Das Original
Heute starb, nach langer, quälender Krankheit, der Maler Jörg Immendorff. Immendorff litt seit Jahren an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose), einer alptraumhaften Krankheit. ALS ist eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die im Verlauf weniger Jahre zu einer fortschreitenden Lähmung des gesamten Körpers führt. Der eigene Körper wird zum Gefängnis.
Sein Tod war, so pathetisch das klingt, Erlösung. Es heißt, er sei an Herzversagen gestorben. Sein Erbe geht an eine von ihm gegründete Stiftung mit Forschungsstipendium an der Berliner Charité zur Erforschung von Ursache und Therapie der ALS.
Immendorf war einer der prominentesten Künstler Deutschlands. Sogar die Rundfunk-Nachrichten würdigten ihn.
Ich fürchte aber, dass Immendorf seine Prominenz in erster Linie nicht seinem künstlerischen Schaffen verdankt, sondern den sogenannten Skandalen. So heißt es in der "Netzeitung":
Wobei der zeitweilig den "Jungen Wilden" nahe stehende Beuys-Schüler sicher nicht der Typ war, der sich gerne anpasste oder ständig um sein "gutes Image" und "gute Presse" bemüht war. Aber ein "Skandalkünstler" war er nicht. Er war solide in seinem Werk, glaubwürdig in seinen sozialen und politischen Engagement und wenn er provozierte, dann bestimmt nicht der Provokation willen. Auch wenn es sich manchmal geschickt in Szene zu setzen verstand.
Das erste Immendorf-Werk, das ich im Original sah, war ausgerechnet eine Plastik von Hans Albers.

"Hans Albers" - Statue von Jörg Immendorf auf dem Hans-Albers-Platz, Hamburg-St.Pauli.
Sie stand in der La-Paloma-Bar auf St. Pauli. Immendorf hatte diese Bar gegründet und für einige Zeit lang geleitet. Als ich erfuhr, dass die Albers-Plastik von dem Immendorf ist, und der Immendorf in den frühen 80ern mal eine Kneipe (den etwas anderes ist das "La-Paloma" nie gewesen) auf St. Pauli hatte, da wusste ich: nicht nur die Plastik, sondern auch ihr Schöpfer ist ein Original.
Ein Original in einer Welt voller gestylter Kopien. Voller geklonter Feen, wie ein anderes (zum Glück nicht totkrankes) Original rappt.
Ich hebe mein Horn auf Jörg Immendorf!
Sein Tod war, so pathetisch das klingt, Erlösung. Es heißt, er sei an Herzversagen gestorben. Sein Erbe geht an eine von ihm gegründete Stiftung mit Forschungsstipendium an der Berliner Charité zur Erforschung von Ursache und Therapie der ALS.
Immendorf war einer der prominentesten Künstler Deutschlands. Sogar die Rundfunk-Nachrichten würdigten ihn.
Ich fürchte aber, dass Immendorf seine Prominenz in erster Linie nicht seinem künstlerischen Schaffen verdankt, sondern den sogenannten Skandalen. So heißt es in der "Netzeitung":
Durch einen Sex- und Rauschgiftskandal im Jahr 2003, den er mit einer Bewährungs- und hoher Geldstrafe büßen musste, war der frühere Beuys-Schüler auch außerhalb der Kunstszene bekannt geworden.Eine Sorte Prominenz, auf die Immendorf sicher gern verzichtet hätte. Zumal der "Skandal" bei Lichte gesehen vergleichsweise ein "Skandälchen" war, und der Drogenkonsum auch im Zusammenhang mit seiner schweren Krankheit gesehen werden muss.
Wobei der zeitweilig den "Jungen Wilden" nahe stehende Beuys-Schüler sicher nicht der Typ war, der sich gerne anpasste oder ständig um sein "gutes Image" und "gute Presse" bemüht war. Aber ein "Skandalkünstler" war er nicht. Er war solide in seinem Werk, glaubwürdig in seinen sozialen und politischen Engagement und wenn er provozierte, dann bestimmt nicht der Provokation willen. Auch wenn es sich manchmal geschickt in Szene zu setzen verstand.
Das erste Immendorf-Werk, das ich im Original sah, war ausgerechnet eine Plastik von Hans Albers.

"Hans Albers" - Statue von Jörg Immendorf auf dem Hans-Albers-Platz, Hamburg-St.Pauli.
Sie stand in der La-Paloma-Bar auf St. Pauli. Immendorf hatte diese Bar gegründet und für einige Zeit lang geleitet. Als ich erfuhr, dass die Albers-Plastik von dem Immendorf ist, und der Immendorf in den frühen 80ern mal eine Kneipe (den etwas anderes ist das "La-Paloma" nie gewesen) auf St. Pauli hatte, da wusste ich: nicht nur die Plastik, sondern auch ihr Schöpfer ist ein Original.
Ein Original in einer Welt voller gestylter Kopien. Voller geklonter Feen, wie ein anderes (zum Glück nicht totkrankes) Original rappt.
Ich hebe mein Horn auf Jörg Immendorf!
MMarheinecke - Montag, 28. Mai 2007
Da stoß' ich doch gleich mal mit Dir auf ihn an!