines vertuschten Großunfalls bei der GKSS damit unnötig geworden: der Normalbetrieb von Reaktoren würde als Risikofaktor ausreichen.)
Beim näheren Hinsehen war ich allerdings enttäuscht: Es handelt sich bei dieser Studie um eine Meta-Analyse mehrerer statistischer Erhebungen. Das statistische Grundproblem, dass kindliche Leukämie so selten ist, dass schon einige wenige Fälle zu beachtlichen Abweichungen vom landesweiten Durchschnittswert führen, bleibt bestehen. Auch ein anderes Problem bleibt: warum gibt es bei einigen Reaktoren "Leukämiecluster", bei anderen hingegen nicht? (Aus diesem Dilemma resultiert die These, dass die Kombination von Strahlung und bestimmten anderen Umweltbedingungen das Leukämierisiko bei Kindern erhöhen könnte.)
In der Nähe von Kernkraftwerken erkranken mehr Kinder und Jugendliche an Leukämie. Das schließen amerikanische Wissenschaftler aus einer Studie, in der sie die Ergebnisse von 17 verschiedenen Untersuchungen zum Einfluss von Kernkraftwerken auf das Krebsrisiko zusammengefasst haben. (Auf "wissenschaft.de": Mehr Leukämien in der Nähe von Kernkraftwerken.)
Damit wäre die Vermutung, dass z. B. der "Leukämiecluster" in der Elbmarsch östlich von Hamburg auf den Einfluss des Kernkraftwerks Krümmel und der Forschungsreaktoren der GKSS zurückzuführen wäre, deutlich erhärtet worden. (Nebenbei wäre die - umstrittene und meine Ansicht nach nicht haltbare - Hypothese eines vertuschten Großunfalls bei der GKSS damit unnötig geworden: der Normalbetrieb von Reaktoren würde als Risikofaktor ausreichen.)
Beim näheren Hinsehen war ich allerdings enttäuscht: Es handelt sich bei dieser Studie um eine Meta-Analyse mehrerer statistischer Erhebungen. Das statistische Grundproblem, dass kindliche Leukämie so selten ist, dass schon einige wenige Fälle zu beachtlichen Abweichungen vom landesweiten Durchschnittswert führen, bleibt bestehen. Auch ein anderes Problem bleibt: warum gibt es bei einigen Reaktoren "Leukämiecluster", bei anderen hingegen nicht? (Aus diesem Dilemma resultiert die These, dass die Kombination von Strahlung und bestimmten anderen Umweltbedingungen das Leukämierisiko bei Kindern erhöhen könnte.)
MMarheinecke - Freitag, 20. Juli 2007
Statistik
Der korrekte Ansatz ist: Man berechnet die Krankheitscluster ohne Kenntnis der Lage von AKWs. Danach korreliert man mit deren Lage. Der Unterschied besteht statistisch im Unterschied zwischen apriori- und aposteriori-Statistiken bzw. im konkreten Fall darin, dass man so auch Gebiete ohne AKWs findet, in denen sich solche Fälle häufen, und AKWs, die unter dem Durchschnitt liegen.
Die AKWs gehören zwar nach und nach abgeschaltet, aber aus ganz anderen Gründen als solchen zweifelhaften Statistiken.