Was jeder weiß ...

... stimmt garantiert nicht!

Eine nützliche Faustregel.

Ein Beispiel aus der Medizin:
"Jeder" weiß, dass immer mehr Menschen am Melanom, dem bösartigen "schwarzen Hautkrebs" erkranken. Die Schuld wird, je nach Interessenlage, dem Ozonloch oder dem Sonnenbaden gegeben.
Eine Analyse der Medical School Hanover (New Hampshire) ergab, dass die Melanomrate in den letzten Jahren konstant geblieben ist. Melonome würden bloß häufiger aufgespürt werden als früher.
Im Jahr 2000 wurde in den USA bei mehr als doppelt sovielen Amerikanern ein Melonom entdeckt als 1986. Sieht man sich die Daten genauer an, dann fällt auf, dass fortgeschrittene Melanome genau so häufig (oder besser: selten) sind wie 15 Jahre zuvor, und auch die Zahl der Hautkrebstoten blieb annähernd konstant.
Die gleichbleibende Todesrate bei doppelter Erkranktenrate kann nicht durch Fortschritte in der Medizin erklärt werden, denn so stark hätten sich die Behandlungsmöglichkeiten nicht verbessert.
(Quelle: bild der wissenschaft, 1-2006)

Die originale Publikation als pdf-Dokument: Skin biopsy rates and incidence of melanoma: population based ecological study

Der "bedrohliche Anstieg der Hautkrebsrate" - nichts als ein statistisches Artefakt? Auch da bin ich skeptisch. Es gab meines Wissens einige kleine Fortschritte bei der Melonomtherapie, auch ist anzunehmen, dass die verbesserte Früherkennung und Früh-Behandlung dazu führt, dass prozentual weniger Melanome ein gefährliches Stadium erreichen.

Vermutlich gab es tatsächlich einen leichten Anstieg der Melanomrate, der allerdings, auch aufgrund der relativen Seltenheit dieser Hautkrebsart, niemanden ernstlich beunruhigt hätte. Für die Sonne gilt wohl der alte Satz von Paracelsus, dass die Dosis das Gift macht.

Den Verdacht, dass da im Hintergrund der eine oder andere absichtlich erzeugte "Spin" wirkt, ist nicht von der Hand zu weisen. Ein Beispiel für Legenden-Lobbyismus im Gesundheitswesen wären die Cholesterin-Legenden, die vor allem der wirtschaftlichen Gesundheit der Pharma-Industrie nützen.
... gesponsort von den Pharmaindustrie

Wenn man sich einen Film der Lipid-Liga zur Cholesterin anschaut, kann man aber durchaus einen andern Eindruck bekommen: Nur Medikamente schützten wirklich, die Änderung der Lebensweise bewirke zwar etwas, doch das reiche meist nicht aus. Produziert hat den Film der Pharma-Gigant Pfizer, der 2003 über 9 Milliarden Dollar mit Cholesterinsenkern umsetzte. Die Lipid-Liga informiere trotzdem neutral, so Weizel: "Die (Sponsoren) haben aber keinerlei Einfluss auf das, was wir sagen."
(zitiert aus:
W wie Wissen: Cholesterin – Mythos oder Gefahr?
)

Weitere interessante Informationen zum Cholesterin, auch vom WDR: Rundum gesund: Cholesterin - Mythos oder Risiko?

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