"Nie mit ihnen, sondern immer nur über sie diskutieren"

So lautet eine bewährte Faustformel zum Umgang mit Rechtsextremisten. Oft reicht sie das nicht aus, vor allem nicht, wenn man selbst Veranstalter ist.

Deshalb empfehle ich die kleine Broschüre "Streiten mit Neonazis - Zum Umgang mit öffentlichen Auftritten von Rechtsextremisten" von Miteinander e. V. und der Arbeitsstelle Rechtsextremismus Sachsen-Anhalt - sie gibt es auch als PDF-Datei zum Herunterladen.
Nemesis (Gast) - 20. Mär, 00:07

Ich kann da mal meine Erfahrung aus der Türkei schildern, wenn ich meine Eltern besuche. Dort gibt es sowas wie "den Rechten keine Plattform bieten" nicht, dort ist es üblich das Kommunisten, Islamisten und Rechte in Diskussionsrunden die Fetzen fliegen lassen. Dort kann man sich ein Bild machen wie jeder argumentiert oder sich blamiert. Die deutsche Verkrampftheit ist dort fremd. Ich finde es auch immer lächerlich wie Journalisten Schweißausbrüche bekommen oder denken sich besonders behaupten müssen, wenn sie Nazis oder Rechte eine richtig "reindrücken" wollen.

ich hätte gar nichts dagegen, wenn Rechte in Talkshows eingeladen werden, auf eigene Gefahr nämlich, das sie sich blamieren.

Marek Möhling (Gast) - 20. Mär, 05:03

> dort ist es üblich das Kommunisten, Islamisten und Rechte
> in Diskussionsrunden die Fetzen fliegen lassen

Es sei denn, dass in diesem bemerkenswert lockeren Musterstaat jemand den Völkermord an den Armeniern erwähnt, das Massaker von Sivas durch Pöbel, Militär und Polizei nicht, dem off. Sprachgebrauch entsprechend, "Tragödie" nennt oder sonstwie den Staat beleidigt - denn dann ist er wegen Beleidigung des Türkentums dran (oder schnell tot), auch bei Islamkritik sollte er aufpassen.

> Die deutsche Verkrampftheit ist dort fremd
Was nicht zuletzt daran liegt, das Islamisten und Rechte dort wohlgelitten und hin und wieder an der Regierung sind.
MMarheinecke - 20. Mär, 15:40

Natürlich ist es klasse, mal so einen rechten Arschpiraten richtig auflaufen zu lassen

Weil besagte rechte Arschpiraten aber genau wissen, wo ihre typischen Schwachstellen liegen, legen sie sich "Wortergreifungsstrategien" und Redetaktiken zurecht, die in der Broschüre (bitte lesen!) genau beschrieben sind. Weshalb man zu Podiumsdiskussionen usw.besser keine NPD-Vertreter einläd.
Zu Talkshows: Weil zumindest die etwas inteligenteren Nazis genaus wissen, dass sie in einer halbwegs anspruchsvollen Talkrunde bald argumentativ mit bloßen braunem Arschloch dastehen würden, nehmen sie solche Einladungen schon lange nicht mehr an.
Es ist typisch für Nazis, dass sie nur da "Mut" zeigen, wo sie die "Stärkeren" sind. Wie bei den "Schlägerglatzen" an der braunen Basis, die nur bei eindeutiger Überlegenheit zuschlagen, dann aber ohne Rücksicht.

Zur Türkei: Da schließe ich mich Marek an. Die angenehme südländische Gelassenheit zieht sich leider nicht durch das gesamte Leben in der Türkei.

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