Von schwarzer Pädagogik und Schwarzen Puppen

Mit leichtem Gruseln las ich von der wahnwitzigen Härte, mit der "Tigermutter" Amy Chua ihren beiden Töchter auf Erfolg hin erzog. Wie ein Elisabeth von Thadden in einem Kommentar für die "Zeit" feststellte, preist Frau Chua nicht etwa die harte "chinesische Methode" an, sondern gesteht ihr Scheitern ein (Wer hat Angst vor dieser Frau?).
Ein - mögliches - Motiv Frau Chuas und ein - sehr wahrscheinlicher - Grund für das rege öffentliche Interesse an der "Mutter des Erfolgs" sind Abstiegsängste.
Die Eltern in der "Mittelschicht" sind zutiefst verunsichert angesichts einer demografisch und ökonomisch ungewissen Zukunft, wobei diese nachvollziehbaren Ängsten vor allem in Deutschland auch noch von Politik und Medien kräftig geschürt werden. Sie fürchten, dass sie den Abstieg der Kinder aus der eigenen Schicht nicht verhindern können. In dieser Situation finden Patentrezepte offene Ohren.
Besonders gut kommen Patentrezepte an, wenn sie auch von der "Elite" praktiziert werden, oder zumindest der Eindruck besteht, dass die "Erfolgsmenschen" ihre Kinder so erziehen würden. Von Thaden drückt das so aus: "Erfolgreiche Familien mit Bildung (und Ego-Macke) bringen mit etwas Glück erfolgreiche Kinder mit Bildung (und Ego-Macke) hervor."
Bernhard Bueb, der Ex-Leiter des Elite-Internats Salem, hätte mit seinem "Lob der Disziplin" sicher nicht so viel Beifall gefunden, wenn er nicht Ex-Leiter eines Elite-Internats wäre. Wäre Amy Chua nicht gerade Professorin an der Elite-Universität Yale, wäre ihr Buch höchstwahrscheinlich kein Bestseller.
Zum Erfolg des Patentrezeptes "Weg mit der Kuschelpädagogik!" gehört auch, dass die viel geschmähte "Kuschelpädagogik" relativ neuen Datums ist, während jahrhundertelang in Europa mit Härte und Strenge, bis hin zur berüchtigten "schwarzen Pädagogik", erzogen wurden. Strenge Erziehung hat damit den Bonus des Vertrauten, Traditionellen, Bewährten.

Ich las also mit leichtem Gruseln von den Methoden Frau Chuas und dachte bei mir, dass ich das Glück gehabt hätte, keine so ehrgeizige Mutter gehabt zu haben. Bis da eine irritierende Erinnerung aus meiner Kindheit aufstieg, nicht gefragt, nicht gewollt, nicht einfach verdrängbar. Ich las, dass Frau Chua, wenn es mit dem Klavierspielen nicht klappte, damit drohte, sämtliche Stofftiere ihrer Tochter zu verbrennen.
Ich war etwa fünf oder sechs Jahre alt, meine Mutter hatte beide Arme voller Plüschtiere - meine Plüschtiere - und warf sie vor meinen Augen in den Müllschlucker.
Ich habe mich vergewissert, dass die Erinnerung "echt" ist, diese kleine Episode ist also wirklich passiert.
Meine Mutter war keine ehrgeizige "Tigermutter", und es ist nicht einmal sicher, dass die rüde Entsorgung meines "Plüschtierzoos" (bis auf meine beiden Teddys) als Strafe gedacht war. Ich halte es für möglich, dass der eigentliche Grund der war, dass sie sich über die "ollen Staubfänger" ärgerte.
Kein Zweifel besteht für mich, dass meine Mutter - aus Unsicherheit und weil sie nicht besser wusste - auf "schwarze" Erziehungsmethoden zurückgriff Tradierte schwarze (und braune) Pädagogik. Eine "Familientradition" - meine Mutter wurde mit brutalen Methoden, buchstäblich mit dem Lederriemen, erzogen oder besser, zugerichtet - die sogar gute Absichten zunichte machte - meine Mutter wollte ja ihre Kinder ganz anders erziehen, als sie erzogen wurde.
Obwohl meine Mutter nicht übertrieben ehrgeizig war, wurde sie, das ist mir heute klar, von starken sozialen Abstiegsängsten getrieben. Ich möchte nicht näher auf die Natur dieser Ängste eingehen, sie waren allerdings berechtigt.

Nicht zu den damals weggeworfenen Spielsachen gehörte eine Puppe, die allerdings wohl später bei einer einer passenden Gelegenheit "verschwand". Ich nannte diese Puppe, die ein kleines Mädchen mit dunkelbrauner Haut darstellte, einfach "Negerpüppi". Eine sehr ähnliche Puppe, oder eine modernisierte Ausgabe meiner Puppe, wird auch heute noch angeboten, unter dem Namen "Toxi".

Szenenwechsel
Zur Erinnerung an den Tod des Sängers, Schauspielers und Entertainers Peter Alexander postete Karan auf facebook das Lied "Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere" aus dem gleichnamige Film von 1952:

Die kleine dunkelhäutige Sängerin an Peter Alexanders Seite ist Marie Nejar (Künstlername: Leila Negra). Damals war sie übrigens schon 22, was man kaum glauben kann.
Diese damals junge Frau interessierte mich. Ich fand einen Artikel auf taz-online aus dem Jahr 2007, der einen kleinen Einblick in eine schier unglaubliche Lebensgeschichte gibt. Wilde Marie.
Zu dem, aus heutiger Sicht, übel rassistischen Lied "Mach nicht so traurige Augen, weil du ein Negerlein bist" heißt es da:
Ob ihr der Text nicht heute etwas seltsam vorkomme, frage ich. "Damals hatte das seinen Sinn. Wenn ich damit aufgetreten bin, kamen anschließend die Mütter, die die sogenannten Besatzungskinder hatten. Denen habe ich aus der Seele gesprochen." In den Fünfzigerjahren hatten manche deutsche Frauen Kinder von schwarzen Besatzern. Das Unglück dieser Zeit wurde dann noch drastischer, wenn die tot geglaubten Männer plötzlich wieder vor der Tür standen. Ihr Lied war eine Art Integrationshilfe, findet sie.
Ein andere Zeit. Leider scheinen sich bestimmte Dinge gar nicht oder zu langsam zu ändern, denn:
Aus Marie Nejars Sicht hat sich die Situation heute nicht wesentlich verändert. Sie höre immer wieder, dass Ausländer und Schwarze den Deutschen die Arbeit wegnehmen würden.
Marie Nejar sang auch den Titelsong eines Films, von dem ich bis dahin nichts wusste: Toxi. Ein - wie das "Negerleinlied" - sicherlich gut gemeinter, vielleicht für die damalige Zeit wichtiger, aber aus heutiger Sicht indiskutabler Film.
Der Filmhistoriker Tobias Nagl schreibt in seinem Aufsatz: Fantasien in Schwarzweiß – Schwarze Deutsche, deutsches Kino
Nach Ende des nationalsozialistischen "Rassenstaats" verschwand der offensive Rassismus des "Dritten Reichs" von den Leinwänden, nicht jedoch die Vorstellung, Deutschland sei eine "weiße" Nation. Deutlich wurde dies in der öffentlichen Debatte um die so genannten "Besatzungskinder" afro-amerikanischer Väter und weißer Mütter. Mit "Toxi" entstand 1952 zur Einschulung dieser Generation afro-deutscher Kinder ein Film, der vordergründig um "Verständnis" warb. Indem er aber die Existenz Schwarzer Deutscher ausschließlich als sozialpädagogisches "Problem" begriff, die NS-Vergangenheit verdrängte und die Mütter pathologisierte, reproduzierte er homogenierende Vorstellungen des "Weiß-Seins".
Die noch heute vorherrschende Vorstellung, nach der echte Deutsche "natürlich" "weiß" sind und Schwarze "natürlich" als "Ausländer" / "Fremde" gesehen werden.

Dass "Toxi" tatsächlich gut, sprich antirassistisch, gemeint war, geht aus einem "Spiegel"-Artikel aus dem Jahr 1952 über die Dreharbeiten und den Regisseur Robert A. Stemmle hervor: Die Leute rühren.
Wahrscheinlich war der Film damals sehr erfolgreich, anders kann ich mir den Namen "Toxi" für eine Schwarze Puppe nicht erklären.

Womit ich wieder bei mir wäre. Ich hatte zu meinem Artikel Alltagsrassismus und die Wichtigkeit des "N-Wortes" eine wichtige und für mich äußerst peinliche Diskussion, in der mich eine gute Freundin auf meinen eigenen Rassismus aufmerksam machte. Darin machte ich, übrigens unbedacht und von meiner Gefühlen überwältigt, eine verräterische Bemerkung:
Mir fällt leider nur eine Methode ein, das anerzogene "es ist OK"-Gefühl zu vermeiden: Ein starkes negatives Gefühl. Nun bin ich aber, wie die meisten Menschen, bequem. Es streng an, mir jedes Mal, wenn ich "Neger" sage oder auch nur denke, mich selbst als sklavenhalterischen, menschenverachtenden Rassisten zu visualisieren.
Sie zeigt, dass ich das Schema der autoritären "Dressurerziehung", so sehr ich mich gegen "Schwarze Pädagogik" einsetze, so verinnerlicht habe, dass mir, wenn es um mich selbst geht. keine Alternativen zur "Abschreckungspädagogik" einfallen.
aeternitas (Gast) - 19. Feb, 18:30

Kinder sehen da keinen Unterschied

Moin!
(bisschen off-topic, aber passt auf den letzten Absatz)
Sicherlich ist Rassismus immer noch ein Problem, das in der Mitte der Gesellschaft wurzelt. Ich habe das Glück, eine sehr offene und tolerante Familie zu haben, bei uns gibts das nicht.
Schöne Episode mit meiner damals 5jährigen Cousine, auf die Frage
der Oma, woher denn ihre Freundin (hat glaub ich koreanische Eltern) komme, antwortete sie: "Meine Freundin kommt aus Würselen!".
Sie hat keinen Augenblick nachgedacht darüber, weil es für sie völlig klar ist, das ihre Freundin "hierher gehört" und auch "von hier" kommt.
Kinder trennen das normalerweise nicht, und in der Hinsicht sollten wir mal dazu über gehen, das genauso zu machen.
(ja, ich weiß, das DU und ICH sowie unsere Freunde das auch so sehen, ich meinte damit eher die "Mitte der Gesellschaft")

aeternitas

MMarheinecke - 19. Feb, 19:43

Rassisten werden gemacht

Ich wage zu behaupten: ohne entsprechende manipulative Erziehung entwickelt kein Kind Rassismus.
Allerdings sind die rassistischen Strukturen in unserer Gesellschaft so tief verankert, dass offensichtlich sogar Menschen, die, wie ich, keine Rassisten sein wollen, sich im Alltag tendenziell rassistisch verhalten.

Wie lassen sich diese Strukturen aufbrechen? Ich vermute, dass persönliche Erfahrungen ihnen entgegenwirken. Marie Nejar überlebte als "Mischlingskind" die Nazizeit, weil sie in ihrem Kiez nichts Besonderes war. Die Leute auf St. Pauli, am Hafen, waren an Menschen verschiedener Hautfarben aus unterschiedlichen Kulturen gewöhnt.
Und heute zeigt die Kriminalstatisk eindeutig, dass es dort am meisten rassistische Gewalttaten gibt, wo die "Blutsdeutschen" (wie sie sich im Rassenquasslersprech selbst nennen) weitgehend unter sich sind.
Gegen "Überzeugungsrassisten", Menschen mit geschlossener Rassenideologie, helfen persönliche Erfahrungen leider nicht viel, aber gegen gedankenlosen Alltagsrassismus wohl schon.

Allerdings scheint Rassendünkel, "Whiteness", "Weißnormalität" (in Analogie zur "Heteronormalität") sehr hartnäckig zu sein. (Das soll keine Entschuldigung oder Rechtfertigung für mein Verhalten sein, es enthebt mich nicht davon, den Rassismus zu bekämpfen, wo ich ihn treffe - auch in mir selbst.)
Köppnick - 20. Feb, 10:12

Wenn man sich die Fakten ansieht, die Amy Chua berichtet, z.B. dass eine ihrer Töchter das Alphabet mit 18 Monaten gelernt hat, dann erkennt man leicht, dass sie hier von der Erziehung zweier höchstbegabter Kinder berichtet. Chua selbst mag glauben, ihr "Zwang" hätte diese Ergebnisse erzielt. Ich halte das für Unfug. Höchstbegabte tun das aus eigenem Antrieb. Die Kinder hatten aber insofern Glück, weil sie in einem geeigneten Umfeld aufgewachsen sind. Alle berichteten Probleme, bis zu den Revolten der Kinder, sind völlig normal. Bedenklich an der Geschichte ist lediglich Chuas Meinung, das Beispiel ihrer Familie wäre für andere geeignet.

Joy (Gast) - 12. Mär, 10:49

Ob die Kinder nun hochbegabt sind oder nicht, ändert nichts an den fragwürdigen Methoden, nur eben vielleicht daran, wie die Kinder ebendiese "überstanden" haben...

Von daher finde ich an der Geschichte durchaus mehr bedenklich als Chuas Verallgemeinerungsdrang...
Wirr-Licht - 13. Mär, 12:27

mit genug drill

kriegt man auch ein pferd zum abitur.
nur - ist das ein pferdgerechtes leben?
oder tierquälerei?
sollte man nicht darauf achten, das erziehung und bildung "kindgerecht" ist?
Köppnick - 13. Mär, 17:15

@Joy
Ob die Kinder nun hochbegabt sind oder nicht, ändert nichts an den fragwürdigen Methoden, nur eben vielleicht daran, wie die Kinder ebendiese "überstanden" haben...
Doch, es ändert sehr wohl etwas, die für Normalbegabte approbaten Methoden müssen nicht für höchstbegabte Kinder taugen. Ich empfehle als Lektüre Ellen Winners Buch "Hochbegabt". Der Titel des Buchs stimmt so nicht, tatsächlich handelt das Buch nicht von den Bedürfnissen und Fördermöglichkeiten von Hoch-, sondern von Höchstbegabten. Die Beispiele im Buch sind durchweg aus den USA, in Deutschland gibt es diesbezüglich überhaupt keine Forschung und Förderung.

@Wirr-Licht
Ein Pferd bekommt man auch mit Drill nicht zum Abitur.
MMarheinecke - 13. Mär, 20:19

Höchstbegabt?

Ich kann mir vorstellen, wieso es bei uns keine Forschung und Förderung von "Höchstbegabten" gibt: schon das Wort suggeriert eine Elite, eine Art Übermenschentum - und das stößt glücklicherweise bei uns noch auf Widerwillen (wenn leider auch oft aus den falschen Gründen). Hinzu kommt: die deutschsprachigen Länder (einschließlich der Deutschschweiz - oder vielleicht sogar: besonders der) sind "strukturell konservativ" und stark "konsensorientiert" (da glaube ich mal den Demoskopen ;) ). "Höchstbegabte" (das Wort bereitet auch mir Unbehagen) lassen sich aber nur schwer in die normalen und gewohnten Arbeitsprozesse integrieren - sie "stören" also erst mal den Betrieb und kommen dann womöglich mit Vorschlägen, die allen anderen "zu hoch" sind. Das ist meiner Ansicht nach falsch, aber es ist verdammt schwer, gegen diese Strukturen zu arbeiten. So schwer, dass es die Meisten gar nicht versuchen werden.
Ich bin außerdem unbedingt der Ansicht, dass ein Kind Recht auf eine kindgemäße, seiner Reife angemessene, Kindheit hat. Ein Mathe-Genie mag als Vierjährige die meisten Erwachsenen in den Schatten stellen - ist aber immer noch eine Vierjährige, mit den Gefühlen, der Weltsicht und mutmaßlich den Neigungen (abgesehen wahrscheinlich von mathematischen Spielen) eines Vorschulkindes.
Oder nehmen wir die Musik: ich finde es gut, wenn hochmusikalische Kinder die Gelegenheit haben, zusammen mit ihnen adäquaten Mitmusikern, die naturgemäß meistens Erwachsene sein werden, zusammen zu spielen. Aber: es widert mich an, wenn kleine Kinder als "Wunderkinder" im Musikgeschäft verheizt werden.

Nachtrag: ich gehe davon aus, dass Höchstbegabungen (anders als Hochbegabungen) in aller Regel Inselbegabungen sind: dass kindliche Mathegenie wird ansonsten ein "normales", wenngleich vielleicht intelligentes, Kind sein. (Ich meine mit "Inselbegabungen" nicht die erstaunliche Teil-Begabungen mancher Autisten. Asperger-Syndrom wäre ein Grenzfall.)
MMarheinecke - 13. Mär, 20:31

@Köppnick: wenn du wirklich nicht die Ironie in Wirrlichts Äußerung erkannt haben solltest, wäre das die Bestätigung eines hartnäckigen Klischees über Aspies. ;-) (Das, wie alle Klischees, sehr oft zutrifft.)
Köppnick - 13. Mär, 21:40

Ich bin kein Aspi, sonst könnte ich nicht die diesbezüglichen Tests in beliebige Richtung manipulieren. Mich stören aber manchmal völlig unpassende Vergleiche, dann schalte ich in den Dementorenmode und sauge gute Laune ab.

Zum Thema: Wie sich die Begabungen verteilen, ist bei jedem Menschen anders. Die Tests messen immer die Anlagen und deren aktuellen Ausformungsstand, sodass es eine offene Frage ist, ob eine Ausrichtung auf gewisse Bereiche bereits angeboren war oder dem Einfluss der Umwelt geschuldet ist. Aber gerade Mathematiker sind ein schlechtes Beispiel, denn hier ist ein exzellentes Textverständnis erforderlich, um die Aufgabenstellungen in Gleichungen zu pressen. Gute Mathematiker (und Physiker und Informatiker) erreichen also auch in textorientierten Aufgaben sehr hohe Punktzahlen. Vielleicht schreiben sie aber keine guten Texte - weil das dann auch Wissenskomponenten und Übung erfordert.

Dass es bei uns wenig Forschung und wenig Unterstützung gibt, ist verschiedenen Gründen geschuldet. Mit "Elite" wurde viel Schindluder getrieben und das Phänomen ist ja selten. Aber ansonsten muss eben auch hier gelten, dass die begabten Kinder genauso viel Zuwendung und Förderung erhalten sollen, wie die weniger begabten. Das ist heute an vielen Stellen nicht so. Die schwächeren Schüler erhalten Unterstützung, bei den stärkeren geht man davon aus, dass sie schon selbst zurechtkommen. Unterforderung führt aber genauso zu Problemen wie Überforderung.
MMarheinecke - 13. Mär, 23:00

Ich bin kein Aspi, sonst könnte ich nicht die diesbezüglichen Tests in beliebige Richtung manipulieren.
Das wusste ich, aber ich konnte dem (schwachen) Scherz nicht widerstehen. Ich kann übrigens dieses Tests nicht beliebig manipulieren, und obwohl auch ich mich nicht als Aspi bezeichnen würde (dafür kenne ich zu viele Aspis und kenne ihre Schwierigkeiten) , falle ich in die Grauzone zwischen "typischen" Aspi und "normal". Als Kind war ich ein typischer "kleiner Professor", extrem "nerdig", konnte niemanden in die Augen sehen (das fällt mir auch heute noch schwer) wie man heute sagen würde, und in der Schule meistens hochkonzentriert - leider nur selten auf den Unterrichtsstoff (den ich trotzdem ganz gut bewältigte). Ich weiß zwar, dass ich mir damit, dass ich das so offen schreibe, "Chancen verderbe", aber nach all dem, was ich hier schon öffentlich gemacht habe, kommt es auch nicht mehr darauf an. *g*
In Einem bin ich mir aber sicher: ich bin nicht hochbegabt, geschweige denn höchstbegabt. (Intelligenztests betrachte ich mit einer gehörigen Portion Skepsis, denn zwischen meiner schwächsten und meiner stärksten IQ im HAWIE III klafft immerhin eine Differenz von fast 20. Nein, die Höhe meines IQs gebe ich nicht öffentlich preis, nur soviel: auch das schwächste Ergebnis liegt über dem Durchschnitt.)
Die schwächeren Schüler erhalten Unterstützung, bei den stärkeren geht man davon aus, dass sie schon selbst zurechtkommen.
Ja, und ich halte das für ein leider stark unterschätztes Problem. Liegt vielleicht an einer falschen Vorstellung von "Begabung" in dem Sinne, dass sich das Genie selbst unter widrigen Bedingungen durchsetzt, und das "starke" Schüler auch innerlich stärker, reifer, als ihre "normalen" Klassenkameraden seien.
Unterforderung führt aber genauso zu Problemen wie Überforderung.
Kann ich aus meiner Lebens- und vor allem Berufserfahrung voll bestätigen!

Trackback URL:
https://martinm.twoday.net/stories/14643516/modTrackback

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Geheimauftrag MARIA STUART...
Krisenfall Meuterei Der dritte Roman der Reihe "Geheimauftrag...
MMarheinecke - 9. Apr, 19:42
Urlaubs-... Bräune
Das "Coppertone Girl", Symbol der Sonnenkosmetik-Marke...
MMarheinecke - 1. Aug, 08:34
Geheimauftrag MARIA STUART...
Ahoi, gerade frisch mit dem Postschiff eingetoffen. Der...
MMarheinecke - 26. Mär, 06:48
Kleine Korrektur. Man...
Kleine Korrektur. Man kann/sollte versuchen die Brille...
creezy - 11. Nov, 11:29
strukturell antisemitisch
Inhaltlich stimme ich Deinem Text zwar zu, aber den...
dummerle - 5. Jun, 11:12

Suche

 

Status

Online seit 6728 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Credits


doof-aber-gut
Gedankenfutter
Geschichte
Geschichte der Technik
Hartz IV
Kulturelles
Medien, Lobby & PR
Medizin
Persönliches
Politisches
Religion, Magie, Mythen
Überwachungsgesellschaft
Umwelt
Wirtschaft
Wissenschaft & Technik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren