Neueste Verschwörungs-Theorie: Schäubles unheimliche "Experten"!

Bundesminister Schäuble hat auch nach seinen Gesprächen in den USA keine konkrete Hinweise darauf, dass sich nukleares Material in Terroristenhand befinden könnte. (Was nicht viel besagen muss, schließlich gibt er noch nicht einmal konkrete Hinweise auf die Identität der zahlreichen Experten, die seinen Angaben nach weltweit vor Anschlägen mit "schmutzigen Bomben" warnen.
(Schmutzige Bombe lässt Schäuble nicht los.)

Wie wirkt eine "schmutzige Bomben", was macht sie gefährlich?

Eine "schmutzige Bombe" hat mit einer Atombombe nichts gemeinsam. Sie ist ein ganz normaler Sprengkörper aus ganz normalem Sprengstoff, dem radioaktive Substanzen beigemischt wurden. Zweck des Ganzen ist es, die radioaktiven Isotope über ein größeres Areal zu verteilen. Als radioaktive Substanzen kommen z. B. Cäsium 137, wie es in der Medizin und in der Industrie verwendet wird, oder Plutonium 239, aus wiederaufbereiteten gebrauchten Brennstäben von Kernreaktoren in Frage. Cäsium 137 ist relativ einfach zu beschaffen ist, während die Beschaffung von Plutonium 239 schon schwieriger sein dürfte - allen Gerüchten um "Atomschmuggel" zum Trotz. Von daher ist anzunehmen, dass Terroristen sich an das relativ einfach und relativ unauffällig zu beschaffende Cäsium 137 halten.
Bis hierhin hat Schäuble bzw. haben seine anonymen Experten, recht: so eine schmutzige Bombe ist zwar nichts für Fritzens Freizeit-Terroristen, aber eine z. B. auf dem Niveau der alten RAF (1 oder 2. Generation) arbeitende Gruppe müsste das hinkriegen. Die "Hamburger Zelle" der Al Qaida hätte es wohl auch geschafft.

Bevor sich jetzt alle, die das lesen, möglichst schnell in möglichst einsame Gegenden fliehen: Zur Gefährlichkeit von schmutzigen Bomben sind sich die Experten einig - sie verhält sich zu der durch eine Atombombe etwa so, wie eine Kleinkaliberpistole zur 150 mm Panzerhaubize. Wenn man nahe genug dran ist und viel Pech hat, kann auch die KK tödlich sein. (Ich habe im Internet recherchiert und könnte auch die Namen der Experten und die Institutionen, für die sie arbeiten, nennen. Aber wenn Schäuble sich auf anonyme Experten beruft ... )
Also: bei einer schmutzigen Bombe mit Cäsium 137-Füllung müsste sich ein Mensch ca. 100 Stunden im Kernbereich der Explosion aufhalten, um mit 5% Wahrscheinlichkeit Symptome einer akuten Strahlenerkrankung zu entwickeln. Es ist also nahezu ausgeschlossen, dass die betroffenen Anwohner, Rettungskräfte oder Passanten eine Strahlendosis ausgesetzt wären, die zu akuter Strahlenerkrankung oder gar zum Tode führen könnte.
Szenarien, die zum Ergebnis kommen, dass im dem am meisten kontaminierten Gebiet jeder zehnte Betroffene an Krebs sterben würde, beruhen auf der Annahme, dass die Bevölkerung seelenruhig ohne Schutzmaßnahmen und ohne Dekontaminierung jahrelang in der "heißen" Zone leben bleibt. Realistisch wäre das vielleicht bei einem unentdeckt gebliebenen / vertuschten Unfall mit Atommüll, bei einer "schmutzigen Bombe" würde sofort evakuiert werden.

Die gefürchtete "schmutzige Bombe" entspricht, selbst bei einer großen Ausführung, abgesehen von der Explosionswirkung einem mittlerem Unfall beim Transport von radioaktivem Material oder einem Brand in einem radiologischen Labor. Keine Bagatelle, aber nichts, womit der Katastrophenschutz überfordert wäre. Wenn es Tote gäbe, dann direkt durch die Explosionswirkung.

Weshalb ist die "schmutzige Bombe" trotzdem so gefürchtet? Wegen ihrer psychologischen Wirkung!

"Schmutzige Bomben” würden zwar selbst in unmittelbarer Nähe zum Explosionsort aus radiologischer Sicht keine Gesundheitsgefährdung für große Teile der Bevölkerung darstellen. Aber sie würden - aus Unkenntnis über die tatsächlichen Gefahren - zu Überreaktionen, bis hin zur Massenpanik, führen. Würde eine "schmutzige Bombe" mitten in einer Großstadt explodieren, gäbe es hunderte Tote, unzählige Verletzte - wegen der vielen Verkehrsunfälle auf den Ausfallstraßen.
Halten wir also fest: Je größer die Panik, desto wirksamer die "schmutzige Bombe".

Und jetzt haltet Euch fest: Wer sorgt dafür, dass wir so richtig panische Angst vor Terroristen mit "Nuklearem Material" haben? Richtig, Bundesinnenminister Schäuble!
Da "schmutzige Bomben" reine Psychowaffen sind, deren Wirkung sich aus der Angst, Uninformiertheit und Panik der Massen herleitet, ist die Panikmache von Schäuble Beihilfe zum Terror.

Warum macht er das? Die Möglichkeit, dass Schäuble selbst ein Al Qaida-Agent ist, kann man schon mal ausschließen. Agenten müssen mental topfit sein, sie dürfen sich vor allem niemals in Widersprüche verwickeln lassen. Da Schäuble sich nicht agententypisch verhält, können wir diese Hypothese getrost vernachlässigen.

Also handelt er wider besseren Wissens? Wird er erpresst? Oder manipuliert? Steht er unter Einfluss von Dr. Mabuses Gedankenstrahler? Oder unter Drogen? Fast hat es den Anschein.

Die naheliegenste Erklärung ist: sein geheimnisvoller anonymer Expertenstab, dem Schäuble bedingungslos vertraut und ohne den er offensichtlich nicht einmal vor die Tür rollt, wurde unterwandert!

SIE flüstern ihm ein, Angst vor Terroristen hinter jedem Busch zu haben und Angst vor Terroristen hinter jedem Busch zu verbreiten! SIE täuschen ihm vor, wir würden längst in einem gnadenlosen Weltbürgerkrieg stehen, einem Existenzkampf der kläglichen Überreste des einst stolzen christlichen Abendlandes gegen die Flut irgendwelcher fremdländischer Fanatiker. Und jeden Moment droht der Atomangriff. SIE reden ihm ein, eine "schmutzige Bombe" sei das selbe wie eine Atombombe - und das Internet eine Fernuniversität des Terrors.

Manchmal schafft es Wolfgang Schäuble unter höchster Willensanstrengung für einige Minuten den Bann IHRER Suggestionen zu durchbrechen. Das sind dann die Momente, in denen er zur Besonnenheit mahnt, uns sagt, dass wir in Wirklichkeit keinen Grund zur Panik haben, in denen er darauf hinweist, dass Deutschland einer der sichersten Staaten der Welt ist.

Aber dieser lichten Momente sind kurz. SIE sind leider stärker!

Damit macht auch alles andere plötzlich Sinn! SIE reden ihm sinnlosen, aber teure und personalintensive Gesetzvorlagen ein, die außerdem noch die Verfassung unterminieren. SIE richten seine Aufmerksamkeit auf die Festplatten privater PCs. Onlinedurchsuchung? Alles Ablenkung! IHRE Ziele sehen anders aus!

Die ZIELE der EXPERTEN der ANGST! *schauder*
Sven (Gast) - 25. Sep, 23:33

FNORD

:-)

"Sie" sind imo schlicht Leute, die an "Sicherheitspolitik" verdienen. Siehe Schilly und sein Aufsichtsratspöstchen just bei der Firma, die die Chips herstellt, die Dank Schilly in jedem Reisepass eingebaut werden müssen ;-)

blackconti - 26. Sep, 00:53

Hervorragend analysiert, bzw. psychoanalysiert. Einwandfrei!
Bleibt nur noch die von Dir nicht eindeutig geklärte Frage: Was sind deren andere Ziele? Alles nur dem Schilly zu Liebe, wie ein Kommentator meint, scheint mir dann doch ein Bisschen wenig, oder?

Hellblazer - 26. Sep, 12:57

"dem Schilly zuliebe" meint "ein Kommentator"allerdings garnicht, wenn man liest was er schrob...
blackconti - 26. Sep, 18:26

Das habe ich natürlich unheimlich ernst gemeint, das mit dem Schilly!
MMarheinecke - 26. Sep, 19:14

Verdammt noch mal, ich kann doch keine Gedanken lesen - und die von Ausserirdischen Sicherheitsexperten erst recht nicht!

Mal im Ernst: das blanke geschäftliche Eigeninteresse, das Hellblazer hier anführte, ist natürlich ein wichtiger Faktor.

Auch auf die Experten bin ich nicht ohne Grund gekommen. (Abgesehen vom Offensichtlichen: dass sich Schäuble, wenn er argumentativ in die Defensive gerät, ständig auf anonyme Experten beruft.)

Es ist völlig normal, dass Politiker Berater benötigen - schließlich kann man nicht alles wissen oder können. (Politiker, die so tun, als ob sie alles wüssten und könnten, gibt es auch, aber seitdem Franz-Josef Strauß nicht mehr lebt ist damit keiner mehr auf längere Sicht durchgekommen.) Auch Lobbyisten gehören zu einer parlamentarischen Demokratie dazu. Problematisch wird es, wenn Lobbyisten zugleich als Experten auftreten.
(Es gibt dazu auch eine Kampagne: Keine Lobbyisten in Ministerien!)
Auch wenn so ein Berater/Lobbyist wohl selten zur "grauen Eminenz" aufsteigt oder in eine Position gelangt, in der er an Fäden ziehen könnte, hat er allein durch die interessengeleitete Beratung einiges an Einfluss - auch wenn im Gegensatz zum scheinbar unabhängigen, in Wirklichkeit aber für fremde Interessen arbeitenden "Maulwurf" der "Absender" bekannt ist.
Besonders problematisch kann es werden, wenn dem Berater/Lobbyisten außer der Arbeit im Sinne seines Hauptarbeitgebers vor allem daran gelegen ist, dass er immer gut dasteht, wobei er sich durch ausgeprägte Scheu vor jeder Verantwortung auszeichnet (ein bei Politiker aus der 2. Reihe und bei politischen Beamten leider weit verbreiteter Persönlichkeitstyp, der bei seinesgleichen durchaus mit "Verständnis" rechnen kann). Ist er außerdem ein mehr oder weniger geschickter Intrigant und Seelenmasseur, so ein aalglatter Bursche, der keine klaren Aussagen macht, wenn man ihn fragt, der sich aber gut einschleimen kann, dann kann so ein "Berater" durchaus zum nicht gewählten und damit auch nicht abwählbaren "Machtfaktor" in einer Behörde oder einem Ministerium werden, gegen den nur schwer "anregiert" werden kann. Und solche Leute gibt es allein in den Ministerien viele; ich verweise auf die Liste von
Keine Lobbyisten in Ministerien!) Bei Behörden und Landes- und Bundesagenturen werden es nicht weniger sein, und die EU-Behörden wimmeln geradezu von solchen Schleimbatzen mit Widerhaken.

Gerade im Zusammenhang mit Schäuble ist auch ein anderer Typ "Experte" wichtig, die ich mal "Leitbildgeber" nennen. Menschen - meistens Wissenschaftler - in deren Bücher ein Politiker nachschlägt, wenn er etwas nicht versteht, auf deren Welterklärungsmodelle er vertraut, die er manchmal sogar persönlich um Rat fragt.
Schäuble vertraut z. B. auf das Buch "Selbstbehauptung des Rechtsstaats" von Otto Depenheuer. Schon der Klappentext liest sich wie eine Schäuble-Rede:
Gewalt ist im freiheitlichen Verfassungsstaat beim Staat monopolisiert, rechtlich domestiziert und demokratisch legitimiert. Als fundamentalistischer Terror kehrt sie indes mit ursprünglicher Willkür und atavistischer Brutalität auf die politische Bühne zurück. Wie kann der freiheitliche Rechtsstaat seine Existenzform gegenüber seiner islamisch-fundamentalis-tischen Negation verteidigen? Kann sich die rechtlich gehegte Staatsgewalt gegen die barbarische Gewalt eines global agierenden terroristischen Netzwerkes behaupten, ohne ihr Ethos zu verraten? Kennt die Not des Staates kein Gebot des Rechts? Oder ist er umgekehrt an seine Rechtsordnung und deren Prinzipien ausnahmslos gebunden mit der Folge: Fiat iustitia pereat mundus? Muss der Rechtsstaat auch den Feind als Rechtssubjekt achten? Darf er um seiner Existenz willen in letzter Konsequenz sogar unschuldige Menschen opfern? Diesen existentiellen Fragen der Rechtsstaates geht die Studie vor dem Hintergrund der aktuellen terroristischen Bedrohung durch den islamischen Fundamentalismus nach.
(Siehe auch Innenminister Dr. Seltsam.)
NetDan (Gast) - 27. Sep, 12:28

Wer sind denn DIE???

...auf www.zeitgeistmovie.com werden die Hintermänner aufgedeckt.... Wehe uns allen, wenn das wirklich DIE sind.... brrr schauder

MMarheinecke - 27. Sep, 18:57

Netter Film,

allerdings propagiert er mehr Legenden, als er aufklärt. Der Film arbeitet nicht ungeschickt mit der Methode, bloße Hypothesen als erwiesene Tatsachen darzustellen. Was ich von "Weltverschwörungstheorien" halte, wird hoffentlich aus meiner ironischen Verwendung des Hintermänner-Motiv klar.

Dass es Intrigen, Mauscheleien, Korruption, Seilschaften, Manipulation, heimliche Absprachen und sogar regelrechte Verschwörungen gibt, räume ich ohne weiteres ein. Dass es eine durch eine Handvoll Großbankiers geführte Weltverschwörung gibt, die hinter jeder Schweinerei steckt, von der Weltwirtschaftskrise bis zu den Attentaten am 9. September 2001, und dass von der Einrichtung der amerikanisches "Federal Reserve Bank" bis zum Aufbau der EU bis zur Gründung der nordamerikanischen Freihandelszone praktisch alle wirtschaftspolitische Maßnahmen, die die Autoren des Films nicht mögen oder nicht verstehen, Teile eines Langzeitplans zur Errichtung einer Weltdiktatur seinen, erscheint mir doch zu sehr an den Haaren herbeigezogen. (Noch nicht einmal die "Illuminaten" fehlen, auch wenn die absurderen Teile der Legende wohlweislich fortgelassen wurden.)

Interessanter finde ich allemal die im Frühjahr 2001 erstmals gesendete erste Folge des "Akte X"-Ablegers "The Lone Gunmen":
The Lone Gunmen (TV-Series) 9/11 Foreshadowing

Die Folge kann man (wenn sie nicht aus urheberechtlichen Gründen entfernt wurde) hier ansehen: The Lone Gunmen.

In Deutschland lief die Serie unter dem Titel: "Die einsamen Schützen", leider auf einem schlechten Sendeplatz. Mystery-Files: Die einsamen Schützen - Die Verschwörung

Es kann getrost davon ausgegangen werden, dass das X-File / Lone Gunmen-Autorenteam nicht in irgendwelche Geheimpläne eingeweiht war, oder irgendwie von solchen Plänen "Wind" bekommen hätte.
Aurisa - 28. Sep, 20:28

Tja... manchmal fragt man sich schon wer eigentlich schlimmer ist... die Terroristen... oder unsere Regierungen die uns vor diesen beschützen wollen *grusel*...
Viele Grüße
Aurisa

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karan.twoday.net - 26. Sep, 08:02

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