Mittwoch, 2. Juli 2008

Tunguska-Katastrophe - Meteoritentheorie weiter erhärtet

Am Montag jährte sich zum 100. Mal die "Tunguska-Katastrophe". Sie gilt als eine der größten Naturkatastrophen der Neuzeit. Am 30. Juni 1908 ereigneten sich in der Nähe des Flusses Tunguska in Zentralsibirien nördlich des Baikalsees eine oder mehrere Explosionen, die auf einem Gebiet von über 2000 Quadratkilometern rund 80 Millionen Bäume umknickten. Die Kraft der Explosion wird auf fünf bis 30 Megatonnen TNT geschätzt. Das entspricht mehr als dem Tausendfachen der Hiroshimabombe.
Glücklicherweise ereignete sich die Katastrophe in einem sehr dünn besiedelten Gebiet. Viele Indizien deuten auf eine Meteoriten-Einschlag (Impakt) hin - da aber bisher kein Krater gefunden wurde, kursieren auch andere Theorie über das "Ereignis" - von recht plausiblen wie einer gewaltigen Methangas-Explosion bis zu so versponnenen wie einer durch ein Zeitloch "gefallenen" Atombombe.

Vor einigen Tagen schriebt Volkmar in seinem Eoraptor Log: Der Tunguska-Impakt: potenzieller Krater gefunden. Womit möglicherweise die Meteoriten-Theorie bewiesen wären. Unabhängig von diesem möglichen Krater gibt es weitere neue Erkenntnisse, die die Impakt-Theorie sehr stark erhärten:
Bei der Tunguska-Katastrophe ist es 1908 offenbar zu starken sauren Niederschlägen gekommen. Das schließen russische, italienische und deutsche Forscher aus Ergebnissen der Untersuchungen der Torfprofile des Katastrophengebietes. An der Grenze des Dauerfrostbodens von 1908 hatten sie deutlich erhöhte Werte der schweren Stickstoff- and Kohlenstoff-Isotope 15N und 13C festgestellt. Die maximale Anreicherung wurden für die Gebiete im Explosionsepizentrum and entlang der Flugbahn des kosmischen Körpers registriert. Erhöhte Konzentrationen von Iridium und Stickstoff in entsprechenden Torfschichten stützen die Theorie, dass die gefundene Isotopeneffekte eine Folge der Tunguska-Katastrophe sind und kosmische Ursachen haben. Schätzungen zufolge sind damals etwa 200.000 Tonnen Stickstoff auf die Tunkuska-Region in Sibirien herabgeregnet. "Extrem hohe Temperaturen beim Eintritt eines Meteoriten in die Atmosphäre haben dafür gesorgt, dass der Sauerstoff in der Atmosphäre mit Stickstoff zu Stickstoffoxid reagiert hat", sagte Natalia Kolesnikova am Montag gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti. Die Wissenschaftlerin ist eine der Autoren der 2003 im Fachblatt Icarus veröffentlichten Studie der Lomonosov-Universität Moskau, der Universität Bologna und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).
Quelle, weitere Informationen und weiterführende Links auf der Website des Helmholz-Zentrum für Umweltforschung: Tunguska-Katastrophe: Beweise für sauren Regen stützen Meteoritentheorie

Im Schatten des Sommerlochs

werden so manche das Licht der breiten Öffentlichkeit scheuende Gesetze durchgepeitscht. Deshalb läuft es mir bei dieser Meldung trotz sommerlicher Wärme eiskalt den Rücken ´runter: EU: Konservative wollen Internet-Nutzung lückenlos überwachen (heise online)

Einen treffenden Kommentar zu diesem geradezu chinesischen Unterfangen: BIg Brother EU ("Indiskretion Ehrensache").

Wir sind aber nicht ganz wehrlos: Mitmachen: Europaweite Aktion gegen das Telekom-Paket(netzpolitik.org)

Iranische Atomenergiebehörde verbietet Solarien

Die kleine Meldung ist zwar einige Tage alt und mag nicht so recht in die sonnige Jahreszeit passen - sie ist aber einfach zu absurd, als dass ich sie ignorieren könnte: Iran verbietet Solarien (Die Presse).
Der Iran verbietet die Nutzung, Aufstellung und den Import von Sonnenbänken. Der offizielle Grund: Strahlenschutz am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit.
Offensichtlich einer dieser offiziellen Gründe, die immer dann erfunden werden, wenn Politiker irgendeinen offiziellen Grund brauchen - und der so absurd ist, dass jedem klar ist, dass es um etwas ganz anderes geht. Denn dass allein die Bräunungswilligen und nicht etwa das Personal oder vorbeigehende Passanten die UV-Strahlung des Solariums abbekommen, dürfte auch im Iran weithin bekannt sein.
Federführend ist interessanterweise die Atomenergiebehörde - (na klar, es geht ja um Strahlung!) -in Absprache mit dem Handelsministerium.
Über den Rundfunk werden die Iraner aufgefordert, Sonnenstudio-Betreiber anzuzeigen. Wer eine Sonnenbank nutzt oder betreibt, muss mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen.

Solarien in in Hotels, Fitnessstudios oder Schönheitssalons sind vor allem bei den Iranerinnen sehr populär geworden. Wegen der strengen islamischen Kleidungsvorschriften bietet sich ihnen nur an wenigen Orten die Gelegenheit zum Sonnenbad im Freien.
Es ist ja eine beruhigende Nachricht, für alle, die sich von einer "iranischen Bombe" fürchten: endlich wissen wir, womit sich die iranische Atomenergiebehörde wirklich beschäftigt.
Meiner Ansicht nach geht es bei diesem Verbot um das, was auf Polit-Deutsch: "Zeichen setzen" genannt wird. Der strenge Sittenkodex der islamischen Republik wird bekanntlich von vielen Iran nach Kräften umgangen - und meistens so, dass die Regierung dagegen machtlos ist. Im Falle der Solarien kann sie etwas unternehmen, zeigen, dass man den Grundsätzen der islamischen Revolution nicht auf der Nase herumtanzen kann - und sie tut es auch. Bezeichnenderweise nicht mit einer plausiblen Begründung, etwa, dass die Benutzung von Sonnenbänken ungesund sei.
Das Prinzip: "Da wo wir es können, hart durchgreifen" kennt man ja auch in westliche Demokratien. Ich denke da an bestimmte Erscheinungen im "Krieg gegen Drogen" - und auch an Politiker, die gerne "Killerspiele" verbieten wollen. Egal, ob es was nützt.
Vielleicht gilt die Benützung eines Elektrostrandes ja auch als Abfall vom Islam, als heimlich ausgeübter Sonnenkult. Vom Islam zum Christentum Konvertierten soll angeblich ja bald lebenslange Haft oder gar der Tod drohen: Eine Religion für Huren und Junkies (Kölner Stadtanzeiger).

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