Die Krankheit mit 1000 Gesichtern

Heute ist internationaler MS-Tag.

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten Erkrankungen des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Weltweit haben mehr als 2 Millionen Menschen MS.
Die Nervenfasern des zentralen Nervensystems sind von einer schützenden Umhüllung, dem Myelin umgeben, welches bei der MS angegriffen und beschädigt wird. Wenn dies geschieht, können Signale aus dem Gehirn nicht weitergegeben werden.
So entstehen die verschiedenartigen Symptome, wie z.B. eine erhöhte Muskelspannung, Muskelschwäche, Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Gleichgewichtsstörungen, Schmerzen und Müdigkeit. Bei einzelnen Betroffene zeigen sich nur ganz geringe Auswirkungen der Krankheit, während bei anderen auch ein rasches Fortschreiten bis zur deutlichen Behinderung vorkommen kann. Bei allen Betroffenen ist der Verlauf der MS nicht genau vorhersehbar.

Multiple Sklerose (wikipedia)

MS ist eine Krankheit mit 1000 Gesichtern. Manche leben jahrzehntelang ohne Beeinträchtigung mit der Diagnose, andere sterben schnell - und andere leiden grausam.

Hier ein sehenswertes Video zum MS-Tag, mit Original-U2-Soundtrack: "Beautiful Day":

Beautiful Day - Deutsch from MSIF on Vimeo.

(Hingewiesen wurde ich von: karan.troubadoura)

www.woldMSday.org
Perdita (Gast) - 27. Mai, 00:45

Eine der schlimmsten Krankheiten die ich kenne

Ich habe ja meinen Ex nach 27 Ehejahren verlassen, aber die ganze Zeit meine Ex-Schwiegermutter mit ihrer MS als liebe Schwiegertochter mit gepflegt. Letzen November ist sie dann endlich erlöst worden. Ich schreibe bewusst erlöst, denn sie hat mit der Krankheit 40 Jahre gelebt, davon 24 Jahre im Rollstuhl und die letzen 5 Jahre nur noch im Bett. Diese Krankheit hat die Frau zwar tapfer ertragen, aber sie ist dennoch verhärmt und auch ungerecht zu uns und den Enkelkindern gewesen. Für mich waren ihre letzten 10 Jahre schon quasi eine Quälerie gewesen. Oft habe ich dabei an die oft zitierte und gepriesene Menschenwürde gedacht. Das was ich da gesehen habe hat nichts mehr mit Menschenwürde zu tun gehabt. Den geliebten Hund oder Katze erlösen wir selbstlos, er oder sie sollen ja nicht leiden, von Schmerzen oder der qualvollen Quälerei, wenn es nicht heilbar ist. Ich weiss, es ist ein gewagten weites tabuisiertes Feld. Aber nach den Erfahrungen, die ich machen durfte, sehe ich vieles anders.

Hoffende - 28. Mai, 10:11

Dem kann ich so beipflichten. Es wird so viel über Menschenwürde und Berufsethos geredet, dass der Betroffene dabei übersehen wird. Dabei muss es immer um die Einzelschicksale gehen, man kann nicht alle Menschen in einen Topf werfen, weil sie krank sind oder weil sie speziell an einer bestimmten Krankheit leiden.

Ich denke, dass sich das irgendwann ändern wird - wenn nicht mehr die Behandlung mit Medikamenten im Vordergrund steht (solange das "Exemplar" lebt, lässt sich ja mit ihm ordentlich was verdienen), sondern endlich der Mensch. Wahrscheinlich werden wir das nicht mehr erleben, aber die Hoffnung bleibt.
Köppnick - 1. Jun, 17:54

Ich würde den Ärzten nicht primär Gewinnstreben unterstellen. Aber es gibt zwei Auffassungen zum Ziel der Medizin: Erhaltung des Lebens, Dienst am Menschen. Wenn man Letzterem die Priorität gibt, dann kann auch Hilfe beim Sterben zum Arztberuf gehören. Also: Das Problem ist nicht das Gewinnstreben des Arztes, sondern die Missbrauchsmöglichkeiten, die sich aus dem Gewinnstreben (und anderen eigennützigen Motiven) aller Menschen im Umfeld des Kranken ergeben (können). Die Politik muss da sehr vorsichtig sein und auch die Hereinpfuscherei der Religionen trägt das Ihre bei.

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