Wer schützt unsere Jugend vor wildgewordenen Jugendschützer?
Familienminister liebäugeln mit weiterer Verschärfung des Jugendschutzes (heise online).
Ich gebe zu, dass ist ja alles gut gemeint, und manches (wenn es denn technisch möglich wäre) sogar unter Umständen sinnvoll - aber im Großen und Ganzen müffeln die Vorschläge deutlich nach Bevormundung, nicht nur der Jugendlichen, sondern auch der Eltern und Erzieher. Nebenbei scheint es auch mit dem Realitätssinn der Familienminister zu hapern, denn ob z. B. die angestrebte (klosterschulentaugliche) deutsche Regelung auch für ausländische Webseiten mit Content "über 18" durchsetzbar wäre, ist doch sehr fraglich. Die meisten geplanten Regelungen schreien doch geradezu danach, von cleveren Jugendlichen umgangen oder ausgetrickst zu werden. Vielleicht ist das auch die tiefere pädagogische Absicht: die jungen Leute auf eine Welt vorzubereiten, in der Gesetze und Vorschriften nur für die da sind, die sie nicht umgehen können.
Wie auch immer: wir gehen mit Riesenschritten auf einen repressiven "Präventionsstaat" zu - und viele, die nicht merken, dass das auf kurz oder lang auch ihre Freiheit beschneidet, klatschen dazu auch noch Beifall.
Sehe gerade, dass Burks es treffender als ich ausdrückt: Immer schärfer und klostertauglicher.
Ich gebe zu, dass ist ja alles gut gemeint, und manches (wenn es denn technisch möglich wäre) sogar unter Umständen sinnvoll - aber im Großen und Ganzen müffeln die Vorschläge deutlich nach Bevormundung, nicht nur der Jugendlichen, sondern auch der Eltern und Erzieher. Nebenbei scheint es auch mit dem Realitätssinn der Familienminister zu hapern, denn ob z. B. die angestrebte (klosterschulentaugliche) deutsche Regelung auch für ausländische Webseiten mit Content "über 18" durchsetzbar wäre, ist doch sehr fraglich. Die meisten geplanten Regelungen schreien doch geradezu danach, von cleveren Jugendlichen umgangen oder ausgetrickst zu werden. Vielleicht ist das auch die tiefere pädagogische Absicht: die jungen Leute auf eine Welt vorzubereiten, in der Gesetze und Vorschriften nur für die da sind, die sie nicht umgehen können.
Wie auch immer: wir gehen mit Riesenschritten auf einen repressiven "Präventionsstaat" zu - und viele, die nicht merken, dass das auf kurz oder lang auch ihre Freiheit beschneidet, klatschen dazu auch noch Beifall.
Sehe gerade, dass Burks es treffender als ich ausdrückt: Immer schärfer und klostertauglicher.
MMarheinecke - Montag, 2. Juni 2008
Keine Ahnung ob das offizielle SPD-Linie war oder nur ein wildgewordener Redakteur, aber das fand ich sehr entlarvend: Freiheits"verkürzungen" sind tolerabel, solange sie nur die Minderheit betreffen. Also, immmer feste 'druff auf die Horrorfans, Videospieler, Arbeitslosen, etc. pp.
Schön in Sachen Internet war auch die Idee, dass User über 18 für "indizierte" Websites beim Provider eine Freischaltung beantragen sollen, um die Jugend zu schützen. Ich verliere wirklich mehr und mehr den Spaß am Leben hier...
Nachtrag:
Immer möglichst schwammig bleiben. Nachdem mir bisher kein Abgeordneter verraten konnte, was genau ein "Killerspiel" auszeichnet, bin ich mir ziemlich sicher, dass niemand eine Ahnung hat was unter den Sammelbegriff "gewaltbeherrscht" fällt.