doof-aber-gut

Mittwoch, 23. Januar 2008

Aus der Wunderwelt der gut-doofen Filme - heute: Constantine

There's many another world. I don't know how well they briefed you on the other side, but alternate universes ain't a myth. There's a kaleidoscope variation on this full-tilt mess always goin' on. Blue Sheikh told me there's another John Constantine in an alternate universe, has black hair and lives most of his life in Los Angeles. Gets the bloody lung cancer and gets out of it, too, just like me. Black coat instead of a trench coat: he's me but not me. I sure as bleedin' hell don't want to be him — point is, with lots of everyone around in some universe somewhere, who needs this world?
John Constantine über den "Film-Constantine".

Heute ist der 20. Jahrestag des Erscheinen des 1. Bandes der phantastisch-realistischen Comicserie Hellblazer
(Wer Hellblazer noch nicht kennen sollte: Man kann sich Band 1 kostenlos als pdf-Datei von der offiziellen DC-Website 'runterladen:
Original Sins ) Ein willkommener Anlass für einen Artikel. Obwohl John Constantine schon 1985 als regelmäßiger Charakter im Horror-Comic "Swamp Thing" auftauchte, und ich vor Kurzem schon einmal über John Constantine - den Constantine der Comics schrieb: Der Pfeil der Zeit - oder: John Constantine lebt!.

Um es vorweg zu nehmen: der Film ist nicht schlecht. Genauer gesagt: er ist brauchbares Unterhaltungskino. Leider verschenkt er viel vom Potenzial der Vorlage.
Und leider gibt es dafür, dass "Constantine" nur brauchbares Unterhaltungskino ist, klar erkennbare Ursachen. Nein, nicht die Eigenwilligkeit, John Constantine von London nach Los Angeles verlegt zu haben. Oder die nicht unbedingt naheliegende Besetzung der Hauptrolle mit Keanu Reeves.
Nein, es ist wohl das Starren der Produzenten auf ein Phantom namens "Zielgruppe". Und ein starres, mutloses Festhalten an "bewährten Rezepten".

Spätestens seit "Der Exorzist" gilt die Faustregel: Horrorfilme über Besessenheit mit römisch-katholischem Hintergrund "funktionieren". Folglich wurde das mythologische Konzept der Vorlage auf den Kopf gestellt: In John Constantines Welt existieren die Götter und Geister sämtlicher Kulturen nebeneinander und nähren sich von der Verehrung der Sterblichen. Constantine hat es also nicht nur mit der christlichen Hölle mitsamt Teufeln und Dämonen zu tun.

Der Film, der lose auf dem Hellblazer-Comic "Dangerous Habits" beruht, hält sich im groben Umrissen an volkstümliche katholische Jenseitsvorstellungen.

Ein paar Worte zum Inhalt des Filmes: John Constantine ist ein Exorzist, der "das Böse" hauptsächlich im eigenen Interesse bekämpft, denn der Kettenraucher hat Lungenkrebs und kein Interesse daran, nach seinem drohendem Tod in der Hölle zu landen. Nach einem Selbstmordversuch erlebte er für einige Minuten die Hölle und versucht sich als Dämonenjäger von der Todsünde des Selbstmordes reinzuwaschen.

Die Polizistin Angela Dodson untersucht den Tod ihrer als psychisch krank geltenden Zwillingsschwester Isabel - sie mag nicht an den Selbstmord der gläubigen Katholikin glauben. Sie trifft John Constantine. Wie in solchen Filmen nicht anders zu erwarten, erkennt der erfahrene Exorzist, dass die Dämonen verstärkt gegen das alte Abkommen zwischen Gott mit dem Teufel, dem zufolge es Himmel und Hölle nicht gestattet ist, direkten Einfluss auf die Menschen zu nehmen, verstoßen. Ebenfalls klar: sowohl Angela wie ihre Schwester sind medial begabt, Angela verdrängte das erfolgreich, Isabel wird ob ihrer Begabung für wahnsinnig gehalten.

Im Weiteren geht es um Mammon (nein, damit ist nicht die Gewinnerwartung von Warner Bros. gemeint, sondern der Sohn des Teufels), seinen buchstäblich diabolischen Plan zur Unterjochung der Erde und den"Speers des Schicksals" (jener Lanze, die der Legionär Longinus einst mit dem Blut Christi tränkte), der in die Hände Mammons geraten ist. Zusammengehalten wird die Handlung von Action, Spezialeffekten - vor allem Computeranimationen - Pseudo-Philosophie - und erfreulich guten Schauspielern (Klasse: Peter Stormare als Teufel), die vergeblich gegen ein schwaches Drehbuch kämpfen.
Am Ende ist Constantine seinen Lungenkrebs und seine Verdammnis los, Isabellas Seele ist errettet, die Welt gerettet - und Constantine hat sich das Rauchen abgewöhnt.

Der Film kopiert allzu offensichtlich den Stil der "Matrix"-Trilogie und den Plot des Mysterythrillers "God's Army". Leider wurden die Spannung und die Logik nur unzureichend kopiert.

Abgesehen von den durch die Verlagerung nach L.A. und durch die Besetzung mit Reeves erforderlichen Änderungen fallen folgende Unterschiede zum Comic-Constantine auf:

Schon mal erwähnt: die abweichende Aussprache des Namens im Film "Tine. Constantine." Außerdem schafft er es "in Wirklichkeit" nicht, von den Kippen zu lassen. Immerhin qualmt er mittlerweile Silk Cut (sehr leichte britische Zigarettenmarke).

Im Film kämpf Constantine regelmäßig gegen Dämonen, was zu der Verhaltensweise des Hellblazer-Constantine, sich solcher ungleicher Kämpfe nach Möglichkeit zu entziehen, nicht passt. Wobei es ihm keineswegs an persönlichem Mut mangelt. Wenn es nicht anders geht und es um etwas wirklich wichtiges geht, z. B. darum, einen seiner zahllosen verstorbenen Freunde vor der Hölle zu retten, kämpft auch John Constatine. Er hat ein fatales Talent dafür, sich in Situationen zu manövrieren, die anderen - bevorzugt seinen Freunden, Bekannten und Familienangehörigen - das Leben kosten. Das ist auch der Hauptgrund dafür, weshalb er so zerknirscht und manchmal zynisch drauf ist.
Er verabscheut Gewalt und vor allem Schusswaffen. Hingegen scheint der Film-Constantine geradezu ein Waffennarr - darunter durchaus Schusswaffen - zu sein.

In "Hellblazer" ist Constantine zur Hölle verdammt, weil er Magie missbraucht und versuchte, seinen Vater zu ermorden. Im Film ist er wegen Selbstmord verdammt. (Soviel ich weiß, glauben die Katholiken, dass nur vollendeter Selbstmord die Verdammnis nach sich zieht. Bei versuchtem Selbstmord ist Reue und Buße möglich. Constantine sah im Film aber durchaus lebendig aus. Das ist auch der springende Punkt, wenn Constantine für ein paar Minuten in der Hölle war, also tot war, aber anschließend wieder lebt, kann er immer noch im irdischen Leben tätige Reue leisten.)

Gabriel ist im Film neben Mammon der wichtigste Antagonist, er verflucht die Menschen, weil ihnen seiner Ansicht nach zuviel Gnade gewährt wird. Im Grunde lehnt er sich damit gegen Gott auf, auch wenn es ihm darum geht, dass nur die wenigen Gnade erhalten sollten, die wirklich Gott ergeben sind. Das ist zwar ein netter Seitenhieb gegen "gnadenlose" religiöse Fanatiker, die alle, die nicht buchstabengetreu der jeweiligen absolut wahren Schriftauslegung folgen (also praktisch alle Menschen) zur Hölle verdammen, aber so ein Verhalten widerspricht sowohl der Bibel wie auch den ansonsten sehr unterschiedlichen traditionellen jüdischen, christlichen und islamischen Anschauungen und Gabriel-Legenden.
Im Comic ist Gabriel neutral, glaubt an die göttliche Vorsehung (wenn nicht er, wer dann?) und hat deshalb (verständlicherweise) ein skeptisches Bild von den Menschen. Die Idee, Gabriel (eine mögliche Bedeutung: "Mann Gottes") von einer Frau (Tilda Swinton) darstellen zu lassen, gefällt mir dagegen ganz gut - Engel sind ja angeblich geschlechtslos.

Ja, und ganz so selbstlos wie im Film wird John Constantine in "Dangerous Habits" seinen Krebs nicht los: er verspricht drei verschieden Teufeln seine Seele, für den Fall, dass sie seinen Krebs heilen. Was auch klappt - auch Teufel gehen unnötigem Ärger aus dem Weg und retten lieber Constantine das Leben, anstatt sich endlos um eine lausige Seele zu kloppen.

Noch eines: John Constantine verdient seinen Lebensunterhalt nicht mit Exorzismen. (Wie sollte er auch?) Ob er insgeheim nach Vergebung sucht, behält er ganz tief drin für sich. Er sieht auch keine (Halb-)Dämonen oder (Halb-)Engel.

Vielleicht muss ich meine Ansicht von eingangs dieser Postings ergänzen: außer dem Starren der Produzenten auf die "Zielgruppe" und mutlosem Festhalten an "bewährten Rezepten" ist es vielleicht die Anpassung an "sozial erwünschtes" Verhalten, eine Form vermeintlicher "Political Correctness", die einen großen Teil des Potenzials des Film "Constantine" versickern läßt. Der Held darf eine raue Schale haben, aber er muss - im konventionellen Sinne - "gut" sein. Der "Hellblazer"-Constantine ist kein "guter" Mensch, aber ein halbwegs anständiger Charakter, zu dessen moralisch besten Zügen seine Abscheu vor unnötiger Gewalt gehört. Der Film-Constantine ist moralisch "gut" - aber ein keinen Kampf scheuender Waffennarr.
Auch wenn ich den "echten" John Constantine nicht zum Freund haben möchte - weil schon viele seiner Freunde durch seine Fehler oder einfach durch das magisch von ihm angezogene Pech umkamen - ist er mir aber grundsympatisch.
Der "Film-Constantine" ist ein netter Kerl mit sarkastischen Sprüchen. Und der Film hat gute Ansätze.
Mehr nicht.

Sonntag, 30. Dezember 2007

Aus der Wunderwelt der gut-doofen Filme: Barbarella

Dieser Artikel folgt der inneren Logik dieses Blogs: im Sommer schriebt ich eine kleine Reihe über den "Summer of Love" 1967 und im Herbst gibt es einen (ungeplanten) Raumfahrt-Schwerpunkt. Außerdem war wieder mal eine Expedition in die Wunderwelt der gut-doofen Filme fällig - warum nicht Barbarella?
Außerdem fügt sich Barbarella irgendwie gut an die bereits besprochenen gut-doofen Filme
Die Blaue Lagune und "300" an: drei irgendwie erotische Filme, die nicht im Entferntesten irgendwie realistisch genannt werden können. Jedenfalls irgendwie.

"Barbarella" war, anders als manche Kommentatoren anlässlich des Geburtstag Jane Fondas am 21. Dezember, meinten, nicht der Karriere-Durchbruch der vielseitigen, sehr politisch engagierten, sehr widersprüchlichen, und in ihrem Engagement mitunter widersprüchlichen Schauspielerin. Jane Fonda erreichte ihren Durchbruch mit der Western-Kommödie "Cat Ballou" (1965), ihren ersten Golden Globe erhielt sie sogar schon 1962 für ihre Rolle in "A Walk on the Wild Side". Tatsächlich erwies sich "Barbarella" (1968) eher als Karriere-Gift, denn der spätere Kultfilm fiel sowohl bei den Kritikern wie an den Kinokassen durch, und legte die damals 30-jährige Fonda auf das problematische Image des "Sexsymbols" fest.

Barbarella-Filmplakat
Werbeplakat für den Film "Barbarella"

Wieso der Film damals durchfiel, obwohl er wie kaum ein andere dem "Zeitgeist" der Pop-Art und Psychedelic-Ära und der anbrechenden "Sexwelle" entsprach, ist immer noch ein Rätsel. Vielleicht entsprach zu sehr der "vordersten Front" des Spätsechziger-Zeitgeist, so dass er für die breite Masse des Publikums einfach einige Jahre "zu früh" kam. (Für die damals eher konservative Filmkritik sowieso.)

Die Frage, wieso der Streifen heute Kultstatus geniest, lässt sich leicht beantworten. "Kult" ist schon die Anfangsszene, in der Barbarella, dargestellt von Jane Fonda, sich in Schwerelosigkeit ihres Raumanzugs entledigt - bis auf die Haut. Taktisch geschickt platzierte Buchstaben des Titelvorspannes sorgten dafür, dass der "Space Strip" dennoch innerhalb "jugendfreier" Normen blieb.
Die große Stärke des Films ist, dass er sich keine Sekunde lang selbst ernst nimmt - wobei die Ironie erstaunlicherweise vielen Kritikern entging. Sie begriffen (noch) nicht, dass "Trash" (oder "Camp") auch Absicht sein kann. Berühmt wurde der Film durch die zahlreichen angedeuteten Sex-Szenen, die, obwohl nur angedeutet, dennoch (ironisch) dick aufgetragen wirken.
Für heutige Ansprüche wirken die meisten Spezial-Effekte des Films billig und wenig überzeugend, für damalige Verhältnisse waren sie jedoch gut gemacht. Noch heute überzeugend wirken die knallbunt-exotischen, oft surreal wirkenden Sets des komplett im Studio gedrehte Film. Wie die sexy Kostüme vor allem der Hauptfigur auf das damalige Publikum gewirkt haben müssen, kann man ermessen, wenn man weiß, dass die Kostüme der originalen "Star Trek"-Serie (dt. "Raumschiff Enterprise") schon als sehr gewagt galten.

Titelbild Barbarella
Titelbild des Barbarella-Comicbuchs "Le Miroir aux Tempêtes"

Als Vorlage diente der erste von vier Comicbüchern mit der Titelheldin Barbarella des französischen Comic-Künstlers Jean-Claude Forest. Die Vorlage "Barbarella" erschien ab 1962 zuerst in Fortsetzungen im V-Magazine, das sich auf das damals noch wenig entwickelte Genre des Erwachsenencomics spezialisiert hatte. Die Buchfassung erschien 1964. Die Raum-Agentin Barbarella durchlebt dabei zahlreiche Abenteuer auf dem Planeten Lythion beim Versuch, den Wissenschaftler Durand Durand aus den Klauen der bösen Schwarzen Königin zu befreien. Weder inhaltlich noch zeichnerisch hebt sich "Barbarella" aus der Masse der Comics der franco-belgischen Schule heraus. Aufsehen erregend war das, was ein Sammler und Kenner von Science Fiction-Comics einmal "Barbarellas selbstbestimmte sexuelle Gefräßigkeit" genannt hatte. Forest griff das von "James Bond" geprägte Klischee des Geheimagenten, der unzählige sexuellen Affären mit zahlreichen ebenso attraktiven wie willigen Frauen hat, auf und drehte einfach die Geschlechter der Protagonisten um.

1955 illustrierte Forrest die Science Fiction-Erzählung "Shambleau", die die "Grand Old Lady" der amerikanischen Science Fiction und Fantasy, Catherine L. Moore 1933 geschrieben hatte. In "Shambleau" rettet der Protagonist, N. W. Smith (der ohne jeden Zweifel das Vorbild für Han Solo in "Star Wars" war) die ebenso schöne wie geheimnisvolle außerirdische Frau Shambleau vor einem wütenden Lynchmob. Shambleau ist allerdings nicht das, was sie zu sein scheint - in letzter Sekunde muss Smith von seinem Kumpel Yarol gerettet werden, der Shambleau - eine ins Raumzeitalter versetzte Gorgo Medusa - mit einer Variante von Perseus Spiegeltrick erschießt. Wegen ihrer abgerundeten Charaktere, ihrer subtilen Anspielungen auf sexuelle "Abgründe" der Psyche und des gekonnten Spiels mit Archetypen (im Sinne der Tiefenpsychologie) gilt die "Abenteuerstory" Shambleau als Klassiker der SF-Literatur. Forrests illustrierte Fassung war das Vorbild für "Barbarella". Forrests Illustrationen können kaum congenial zu C. L. Moores Erzählung genannt werden - sie sind effektvoll, bleiben aber z. B. hinter den Zeichnungen des gleichfalls unter "Heftchen"-Bedingungen arbeitenden deutschen SF-Illustrators Johnny Bruck zurück, von den "großen" Illustrationskünstlern gar nicht zu reden.
Immerhin: "Barbarella" ist flott gezeichnetes gelungenes Lesefutter.

Promo-Foto zu Barbarella
Promotion-Foto zum Film "Barbarella"

"Barbarella" ist meines Erachtens kein wirklich guter, sondern nur ein gut-doofer Film. Warum?
Der nach Motiven des ersten Barbarella-Bandes gedrehte Film profitierte zwar von der routinierten Regie des Journalisten, Schriftstellers, Regisseurs und gelegentlichen Filmproduzenten Roger Vadim, leidet aber unter einem flachen Drehbuch mit streckenweise hanebüchenen Dialogen. Bei aller Routine (oder gerade deshalb?) unterlief Vadim um ein Haar ein Verstoß gegen die goldene Regel des Trashfilms: "Trash darf alles - nur nicht langweilen".
Jane Fonda als Barbarella wirkt, obwohl sie als wissenschaftlich vorgebildete Spezial-Agentin (und "Astro-Navigatrix") eingeführt wird, über weite Strecken ausgesprochen dümmlich. Von der "selbstbestimmten sexuellen Gefräßigkeit" ist wenig zu spüren, Barbarella wirkt eher so, als würde sie mit jedem Mann in die Kiste steigen.
Dass Barbarella auch Frauen sexuell nicht eben abgeneigt ist, geht im Film fast unter - immerhin weist sie lesbischen Avancen der Schwarze Königin zwar ab, aber nicht "keusch" ab. Im Comic ist sie es, die die Schwarze Königin verführt. Vermisst habe ich den Roboter Dictor, dessen mechanische Sexualtechniken Barbarella schätzen lernt. ("Dictor, Sie haben Stil!"). Irgendwie wirkt der Film so, als hätte die Produzenten der Mut und die Frechheit auf halben Wege verlassen - denn Gerüchte über eine "unzensierte", wagemutigere Fassung sind nur Gerüchte.
Der Vorwurf feministischer Kritikerinnen (zu denen später auch Jane Fonda selbst gehörte) "Barbarella" sei sexistisch und enthalte erniedrigende Männerfantasien ist nicht ganz vom Tisch zu wischen. Auch die schauspielerischen Leistung waren - vorsichtig formuliert - nicht gerade oscar-reif.

Das Pech für "Barbarella" war, dass der Film, der augenscheinlich so gut ins Jahr 1968 passt, etwa 10 Jahre zu früh produziert wurde - 1978 wären nicht nur adäquate Filmtricks verfügbar gewesen, das Publikum wäre auch für eine SciFi-Sexkomödie und die Kritik für das Konzept des absichtlichen Trash "reifer" gewesen.

Aber selbst wenn "Barbarella" perfekt umgesetzt worden wäre, wäre es immer ein Trash-Film geblieben. Bei diesem Stoff geht es nicht anders!

Mittwoch, 19. Dezember 2007

Dietrich Thor Steinars „Ring des Nibelungen“

Wagners monumentaler Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ gehört – trotz oder gerade wegen seiner Sperrigkeit – zu den meistinszenierten Opernzyklen der deutschen Musikliteratur. Ein Grund, weshalb der „Ring“ sich allzu gefälligen Interpretationen versagt, und anderseits immer wieder Regisseure zu neuen Interpretationen des Zyklus reizt, liegt in Wagners Germanenbild, das stark von nationalromantischen und „deutsch-völkischem“ Gedankengut beeinflusst wurde. Obwohl Wagner trotzt seines Antisemitismus kein Rechtsextremist, etwa im Sinne der späteren NSDAP, war, schätzten Nazi-„Größen“, allen voran Hitler, Wagners Opern über alle Maßen. Erwähnt werden müssen auch der „Flirt“ vieler Nachkommen und Verwandten Wagners mit den Nazis, und die Vorliebe einiger „kultivierterer“ Neonazis, die Wagner (verständlicherweise) primitivem Rechts-Rock oder rechten Liedermachern vom Schlage eines Frank „Troubadix“ Rennicke vorziehen.

Darüber geriet eine andere musikalische Bearbeitung des alten Sagenstoffes völlig in Vergessenheit, die dem „deutsch-völkischen“ Germanenbild noch weitaus näher kommt als Wagners „Ring“ und die sich bei Rechtextremisten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einiger Beliebtheit erfreute: Dietrich Thor Steinars „Ring des Nibelungen“, unter Opernkennern meist kurz "Thor Steinar Ring" genannt.

Dietrich Steinar, der sich wegen seiner Vorliebe für alles „nordisch-germanische“ auch in der Öffentlichkeit gerne „Thor“ nannte, wurde am 1. 4. 1888 als 3. von 8. Kindern des Preussischen Unteroffiziers und späteren Zollbeamten Jürgen Steinar und der Klavierlehrerin Trude Steinar (geb. Ackermann) im damals zur Preussischen Provinz Schleswig-Holstein gehörenden Dorf Sande geboren. Nach absolvierter Volksschule und anschließender Lehre im Einzelhandel komponierte Dietrich, dessen musikalisches Talent schon von seiner Mutter gefördert worden war, erste Lieder, die sich bei ländlichen Festen großer Beliebtheit erfreuten. Bei einem Besuch in Hamburg kam er 1910 zum ersten Mal in Kontakt mit der Musik seines großen Vorbildes, Richard Wagner: er wohnte einer Aufführung des „Fliegenden Holländers“ an der hamburgischen Staatsoper bei. Zu dieser Zeit entdeckte der junge Komponist die Schriften der Ariosophen Jörg Lanz „von Liebenfels“ und Guido „von“ List. Begeistert von den Rasse-, Elite- und Germanenphantasien der Ariosophen schloss er sich noch im selben Jahr einer kleinen völkisch-germanischen Sekte an, der „Groß-Germanischen Goden Gesellschaft“ (G.G.G.G.), die ihren Hauptsitz in Berlin hatte. 1912 regte das Sektenoberhaupt der G.G.G.G., Georg von Nehmwanich , Thor Steinar zu seinem Opernzyklus an. Von Nehmwanich glaubte durch intensive Textüberinterpretationen den einzig wahren und wissenschaftlich zweifelslosen Glauben „unserer slavischen Urväter“ gefunden zu haben (er meinte herausgefunden zu haben, dass Slawen, Germanen, Kelten, Finnen und Samojeden „im Grunde das selbe Volk“ seien). Er ergänzte die ältere isländische Edda durch Fragmente der neueren Edda, des Beowulfs, des Nibelungenliedes, der Odyssee, der Fabeln Äsops, des Alten Testaments, des tibetischen Totenbuches, des „Liber al“ Crowleys, der „Deutschen Mythologie“ Jakob Grimms, der Märchen der Gebrüder Grimm, der Märchen aus 1001er Nacht, des Gilgamesch-Epos, H. G. Wells „Zeitmaschine“, Petras Klöppers Kinderbuch „Der wilde Wikinger“ und zahlreicher anderer „unzweifelhaften Primärquellen“ zur „Traditionell Germanischen Edda“, auch „Heidenbibel“ genannt.
Da ihn störte, dass das, was Wagner in seinen Opern über die alten Germanen und ihre Götter dichtete nicht mit der historischen Wahrheit (sprich: seiner „Traditionell Germanischen Edda“) übereinstimmte, bat er seinen Freund Thor Steinar, den „Wahren Ring des Nibelungen“ zu schreiben.
Steinar stürzte sich in die Arbeit. Schon 1913 wurden die beiden ersten Opern des Zyklus, „Das Rheingold“ und „Die Wahlkürre“ (die ungewöhnliche Schreibweise geht auf Von Nehmwanich zurück) im Musikpavillion der Kurpromenade des vorpommerschen Ostseebades Steinwerder uraufgeführt. 1914 folgten „Der Wer-Wolf“, „Siegmunds Sieg“, „Hagens Holmgang“ und „Kriemhilds Krache“ (nicht, wie fälschlich oft geschrieben wird: „Rache“). Die abschließende Oper des Zyklus, „Das göttliche Gelage“ (wie von Nehmwanich „Ragnarök“ übersetzte) bliebt wegen des frühen Todes Steinars ein Fragment.

Seine Opern halten rein kompositorisch dem Vergleich mit Wagner in keiner Weise stand. Immerhin zeichnen sich seine Arien durch eine gewisse Originalität und unfreiwillig groteske Texte aus, und stellen selbst für ungeübte Sänger keine stimmliche Herausforderung dar. (Ein zeitgenössischer Kritiker meinte: “Ein Glück, dass das Orchester so laut krawallt, dass man die Sänger nicht hören muss.“)
Kompositorisch bediente sich Steinar einer Technik, die als „Klepto-Kreativität“ bekannt wurde. Er nahm Fragmente aus erfolgreichen Opern, aber auch Operetten, Musicals und Schlagern, montierte sie neu und modifizierte die so entstandenen Stücke so, dass die Urheberrechtsverletzung nicht sofort auffiel.
Die Texte bedienen sich ausgiebig des Stabreims; wenn etwas sich nicht auf Anhieb stabte, schreckte Steinar auch nicht vor orthographischen Anpassungen wie „Kriemhilds Krache“, „durch diese dohle Dasse duss der dommen“, oder „Heiliger Hohsack“ nicht zurück.
Inhaltlich war Thor Steinar völlig den völkischen und ariosophischen Idealen verpflichtet. Da nach ariosophischer Auffassung die zahlreichen Götter, wie sie aus der germanischen Volksreligion bekannt sind, für die ariogermanische Führerschicht, die Armanen, in Wirklichkeit ein Gott sind, werden alle Götterrollen von einem einzigen Sänger übernommen. Das setzt die Fähigkeit zum schnellen Kostümwechsel voraus, in den meisten Inszenierungen wechseln die Sänger nur das Attibut (Wotans Speer, Donars Hammer, Freijas goldenes Halsband, Lokes brennendes Feuerzeug ). Helden erkennt man bei Steinar äußerlich daran, dass sie hellhäutig sind, blaue Augen haben und hohe Schnürstiefel tragen. Blond müssen sie, wegen des extremen Kurzhaarschnittes, nicht unbedingt sein. Die Bösen sind stets Juden, Freimauer, christliche Geistliche, Kommunisten, Ausländer oder Sektenbeauftragte – meistens alles zusammen.

Nach Ausbruch des 1. Weltkrieges meldete sich Dietrich Steinar freiwillig zum Kriegsdienst. Nach der Grundausbildung wurde er zum 88. westfälischen Infanteriebattaillon an die nordfranzösische Front versetzt. Er fiel schon beim ersten Einsatz. Sein „Spieß“, Hauptfeldwebel Alfred E. Neumann, erinnerte sich in seinen „Kriegstagebüchern“: „Steinar robbte sich bis auf 30 Meter an den französischen Schützengraben `ran. Dann stand der Idiot doch tatsächlich auf und stürmte mit „Hurrah!“ auf die Franzosen vor. Keine zwei Sekunden später war der Kerl ein Kugelsieb.“
Die Gebeine Steinars konnten später aufgrund der zahlreichen Einschussspuren eindeutig identifiziert werden.
Dietrich Thor Steinar und seine Opern erfreuten sich in den 20er Jahren bei jungen Nazis einiger Beliebtheit. 1935 verbot Hitler die Steinar-Verehrung „weil der Spinner deutschen Soldaten das denkbar schlechteste Vorbild gab.“
Im Soldatenjargon des 2. Weltkriegs nannte man Kleidungsstücke mit Einschusslöchern „Thor-Steinar-Mode“.

Heutzutage wird der "Thor Steinar Ring" kaum noch aufgeführt.

Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Literarisierung von Suchergebnissen, vor allem denen, die bisher mit unangenehmen Dingen, wie dem Nazi nahen Modelabel Thor Steinar verbunden sind. Es ist Teil der Aktion: “Thor Steinar’s Ring, ein Blog born hoax”.

Montag, 26. November 2007

Antwort auf eine nicht gestellte Frage

Manchmal finde ich in den Resultaten von Suchmaschinen-Anfragen nicht nur die gewünschten Antworten, sondern auch Antworten auf Fragen, die ich niemals stellen würde - aber trotzdem irgendwie interessant finde.

Z. B. die Antwort auf die Frage, wie Michael Jackson heute ohne Gesichtsoperationen aussehen würde: Michael Jackson Age Progression. Knapp zusammengefasst: wie ein Mensch.

Samstag, 20. Oktober 2007

Vorbildgetreue Modellbahn - mit streikenden Lokführern!

"Ernsthafte" Modellbahner wenden bekanntlich viel Sorgfalt und Mühe für die vorbildgetreue Gestaltung ihrer Anlagen auf. Die große Schauanlage im "Miniatur-Wunderland" gilt nicht nur als weltweit größte Modelleisenbahnanlage der Spurweite H0, Maßstab 1:87 (über 6400 Quadratmeter) ; die Anlage wird auch wegen ihrer liebevollen Detailtreue weithin gelobt. Kein Wunder also, dass es nun einen Lokführer-Streik auch im Miniatur-Wunderland gibt!

Dienstag, 4. September 2007

Aus der Wunderwelt der gut-doofen Filme - heute: "300"

Einen größerer Gegensatz als zum letzten "gut-doofen" Film, den ich hier besprach (Die blaue Lagune) ist kaum denkbar. Dennoch hinterließ "300" bei mir nach dem aufmerksamen Ansehen der DVD-Fassung ein ähnlich zwiespältiges Gefühl. Auch wenn "300" eindeutig unterhaltsamer ist. Jedenfalls für Typen wie mich.
Ich gestehe: Nach dem Kinobesuch war erst einmal so überwältigt, dass ich den Film glatt "gut" gefunden habe. Ich gestehe ebenfalls: viele der Filmkritiken, die beim Kinostart erscheinen, waren dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich mich fragte, ob diese Kritiker tatsächlich den selben Film gesehen hatten. Es ist also ganz gut ist, dass schon einige Monate vergangen sind, seitdem ich das erste Mal mit dem Film und der Kritik zum Film konfrontiert wurde.

Eine detaillierte Inhaltsangabe erspare ich mir mit einem Verweis auf die allwissende Müllhalde Wikipedia: "300" (Film). Wichtig für die Beurteilung des Films sind aber folgende Tatsachen:
  • Zack Snyder verfilmte einen Comic, "300" von Frank Miller, und zwar so vorlagengetreu wie möglich.
  • Entgegen der Angabe in "Wikipedia" beruht dieser Comic nicht auf den Chroniken des altgriechischen Historikers Herodots, sondern ist eine freie Bearbeitung der um den Thermopylen-Mythos gewachsenen Heldensage.
  • Aus diesen beiden Tatsachen folgt, dass historische Tatsachen in dem Film noch nicht einmal eine Nebenrolle spiele, weshalb es denn letzten Endes egal ist, dass es in Sparta keinen "Senat" sondern eine "Gerusia" gab, die Phalanx falsch dargestellt ist, die alten Griechen in Rüstungen kämpften, die Unterstellung von Homosexualität im alten Griechenland schwerlich eine Beleidigung war, die Perser keine Kriegsnashörner und Xerxes keine Glatze hatte usw. usw. usw..
Es ist faszinierend, wie viele Kritiker das anscheinend nicht mitbekommen haben. Es zeigt aber auch, wie sehr der politische Mythos, den die Griechen um die Perserkriege im Allgemeinen und den "Opfertod" des Leonidas und seiner Spartaner im Besonderen auf dem Heldenmythos aufbauend woben, sich gewandelt bis in die Gegenwart hielt. Noch heute wird der Kampf der Griechen gegen die zweifelsohne machthungrige, aber hochzivilisierte und bemerkenswert tolerante Großmacht Persien gern in einen Mythos der Verteidigung der Freiheit des Abendlandes gegen orientalische Despotie und Gewaltherrschaft umgedeutet.
Um es kurz zu machen: im Film steht dieser, der politische, Mythos, nicht im Mittelpunkt - der "archetypische" Heldenmythos ist bei Weitem wichtiger. In den aufgeregten Reaktionen zum Film ist es genau umgekehrt.
Anders sind Kommentare nicht zu erklären, die den Film als "reaktionäres Machwerk" oder "pro-amerikanischer Propagandafilm" oder gar als "psychologische Vorbereitung für einen Angriff auf den Iran" sehen. Das Perserreich des Films hat mit dem modernen Iran etwa so wenig Ähnlichkeit, wie der hünenhafte, athletische, mit Glatze, Ketten, Piercings zugleich barbarisch, dämonisch und majestätisch wirkende Perserkönigs Xerxes (dargestellt von Rodrigo Santoro) mit dem schmächtigen, schlecht gekleideten und erstaunlich uncharismatischen Präsidenten des Iran (dargestellt von Mahmud Ahmadinedschad).
Sicher, der Erzählkommentar aus dem Off schafft im Zusammenspiel mit den pathetischen-matialischen Sprüchen (die im Comic noch "cool" wirken) manchmal wirklich eine an einen deutschen Propaganda-Film aus dem 2. Weltkrieg erinnernde Atmosphäre. Aber es ist einigermaßen absurd, zu behaupten, der Körperkult des Filmes sei eine Art Folgeschaden der "Triumph des Willens"-Ästhetik Leni Riefenstahls. Tatsächlich bediente sich der Comic - und damit der Film - bei einer Quelle, die auch die Riefenstahl bei ihrem Olympia-Film inspirierte: dem Körperkult der griechische Antike. Archaisch und urgewaltig - so wirken die Spartaner in Millers Comic, die nicht einmal eine Rüstung brauchen, manchmal gar, dem Vorbild griechischer Vasenbilder und Plastiken aus der "klassischen" Zeit nach den Perserkriegen folgend, in idealisierter Nacktheit kämpfen. (Dass die im Comic vorkommende gelegentliche Nacktheit im Film fehlte, ist dem bizarren "moral code" der amerikanischen Filmindustrie zu verdanken: einige Hektoliter Filmblut gehen für ein "R-rating" in Ordnung - aber "full frontal nudity" hätte automatisch eine Einstufung "ab 18" zur Folge gehabt.)

Der Grund, weshalb ich den Film beim Wiederansehen "doof" fand, lag darin, dass ich beim zweiten Mal ohne die überwältigende Wirkung einer großen Leinwand und mit mitlaufendem "kritischen Verstand" sah. Und das entzaubert "reines Emotionskino", egal ob Liebesschnulze, Actionfilm oder Horrorspektakel, ziemlich gründlich.

Die Enttäuschung fängt bei der eigentlichen Stärke des Film, der Optik, an: die Schauspieler agierten ausschließlich in Studios vor blauen Wänden, auf die dann nachträglich computeranimierte Hintergründe eingefügt wurden. Die Wirkung kommt damit der Comic-Vorlage nahe, erreicht aber bei weitem nicht die Wirkung des ganz klassisch mit Aquarellfarben colorierten und deshalb sehr organisch wirkenden Originals. Wenn die erste Faszination verflogen ist, wirkt der Film recht kalt, steril und "zweidimensional", die Schauspieler wirken manchmal hölzern - klar, sie spielen "in Wirklichkeit" in einem praktisch leeren Studio. Die Farbpalette ist reduziert auf Gold, Rot, Grau - die dadurch erzielte Stilisierung erhöht die Vorbildtreue, kostet aber Atmosphäre - was man besonders merkt, wenn man zuvor etwa "Gladiator", "Troja" oder sogar"Herr der Ringe" gesehen hat, deren Schlachtszenen trotz weniger spritzendem Blut und weniger abgesäbelten Köpfen "gruseliger" wirken.
Trotz aller Vorbildtreue herrschen im Medium Film doch andere Gesetze als im Comic. Der, nebenbei bemerkt, auch nicht gerade der Beste ist, den Miller ja gezeichnet hat.

Die kleine Längen wegen der laaaangen, auf bedeutungsschwer gequälten, vor Pathos triefende Dialoge fallen auf dem heimischen Monitor mehr auf, zum Glück aber auch der unfreiwilliger Humor eben dieser Dialoge. (Überhaupt trägt unfreiwillige Komik sehr viel zur Filmerlebnis "300" bei.)
Die Länge und das langweilig-soldatische Pathos der Dialoge stört auch die Wirkung der trockenen, knappen, eben "lakonische" Ausdruckweise der Spartaner. (Lakonien ist die griechische Region, in der Sparta liegt.) Unpassend auch, dass Leonidas (Gerard Butler) viel zu oft laut brüllt - einige lakonische Textzeilen wären wirkungsvoller gewesen, wenn er sie in betont gleichgültigem Tonfall gebracht hätte. Da passt es, dass der beste absichtliche Dialog-Gag des Filmes schon uralt ist, genauer gesagt, 2454 Jahre alt: "Unsere Pfeile werden die Sonne verdunkeln!" - "Dann werden wir im Schatten kämpfen." (Aus Herodots Historien.)
Von mehr freiwilliger Gags, von etwas mehr Ironie, hätte der Film nur profitieren können.
Allerdings, Snyder meint, dass dem Zuschauer durch Ironie und vor allem durch die erkennbar übertriebene Inszenierung deutlich gemacht wird, dass die Protagonisten "moralisch bankrott" seien und deshalb keine Vorbilder sein könnten. Wenn das so ist, hat er seine Botschaft gut versteckt. Trotzdem: die völlig überzogenen Helden-Klischees und Gewaltphantasien wirken wirklich so, als ob Snyder sie einfach nur durch daumendickes Auftragen veralbern wollte. Allerdings aus reinem Spaß am Veralbern, ohne tieferen Sinn.

Wäre es ein X-beliebiger Film über einen x-beliebigen Krieg, dann würde mein leicht enttäuschtes Urteil lauten: unterhaltsames Gemetzel, bei dem es ordentlich splattert, leider mit langweiligem Soldatenpathos.
Ein unterhaltsamer, aber doofer Film.

Was ihn aber "gut-doof" macht: er versucht wenigstens, einen Mythos zu verstehen, der historisch falsch, aber auf jene Art wahr ist, auf die Mythen und Märchen ("gesunkenen Mythen") wahr sind. Der in einem "realistischen" Historienfilm nicht zu vermitteln gewesen wäre. Regisseur Snyder drückt es so aus: "Die Wahrheit kann eine gute Geschichte ruinieren."

Leider versuchte er nur dem Mythos gerecht zu werden. Und bei all dem sollte man eine Tatsache nicht vergessen, die selbst für die kriegerischen Spartaner gilt:
οὐδεὶς γὰρ οὕτω ἀνόητος ἐστὶ ὅστις πόλεμον πρὸ εἰρήνης αἱρέεται
(Niemand wird so dumm sein, dass er Krieg statt des Friedens wählt.)
Herodot, Historien

Sonntag, 24. Juni 2007

Aus der Wunderwelt der gut-doofen Filme - heute: Die blaue Lagune

Begriffserklärung: Ein "gut-doofer" Film ist ein Spielfilm, der auf eine Art und Weise die Intelligenz des Zuschauers beleidigt, dass er wieder interessant wird. Nein, ich meine nicht "Sabine Christiansen" - die Sendung ist, da sollte man sich von den einstudierten Phrasen der eingeladenen Politiker- und Expertendarsteller nicht täuschen lassen, eine Talkshow und kein Spielfilm!

Anlässlich des frisch begonnen Sommers und der angebrochenen Hauptreisesaison greife ich einen Klassiker aus der Rubrik "schöner Film - abgesehen von Drehbuch, Schauspielern, Regie und Schnitt" heraus, der streckenweise verblüffende Ähnlichkeit mit einem Werbe-Video eines tropischen Urlaubsreiseziels der gehobenen Exklusivitäts- bzw. Preiskategorie hat. Als kleines Extra verrät der Film ungewollt viel über die Zeit seiner Entstehung - und über das, was sich seitdem zum nicht unbedingt Besseren verändert hat.

Das Buch
Vorlage des Films war ein Roman von Henry de Vere Stacpoole (1863-1931), einem Iren, der seine Erfahrungen als Schiffsarzt in seine zahlreichen Abenteuer- und Schicksalsromane einbrachte. Die meisten seiner Bücher sind heute vergessen. "The Blue Lagoon" (erschienen 1907) war sein einzige Bestseller und ist eines der wenigen seiner Bücher, die die Zeit ihrer Entstehung literarisch überlebt haben.
Der Roman spielt in der victorianischen Zeit und erzählt die Geschichte zweier Kinder aus wohlhabenden Verhältnissen, Emmeline und Dick, Cousin und Cousine, beide acht Jahre alt, unterwegs auf einem Segelschiff, irgendwo im Pazifik. Das Schiff gerät in Brand und ist nicht mehr zu retten. Ein alter Seebär namens Paddy Button, der Schiffszimmermann, rettet die Kinder. Im Rettungsboot schaffen sie es bis zu einer menschenleeren, aber bewohnbaren, Insel. Paddy litt schon auf dem Schiff an einer sich immer weiter verschlimmernden Krankheit und er ahnt, dass sie nicht auf baldige Rettung hoffen dürfen. Deshalb bringt er den Kindern bei auch ohne seine Hilfe überleben zu können. Einige Jahre später passiert das was er fürchtete: er stirb und die Kinder sind auf sich allein gestellt.
Der Roman geht von der Voraussetzung aus, dass achtjährige Kinder aus dieser Zeit und von dieser Herkunft nichts, aber gar nichts über Sexualität, körperliche Entwicklung usw. wissen - und dass Paddy aus verschiedenen Gründe zu gehemmt ist, die Beiden selbst aufzuklären. Stacpoole nimmt an, dass "ahnungslose" Kinder wie Emmeline und Dick dennoch "instinktiv" das Richtige tun würden, wenn sie in völliger Isolation erwachsen werden würden. Deshalb verhalten sie sich völlig richtig, als Emmelline schwanger wird, ihr Kind gebiert und sie das Kind aufziehen. (Sie handeln sogar gesünder, weil "naturgemäßer", als die meisten Eltern in der zivilisierten Welt, wie Stacpoole mehrmals anmerkt.)
Das Buch ist nicht allzu dick, flott zu lesen und Stacpooles Gesellschaftskritik milde - sie geht in die Richtung der damaligen Lebensreformer. Als Mediziner bringt Stacpoole vorsichtig naturheilkundliche Ansichten ein, die zu seiner Zeit noch offen angefeindet wurden.
Alles in allem: ein Buch, das zur "seiner Zeit" (1907) für einige Aufregung gut war, heute aber nur eine Robinsonade unter vielen ist.
1949 wurde der Roman in Großbritannien verfilmt; da ich diesen Film nie gesehen habe, schreibe ich nur soviel über ihn: er hielt sich an die damals üblichen "Film Standards",d. h. Sex und Nackheit waren kein Thema.

Der Film
Aus dem Romanstoff könnten ein guter Drehbuchautor und ein guter Regisseur so Einiges machen: Einen spannenden Abenteuerfilm, eine herzergreifende Romanze oder einen Softporno.
Statt dessen wurde "The Blue Lagoon" das filmische Gegenstück zur Palmenstrand-Fototapete.

Die Logikfehler, Anschlussfehler, Regiefehler und schlechten Tricks des Filmes sind zu zahlreich, um sie hier aufzuführen. Ich verweise da auf Wikipedia und vor allem die weiterführenden Links. Die Dialoge sind, auch unter der Annahme, dass sie von Teenagern, die auf dem Entwicklungsstand von neunjährigen stehengeblieben sind, stammen, selten dämlich. Dennoch: der Film hat, dank guter Kameraarbeit, einer wunderschönen Location und nicht zuletzt guter Musik seine ästhetische Qualitäten. Man könnte ihn gut an einem verregneten Feiertag ansehen - wäre er nicht so entsetzlich langweilig. Der Film war allerdings 1980 ein Kassenschlager. Und zwar nicht zufällig, sondern dank geschickter Promotion.

Doch zunächst zum Film selbst. Mit Sexualität und Nacktheit konnte er, nach der "Sexwelle" der 60er und den lockeren 70ern gedreht, offener umgehen als seine Vorgänger. Allerdings ergab sich aus den allgemeinen Tabuabbau auch, dass die Prämissen Stacpooles von 1907 kaum noch zu vermitteln gewesen wären. Die Filmbearbeitung versuchte es auch gar nicht - übernahm aber Situationen aus dem Buch, die 1980 und angesichts der "modernisierten" Handlung des Films übertrieben wirkten - z. B. Emmelines entsetzte Reaktion auf ihre erste Menstruation. Denn die Kinder dürften im Film nicht völlig ahnungslos sein: sie kennen z. B. Paddies "erotische Bilder", er spricht sehr viel offener über "die Dinge des Lebens" als sein Buchvorbild - und es gibt im Film kaum Hinweise auf "victorianische Verklemmtheit".
Paddy ist im Film übrigens Schiffskoch, hat im jeden Hafen eine Geliebte und zahlreiche außereheliche Kinder, denkt gar nicht daran, die Insel zu verlassen - und säuft sich nach dem Fund einer Kiste mit Whiskey buchstäblich zu Tode. Auf diese Weise ist der Tod des alten Seebären weniger tragisch, und die Moral des Films ist auf diese Weise "Hollywood-Konformer": "Gut, dass der Bursche tot ist, was hätte er den Kindern alles antun können!" (Reaktion meiner damaligen Freundin beim Ansehen des Films.) Damit entspricht der Film den moralischen Vorgaben seiner Entstehungszeit und seines Entstehungsmilieus.

Viel nackte Haut - und trotzdem "verklemmt"
Interessant ist das Verhältnis des Films zur Nacktheit. Davon gab es nämlich für einen US-Film, der nicht ausdrücklich "nur für Erwachsene" gemacht war, erstaunlich viel.

Die meisten Nacktszenen, sowohl der Kinder wie der jungen Erwachsenen, spielen im Wasser. Wobei die Genitale der Kinder durchaus zu sehen sind - etwas, was "The Blue Lagoon" zumindest in den USA heute den Verdacht der Kinderpornographie einbringen könnte. An Land verhalten sich die Akteure weitaus "züchtiger" - bis auf eine der wenigen kurzen "freiwillig komischen" Szenen des Films, in dem die beiden Kinder nackt vor Paddy davonlaufen, der sie dazu bringen will, Hosen anzuziehen. Ansonsten gibt es nur einige kurze Nacktszenen Christopher Atkins', die hinsichtlich der "inneren Logik" des Films einige Fragen aufwerfen:
atkins01
Nahtlose Bräune ohne Lendenschurz-Streifen - Christopher Atkins in "The Blue Lagoon"
In Stacpooles Buch setzt sich Mr. Button nach einer Weile zumindest so weit durch, dass die Kinder in seiner Gegenwart wenigstens eine "Minimalbekleidung" tragen - er schreibt aber auch, dass Dick fast immer nackt herumläuft. Mit den Anbruch der Pubertät entwickeln die Kinder, glaubt man Stacpoole, ein natürliches Bedürfnis, sich bei bestimmten Gelegenheiten zu bedecken, Dick trägt "zu Hause" meistens ein Lendentuch, ist am Meer jedoch immer nackt. (Die kurzen Nacktszenen deuten darauf hin, dass der Film ursprünglich in dieser Hinsicht werkgetreu werden sollte.)
Stacpoole war der Ansicht, dass die beiden, nachdem sie ihre Sexualität entdeckt hatten und promt freudig auslebten, nicht wie läufige Hunde übereinander herfallen, sondern sich menschlich, beinahe zivilisiert, jedenfalls zärtlich und rücksichtsvoll, wie ein "typisches verliebtes Paar", verhalten würden. Stacpoole glaubte, dass der Mensch von Natur aus Kulturwesen ist.
So tiefsinnig ist der Film nicht, auch wenn es ein Leichtes gewesen wäre, in den Dialogen diese Entwicklung anzudeuten - eine wegen der fixen Idee des Drehbuchautors, zwei Halberwachsene wie Kleinkinder sprechen zu lassen, versäumte Chance, ein klein wenig Niveau in den Streifen zu bringen.
Glaubt man Atkins legte der Regisseur großen Wert auf die nahtlose Bräune seiner Hauptdarsteller. Schon drei Wochen vor Drehbeginn reisten er und Brooke Shields zum Drehort Nanuya Levu, einer kleinen Fidschi-Insel, wo sie nichts anderes zu tun hatten, als sich am ganzen Körper bräunen zu lassen. Die Pflege der Bräune während des Drehs machte Atkins keine Probleme:
Let me tell you something: if you're on an island for three and a half months and you're four and a half hours by boat from the nearest store, and there's nobody but 30 crew members on the island, I guarantee that you'd be running around without your clothes on.
- Im Gegensatz zu Brooke Shields bzw. ihrer wachsamen Mutter. Brooke Shields (Unterwasser-)Nacktszenen wurden alle mit einem Body-Double gedreht, und ihre lange Haare so festgeklebt, dass ihre Brüste stets züchtig bedeckt waren.
Mit aller Vorsicht lässt sich vermuten, dass dem Regisseur ursprünglich ein weitaus "freizügigerer" Film vorschwebte, dass aber "äußere Umstände" - Mrs. Shields und die Rücksichtnahme auf das Teenagerpublikum, das bei einer Freigabe "ab 18" weitgehend ausgefallen wäre - einen halbwegs "züchtigen" Film erzwangen.

Marketing und Reaktionen
Dass es tatsächlich das jugendliche Publikum war, auf das die Produzenten von "The Blue Lagoon" wert legten, lässt sich an der Filmwerbung erkennen, die klar auf das Thema "erste Liebe" bzw. "natürliche Liebe" abzielte.
(Bild: filmplakat)
Filmplakat
"Natural Love" - Werbung für den Film "Blue Lagoon" (1980)
Das war, angesichts der eher unromantischen und nicht unbedingt "natürlich" wirkenden Liebesspiele der Hauptdarsteller, zwar ein glatter Etikettenschwindel, aber es traf den Nerv des (damaligen) jungen Publikums. Nicht nur wegen des zeitlosen Themas "romantische Liebe in romantischer Landschaft", sondern auch, weil das Thema "zurück zur Natur" nebst einer diffusen Zivilisationskritik um 1980 unter jungen Menschen "in" war. Der unbestrittene Bestseller der unter 20-jährigen in der Bundesrepublik Deutschland war damals ein schier allgegenwärtiger dünner Band mit dem Titel "Der Papalagi". In ihm klärt uns ein vermeintlicher Südseehäuptling in simpler Bildersprache über die grundsätzlichen Fehler der Zivilisation auf. Dem erdachten "Wilden" legte 1920 Erich Scheurmann, ein Freund Hermann Hesses, zivilisationskritische und satirische Reden in den Mund. Ich fand es schon damals erstaunlich, wie viele meiner damaligen Altersgenossen die Satire nicht als Satire erkannten und glaubten, die Lästereien des Häuptling Tuiavii aus Tiavea seien authentisch. Ich habe im nachhinein den Eindruck, dass es den meisten Fans dieses Buches nicht um die übrigens eher zahme und oberflächliche Zivilisationskritik ging, sondern um eine Projektionsfläche für ihre Ängste (vor Umweltzerstörung, Krieg und einem Dasein als "Rädchen in der Staatsmaschine") und Sehnsüchte. "Die blaue Lagune" traf, als "Robinsonade zu zweit", genau diesen Zeitgeist. Weder in der "Hippie-Ära" der 60er und frühen 70er, in der zwar auch vom naturnahen Paradies geträumt wurde, aber der Versuch, anders zu leben als der "Normalspießer" im Vordergrund stand, noch in den Jahren nach 1982 mit ihrer aktionsorientierten Protest- und Alternativkultur hätte der Film so gut funktioniert. Der Film ist ein Zeitdokument der späten 70er Jahre, in denen "Aussteiger" ein Modewort war; der Zeit einer noch sehr romantischen und politisch unausgegorenen "grün-alternativen" Basisbewegung, in der die auf Selbstverwirklichung abzielenden "Anders-Leben"-Ideen der Hippies aber schon verblasst waren.

Es versteht sich beinahe von selbst, dass der Film vor allem in den USA als lüstern und schamlos verrissen wurde. Schließlich berührte "The Blue Lagoon" "heikle" Themen wie Teenager-Sex, Alkoholismus, Selbstbefriedigung und Nacktheit - und entbehrte dabei (angeblich) einer moralischen Botschaft (sprich: einer entschieden ablehnenden Darstellung der "heiklen" Punkte).
Noch heute gilt "The Blue Lagoon" einigen christlich-konservativen Filmkritikern als Vergleichsmaßstab, wie "unmoralisch" ein Film sei, besonders in Hinblick auf Teenager in sexuellen Situationen.

Interessant ist, wie weit die Altersfreigaben in den unterschiedlichen Ländern, in denen "Die blaue Lagune" lief, auseinander lagen: die niedrigste Altersfreigabe erhielt der Film in Schweden (ab 11), in der BRD hat er die FSK-Einstufung "frei ab 12", in Kanada: ab 13, ebenso in Spanien, in Brasilien ab 14, in Australien PG (für Minderjährige nur in Begleitung der Erziehungsberechtigten), in Großbritannien ab 15, in den USA "R" (was etwa FSK "ab 16" entspricht). Nicht ganz überraschend: in Singapore dürfte man den Film erst ab 18 sehen.

Und heute?
Aus den oben genannten Gründen dürfte ein Film wie "The Blue Lagoon" heute längst nicht mehr so erfolgreich sein wie 1980. So wie auch der "Papalagi" heute kein Jugendkultur-Bestseller mehr ist. Ich vermute auch, dass heute "die Südsee" auch weniger Raum für Aussteigerphantasien bietet als damals: damals gab es praktisch keine Nachrichten aus dem Südpazifik, heute sind es zwar auch nur wenige, aber die wenigen, die es in unsere Zeitungen und auf unsere Bildschirme schaffen, sind schlechte Nachrichten: über Tsunamis, Volksaufstände, Grundwasserknappheit, Korallensterben, radioaktive Verseuchung durch Atombombentests und drohende Überflutung durch den ansteigenden Meeresspiegel. (Das "Radio Africa"-Phänomen, benannt nach dem Latin Quarter Song Radio Africa" - aus Afrika (bzw. "der 3. Welt") erreichen uns nur die schlechten Nachrichten.)

Hinsichtlich der "heiklen Punkte" des Films - insbesondere der Nacktheit - ging die Entwicklung in Deutschland und in den USA unterschiedliche Wege. Heute dürfte die FSK-Altersfreigabe niedriger liegen als 1980 - schließlich lief "Die Blaue Lagune" mehrere Male ohne Schnitte und offensichtlich auch ohne Einwände nachmittags im Fernsehen. Als ich das vor etwa einem Jahr in einem US-amerikanischen Film-Forum postete, erhielt ich ungläubige Kommentare. Vor allem wegen einem geradezu hysterischem Pädophilie-Diskurs (der uns nur in abgeschwächten Ausläufern und aktionistischen Gesetzesinitiativen erreicht) erschien es mehreren Kommentatoren grob fahrlässig, einen Film, in dem nicht nur Kinder in "full frontal nudity" zu sehen seien, sondern auch "teenage sex" propagiert würde, im Familienprogramm zu senden.
Aber auch in Deutschland ist ein Gesinnungswandel in Richtung "traditioneller Moral" zu beobachten. Wer weis, vielleicht darf die Film gewordene Fototapete in einigen Jahren auch bei uns nicht mehr im Nachmittagsprogramm laufen.

Freitag, 11. Mai 2007

"Summer of Love" (I) 40 years later

Erster Teil eine lockeren Artikelreihe zu einer kulturellen
Wendemarke, die zu Unrecht im Schatten der viel geschmähten "´68er Studentenrevolte" steht. Weil die meisten Gags die Übersetzung nicht überleben würden, im Original.

Getting old: What a difference 40 years makes...

1967: Long hair
2007: Longing for hair

1967: The perfect high
2007: The perfect high yield mutual fund

1967: Keg
2007: EKG

1967: Acid rock
2007: Acid reflux

1967: Moving to California because it's cool
2007: Moving to California because it's warm

1967: Growing pot
2007: Growing pot belly

1967: Seeds and stems
2007: Roughage

1967: Popping pills, smoking joints
2007: Popping joints

1967: Killer weed
2007: Weed killer

1967: Hoping for a BMW
2007: Hoping for a BM

1967: The Grateful Dead
2007: Dr. Kevorkian

1967: Going to a new, hip joint
2007: Receiving a new hip joint

1967: Rolling Stones
2007: Kidney Stones

1967: Being called into the principal's office
2007: Calling the principal's office

1967: Screw the system
2007: Upgrade the system

1967: Disco
2007: Costco

1967: Parents begging you to get your hair cut
2007: Children begging you to get their heads shaved

1967: Taking acid
2007: Taking antacid

1967: Passing the drivers' test
2007: Passing the vision test

1967: Whatever
2007: Depends

Sonntag, 4. März 2007

Ølfrygt - eine nachvollziehbare Angst

Wo David Harnasch recht hat, hat er Recht. Als spiritueller Wikinger-Nachfahre kann ich es gut verstehen: Ølfrygt ist furchbar! Ein Orkan auf hoher See oder eine zahlenmäßig überlegene feindliche Flotte ringt einem wahren Wikinger nur ein grimmiges Grinsen ab, aber allein der Gedanke, das Bier könnte nicht reichen - aaarrgh!
Angst der Woche: Ølfrygt

Odins Segen, David, und immer ´ne Handbreit Wasser unter'm Kiel und ´ne Daumenbreit Bier im Becher!

Samstag, 10. Februar 2007

Bisher hatte ich mich nur für ein klein wenig exentrisch gehalten ...

... aber dann machte ich diesen Test.

Das erschütternde Ergebnis:

Your Quirk Factor: 83%

You're beyond quirky... You're downright bizarre.
You've lost touch with social norms and what's appropriate. And you're loving every minute of it!

Gefunden bei karan.

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Inhaltlich stimme ich Deinem Text zwar zu, aber den...
dummerle - 5. Jun, 11:12

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