Warum die "negative Eugenik" nicht funktioniert
Die Eugenik entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Zweig der noch jungen Humangenetik. Eugenik ist die Anwendung humangenetischer Erkenntnisse die auf Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik, mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen in der Bevölkerung zu vergrößern ("positive Eugenik", etwa Förderung besonders intelligenten Nachwuchses) und negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern ("negative Eugenik", typischerweise auf die Ausrottung von Erbkrankheiten zielend).
Es geht also in der Eugenik nicht etwa um Wohlergehen und Gesundheit des Einzelnen, sondern um "Volkswohl" und "Volksgesundheit"!
Die "positive Eugenik" - verkürzt, aber treffend "Menschenzucht" genannt - ist im Großen und Ganzen gesellschaftlich diskreditiert. Hingegen ist die Idee eine "negativen Eugenik", die Vorstellung, etwa Erbkrankheiten "aus dem Genpool ausrotten" zu können, noch weit verbreitet. Die Möglichkeiten der Gen-Diagnostik fördern solche Vorstellungen.
Nun sieht es so aus, als ob gerade die Molekulärgenetik den Vorstellungen einer von Erbkrankheiten freien Menschheit oder eines "erbgesunden Volkes" den Garaus machen würde:
Die meisten "krankmachende" Gene kommen schon bei primitiven Einzellern vor. Da sie in Millionen Jahren Evolution nicht infolge der natürlichen Auslese ausgestorben sind, sind sie vermutlich "unausrottbar" - man kann nur spekulieren, dass sie vielleicht irgendeinen biologisch unverzichtbaren Vorteil haben.
Es geht also in der Eugenik nicht etwa um Wohlergehen und Gesundheit des Einzelnen, sondern um "Volkswohl" und "Volksgesundheit"!
Die "positive Eugenik" - verkürzt, aber treffend "Menschenzucht" genannt - ist im Großen und Ganzen gesellschaftlich diskreditiert. Hingegen ist die Idee eine "negativen Eugenik", die Vorstellung, etwa Erbkrankheiten "aus dem Genpool ausrotten" zu können, noch weit verbreitet. Die Möglichkeiten der Gen-Diagnostik fördern solche Vorstellungen.
Nun sieht es so aus, als ob gerade die Molekulärgenetik den Vorstellungen einer von Erbkrankheiten freien Menschheit oder eines "erbgesunden Volkes" den Garaus machen würde:
Über 4000 Erbkrankheiten bzw. ihre Ursachen stehen in der „Inheritance in Man“-Datei, bei der Hälfte ist im Detail bekannt, welches Gen durch welche Mutation Schaden genommen hat (und anrichtet). Diese Krankheiten – Chorea Huntington etwa, „Veitstanz“ – werden durch die Mutation je eines Gens verursacht, das weckte Hoffnungen, sie könnten irgendwann ausgerottet werden. Aber dieser direkte Weg steht nicht offen: „Wir können genetisch bedingte Krankheiten letztlich nie besiegen“, erklärt Diethard Tautz (MPI Evolutionsbiologie, Plön): „Denn sie betreffen Prozesse, die in der Evolution unveränderbar festgelegt wurden.“Weiter auf die presse.com: Erbkrankheiten kommen von weit her
Die meisten "krankmachende" Gene kommen schon bei primitiven Einzellern vor. Da sie in Millionen Jahren Evolution nicht infolge der natürlichen Auslese ausgestorben sind, sind sie vermutlich "unausrottbar" - man kann nur spekulieren, dass sie vielleicht irgendeinen biologisch unverzichtbaren Vorteil haben.
MMarheinecke - Donnerstag, 23. Oktober 2008