Mittwoch, 22. Juli 2009

Die echte "Mondlandungslüge": "Einen Wettlauf zum Mond gab es nie"

Vor 40 Jahren, zur Zeit der ersten bemannten Mondlandung, "wußte jeder", dass es einen erbitterter Wettlauf zum Mond zwischen der damaligen UdSSR und den USA gab.

Einige Jahre später, etwa ab 1972, meldeten die Sowjets offiziell, sie wären niemals am Wettlauf zum Mond beteiligt gewesen, und hätten nie ein Programm, einen Menschen auf dem Mond zu landen, gehabt. Sie würden niemals das Leben von Sowjetbürgern bei so einem gefährlichen Unternehmen riskieren, wo doch die unbemannten Mondlandungen des Luna-Programms bewiesen hätten, dass Roboter dasselbe leisten könnten.
Heute verwundert es ein wenig, wie leicht die westlichen Medien diese faustdicke Lüge schluckten. Der legendäre CBS-Anchorman Walter Cronkite wandte sich seinerzeit mit dem nachdenklichen Kommentar an seinen amerikanischen Landsleute, dass das Geld für das "Apollo-Programm" verschwendet gewesen sei, weil "die Russen niemals im Rennen gewesen waren."

Seit Ende der 1980er-Jahre wissen wir auch offiziell, dass es den "Wettlauf" wirklich gab - hier eine hervorragende Chronologie des Wettlaufs zum Mond.
Zumindest was das Ziel der ersten bemannten Mondumkreisung angeht, war es ein echtes Kopf-an-Kopf-Rennen. Das sowjetische bemannte Mondprogramm umfasste neben dem Programm für eine bemannte Mondlandung, das die gewaltige N1-Rakete (die "russische Saturn)" verwenden sollte, ein eigenständiges Programm für eine bemannte Mondumrundung, das auf einem "abgespeckten" Sojus-Raumschiff, der Sojus 7K-L1, meist nur "L1" genannt, auf einer Proton-Trägerrakete beruhte. Die unbemannten Testflüge wurden als "Sond"-Raumsonden getarnt. Auf längere Sicht sollte diese Zersplitterung der Kräfte dem sowjetischen Mondprogramm schaden - bis auf das Sojus-Raumschiff waren die beiden Programme nämlich völlig eigenständig. Auf kürzere Sicht hätte die UdSSR eine sehr gute Chance gehabt, die USA beim bemannten Flug um den Mond zu schlagen - ursprünglich war dieser Flug sogar schon für den Herbst 1967, zu Ehren des 50. Jahrestages der Oktoberrevolution, geplant.

Im März 1968 hatte die UdSSR "Sond 4" - in Wirklichkeit ein unbemanntes L-1 - in eine hohe Erdumlaufbahn gestartet, die Rückführung der Kapsel scheiterte, da sie außer Kontrolle geriet.
In den USA war, trotz der Verschleierung, der wahre Charakter des "Sond 4"-Fluges durchschaut worden.
Die für Dezember 1968 geplante Apollo 8-Mission sollte ursprünglich die Mondlandefähre testen ("Mission D") - allerdings war im Juni 1968 klar, dass der Hersteller Grumman den Termin nicht würde halten können. George Low, Manager des Apollo Spacecraft Program Office, schlug daher Anfang August vor, die Mission von Apollo 8 neu zu strukturieren und die Astronauten mit der Saturn V zum Mond zu schicken. "Mission D" wurde verschoben, eine Erprobung in einer hohen Umlaufbahn ("Mission E") gestrichen und die Besatzung der "Mission E" sollte den Mondflug übernehmen. Anfangs traf das auf massive Sicherheitsbedenken seitens des NASA-Direktors James Webb, der den Vorschlag mit den Worten "Are you out of your mind?" zurückwies. Tatsächlich war die Saturn V erst zweimal geflogen, wobei beim zweiten Testflug Probleme aufgetreten waren. Wernher von Braun, als Chefkonstrukteur der Rakete, war allerdings der Ansicht, dass wenn man sich schon entschließen würde, die Saturn V bemannt zu starten, es egal sei, wohin sie flöge. Webb ließ sich jedoch überzeugen, weil auf Satellitenfotos die gewaltigen Montagehallen und Startanlagen der sowjetischen N-1-Raketen deutlich zu erkennen waren.
Die NASA begann am 19. August mit der Planung für die jetzt C’ genannte Apollo-8-Mission. Entgegen der sonstigen Praxis der NASA entschied Webb, die Öffentlichkeit über das genaue Ziel des Fluges erst nach dem Abschluss der vorherigen Apollo-7-Mission zu informieren, bis dahin wurden die genauen Flugpläne nicht veröffentlicht.

Ein Problem des sowjetischen Programms war die Unzuverlässigkeit der "Proton"-Rakete. (Raketen der "Proton"-Familie sind bis heute weitaus weniger zuverlässig als die Trägerraketen der "Sojus"-Familie.) Um diese Problem zu umgehen, und um Gewicht zu sparen, schlug der sowjetische Chefkonstrukteur Sergei Koroljow 1965 das Posadka-Verfahren vor: Die Proton mit der L-1 und der für den Mondflug nötigen Zusatzstufe wird unbemannt in eine Erdumlaufbahn gestartet. Dann startet eine normalen Sojus mit drei Kosmonauten an Bord. Zwei von ihnen steigen in das Mondschiff um, der dritte kehrt mit der Sojus zur Erde zurück. Abgesehen davon, dass die beiden Kosmonauten nicht dem Risiko ausgesetzt sind, mit der damals oft versagenden "Proton" zu starten, erspart "Posadka" der ohnehin bis an die Grenzen ihres Leistungsvermögens ausgelasteten "Proton" die ca. 200 kg der Kosmonauten, ihrer Raumanzüge und ihrer Verpflegung. Die Zusatzstufe zündet und bringt die L-1 auf Mondkurs, die den Mond einmal umfliegt - ein Einschwenken in die Mondumlaufbahn war nicht möglich - und zur Erde zurückgekehrt.
Koroljow wird dabei auch "seine" unerprobte N-1 im Hinterkopf gehabt haben - auch bei ihr wäre das "Posadka"-Verfahren vielleicht von Nutzen gewesen. Das "L1"-Raumschiff konnte aber so weit "abgespeckt" werden, dass auf "Posadka" zugunsten eines früheren Flugtermins zunächst verzichtet wurde. Die Sicherheit der Kosmonauten bei einem Fehlstart sollte das Rettungssystem der L1 gewährleisten.

Am 22. April 1968 wurde ein "Sond"-Raumschiff beim Fehlstart der "Proton" zerstört.
Am 15. September vollführte "Sond 5" erstmals einen Mondumflug mit Rückkehr zur Erde und wasserte im Indischen Ozean.
Am 10. Oktober brachte eine Saturn I B Apollo 7 zum ersten bemannten Apollo-Flug in eine Erdumlaufbahn.
Am 25. Oktober startete die unbemannten Sojus 2, gefolgt vom der bemannten Sojus 3. Mehrmalige Versuche einer Kopplung bleiben erfolglos. Dennoch kann Sojus 3 als der erster erfolgreiche bemannte Sojus-Flug gelten. (Sojus 1 stürzte am 24. April 1967 wegen Versagens des Fallschirmsystems bei der Landung ab, wobei der Kosmonaut Wladimir Komarow getötet wurde.)
Am 10. November startete "Sond 6" zum Mond.
Ebenfalls am 10. November trafen alle Verantwortlichen der NASA gemeinsam den endgültigen Entschluss, dass Apollo 8 im Dezember den Mond umfliegen soll. Am 12. November wurde dieser Entschluss der verblüfften Öffentlichkeit bekannt gegeben - allerdings ohne zu erwähnen, dass die NASA mit einem sowjetischen bemannten Mondflug ebenfalls im Dezember rechnete.
Am 16. November schlug "Sond 6" nach erfolgreicher Mondumrundung hart in der kasachischen Steppe auf und wurde dabei so schwer beschädigt, dass die Kosmonauten nicht überlebt hätten.
Dennoch wurde der eigentlich für den Februar 1969 angesetzte erste sowjetische bemannte Start zum Mond auf den 8. bis 12. Dezember vorverlegt - um Apollo 8 noch zu schlagen.
Am 1. Dezember verschob die UdSSR den geplanten ersten bemannten Mondumflug mit einem L-1 Raumschiff wegen technischer Probleme um vier Wochen.
Am 21. Dezember 1968 startete Apollo 8 auf einer Saturn V zum ersten bemannten Mond-Orbitalflug. An Bord waren die Astronauten William Anders, James Lovell und Frank Borman.
Am 24. Dezember 1968 schwenkte Apollo 8 in eine Umlaufbahn um den Mond ein. Während der dritten Mondumkreisung nahm Anders ein Foto auf, dass bald zur "Ikone des Raumzeitalters" wurde:
NASA-Apollo8-Dec24-Earthrise
Die Erde über der Mondoberfläche, aufgenommen am 24. Dezember 1968.
Nach 10 Mondumkreisungen zündete am 25. Dezember um Mitternacht EST auf der erdabgewandten Seite des Mondes das Triebwerk der Apollo 8 und brachte das Raumschiff auf Erdkurs.
Am 27. Dezember wasserte die Apollo-8-Kommandokapsel im Pazifik

Da die UdSSR nun den Wettlauf zur Mondumlaufbahn verloren hatte, wurde auf den riskanten Start einer bemannten L1 verzichtet.
Am 5. Januar 1969 startet das L1 Raumschiff, das eigentlich bemannt zum Mond fliegen sollte, nun als unbemanntes "Sond"-Raumschiff. Die 2. Stufe der Proton explodierte. Eventuell rettete der Flug von Apollo 8 indirekt das Leben zweier Kosmonauten.
Da ab dem 24. Dezember 1968 die Besatzungen von Sojus 4 und 5 in Startbereitschaft waren, kann es durchaus sein, dass eine erfolgreich gestartete L1 im Posadkta-Verfahren in der Erdumlaufbahn bemannt worden wäre. Leider geben die Tagebüchern Kamanins, des Leiters des sowjetischen Kosmonauten-Korps, die sonst eine ausgezeichnete Quelle sind, darüber keine Angaben. Die russische Raumfahrtbehörde Roskomos gibt ebenfalls lt. Mark Wade / Encyclopedia Astronautica keine Auskunft.

Wahrscheinlich gingen beide Seiten niemals in der Geschichte der Raumfahrt derartige Risiken ein, wie während des Jahres 1968!

Der "Wettlauf zum Mond" war aber noch nicht zuende:
14. Januar: Start von Sojus 4, gefolgt von Sojus 5, Kopplung und Außenbord-Umstieg zweier Kosmonauten. Dabei wurden auch die Mondanzüge getestet.
19. Januar: der erste Start einer automatischen Luna-Probenrückholsonde scheiterte an Raketenproblemen. Wäre er geglückt, hätte die UdSSR wenigstens vor den USA Material vom Mond zur Erde gebracht.
21. Februar: der erste Start einer N 1-Rakete scheiterte nach 70 Sekunden durch Explosion der 1. Stufe.
3. März: Apollo 9 startete zum ersten bemannter Test einer Mondfähre in der Erdumlaufbahn.
18. Mai: Apollo 10 startete zum Mond, die Mondfähre wurde im Mondorbit getestet.
14. Juni: zweiter Fehlstart eine Luna-Probenrückholsonde.
4. Juli: eine N1-Rakete explodierte beim Start. Die Startanlage wurden teilweise zerstört. Damit hatte die UdSSR auch bei einem Scheitern von Apollo 11 keine Chance mehr, den ersten Menschen auf den Mond zu bringen.
13. Juli: Erfolgreicher Start der Probenrückholsonde Luna 15.
16. Juli: Start einer Saturn V mit Apollo 11. An Bord waren die Astronauten Michael Collins, Buzz Aldrin und Niel Armstrong.
20. Juli: Apollo 11-Landefähre "Eagle" landete auf dem Mond.
21. Juli (nach Weltzeit): Niel Armstrong betrat als erster Mensch den Mond.
21. Juli: Luna 15 stürzte beim Versuch der weichen Mondlandung ab.

Teil 2: Die echte "Mondlandungslüge" - das Ende des Mondlandeprogramms der UdSSR und warum im Westen geglaubt wurde, dass die Sowjets nie einen Mann zum Mond schicken wollten.

Multiple Sklerose: Zwei Faktoren gemeinsam machen krank

Die Auslöser und Ursachen für entzündliche Krankheiten des Nervensystems wie beispielsweise der Multiplen Sklerose (MS) sind noch immer nicht zweifelsfrei identifiziert. Unter den Verdächtigen ragen zwei Faktoren besonders hervor: Eine erhöhte Anfälligkeit des zentralen Nervensystems gegenüber Angriffen von außen und ein fehlerhaft arbeitendes Immunsystem.

Inwieweit sich diese beiden Faktoren gegenseitig beeinflussen, war bislang nicht geklärt. Forschern der Universität Würzburg ist es jetzt gelungen, ein wenig Licht ins Dunkel zu tragen. In Versuchen an Mäusen fand das Forschungsteam um den Mediziner Heinz Wiendl und den Neurobiologe Rudolf Martini, heraus:
Treffen beide Faktoren - Myelinschaden und fehlerhaftes Immunsystem - aufeinander, verstärkt sich die Entzündungsreaktion im Bereich des zentralen Nervensystems; die Gewebeschäden nehmen zu. Fehlerhaft arbeitende Immunzellen allein verursachen hingegen keine Schäden.

Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg.

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