Clubsterben - leider weiß ich, warum
Das "Molotow" am Spielbudenplatz gehört zu den letzten klassischen Musikclubs auf St. Pauli. Vielleicht heißt es bald "gehörte", denn: Kiez-Club kann Defizit nicht ausgleichen - Molotow vor dem Ende (mopo).
Was ich besonders schade finde, denn im "Molo" habe ich unzählige großartige Live-Konzerte mitverfolgt. Wer da schon alles gespielt hat ... Das "Molotow" im Keller (und die mit ihm verbundene "Meanie Bar" Parterre) ist jedenfalls für Leute meines Musikgeschmacks der einzige verbliebene "gute Laden" auf dem Kiez.
Meistens war der Laden brechend voll, 300 Zuhörer gehen rein, so dass ich mich über die Nachricht, der Club sei in finanziellen Schwierigkeiten, zuerst etwas gewundert habe. Aber es passt ins unschöne Bild: Das Ende der Klubs!?(Moppelkotze).
Es liegt nicht an den Besucherzahlen - die sind nach wie vor konstant, auf hohem Niveau. Was sich verschlechtert hat, ist der Umsatz am Tresen. Ohne diese Einnahmen kann ein Club wie das Molotow nicht überleben, denn die Eintrittsgelder decken vor allem Künstler-Gagen und Catering - "alles andere" wird vom Getränkeumsatz gedeckt.
Nein, am Rauchverbot liegt es nicht. Die Leute haben einfach weniger Geld, und kaufen sich in einem der im Umfeld immer mehr werdenden Discounter preiswerte Alkoholika zum "Vorglühen". Das fehlt dann in der Getränkekasse.
Ich muss zugeben, dass ich auch kein besonders guter "Molotow"-Kunde bin. Nicht, weil ich "vorglühe", sondern weil ich Alkohol schlecht vertrage. Nach dem ersten Bier mache ich meistens Schluss - und bei Mineralwasser ist die Gewinnspanne im Ausschank elend gering.
Letzten Endes läuft es vielleicht darauf hinaus, dass die Kulturbehörde der Stadt als alleiniger Retter dastehen könnte. Subventionen aus der Einsicht, dass Hamburgs Musikszene ein wichtiger Werbeträger und Arbeitgeber ist. Allerdings halte ich eine großzügige Förderung für wenig wahrscheinlich - die Prioritäten in der Hamburger Kulturpolitik wurden schon lange anders gesetzt, etwa für den Bau der Elbphilharmonie, die nochmals teurer wird - um wie viel, weiß die Kultursenatorin erst im September Geldfresserchen Elphi (taz nord).
Tatsächlich wäre mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass die Musikszene völlig am Tropf der Subventionen hängt (oder am Tropf von Sponsoren, was fast eben so schlimm wäre) - denn es gilt immer noch: "Wer zahlt, schafft an."
Was ich besonders schade finde, denn im "Molo" habe ich unzählige großartige Live-Konzerte mitverfolgt. Wer da schon alles gespielt hat ... Das "Molotow" im Keller (und die mit ihm verbundene "Meanie Bar" Parterre) ist jedenfalls für Leute meines Musikgeschmacks der einzige verbliebene "gute Laden" auf dem Kiez.
Meistens war der Laden brechend voll, 300 Zuhörer gehen rein, so dass ich mich über die Nachricht, der Club sei in finanziellen Schwierigkeiten, zuerst etwas gewundert habe. Aber es passt ins unschöne Bild: Das Ende der Klubs!?(Moppelkotze).
Es liegt nicht an den Besucherzahlen - die sind nach wie vor konstant, auf hohem Niveau. Was sich verschlechtert hat, ist der Umsatz am Tresen. Ohne diese Einnahmen kann ein Club wie das Molotow nicht überleben, denn die Eintrittsgelder decken vor allem Künstler-Gagen und Catering - "alles andere" wird vom Getränkeumsatz gedeckt.
Nein, am Rauchverbot liegt es nicht. Die Leute haben einfach weniger Geld, und kaufen sich in einem der im Umfeld immer mehr werdenden Discounter preiswerte Alkoholika zum "Vorglühen". Das fehlt dann in der Getränkekasse.
Ich muss zugeben, dass ich auch kein besonders guter "Molotow"-Kunde bin. Nicht, weil ich "vorglühe", sondern weil ich Alkohol schlecht vertrage. Nach dem ersten Bier mache ich meistens Schluss - und bei Mineralwasser ist die Gewinnspanne im Ausschank elend gering.
Letzten Endes läuft es vielleicht darauf hinaus, dass die Kulturbehörde der Stadt als alleiniger Retter dastehen könnte. Subventionen aus der Einsicht, dass Hamburgs Musikszene ein wichtiger Werbeträger und Arbeitgeber ist. Allerdings halte ich eine großzügige Förderung für wenig wahrscheinlich - die Prioritäten in der Hamburger Kulturpolitik wurden schon lange anders gesetzt, etwa für den Bau der Elbphilharmonie, die nochmals teurer wird - um wie viel, weiß die Kultursenatorin erst im September Geldfresserchen Elphi (taz nord).
Tatsächlich wäre mir nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass die Musikszene völlig am Tropf der Subventionen hängt (oder am Tropf von Sponsoren, was fast eben so schlimm wäre) - denn es gilt immer noch: "Wer zahlt, schafft an."
MMarheinecke - Samstag, 28. Juni 2008
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