Persönliches

Sonntag, 19. Februar 2006

Verschwörungstheorien II.

Vielleicht ist das Beste gegen den Irrsinn draußen in der Welt (und den in meinem unmittelbaren Umfeld) einfach Lachen. "Lachen bannt".
Das Mondgestein übrigens wurde bei bisherigen Analysen immer als "echt" eingestuft. Ein solches Mineral habe man bisher auf der Erde nicht gefunden. Für die Verschwörungsanhänger, so mutmaßt man im Internet, bliebe so immerhin ein neuer Ansatz für eine weitere Theorie: Die Nasa flog nur zum Mond, um Steine für eine vorgetäuschte Mondlandung zu besorgen.
gefunden hier: Da draussen ... Mond

Von der selben Website:
Mein Verschwörungstagebuch
(Bestätigt etwas, was ich schon immer geahnt hatte:
Die Binnenalster! Natürlich: Wo in normalen Städten (Münster, Köln, Florenz) eine Kirche in der Mitte steht, ist in Hamburg nur ein Loch mit Wasser drin. Da wird doch was versteckt. Aber was? Vielleicht Bielefeld
Ich habe übrigens eine Erklärung für die irritierende Tatsache gefunden, dass Verschwörungstheoretiker so auffällig oft unhöflich und unbeherrscht sind. Der eigentliche Organisator des Illuminatenordens war Adolph Freiherr Knigge! (Stimmt wirklich!)

Puh, da raubt mir auch der Gedanke daran, dass der Quatsch der "Weisen von Zion" fröhliche Auferstehung feiert, nicht mehr den Schlaf: Christen und Moslems verurteilen Karikaturen
Salah und Hanna beschuldigten "Zionisten", die Karikaturen zu manipulieren. Dadurch wollten sie das Zusammenstoßen der Zivilisationen zwischen Moslems und westlicher Welt zum Eskalieren bringen. Der Führer der "Islamischen Bewegung" behauptete, die Chefredakteure der dänischen und norwegischen Zeitungen, in denen die Zeichnungen publiziert wurden, seien Mitglieder der Internationalen Jüdischen Konferenz. Dänemarks Premierminister und der Generalstaatsanwalt hätten die Karikaturen vor der Veröffentlichung persönlich gesehen und für gut befunden.
Nichts ist so absurd, dass es nicht irgend welche Idioten glauben würden ...
Ja, und Prinz Frederik von Dänemark, als Nachkomme der Merowinger und Erbe des Anführers des 1. Kreuzzugs, dem Jerusalem-Eroberer Gottfried von Bouillon, will König von Palästina und später vielleicht mal Kaiser von Europa werden. (Das ist jetzt von mir, ist aber völlig stimmig, wenn die Theorie aus "Der heilige Gral und seine Erben" zuträfe.) Oh, wenn das stimmt, dann ist Frederik väterlicherseits leiblicher Nachkomme von Jesus Christus, während sein Stammbaum mütterlicherseits bis auf Allvater Odin zurückgeht. Als muselmanischer Paranoiker frommer Islamist würde ich mir ernsthaft Sorgen machen!
Hans Kongelige Højhed Kronprins Frederiks officielle hjemmeside (Das ist übrigens kein Witz, das ist dänisch!)
Kann es da ein Zufall sein, dass die Herzogin von Schleswig und Königin von Dänemark, Margrethe II. , höchstpersönlich die Illustrationen zur dänischen Ausgabe von Tolkiens "Herr der Ringe" ("Ringenes Herre") zeichnete?!? Da tun sich ungeahnte verborgene Zusammenhänge auf. "Herr der Ringe" - das verschlüsselte Programm zur Machtergreifung der "Gralsfamilie"???

Lachen wir um unser Leben.

Realität ist das, was nicht verschwindet, wenn man aufhört daran zu glauben. Phillip K. Dick

Und was wollen wir morgen abend machen, Brain?
Dasselbe, was wir jeden Abend machen: wir versuchen, die Weltherrschaft an uns zu reißen.
Pinki und Brain

Donnerstag, 19. Januar 2006

Willkommen auf meiner Klowand!

Wem das rätselhaft vorkommt - siehe folgende Weblogs Klowände:

Jean-Remy von Matt ist beleidigt
Jean Remy von Matt zum Gesinnungstest
Das wäre Deutschland
Dies ist eine Klowand
Du bist eine Klowand
Jean-Remy von Matt kollerkommuniziert
... und viele, viele mehr!

MM

Freitag, 13. Januar 2006

Kalte Duschen

Meine „Hitliste“ der Bücher, durch deren Lektüre ich im laufe der letzten 10 Jahre um einige lieb gewonnene Illusionen ärmer geworden bin.

1. Henryk M. Broder: Der ewige Antisemit
Das Buch schlug seinerzeit wie eine Bombe in die heile, selbstgefällige Welt aufgeklärter, linker, liberaler „guter Deutscher“ (wie mir) ein. Es konzentrierte sich nicht den Antisemitismus aus konservativer, nationaler oder rechtsextremer Richtung, sondern auf den meist unter dem Deckmantel des Antizionismus verborgenen Antisemitismus „von links“ und in der „gesellschaftlichen Mitte“. Diese schon in den 80er Jahren geschriebene, aber immer noch aktuelle, Analyse befreite mich von der lieb gewonnenen Illusion, dass Antisemiten „irgendwie rechts“, „irgendwie von gestern“ und in der Regel „bildungsfern“ sein müssen. Und das Antisemitismus ein „Randgruppenphänomen“ sei – nein, er gehört zum kulturellen Mainstream. Und das man als „Antifaschist“ gegen Antisemitismus sowieso gefeit sei.

2. Bjørn Jagnow: Marketing für Autoren
„Marketing ist die Ausrichtung von Angeboten auf die Anforderungen des Marktes.“
Eines der wenigen wirklich brauchbaren Autoren-Handbücher. Zwischen dem Verkauf von „Kulturgütern“ wie Büchern und dem von Schuhen, Gummibärchen und Tupperware-Behältern besteht kein grundsätzlicher Unterschied. Nur die Eitelkeit des Autoren hindert ihn – hinderte auch mich – an der einfachen Schlussfolgerung, dass man auch ein Buch „marktgängig“ herstellen und richtig „kommunizieren“ muss. Jagnow beschreibt auch genau, wie man so was macht. Und wann man ein Manuskript besser in den Altpapiercontainer als adressiert an ein Lektorat in den Briefkasten steckt, auch wenn es nach Ansicht des Schreibers der „genialsten Roman aller Zeiten“ sein sollte.

3. Burkhard-Müller : Medienmärchen
Klar, allzu großes Vertrauen in die „Medien“ hatte ich auch vorher nicht, und dass schlampig recherchiert, verzerrt, weggelassen, aufgebauscht und lanciert wird, war wirklich nichts Neues. Erschreckt habe ich mich dann doch, als ich merkte, dass ich einige der im Buch vorgestellten „Medienmärchen“ bereitwillig geglaubt hatte – obwohl keines von ihnen auch nur einer oberflächlichen Recherche standhält. Müller entlarvt vor allem den „Gesinnungsjournalismus“, den Drang vor allem deutscher Journalisten, Betroffenheit zu zeigen und Betroffenheit herzustellen, Überzeugungsarbeit zu leisten, als schier unerschöpfliche Quelle des Nonsense. Die Nachrichten müssen sich halt nach der Gesinnung richten.
„Wer liberal denkt, fürchtet manchmal bei Missständen den Backlash am meisten“, schrieb Müller vor fast 10 Jahren. „(…) denn wenn es dem Verfasser vor etwas noch mehr graut als vor dem linksökologischen, multikulturellen, politisch korrekten Meinungsterror von heute, dann ist es derjenige von morgen mit den umgekehrten Vorzeichen“. Es hatte Recht. Der „autoritäre Backslash“ hat längst begonnen. Und zwar ohne, dass der „Gesinnungsschmus“ der „Guten“ nachgelassen hätte.

4. Katharina Rutschky: Erregte Aufklärung – Kindesmissbrauch: Fakten und Fiktionen
Ja, ich gebe es zu: Auch ich gehörte lange Zeit zu jenen, denen zum Thema „Kindesmissbrauch“ nichts Besseres als panische Angst angesichts „erschreckender Zahlen“ und die Forderung nach unnachsichtiger Strafverfolgung einfiel. Auch dank dieser Streitschrift über den „Missbrauch mit dem Missbrauch“ finde ich sexuellen Kindesmissbrauch nach wie vor entsetzlich, den öffentlichen Umgang mit Inzest, Kindesmisshandlung, sexueller Ausbeutung von Kindern, den „medialen Beißreflex“ nach immer härteren Strafen, „Hexenjagden“, Vorverurteilungen und Panikmache aber auch. Es war ein Anstoß zum Selbst denken, ein geistiger Sicherheitsgurt, der mich, als später panische Meldungen über die angeblich allgegenwärtige „Kinderpornographie im Internet“ kursierten, vor dem empörten Abheben bewahrte.

5. Rainer Eisfeld: Mondsüchtig
Wernher von Braun- und die Geburt der Raumfahrt aus dem Geist der Barbarei. Ein Schock für einen Raumfahrtenthusiasten. Die Trennung zwischen „Nazi-Barbarei“ hier und „technischem Pioniergeist“ dort lässt sich angesichts des skrupellosen Opportunismus des SS-Mannes und „Vaters der Mondrakete“, der von den zehntausenden sich im „Mittelwerk“ für die „Wunderwaffen“ zu Tode schuftenden KZ-Sklavenarbeitern sehr wohl wusste, nicht aufrechterhalten. Interessant – und unbequem! – finde ich Eisfelds Hinweis auf die „reaktionäre Moderne“. Interessant auch, dass Eisfeld, anders als andere Autoren, nicht in hypermoralische Technikfeindlichkeit fällt, sondern z. B. dem Handeln und Reden des „Raumfahrtlobbyisten“ von Brauns das völlig andere, nämlich von einer tiefen humanitären Ethik bestimmte, Handeln und Reden des „Raumfahrtlobbyisten“ Carl Sagans entgegen stellt.

Freitag, 6. Januar 2006

Blöde Liste - aber irgendwie faszinierend

Bei Anarchistelfliege fand ich eine ziemlich alberne Liste von Dingen, die ich schon mal oder noch nicht gemacht hätte. Irgendwie stimuliert sie meinen Drang zur Selbstdarstellung:

1. Ein One-Night-Stand gehabt (ja)
2. Für Sex bezahlt oder bezahlt worden (nein)
3. Sich über das Internet verliebt (nein)
4. Einen luziden Traum gehabt (ja)
5. Den nackten Hintern fotokopiert (nein)
6. Heimlich im Schwimmbad nackt gebadet (nein)
7. Einen Striptease vorgeführt (nein)
8. "Ich liebe Dich" gesagt und so gemeint (ja)
9. Candlelightdinner mit einem lieben Menschen gehabt (ja)
10. Ein Buch von Frater V.D. gelesen (ja, leider)
11. Geheiratet (nein)
12. Ein Haus gekauft (nein)
13. Einen Baum gepflanzt (ja)
14. Kinder gezeugt oder bekommen (nicht das ich wüßte)
15. Geschieden worden (nein)
16. Eine Affäre gehabt (ja)
17. Im Regen geküsst (ja)
18. Im Regen getanzt (ja)
19. Heimlich in der Öffentlichkeit gevögelt (nein)
20. Ein Tamagotchi besessen (nein)
21. Sich verliebt und das Herz nie gebrochen bekommen (nein)
22. Jemandem das Herz gebrochen (ja)
23. Jemanden vergeblich geliebt (ja)
24. Jemanden geliebt, den man nicht lieben darf (nein)
25. Jemanden über 20 Minuten nonstop geküsst (nein)
26. Länger als einen Monat um eine alte Liebe getrauert (ja)
27. Hosenträger oder eine Latzhose getragen (ja)
28. In einem besetzten Haus übernachtet (ja)
29. Blumen von einem Fremden bekommen (nein)
30. Auf einer Demonstration von einem Wasserwerfer getroffen worden (ja)
31. von den Eltern auf dem Polizeirevier abgeholt worden (nein)
32. Mit Pfeil und Bogen geschossen (ja)
33. Auf einem Pferd geritten (ja, aber frag nicht, wie)
34. mit einem Hundeschlitten gefahren (nein)
35. In einen Kampf verwickelt worden, weil man jemandem helfen wollte (ja)
36. Die Nacht durchgemacht und den Sonnenaufgang beobachtet (ja)
37. Eine Nacht unter freiem Himmel verbracht (ja)
38. Mond und Sterne durch ein Teleskop betrachtet (ja)
39. Einen Sternschnuppenregen beobachtet (ja)
40. Ein Sonnenfinsternis live gesehen (ja)
41. Mitternacht am Strand spaziert (ja)
42. Ein Tattoo machen lassen (nein)
43. Ein Piercing stechen lassen (nein)
44. Ein Intimpiercing stechen lassen (nein)
45. Eine Schönheits-OP gehabt (nein)
46. Im Restaurant zu Fremden gesetzt und mit ihnen gegessen (nein)
47. Ein gutes Gespräch mit einem Bettler geführt (ja)
48. Drogen genommen (ja)
49. Mit Drogen erwischt worden (nein)
50. Einen 800-Seiten-Roman gelesen (ja, hunderte ;) )
51. Bei einer TV-Show mitgespielt (ja, wenn man Talkshows mitzählt)
52. In einem Film mitgespielt (ja)
53. Ein eigenes Buch geschrieben (ja)
54. Einen Artikel in einem großen Medium veröffentlicht (ja)
55. Auf einem Siegertreppchen gestanden (nein)
56. Das eigene Bild in der Zeitung gesehen (ja)
57. Bei irgendeinem Wettbewerb den allerletzten Platz belegt (ja)
58. Etwas wertvolles an einen dir Fremden mit Freuden verschenkt (ja)
59. Ein Musik-CD aufgenommen (nein)
60. Die CD-Sammlung alphabetisch sortiert (nein)
61. Über sechs Stunden lang PS2 gespielt (nein)
62. In einem Chor mitgesungen (nein)
63. Laut im Auto/Fahhrad/auf der Strasse unterwegs gesungen (und nicht aufgehört sobald Passante es bemerkten) (ja)
64. Entdeckt, dass jemand Dein Blog kennt, der es nicht kennen sollte (nein)
65. einen von dir geschriebenen Artikel auf einer fremden Internetseite vorgefunden (ja)
66. mit Kleidern aus Plastiktuetten durch die Stadt gelaufen (nein)
67. Ein völlig neues Leben in einer anderen Stadt begonnen (nein)
68. In ein anderes Land gezogen dessen Sprache du noch nicht kanntest (nein)
69. Die Haarfarbe gewechselt (ja, von braun zu grau-melliert ;) )
70. Den Namen gewechselt (nein)
71. Das Geschlecht gewechselt (nein)
72. Ein Tier selber geschlachtet (ja)
73. Einmal bei einer Ernte in der Landwirtschaft geholfen (ja)
74. Einen Berg bestiegen (ja)
75. Die Nordlichter gesehen (ja)
76. Ein Weltreise gemacht (nein)
77. Eine Wildwasserfahrt mitgemacht (ja)
78. Mit einem Rucksack und zu Fuss herumgereist (ja)
79. Den Tampon nicht wieder rausgekriegt (für jungs: ein anal eingeführtes sexspielzeug nicht wieder rausgekriegt) (nein)
80. dorthin gereist wo du schon immer mal hinwolltest (ja)
81. Fallschirm gesprungen (nein)
82. Bungee-Jumping gemacht (nein)
83. Gläserrücken gemacht (ja *schäm*)
84. Mit einem Heißluftballon gefahren (nein)
85. Tauchen gewesen (wenn Schnorcheln mitzählt: ja)
86. Süchtig nach einer TV-Serie gewesen (ja)
87. Bei einer religiösen Zeremonie unangenehm aufgefallen (ja)
88. In einem aktiven Kriegsgebiet gewesen (nein)
89. Mit einer scharfen Schusswaffe geschossen (ja)
90. Auf einem Kreuzfahrtschiff gereist (ja)
91. Mehr als eine Fremdsprache gelernt (ja)
92. Eine Fahrradtour gemacht (ja)
93. Ein Feuer ohne Streichhölzer und Feuerzeug angemacht (ja)
94. die beste freundin/Freund verloren (ja)
95. Im Winter in einem natürlichen Gewässer gebadet (ja)
96. Deine Festplatte formatiert ohne daß es Absicht war (nein)
97. Jemandem das Leben gerettet (ja)
98. von jemandem ausgenutzt worden ohne es zu merken (ja)
99. zur Starwars Trilogie oder den Episoden nicht ins Kino gegangen (nein)
100. hier bitte einen eigenen punkt einsetzen
Mein 100. ist, wie die Distels: So eine beknackte Liste ins blog gesetzt (jetzt ja)

Samstag, 31. Dezember 2005

Divination zum Jahreswechsel

Silvester ist traditionell ein Anlass, mittels diverser Orakelmethoden die "Zukunft" zu erkunden.
Dazu gehören solche Scharlatanerien wie "das große Jahreshoroskop" (in fast allen Illustrierten und Boulevardblättern) und im Vergleich dazu seriösen Methoden wie Bleigiessen und Kaffeesatzlesen.

Wozu anzumerken wäre, jedenfalls in meiner Sicht der Wirklichkeiten, dass es keine Zukunft gibt. Es gibt immer nur Möglichkeiten unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit, die sich unterschiedlich stark von uns beeinflussen lassen. Und "Wirklichkeiten" gibt es nur im Plural. Aber das führt jetzt zu weit ...

Ich gehöre zu jenen Menschen, die offensichtlich die Gabe - oder den Fluch - haben, ein Stück weiter in das Netz der Möglichkeiten schauen zu können, als es in unserer Kultur gemeinhin üblich ist. Über viele vermeindlich spektakuläre Beispiele von "Prophetie", Präkognition, "Remote Viewing" usw. wie sie durch die "Esoterik"-Literatur, aber auch durch die seriöser(e) Psi-Forschung geistern, kann ich nur lachen. Erst einmal, weil ich persönlich Ähnliches erlebt habe - dann auch, weil ich gemerkt habe, dass das "Schicksal" niemals "unabänderlich in Stein gemeisselt" ist, und nicht zuletzt, weil nur jene Prognosen geglaubt werden, die in den "persönlichen Wahrnehmungstunnel" passen. (Oft genug habe ich meinen eigenen Prognosen nicht getraut.)

Und dann stimme ich Lazarus Long bzw. seinem Schöpfer Robert A. Heinlein zu:
"Ich habe nichts gegen eine Wahrsagerin, die den Leuten etwas vorflunkert. Eine echte Seherin sollte man abknallen wie einen tollen Hund. Kassandra bekam viel zu wenig ab."
Bob Heinlein wußte, wovon er schrieb. Er zog es deshalb vor, den Leuten etwas von der Zukunft vorzuflunkern, indem er Science Fiction schrieb. Heinleins "Geschichte der Zukunft" aus den 1940ern liegt, was die Abläufe der Weltgeschichte betrifft, meilenweit neben der "Realität". Allerdings gibt es kaum einen SF-Autoren, dem so viele "beiläufige" Pronosen gelangen, die sich später als zutreffend erwiesen.
Er könnte mein "Leidensgenosse" gewesen sein. Deren gibt es anscheinend viele in der Zunft der Schreiberlinge "phantastischer" Literatur. Die beste Beschreibung dessen, wie es mir beim "Prophezeihen" ergeht, stammt übrigens vom dieses Jahr verstorbenen deutschen SF-Autoren Walter Ernsting ("Clark Darlton") - es sind die (frühen) Erlebnisse des "Teletemporariers" Ernst Ellerts aus "Perry Rhodan". Übrigens treffen auch die Beschränkungen, die Walter seinem "literarischen Alter-Ego" zuschrieb, auf mich zu.
Die Paralellen zu etnographischen Beschreibungen schamanischer Reisen sind ebenfalls nicht zu übersehen, obwohl ich mich hüte, mich für einen "Schamanen" zu halten.

Übrigens: All das ist reine Metaphysik. Im Alltag und auch sonst vertraue ich lieber dem "kritischen Rationalismus". Der gleicht zwar auch dem Versuch, auf ständig versinkenden Halzbohlen einen Sumpf zu überqueren, aber da weiß ich wenigstens, dass es einen Sumpf gibt - und wahrscheinlich sogar Bohlen.

Um "Butter bei die Fische zu legen": Ja, ich habe eine Idee, wie 2006 werden wird. Ja, meine Vorstellungen, wie 2005 werden würde, haben sich größtenteils bestätigt - wenn auch manchmal auf unerwartete Weise.
Nein, ich werde nicht verraten, was ich "gesehen" habe. Weil ich glaube, meine Grenzen zu kennen. Der einzige Grund, den ich mir vorstellen kann, öffentlich eine echte Prophezeihung bekannt zu geben, ist die, zu verhindern, dass sie "Wirklichkeit" wird.

Divination, egal ob mit Tarot-Karten, Runen, I Ging, Astrologie usw. hat übrigens nichts damit zu tun. Ein Skeptiker nannte "Spielkartenprophetie" eine Methode
Wie man seine eigenen Ängste liest und für die Zukunft hält.
Er hat recht.

Wenn man sich hütet, das Resultat einer Tarot-Legung usw. für "die" Zukunft oder "die" Wahrheit zu halten, kann Divination ein wertvolles Hilfsmittel der (metaphischen) (Selbst-)Erkenntnis sein.

Was ergab das Tarot für mich? Davon verrate ich hier nur, dass bei mir "Schwerter" und "Kelche" endlich im harmonischen Gleichgewicht liegen, ich aber arg "Stäbe" und "Scheiben" vernachlässigt habe, obwohl ich oft genug sozusagen mit der Nase darauf gestoßen wurde.

Ich wünsche Euch viel Glück. Wir alle können es brauchen.

Martin

Dienstag, 27. Dezember 2005

Brot knallt nicht ...

Ich fand, obwohl ich zu Silverster nicht "baller", den Apell "Brot statt Böller" immer schon sauertöpferisch, lustfeindlich und als Apell ans schlechte Gewissen kontraproduktiv für wirkliche Hilfsbereitschaft. Gut, dass ich damit nicht allein bin:
Die „Aktion 3.Welt Saar“ (A3WS) fordert Hilfsorganisationen auf, den Appell ‚Brot statt Böller’ einzustellen. „Der Aufruf trägt eine gehörige Portion Lustfeindlichkeit zur Schau. Mit seinem Appell an das schlechte Gewissen richtet er zudem politischen Flurschaden an“, so Roland Röder, Geschäftsführer der „Aktion 3.Welt Saar“. Der damit unterstellte Zusammenhang zwischen dem Sylvesterfeuerwerk sowie Hunger und Armut in der Welt ist beliebig gewählt und existiert nicht. Genauso gut könnte man dazu aufrufen, keine Bücher, Weihnachtsbäume und Handys zu kaufen oder Fußball-Hallenturniere ausfallen zu lassen. „Der Einsatz für
Gerechtigkeit und Solidarität führt ins Leere, wenn er mit einer
Leidensmine und dem moralischen Zeigefinger einher geht“, so Röder. Zum Wesen des Menschen gehört in allen Kulturen das Feiern, der Rausch, die Verausgabung – für manche eben auch die Freude am Sylvesterfeuerwerk. Der Aufruf „Brot statt Böller“ ist dabei ungeeignet, um den Spendenrückgang bei Hilfsorganisationen aufzufangen. Dass Menschen hungern, liegt an der Verteilung und an der Verwendung von
Nahrungsmitteln als Viehfutter. Hunger ist kein Schicksal, sondern wird gemacht.

Dienstag, 29. November 2005

Nun also doch ...

Ich habe mich überzeugen lassen ...

... das ein eigenes Webblog für mich doch recht praktisch wäre.
Bisher zögerte ich. Da ich meinen Hang zur Selbstdarstellung kennen, fürchtete ich, den zahllosen belanglosen und langweiligen Online-Tagebüchern ein weiteres belangloses und langweiliges Online-Tagebuch hinzuzufügen.

Da ich zur Zeit meine Website MMsSeiten überarbeite, drängte es sich förmlich auf, diese durch ein Blog zu den Themenbereichen meiner Seiten zu ergänzen.

Das wären:
Natur und Technik
(einschließlich Umweltschutz und Medizin)
Geschichte & Archäologie
Hexen & Heiden (also wir ;) )
Religionen, Sekten, "Esoteriker" (also die ANDEREN)
Fantasy & Science Fiction
Gedankenfutter (mehr so die "philosophischen" Sachen)
und zwei Rubriken, für die ich keine Texte auf meiner Seite habe:
(Tages-)Politik
Persönliches

Mal sehen, wie es sich entwickelt!

Ad Astra!

Martin Marheinecke

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