Nachruf auf Michael Crichton - und ein Nachruf, den er nicht verdient!
Dr. Michael Crichton verstarb am 4. November 2008 in Los Angeles im Alter von 66 Jahren an Krebs.
Crichton, der in Havard zum Doktor der Medizin promoviert, machte sich einen Namen als Autor zwischen Science-Fiction, Science-Fact und Thriller. In seinen spannend geschriebenen Bücher spielte er aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse weiter - und trieb sich manchmal auf die (satirische) Spitze.
Sein bekanntestes Werk "Jurassic Park" wurde von Spielberg erfolgreich verfilmt (ein weiterer "gut-doofer-Film", denn er erreicht nicht annähernd das Niveau und die satirisch-kritische Tiefe des Buches). 2002 wurde eine in China neu entdeckte Dinosaurierspezies zu Ehren Crichtons Crichtonsaurus getauft.
Als Regisseur der Verfilmungen eigener Werke schuf er mit "Andromeda - tödlicher Staub aus dem All", "Westworld", "Coma" oder "Runaway" Klassiker des "gegenwartsnahen" Science Fiction-Films. Das Konzept und viele Drehbücher der realistischen Krankenhausserie "Emergency Room" stammt auch von ihm.
Chrichton schrieb außer SF und Thrillern auch historische Romane, wobei ich besonders seinen Motive aus der Beowulf-Sage und die Reiseberichte Ibn Fadlans verwendenden Wikinger-Roman "Eaters of the Dead" ("Die ihre Toten essen") hervorheben möchte - er wurde unter dem Titel "Der 13. Krieger" verfilmt und gehört zu den wenigen Wikingerfilmen, für deren Genuss man als Wikingerkenner weder reichlich Alkohol noch extrem viel Humor benötigt.
Umstritten waren Crichtons Äußerungen zum Klimaerwandel, vor allem sein Roman Welt in Angst. Ich sehe den sehr spannenden und ungewöhnlich fundierten Roman (er hat ein umfangreicheres Literaturverzeichnis als viele Sachbücher) in erste Linie als Kritik an einer ideologisierte Wissenschaft - und dafür ist die "Klimadebatte" in der Tat ein treffendes Beispiel. Für problematisch halte ich, dass Crichton sich darin und auch in Vorträgen hinsichtlich der anthropogenen Ursachen der Klimaerwärmung sehr weit in Richtung "Klimawandel-Leugner" aus dem Fenster hing.
Ich sehe das als einen Punkt an, für den man Crichton kritisieren sollte, ohne ihn zu verdammen. Leider ist der Klima-Diskurs extrem polarisiert. Ich selbst bin, angesichts meiner Äußerungen zum Klimawandel, auch schon als "Klimaleugner" beschimpft worden, obwohl ich weder an der Erwärmung des Weltklimas noch an anthropogenen Einflüssen auf das Klima zweifle.
Daher halte ich diesen Nachruf auf der Klima-Aktivisten-Website "Climate Progress", nicht nur für pietätlos, sondern auch für von der Sache her unangemessen: Michael Crichton, world’s most famous global warming denier, dies.
Damit erweisen die Klimaschützer sich selbst und ihren Zielen einen Bärendienst, denn so etwas ist Wasser auf die Mühlen jener, die nach wie vor Umweltschützer für "sentimentale Spinner" und Klimaschutz für "überflüssigen Luxus" halten.
Crichton, der in Havard zum Doktor der Medizin promoviert, machte sich einen Namen als Autor zwischen Science-Fiction, Science-Fact und Thriller. In seinen spannend geschriebenen Bücher spielte er aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse weiter - und trieb sich manchmal auf die (satirische) Spitze.
Sein bekanntestes Werk "Jurassic Park" wurde von Spielberg erfolgreich verfilmt (ein weiterer "gut-doofer-Film", denn er erreicht nicht annähernd das Niveau und die satirisch-kritische Tiefe des Buches). 2002 wurde eine in China neu entdeckte Dinosaurierspezies zu Ehren Crichtons Crichtonsaurus getauft.
Als Regisseur der Verfilmungen eigener Werke schuf er mit "Andromeda - tödlicher Staub aus dem All", "Westworld", "Coma" oder "Runaway" Klassiker des "gegenwartsnahen" Science Fiction-Films. Das Konzept und viele Drehbücher der realistischen Krankenhausserie "Emergency Room" stammt auch von ihm.
Chrichton schrieb außer SF und Thrillern auch historische Romane, wobei ich besonders seinen Motive aus der Beowulf-Sage und die Reiseberichte Ibn Fadlans verwendenden Wikinger-Roman "Eaters of the Dead" ("Die ihre Toten essen") hervorheben möchte - er wurde unter dem Titel "Der 13. Krieger" verfilmt und gehört zu den wenigen Wikingerfilmen, für deren Genuss man als Wikingerkenner weder reichlich Alkohol noch extrem viel Humor benötigt.
Umstritten waren Crichtons Äußerungen zum Klimaerwandel, vor allem sein Roman Welt in Angst. Ich sehe den sehr spannenden und ungewöhnlich fundierten Roman (er hat ein umfangreicheres Literaturverzeichnis als viele Sachbücher) in erste Linie als Kritik an einer ideologisierte Wissenschaft - und dafür ist die "Klimadebatte" in der Tat ein treffendes Beispiel. Für problematisch halte ich, dass Crichton sich darin und auch in Vorträgen hinsichtlich der anthropogenen Ursachen der Klimaerwärmung sehr weit in Richtung "Klimawandel-Leugner" aus dem Fenster hing.
Ich sehe das als einen Punkt an, für den man Crichton kritisieren sollte, ohne ihn zu verdammen. Leider ist der Klima-Diskurs extrem polarisiert. Ich selbst bin, angesichts meiner Äußerungen zum Klimawandel, auch schon als "Klimaleugner" beschimpft worden, obwohl ich weder an der Erwärmung des Weltklimas noch an anthropogenen Einflüssen auf das Klima zweifle.
Daher halte ich diesen Nachruf auf der Klima-Aktivisten-Website "Climate Progress", nicht nur für pietätlos, sondern auch für von der Sache her unangemessen: Michael Crichton, world’s most famous global warming denier, dies.
Damit erweisen die Klimaschützer sich selbst und ihren Zielen einen Bärendienst, denn so etwas ist Wasser auf die Mühlen jener, die nach wie vor Umweltschützer für "sentimentale Spinner" und Klimaschutz für "überflüssigen Luxus" halten.
MMarheinecke - Donnerstag, 6. November 2008
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