Von der Abschaffung des schönen Wetters
"Scheibenwischer", Sendung vom 29.12.2005:
Heute ist auch jedes außergewöhnliche Hochwasser eine "Jahrhundertflut" (stimmt irgendwie auch, da Jahrhundert ist ja schließlich erst 5 Jahre alt), jeder tropische Sturm ein "Killerhurrikan" (peinlich, wenn dann ein Hurrikan wirklich schlimme Folgen hat, dann fehlen inflationsbedingt die Worte), und ein sonniger, milder Oktober ist nichts als ein Besorgnis erregendes Zeichen der Klimakatastrophe.
Weshalb gibt es nur noch schlechtes Wetter? Vermutlich, weil es (noch?) niemanden gibt, der sich "schönes Wetter" als Resultat erfolgreicher Regierungspolitik / Unternehmensaktivität / Behördentätigkeit /Reformmaßnahmen / Vereinsarbeit usw. zuzuschreiben traut. Vermutlich auch, weil "schlechtes Wetter" eine unversell verwendbare Ausrede für die fehlende Fehlertoleranz überoptimierter und über-rationalisierter Verkehrs- und Energieversorgungssysteme ist. Weil "Naturkatastrophen" oft durch fehlende Umsicht und Vorsicht erst katastrophal werden.
Vermutlich aber auch, weil "gute Nachrichten" für Sensationsverkäufer (früher "Journalisten" genannt) nun mal schlechte Nachrichten sind.
Früher hieß das Winter oder weiße Weihnacht, heute spricht man von Schneekatastrophe.Ja, füher gab es auch richtig schöne Sommer, heute gibt's überhöhte Ozonwerte, drohende Dürre, bedrohlich steigende Hautkrebsraten! Und wenn der Sommer mal verregnet war, wie dieses Jahr, steht die heimische Tourismusindustrie vor dem Ruin, wie natürlich auch die deutsche Landwirtschaft - zumindest, wenn man Pressetexten glaubt.
Heute ist auch jedes außergewöhnliche Hochwasser eine "Jahrhundertflut" (stimmt irgendwie auch, da Jahrhundert ist ja schließlich erst 5 Jahre alt), jeder tropische Sturm ein "Killerhurrikan" (peinlich, wenn dann ein Hurrikan wirklich schlimme Folgen hat, dann fehlen inflationsbedingt die Worte), und ein sonniger, milder Oktober ist nichts als ein Besorgnis erregendes Zeichen der Klimakatastrophe.
Weshalb gibt es nur noch schlechtes Wetter? Vermutlich, weil es (noch?) niemanden gibt, der sich "schönes Wetter" als Resultat erfolgreicher Regierungspolitik / Unternehmensaktivität / Behördentätigkeit /Reformmaßnahmen / Vereinsarbeit usw. zuzuschreiben traut. Vermutlich auch, weil "schlechtes Wetter" eine unversell verwendbare Ausrede für die fehlende Fehlertoleranz überoptimierter und über-rationalisierter Verkehrs- und Energieversorgungssysteme ist. Weil "Naturkatastrophen" oft durch fehlende Umsicht und Vorsicht erst katastrophal werden.
Vermutlich aber auch, weil "gute Nachrichten" für Sensationsverkäufer (früher "Journalisten" genannt) nun mal schlechte Nachrichten sind.
MMarheinecke - Samstag, 31. Dezember 2005
Mich nervts
In den siebziger Jahren sind wir vor lauter Schneemassen und Frost fast abgesoffen.
Anfang der achtziger Jahre haben wir die Kinder ordentlich verpackt und bei minus 25 Grad raus an die frische Luft.
Sommerspass wurde genossen, und der schöne Landregen im Frühjahr eine Wohltat für Mutter Erde. 3 Tage feiner Regen, na und. Wurden halt Freunde besucht, gelesen oder was auch immer.
Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur unpassende Kleidung.
Mich nervts, da liegt hier in Berlin, Brandenburg mal ein bisschen Schnee, schon macht der RBB eine kleine Sondersendung, Schneechaos. Keine Spur davon, ausser die Autofahrer, die können aufeinmal nicht mehr fahren und tun so als ob Schnee was exotisches ist.
Ein gesundes neues Jahr mit viel schönem Wetter wünscht
Perdita
keine Winterreifen?