Aufruf zum SF-Storywettbewerb - mit Kinken
Als (gelegentlicher) Science-Fiction-Schreiber nehme ich auch gern mal an Storywettbewerben teil (meistens erfolglos). Deshalb stelle ich auch gerne folgenden Aufruf des DORTcon-Orga-Komitees auf mein "Senfblog". Allerdings wäre das hier nicht MMsSenf, wenn ich das kommentarlos täte.
"Gesucht werden Manuskripte, die das Thema eindeutig als Science Fiction behandeln und der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren. Fantasy und Horror werden nicht akzeptiert."
Irgendwo versteht sich von selbst, dass an einem Science Fiction-Wettbewerb auch nur Science Fiction-Storys teilnehmen können. Bei einem Krimi-Wettbewerb wären Liebesgedichte auch fehl am Platze. Das Problem hier ist, dass es keine eindeutige Grenze zur Fantasy und zum Horror (übrigens einem Stilmittel, und keine Literaturgattung) gibt. Einer der besten SF-Filme, "Alien", arbeitet massiv mit dem Stilmittel des Horrors und gilt auch als ein "moderner Klassiker" des Horrorkinos. Im Falle "Fantasy" ist der Übergang zur "Science Fiction" ausgesprochen fließend. Zwischen den Extremen "Harte Science Fiction" und "kunstmärchenhafte Fantasy" erstreckt sich ein Kontinuum, in dem jede Grenzziehung willkürlich ist. "Der Wüstenplanet" ist auch Fantasy - und "Darkover" ist auch Science Fiction.
Der Einwand ist sicher haarspalterisch, aber gerade beim eher "weichen" Thema "Über-Ich" bietet es sich geradezu an, die Geschichte mit phantastischen Elementen anzureichern - und das Stilmittel des Horrors einzusetzen. Mit "Problemfällen" ist also zu rechnen.
"Schriftsteller, die durch ihre Arbeit auf regelmäßiger Basis Geld verdienen, sind nicht zugelassen."
Also ein Wettbewerb für reine Amateure, verstehe ich. Allerdings: die Anzahl der Schriftsteller, die mit dem Schreiben von SF ein regelmäßiges Einkommen erzielen, ist im deutschen Sprachraum sehr überschaubar (wenn es hoch kommt 200) - und von ihnen käme wohl kaum einer auf die Idee, an so einem Wettbewerb teilzunehmen.
Somit könnte - theoretisch - jemand, der vor Jahren einen SF-Bestseller geschrieben hätte, seitdem aber nichts mehr bei einem kommerziellen Verlag veröffentlicht hat, als "Amateur" antreten.
Anderseits könnte die Bedingung auch so verstanden werden, dass jeder, der durch Schreiben regelmäßig Geld verdient, nicht teilnehmen dürfte. Das wären sehr viele - zum Beispiel hätte ich vor einigen Jahren strenggenommen nicht teilnehmen dürfen, da ich ab und an, aber ziemlich regelmäßig, gegen Bezahlung journalistische Texte veröffentlichte.
Das Problem ist, dass viele, die gut schreiben können, das auch beruflich tuen - als Journalisten, Drehbuchautoren, Übersetzer, Handbuchautoren, Werbetexter - oder auch als Krimiautoren.
Sehr geehrte Autorinnen und Autoren!Mit den "Kinken" meine ich unglückliche Formulierungen. Was ich nun schreibe ist, zugegeben, haarspalterisch. Aber wer einmal erlebt hat, wie haarspalterisch z. B. Juristen an solche Themen herangehen, wird meine Einwände für "großzügig" halten.
Der DORT.con veranstaltet einen Storywettbewerb zum Thema “Auf dem Weg zum Über-Ich”. Gesucht werden Manuskripte, die das Thema eindeutig als Science Fiction behandeln und der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren. Fantasy und Horror werden nicht akzeptiert. Schriftsteller, die durch ihre Arbeit auf regelmäßiger Basis Geld verdienen, sind nicht zugelassen.
Die Manuskripte müssen getippt oder gedruckt und in Deutsch geschrieben sein. Die maximale Länge beträgt 10 Standard-Manuskript-Seiten (30 Zeilen á max. 60 Anschläge, zweizeilig, in non-proportionaler Schrift, z. B. Courier). Es sind 4 Kopien der Texte erforderlich, außerdem, wenn möglich, eine wordfähige Datei auf einem Datenträger. Auf dem Manuskript darf nicht der Name des Autors erscheinen. Maximal können drei Stories eingeschickt werden. Aus technischen Gründen können keine Arbeiten über das Internet angenommen werden. Einsendeschluss ist der 10.01.2009 eintreffend.
Die Organisatoren des Wettbewerbs behalten sich vor, eine Vorauswahl vorzunehmen. Die Endbewertung findet durch eine professionelle Jury statt. Der Erstplatzierte hat freien Eintritt zum DORT.con. Die Siegerstory wird im Programmbuch und auf der Website des DORT.con veröffentlicht. Die Urheber akzeptieren mit der Einsendung, dass das Recht zur Veröffentlichung für diesen Zweck beim Organisationskomitee des DORT.cons liegt. Darüber hinaus wird sich das Organisationskomitee um die Vermittlung des Textes an einen Verlag bemühen. Mitglieder des Komitees sind von der Teilnahme ausgeschlossen.
Schickt Eure Manuskripte an:
Arno Behrend
Kaiserstraße 38
40479 Düsseldorf
Der DORT.con findet am 21. und 22. März 2009 im Dortmunder Fritz-Henßler-Haus statt.
Wer diese Ausschreibung über Websites, Foren, etc. weiter bekannt machen kann, ist herzlich dazu eingeladen.
"Gesucht werden Manuskripte, die das Thema eindeutig als Science Fiction behandeln und der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren. Fantasy und Horror werden nicht akzeptiert."
Irgendwo versteht sich von selbst, dass an einem Science Fiction-Wettbewerb auch nur Science Fiction-Storys teilnehmen können. Bei einem Krimi-Wettbewerb wären Liebesgedichte auch fehl am Platze. Das Problem hier ist, dass es keine eindeutige Grenze zur Fantasy und zum Horror (übrigens einem Stilmittel, und keine Literaturgattung) gibt. Einer der besten SF-Filme, "Alien", arbeitet massiv mit dem Stilmittel des Horrors und gilt auch als ein "moderner Klassiker" des Horrorkinos. Im Falle "Fantasy" ist der Übergang zur "Science Fiction" ausgesprochen fließend. Zwischen den Extremen "Harte Science Fiction" und "kunstmärchenhafte Fantasy" erstreckt sich ein Kontinuum, in dem jede Grenzziehung willkürlich ist. "Der Wüstenplanet" ist auch Fantasy - und "Darkover" ist auch Science Fiction.
Der Einwand ist sicher haarspalterisch, aber gerade beim eher "weichen" Thema "Über-Ich" bietet es sich geradezu an, die Geschichte mit phantastischen Elementen anzureichern - und das Stilmittel des Horrors einzusetzen. Mit "Problemfällen" ist also zu rechnen.
"Schriftsteller, die durch ihre Arbeit auf regelmäßiger Basis Geld verdienen, sind nicht zugelassen."
Also ein Wettbewerb für reine Amateure, verstehe ich. Allerdings: die Anzahl der Schriftsteller, die mit dem Schreiben von SF ein regelmäßiges Einkommen erzielen, ist im deutschen Sprachraum sehr überschaubar (wenn es hoch kommt 200) - und von ihnen käme wohl kaum einer auf die Idee, an so einem Wettbewerb teilzunehmen.
Somit könnte - theoretisch - jemand, der vor Jahren einen SF-Bestseller geschrieben hätte, seitdem aber nichts mehr bei einem kommerziellen Verlag veröffentlicht hat, als "Amateur" antreten.
Anderseits könnte die Bedingung auch so verstanden werden, dass jeder, der durch Schreiben regelmäßig Geld verdient, nicht teilnehmen dürfte. Das wären sehr viele - zum Beispiel hätte ich vor einigen Jahren strenggenommen nicht teilnehmen dürfen, da ich ab und an, aber ziemlich regelmäßig, gegen Bezahlung journalistische Texte veröffentlichte.
Das Problem ist, dass viele, die gut schreiben können, das auch beruflich tuen - als Journalisten, Drehbuchautoren, Übersetzer, Handbuchautoren, Werbetexter - oder auch als Krimiautoren.
MMarheinecke - Freitag, 3. Oktober 2008
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