Dienstag, 10. November 2009

Schreibdurchfall - NaNoWriMo, Woche 2

Ich erwähnte, dass ich manchmal in einem buchstäblichen Schaffensrausch, in einer Art "Schreibtrance" schreibe.

Am Montag dem 9. erlebte ich eine Form der "Schreibtrance", die ich nur als "Schreibdurchfall” bezeichnen kann.

Am Wochenende war ich für zwei Tage auf (Geburtstags-) Besuch, und da schreibt man ja nicht einfach vor sich hin.
Ich hatte aber Zeit zum Schreiben, denn die Anreise per Bahn dauerte fünf, zurück sogar rund sechs Stunden. Da ich kein kleines, handliches Netbook mein Eigen nenne, kritzelte ich eifrig in meinen Schreibblock.
Wieder zuhause tippte ich das Gekritzel dann ab. Dabei kam ich ins Spinnen, freie Assoziieren, irgendwelche Sätze, die mir gerade einfielen Niederschreiben. Sogar Einfälle, die Kapitel betreffen, die noch gar nicht "dran" waren, schrieb ich nieder. Also jeder Scheiß, der mir gerade in den Sinn kam - deshalb auch Durchfall.

Das Resultat: nach rund vier Stunden fieberhaften Tippens hatte mein Romanskript 21400 Wörter - die gerade Zahl ergab sich, weil ich mir sagte: den Hunderter noch voll, dann Schluss.
Darunter ist allerdings verdammt viel Wortmüll. Satzfetzten und Fragmente, oft in atemberaubend regelwidrigen Grammatik und voller Tipp- und Rechtschreibfehler.

Normalerweise ginge es jetzt ans große Saubermachen, aber in der Ausnahmesituation NaNoWriMo, wo es nur auf Quantität ankommt, kostet Nacharbeiten kostbare Zeit. Anderseits habe ich auch meinen Stolz als Schreiberling - und ging heute noch mal ´drüber.

Wirklich streichen brauchte ich nichts, denn der Schreibmüll lässt sich gut zu vollständigen Sätzen aufarbeiten. Allerdings habe ich auf diese Weise ein halbes fünftes Kapitel, dass jetzt frei im Raum hängt, und einige logische Übergänge müssen noch eingefügt werden,
Anderseits ergab sich aus einige Dialogfetzen ein weiterer, mit der Haupthandlung verwobener paralleler Handlungsstrang, der den Roman, denke ich, lebendiger und spannender macht. Es geht um das Problem, dass die Schiffe zu schwach bemannt sind, und man sich so als Kaperfahrer nicht einfach an einen seriösen Heuerbaas (Arbeitsvermittler für Seeleute) wenden kann. Nun gut, es gibt in Port Royal auch weniger seriöse Heuerbaase - woraus sich interessante Verwicklungen und eine Kneipenschlägerei (und eventuell auch ein Degenduell - mal sehen) ergeben.
Jolly Roger 01
Nein, keine Piratenkneipe, sondern der legendäre "Jolly Roger" auf St. Pauli, Fankneipe des gleichnamigen F.C. St. Pauli.

Alles in allem ist das Ideenniederkritzeln mit anschließendem "Schreibdurchfall" zwar keine sonderlich effiziente Methode des kreativem Schreibens. Es ist aber auch nicht weiter kontraproduktiv - wenn man es nicht zu oft macht.

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