Plastikschamanen?
Ich gebe ohne Weiteres zu, dass ich Heide (und schlimmer noch: Neuheide der bösen, bösen "germanischen Richtung") bin. Ich gebe ferner zu, dass ich ab und an schamanisch "unterwegs" bin.
An und für sich erfordert so ein "Bekenntnis" keinen sonderlichen Mut. Jedenfalls für einen Menschen, der wie ich, nicht in einer kirchlichen Einrichtung arbeitet, oder z. B. im sensiblen Bereich der Erziehung / Sozialpädagogik tätig ist. Eine "Heidenverfolgung" existiert nur in der paranoiden Phantasie einiger Neuheiden, die sich offensichtlich in einer Opferrolle wohl fühlen - und in den Behauptungen rassistischer Vereinigungen wie der "Artgemeinschaft", die ungern zugeben, dass sie nicht wegen ihres Heidentums, sondern wegen ihres Rassismus im Verfassungsschutzbericht auftauchen.
Die meisten Vorwürfe gegen mein "Neuheidentum" lassen mich kalt. Aber nicht alle. Derzeit hadere ich - Julfrieden hin, Rauhnächte her - schwer mit dem Vorwurf, esoterischen "Plastikschamanismus" zu praktizieren. Denn diese Vorwürfen haben Substanz. Jedenfalls auf den ersten Blick.
Zur Erläuterung, was ich mit "Substanz" eines Vorwurfes meine, greife ich auf ein älteres Beispiel zum Thema "Neuheidentum" zurück, das nicht so ohne weiteres vom Tisch zu wischen ist:
Dazu ist es vielleicht ganz wichtig zu wissen, dass Jutta Ditfurths Buch nicht nur einen heftigen Rundumschlag gegen die gesamte "Esoterik-Szene" und weite Teile der "Alternativ-Szene" enthält. Zwar ist Jutta Ditfurth äußerst polemisch und polarisierend, pauschalisiert stark, und eine gewisse ideologische Verbohrtheit ist ihr nicht abzusprechen. Aber Substanz haben ihre Urteile schon.
Sie warnte schon damals davor, dass eine faschistoide Bewegung, die in Deutschland regierungsfähig wäre, nicht von den offen auftretenden Neonazis und auch nicht von der Neuen Rechten getragen würde, sondern von der "verbürgerlichten" früheren Alternativ-Szene. Im Licht der seitdem erfolgten Entwicklung muss ich einräumen: wahrscheinlich hat sie damit recht. Ich fürchte auch, dass sie mit ihre Annahme, dass der nicht mehr selbstverantwortliche Mensch – geführt durch Natur, Götter, Führer oder inneres "Selbst" - die herrschenden (Ausbeutungs-)Verhältnisse akzeptiert oder sogar verstärkt, recht hat.
Gehe ich davon aus, wie sich die deutsche "Heidenszene" bis Mitte der 1990er Jahre nach außen präsentierte - und stelle ich in Rechnung, dass Jutta Ditfurth sich intensiv mit dem Problemkreis "Theosophie - Ariosophie" auseinandergesetzt hat, dann überrascht ihr harsches Urteil nicht. Es gibt und gab zwar Neuheiden, auf die es nicht zutrift - wahrscheinlich trifft ihre Aussage im vollem Umfang nur auf eine Minderheit der Neuheiden zu - aber diese Minderheit ist, anders als die relativ vielen "Blümchenheiden" und "Lamettahexen" politisch relevant. Organisationen wie der Armanenorden und erst recht die Artgemeinschaft sind gefährlich - und die Schanierfunktion jener "Unpolitischen", die unter dem gefährlichen Motto "Wir sind doch alle Heiden" rechtsextremen Personen und Positionen die Tür öffnen, ist nicht zu unterschätzen.
(Ich sehe die "Nornirs Ætt" durchaus als einen Versuch, Jutta Ditfurths Ansichten über das Neuheidentum in jedem Punkt Lügen zu strafen und dabei, trotz geringer Größe, so "politisch relevant" wie möglich zu sein.)
Zurück zum an mich gerichteten Vorwurf des "Plastikschamanismus". Der zentrale Punkt des an mich gerichteten Vorwurfes ist der, mich am "kulturellen Diebstahl" an traditionellen Stammeskulturen zu beteiligen - und das mittels einer "historischen Fiktion" zu bemänteln.
Ein “Plastikschamane” ist jemand, der zu Unrecht behauptet, in das schamanische Wissen einer Stammeskultur eingeweiht zu sein und aus dieser Amtsanmaßung Kapital schlägt.
So gesehen träfe der Vorwurf, ich würde "Plastikschamanismus" praktizieren, nicht zu. Zumal ich mich selbst nie "Schamane" nennen würde - und diejenigen, von denen ich schamanischen Praktiken erlerne, sich auch nicht "Schamanen" nennen.
Allerdings wird der Neoschamanismus oft als "plastikschamanisch" beargwöhnt - was angesichts dessen, was so alles in der Eso-Szene als "schamanisch" verkauft wird, nicht weiter erstaunlich ist. Auch der "Core Shamanism", auf den ich mich durchaus berufe, der auf gesichtetem ethnologischem Wissen beruht, und der sich nicht anmaßt, traditionelles "Stammeswissen" zu verbreiten, gilt manchen Kritikern als "plastikschamanisch".
Der Vorwurf des "kulturellen Diebstahls" mag in Einzelfällen zutreffen. Ganz gewiss im Falle jener "Natives", die sich die Naivität ihres Klientels zunutze machen und Traditionen verkaufen. Im Falle jener, die keine "Natives" sind, und auch nicht einen Teil dieser Kultur erlernten, sich aber als "Schamanen" ausgeben, sich in manchen Fällen sogar eine erfundene Biographie zulegen, um Geld auf Kosten einer fremden Kultur zu verdienen, halte ich die Bezeichnung "kultureller Betrug" für angemessener.
Im Falle des Neoschamanismus geht es nicht um "kulturellen Diebstahl" (oder auch "kulturelle Urheberrechtsverletzung"), sondern um "Kulturtransfer". Aus meiner Sicht sind auch Meditationstechniken, Schwitzhütten etc. kulturelle Errungenschaften. Und in der Geschichte der Menschheit ist es völlig normal, dass eine Kultur von einer anderen solche Errungenschaften übernimmt.
Hinter dem Vorwurf des "kulturellen Diebstahls" bzw. der "spirituellen Ausbeutung" steht die Vorstellung, dass schamanische Techniken nur den Angehörigen indigener Volksgruppen zukommt, verbunden mit Kritik an der "weißen Gesellschaft", die neben der jahrzehntelangen kolonialistischen und post-kolonialistischen Ausbeutung nun auch eine spirituelle Ausbeutung indigener Völker begonnen habe. Die Vorstellung einer "spirituellen Beraubung" mach meiner Ansicht nur dann Sinn, wenn man davon ausgeht, dass kulturelle Errungenschaften nur einem Volk oder Stamm zustehen. Tendenziell geht das schon in Richtung "völkisches Denken".
Der zweite Teil des Vorwurfs bezieht sich darauf, dass Seiðr von "uns" als "germanischer Schamanismus" dargestellt würde. Mit der Behauptung, dass "schon die alten Germanen" schamanisiert hätten, würden wir schamanistische Praktiken auch dort festzustellen, wo es sie nicht gäbe. Die Ausdehnung des Schamanismus auf die Germanen solle den Nachweis bewerkstelligen, dass man sich ja nur auf traditionellen Pfaden bewege und sich nicht etwa das Kulturgut anderer Völker aneigne.
Zu der Frage, ob es bei "den Germanen" Schamanismus gab, oder ob Seiðr schamanische Praktiken umfasste, kann ich nur sagen: ich weiß es nicht. Es gibt zwar typische schamanische Elemente in Mythologie, etwa den Weltenbaum Yggrasil, allerdings reicht das nicht für pauschale Aussagen wie "bei den Germanen (in welcher Region? Zu welcher Zeit?) gab es Schamanen" oder "von Schmanismus bei den Germanen kann keine Rede sein" aus.
Die Frage ist, in Hinblick auf die von mir praktizierte Form des "schamanischen Reisens" irrelevant - mir ist es egal, ob irgendwelche "Germanen" vor 1500 oder 2000 Jahren dergleichen praktizierten. Schon gar nicht benötige ich den Rückgriff auf "uralte eigene Traditionen", um meine schamanischen Praktiken zu rechtfertigen.
Das heißt, dass die Vorwürfe an mich zwar nicht aus der Luft gegriffen, also substanzlos, sind, aber auf mich - und Menschen, die auf die gleiche Weise mit dem Schamanismus umgehen wie ich - nicht zutreffen.
An und für sich erfordert so ein "Bekenntnis" keinen sonderlichen Mut. Jedenfalls für einen Menschen, der wie ich, nicht in einer kirchlichen Einrichtung arbeitet, oder z. B. im sensiblen Bereich der Erziehung / Sozialpädagogik tätig ist. Eine "Heidenverfolgung" existiert nur in der paranoiden Phantasie einiger Neuheiden, die sich offensichtlich in einer Opferrolle wohl fühlen - und in den Behauptungen rassistischer Vereinigungen wie der "Artgemeinschaft", die ungern zugeben, dass sie nicht wegen ihres Heidentums, sondern wegen ihres Rassismus im Verfassungsschutzbericht auftauchen.
Die meisten Vorwürfe gegen mein "Neuheidentum" lassen mich kalt. Aber nicht alle. Derzeit hadere ich - Julfrieden hin, Rauhnächte her - schwer mit dem Vorwurf, esoterischen "Plastikschamanismus" zu praktizieren. Denn diese Vorwürfen haben Substanz. Jedenfalls auf den ersten Blick.
Zur Erläuterung, was ich mit "Substanz" eines Vorwurfes meine, greife ich auf ein älteres Beispiel zum Thema "Neuheidentum" zurück, das nicht so ohne weiteres vom Tisch zu wischen ist:
Es gab zu keinem Zeitpunkt ein ›Neuheidentum‹, das emanzipatorisch gewesen wäre. Anders als die ›Öko-, Jugend- und Musikbewegung‹ ist das Wesen des ›Neuheidentums‹ mit seiner Irrationalität, seinen antihumanen Naturmythen, seinem germanischen Rassismus, seiner völkischen Schwärmerei, seinem Antisemitismus usw. per se antiemanzipatorisch und objektiv ein Baustein für faschistische Ideologien und Konzepte.Jutta Ditfurth: Entspannt in die Barbarei - Esoterik, (Öko-) Faschismus und Biozentrismus (Konkret Literatur Verlag, 3. Auflage, 1996) S. 173
Dazu ist es vielleicht ganz wichtig zu wissen, dass Jutta Ditfurths Buch nicht nur einen heftigen Rundumschlag gegen die gesamte "Esoterik-Szene" und weite Teile der "Alternativ-Szene" enthält. Zwar ist Jutta Ditfurth äußerst polemisch und polarisierend, pauschalisiert stark, und eine gewisse ideologische Verbohrtheit ist ihr nicht abzusprechen. Aber Substanz haben ihre Urteile schon.
Sie warnte schon damals davor, dass eine faschistoide Bewegung, die in Deutschland regierungsfähig wäre, nicht von den offen auftretenden Neonazis und auch nicht von der Neuen Rechten getragen würde, sondern von der "verbürgerlichten" früheren Alternativ-Szene. Im Licht der seitdem erfolgten Entwicklung muss ich einräumen: wahrscheinlich hat sie damit recht. Ich fürchte auch, dass sie mit ihre Annahme, dass der nicht mehr selbstverantwortliche Mensch – geführt durch Natur, Götter, Führer oder inneres "Selbst" - die herrschenden (Ausbeutungs-)Verhältnisse akzeptiert oder sogar verstärkt, recht hat.
Gehe ich davon aus, wie sich die deutsche "Heidenszene" bis Mitte der 1990er Jahre nach außen präsentierte - und stelle ich in Rechnung, dass Jutta Ditfurth sich intensiv mit dem Problemkreis "Theosophie - Ariosophie" auseinandergesetzt hat, dann überrascht ihr harsches Urteil nicht. Es gibt und gab zwar Neuheiden, auf die es nicht zutrift - wahrscheinlich trifft ihre Aussage im vollem Umfang nur auf eine Minderheit der Neuheiden zu - aber diese Minderheit ist, anders als die relativ vielen "Blümchenheiden" und "Lamettahexen" politisch relevant. Organisationen wie der Armanenorden und erst recht die Artgemeinschaft sind gefährlich - und die Schanierfunktion jener "Unpolitischen", die unter dem gefährlichen Motto "Wir sind doch alle Heiden" rechtsextremen Personen und Positionen die Tür öffnen, ist nicht zu unterschätzen.
(Ich sehe die "Nornirs Ætt" durchaus als einen Versuch, Jutta Ditfurths Ansichten über das Neuheidentum in jedem Punkt Lügen zu strafen und dabei, trotz geringer Größe, so "politisch relevant" wie möglich zu sein.)
Zurück zum an mich gerichteten Vorwurf des "Plastikschamanismus". Der zentrale Punkt des an mich gerichteten Vorwurfes ist der, mich am "kulturellen Diebstahl" an traditionellen Stammeskulturen zu beteiligen - und das mittels einer "historischen Fiktion" zu bemänteln.
Ein “Plastikschamane” ist jemand, der zu Unrecht behauptet, in das schamanische Wissen einer Stammeskultur eingeweiht zu sein und aus dieser Amtsanmaßung Kapital schlägt.
So gesehen träfe der Vorwurf, ich würde "Plastikschamanismus" praktizieren, nicht zu. Zumal ich mich selbst nie "Schamane" nennen würde - und diejenigen, von denen ich schamanischen Praktiken erlerne, sich auch nicht "Schamanen" nennen.
Allerdings wird der Neoschamanismus oft als "plastikschamanisch" beargwöhnt - was angesichts dessen, was so alles in der Eso-Szene als "schamanisch" verkauft wird, nicht weiter erstaunlich ist. Auch der "Core Shamanism", auf den ich mich durchaus berufe, der auf gesichtetem ethnologischem Wissen beruht, und der sich nicht anmaßt, traditionelles "Stammeswissen" zu verbreiten, gilt manchen Kritikern als "plastikschamanisch".
Der Vorwurf des "kulturellen Diebstahls" mag in Einzelfällen zutreffen. Ganz gewiss im Falle jener "Natives", die sich die Naivität ihres Klientels zunutze machen und Traditionen verkaufen. Im Falle jener, die keine "Natives" sind, und auch nicht einen Teil dieser Kultur erlernten, sich aber als "Schamanen" ausgeben, sich in manchen Fällen sogar eine erfundene Biographie zulegen, um Geld auf Kosten einer fremden Kultur zu verdienen, halte ich die Bezeichnung "kultureller Betrug" für angemessener.
Im Falle des Neoschamanismus geht es nicht um "kulturellen Diebstahl" (oder auch "kulturelle Urheberrechtsverletzung"), sondern um "Kulturtransfer". Aus meiner Sicht sind auch Meditationstechniken, Schwitzhütten etc. kulturelle Errungenschaften. Und in der Geschichte der Menschheit ist es völlig normal, dass eine Kultur von einer anderen solche Errungenschaften übernimmt.
Hinter dem Vorwurf des "kulturellen Diebstahls" bzw. der "spirituellen Ausbeutung" steht die Vorstellung, dass schamanische Techniken nur den Angehörigen indigener Volksgruppen zukommt, verbunden mit Kritik an der "weißen Gesellschaft", die neben der jahrzehntelangen kolonialistischen und post-kolonialistischen Ausbeutung nun auch eine spirituelle Ausbeutung indigener Völker begonnen habe. Die Vorstellung einer "spirituellen Beraubung" mach meiner Ansicht nur dann Sinn, wenn man davon ausgeht, dass kulturelle Errungenschaften nur einem Volk oder Stamm zustehen. Tendenziell geht das schon in Richtung "völkisches Denken".
Der zweite Teil des Vorwurfs bezieht sich darauf, dass Seiðr von "uns" als "germanischer Schamanismus" dargestellt würde. Mit der Behauptung, dass "schon die alten Germanen" schamanisiert hätten, würden wir schamanistische Praktiken auch dort festzustellen, wo es sie nicht gäbe. Die Ausdehnung des Schamanismus auf die Germanen solle den Nachweis bewerkstelligen, dass man sich ja nur auf traditionellen Pfaden bewege und sich nicht etwa das Kulturgut anderer Völker aneigne.
Zu der Frage, ob es bei "den Germanen" Schamanismus gab, oder ob Seiðr schamanische Praktiken umfasste, kann ich nur sagen: ich weiß es nicht. Es gibt zwar typische schamanische Elemente in Mythologie, etwa den Weltenbaum Yggrasil, allerdings reicht das nicht für pauschale Aussagen wie "bei den Germanen (in welcher Region? Zu welcher Zeit?) gab es Schamanen" oder "von Schmanismus bei den Germanen kann keine Rede sein" aus.
Die Frage ist, in Hinblick auf die von mir praktizierte Form des "schamanischen Reisens" irrelevant - mir ist es egal, ob irgendwelche "Germanen" vor 1500 oder 2000 Jahren dergleichen praktizierten. Schon gar nicht benötige ich den Rückgriff auf "uralte eigene Traditionen", um meine schamanischen Praktiken zu rechtfertigen.
Das heißt, dass die Vorwürfe an mich zwar nicht aus der Luft gegriffen, also substanzlos, sind, aber auf mich - und Menschen, die auf die gleiche Weise mit dem Schamanismus umgehen wie ich - nicht zutreffen.
MMarheinecke - Dienstag, 30. Dezember 2008
Was heißt den schon "schamanisch"? Hier ist doch erstmal Begriffsdefinition gefordert: "Schamanismus" im Sinne der sibirischen Kutluren? Oder diverse - verschiedene - Techniken und Praktiken, die heute oft auch mit diesem Wort summiert werden?
Gab es "Schamanismus" im ersteren Sinne bei den Germanen? Eindeutig nein, denn sie waren nunmal Germanen und keine sibirischen Schamanen.
Gab es Techniken und Praktiken bei den Germanen, die vergleichbar mit denen z.B. von sibirischen Schamanen sind? Nicht Unwahrscheinlich, wenn man z.B. Trancetechniken (wenn ein Gott explizit für "Extase" zuständig ist kann man schonmal etwas Wahrscheinlichkeit ansetzen) und ein "mehrdimensionales" (wenn man das mal so nennen will) Weltbild und ähnliches berücksichtigt soie die Neigung der germanischen Kultur(en), sich von anderen Kulturen und deren Praktiken inspirieren zu lassen bis hin zur Integration ganzer Kulturteile (und ihrer Träger/Vertreter - etwas, das bekanntlich ziemlich das Gegenteil ist von dem, was Rassequassler und "Artreinheits"-Spinner vertreten, womit sie ja eben genau das Gegenteil von allem, was irgendwie "germanisch" zu nennen ist, predigen, aber wem erzähl' ich das :-D )
Somit: Wenn sich jemand dran aufhängt, dass eine Erfahrung mit dem Wort "schamanisch" bezeichnet wurde, weil dieser mit diesem Wort anderes assoziiert als z.B. du im Kontext der Verwendung dieses Wortes, magst du diesem Gegenüber den Gefallen (!) tun, und das Wort, das er nicht aus seinem Zusammenhang zu bekommen scheint einfach wegzulassen. Oder du nutzt es weiter in deinem Sinne und bestehst darauf, dass es in diesem Rahmen bleibt - und nicht mit dem Themenkomplex, dass den Gegenüber mit einem offensichtlich ziemlich ähnlich klingenden, aber etwas anders bedeutendem Wort zu haben scheint, verwechselt werden sollte.
Egal wie, das "Problem" hat da offensichtlich dein Gegenüber. Egal, ob du ihm nun dabei helfen willst oder nicht - es ist nicht dein Schuh, zieh ihn nicht dir an...
schamanismus? was ist das?
deswegen würde ich das wort "schamanismus" nicht verwenden, es ist zu unscharf - es sei denn, man wäre wirklich initiierter und so. und könnte sich auf eine kulturtradition berufen, in der man zumindest gelebt hat. ich bin auch kein wicca, denn wicca würde voraussetzen, das ich zu deren "club" gehöre. obwohl ich wicc´ische tendenze habe. ich bin auch kein "dodecaist" oder sowas. das ist für mich halt eine "clubbezeichnung", eine art "orden"....
insofern ist plastik- oder core- schamanismus für mich einfach kein schamanismus, sondern eine technikensammlung. und ob man die technik nun "shaken", "seidr","disco" oder "derwischtanz" nennt, im endeffekt ists bewegungsinduzierte trance.