Montag, 17. August 2009

Wie man Kinderpornographie im Internet meldet

(Für Eilige: Hier klicken, um zur Liste der Kinderpornographie-Beschwerdestellen bei Jan zu springen.)

Jan Schejbal hat einen kleine Leitfaden zusammengestellt, wie man, sollte man zufällig auf "Kinderpornographie" (Abbildung von sexualisierter Kindesmisshandlung) stoßen, so etwas dergestalt meldet, dass a) diese Abbildungen wirklich gelöscht werden, b) wirklich gegen die Urheber vorgegangen wird, und besonders wichtig c) man nicht in Schwierigkeiten oder gar selbst in Verdacht gerät:
Howto: Kinderpornographie im Internet melden.

Wie Jan nutze ich das Internet schon sehr lange sehr intensiv, vor allem für Recherchen. Wie er habe ich in all den Jahren noch nie "Kinderpornographie" entdeckt. Wohl gemerkt: "Kinderpornographie" im Sinne des § 184b StGB, nach der Definition des § 176 StGB - nicht alles, woran sich etwa ein Pädophiler "aufgeilen" könnte ist Kinderpornographie! (Sonst wäre auch der Otto-Katalog oder ein beliebiges Familien-Fotoalbum "KiPo-verdächtig".)

Dass ich nie auf "Kinderpornographie" stieß, ist auch kein Wunder, denn nach Angaben des bayrischen Landeskriminalamtes wird "Kinderpornografie" in Deutschland über Tauschbörsen, E-Mail-Verteiler oder klassisch per Post verbreitet. Webseiten spielen kaum eine Rolle.
Dennoch ist es gut, wenn man weiß, was man tun kann, wenn man doch mal auf "so etwas" stoßen sollte.

Das Ende der Kirchensteuer ist nah ...

Die Kirchensteuer in ihrer deutschen Form ist seit eh und je ein fragwürdiges Konstrukt: sie verstößt gegen das verfassungsrechtliche Gebot der Trennung von Staat und Kirche - weshalb der staaliche Kirchensteuereinzugs eigentlich durch ein kircheneigenes Beitragssystem abgelöst werden müsste.
Eigentlich. Denn das bisherige System ist für die Leitung und Verwaltung der großen Kirchen (nicht etwa die einzelnen Kirchenmitglieder) überaus bequem. Dass die Kirchensteuer an die Lohn- und Einkommensteuer gekoppelt ist, und die Kirchen deshalb von der jeweiligen Wirtschafts-, Steuer- und Arbeitsmarktpolitik abhängig sind, scheint nur wenige zu stören.

Vermutlich weil der Status Quo so bequem ist, geht trotz des - angeblichen - Sommerlochs (die britische Bezeichnung "silly season" trifft das Phänomen sowieso besser) ein möglicherweise folgenschweres Gerichtsurteil weitgehend unter:
Sterbeglocke schlägt für die Kirchensteuer (sz online):
Es war ein leiser Klang, doch er war unüberhörbar: Mitte Juli schlug das Sterbeglöcklein für die deutsche Kirchensteuer. Das Verwaltungsgericht Freiburg entschied, es sei zulässig, sich der Steuer zu verweigern, gleichzeitig aber auf der fortgesetzten Mitgliedschaft in der Kirche zu beharren. Sollte in den kommenden Instanzen und schließlich auch in der kirchlichen Gerichtsbarkeit das Urteil Bestand haben, müssten die Fundamente des heiklen Verhältnisses von Staat und Kirche völlig neu gegossen werden.

Auslöser war ein Austritt der besonderen Art. Im Juli 2007 erklärte der Freiburger Kirchenrechtler Hartmut Zapp vor dem Standesamt seine Abkehr von der Kirche, hielt aber in einer Zusatzerklärung fest, sein Schritt beziehe sich ausschließlich auf die Körperschaft öffentlichen Rechts. Der Glaubensgemeinschaft fühle er sich weiter zugehörig. Aus durchaus frommen Gründen wagte er die rebellische Tat. Weder pekuniäre noch kirchenkritische Motive gaben den Ausschlag. Nicht länger aber soll mit Exkommunikation bestraft werden, wer die Kirchensteuer ablehnt, ohne auch den Glauben zu negieren. Der Körperschaftsaustritt sollte einen Präzedenzfall schaffen.
Ob damit ein Schritt zur wirklichen Trennung von Staat und Kirche eingeleitet ist, bleibt noch abzuwarten.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Geheimauftrag MARIA STUART...
Krisenfall Meuterei Der dritte Roman der Reihe "Geheimauftrag...
MMarheinecke - 9. Apr, 19:42
Urlaubs-... Bräune
Das "Coppertone Girl", Symbol der Sonnenkosmetik-Marke...
MMarheinecke - 1. Aug, 08:34
Geheimauftrag MARIA STUART...
Ahoi, gerade frisch mit dem Postschiff eingetoffen. Der...
MMarheinecke - 26. Mär, 06:48
Kleine Korrektur. Man...
Kleine Korrektur. Man kann/sollte versuchen die Brille...
creezy - 11. Nov, 11:29
strukturell antisemitisch
Inhaltlich stimme ich Deinem Text zwar zu, aber den...
dummerle - 5. Jun, 11:12

Suche

 

Status

Online seit 6716 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:08

Credits


doof-aber-gut
Gedankenfutter
Geschichte
Geschichte der Technik
Hartz IV
Kulturelles
Medien, Lobby & PR
Medizin
Persönliches
Politisches
Religion, Magie, Mythen
Überwachungsgesellschaft
Umwelt
Wirtschaft
Wissenschaft & Technik
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren