NaNoWriMo 2009 – Tag 1, Kapitel 1
Der Wahnsinn, einen Roman in 30 Tagen zu schreiben, hat begonnen. Ich begann gestern pünktlich um 0 Uhr und schrieb den ersten Satz von "Brüder der Küste".
Ich bin über mich selbst erstaunt, denn ich bin überrascht, wie flott ich schreiben kann und wie viel Spaß das Schreiben mit (teilweise) ausgeschraubtem "Filter" macht.
Das erste von geplanten 14 Kapiteln ist fertig und deutlich länger geworden, als geplant: es hat satte 7287 Wörter nach Open-Office-Zählung.
Klischees, die historisch möglich sind, lasse ich drin. Ich schreibe schließlich keine "große Literatur", sondern einen Piraten-Schmöker. (Indem ich mir das vor Augen führe, überliste ich meinen inneren Zensor.) Grammatik, Rächshraibunk und stilistische Details können bis zur Nachbearbeitung warten.
Wenn das so weiter geht, habe ich keine Sorge, dass ich die 50000 verfehlen könnte. Aber ich fürchte der Roman wird am 30. November noch nicht fertig sein. Vielleicht wird er am Ende über 88000 Worte lang werden ...
Die Idee, für jedes Kapitel einen Generalkurs abzustecken, aber den genauen Kurs des Schreibens nicht vorher festzulegen, hat sich bisher bewährt. Mal sehen, ob das so bleibt.
Noch etwas: ich dachte, ein "Piratenroman" wäre etwas für die Zielgruppe der jungen Leser. Klassischer "Jugendabenteuerroman" im Sinne etwa der "Schatzinsel".
Aber schon nach dem ersten Kapitel merkte ich dann, dass schon die historisch korrekte Darstellung des Lebens in Port Royal (Jamaica) im Jahre 1672 Probleme mit der "Jugendfreiheit" des Romans bringt. Erst recht gilt das für die Schilderung des Lebens an Bord. Es ist kein Zufall, dass vor einigen Jahre eine Seeabenteuer-Romanreihe in Gefahr geriet, als "jugendgefährdende Schriftreihe" indiziert zu werden. Ganz so "hart" wird der Realismus in "Brüder der Küste" nicht sein - aber Jugendbuch im Sinne der "Schatzinsel" ist es wohl nicht. (Abgesehen davon, dass eine detailgetreue Verfilmung der "Schatzinsel" wohl kaum Aussichten auf eine FSK-Freigabe "ab 12" hätte - es wäre wohl "ab 16", wenn man alles zeigt, was Stevenson schildert.)
Bei einem explizit sozialkritischen Roman muss die "Gewaltfrage", denke ich, anders gesehen werden als bei einem reinen Abenteuerschmöker. Da hat der "Realismus" eindeutig Vorrang vor "Jugendschutzerwägungen" - ein sozialkritischer Roman, der bei der Zielgruppe 12 - 18 ankommen soll, muss einfach Gewalt thematisieren und schildern, um glaubwürdig zu sein. Alles andere wäre schönfärberisch, und würde, vermute ich, zurecht durchfallen.
(Wenn ich mir die einschlägigen Gesetze und Vorschriften so ansehen, dann müsste ein "jugendschutzrechtlich unbedenkliches" Jugendbuch sozusagen klosterschulentauglich sein, so scharf sind einige Regelungen.)
Leider muss ich die Woche über arbeiten (jetzt habe ich Mittagspause). Ich hätte im Moment Lust zu schreiben bis ich vor Müdigkeit mit dem Kopf auf die Tastatur falle. Vor Einfällen kann ich mich im Moment kaum retten. Auch wenn die meisten von ihnen normalerweise nicht meiner Selbstzensur standgehalten hätten.
Ich bin über mich selbst erstaunt, denn ich bin überrascht, wie flott ich schreiben kann und wie viel Spaß das Schreiben mit (teilweise) ausgeschraubtem "Filter" macht.
Das erste von geplanten 14 Kapiteln ist fertig und deutlich länger geworden, als geplant: es hat satte 7287 Wörter nach Open-Office-Zählung.
Klischees, die historisch möglich sind, lasse ich drin. Ich schreibe schließlich keine "große Literatur", sondern einen Piraten-Schmöker. (Indem ich mir das vor Augen führe, überliste ich meinen inneren Zensor.) Grammatik, Rächshraibunk und stilistische Details können bis zur Nachbearbeitung warten.
Wenn das so weiter geht, habe ich keine Sorge, dass ich die 50000 verfehlen könnte. Aber ich fürchte der Roman wird am 30. November noch nicht fertig sein. Vielleicht wird er am Ende über 88000 Worte lang werden ...
Die Idee, für jedes Kapitel einen Generalkurs abzustecken, aber den genauen Kurs des Schreibens nicht vorher festzulegen, hat sich bisher bewährt. Mal sehen, ob das so bleibt.
Noch etwas: ich dachte, ein "Piratenroman" wäre etwas für die Zielgruppe der jungen Leser. Klassischer "Jugendabenteuerroman" im Sinne etwa der "Schatzinsel".
Aber schon nach dem ersten Kapitel merkte ich dann, dass schon die historisch korrekte Darstellung des Lebens in Port Royal (Jamaica) im Jahre 1672 Probleme mit der "Jugendfreiheit" des Romans bringt. Erst recht gilt das für die Schilderung des Lebens an Bord. Es ist kein Zufall, dass vor einigen Jahre eine Seeabenteuer-Romanreihe in Gefahr geriet, als "jugendgefährdende Schriftreihe" indiziert zu werden. Ganz so "hart" wird der Realismus in "Brüder der Küste" nicht sein - aber Jugendbuch im Sinne der "Schatzinsel" ist es wohl nicht. (Abgesehen davon, dass eine detailgetreue Verfilmung der "Schatzinsel" wohl kaum Aussichten auf eine FSK-Freigabe "ab 12" hätte - es wäre wohl "ab 16", wenn man alles zeigt, was Stevenson schildert.)
Bei einem explizit sozialkritischen Roman muss die "Gewaltfrage", denke ich, anders gesehen werden als bei einem reinen Abenteuerschmöker. Da hat der "Realismus" eindeutig Vorrang vor "Jugendschutzerwägungen" - ein sozialkritischer Roman, der bei der Zielgruppe 12 - 18 ankommen soll, muss einfach Gewalt thematisieren und schildern, um glaubwürdig zu sein. Alles andere wäre schönfärberisch, und würde, vermute ich, zurecht durchfallen.
(Wenn ich mir die einschlägigen Gesetze und Vorschriften so ansehen, dann müsste ein "jugendschutzrechtlich unbedenkliches" Jugendbuch sozusagen klosterschulentauglich sein, so scharf sind einige Regelungen.)
Leider muss ich die Woche über arbeiten (jetzt habe ich Mittagspause). Ich hätte im Moment Lust zu schreiben bis ich vor Müdigkeit mit dem Kopf auf die Tastatur falle. Vor Einfällen kann ich mich im Moment kaum retten. Auch wenn die meisten von ihnen normalerweise nicht meiner Selbstzensur standgehalten hätten.
MMarheinecke - Montag, 2. November 2009