Germanen-Gräber bei Halle entdeckt
Archäologen haben bei Halle ein Gräberfeld aus der Völkerwanderungszeit mit Gold- und Bronzebeigaben entdeckt. Die umfangreichen Grabbeigaben deuten darauf hin, dass in den insgesamt 14 Gräbern die komplette Oberschicht eines germanischen Stammes bestattet worden ist.
Vermutlich ruhen in den Gräbern Germanen, die um 475 bis 490 in der fruchtbare Saaleebene bei Halle siedelten und gegen Hunnen gekämpft hatten.
Im Grab einer etwa 20-jährigen Frau wurden drei massive Goldstücke, so genannte Brakteaten, mit mythologischen germanischen Verzierungen gefunden. Solche Funde sind im mitteldeutschen Raum selten; fast alle germanischen Brakteate der Völkerwanderungszeit wurden in Dänemark und Norwegen gefunden.
Sämtliche Toten liegen auf dem Rücken mit dem Kopf in Richtung Osten. Ein Herrscher umklammert sein Schwert aus Eisen, neben ihm liegen eine Lanzenspitze und eine Schwertperle. Das glitzernde Stück galt den Germanen als mystisch und sollte dem Kämpfer übersinnliche Kräfte verleihen. Es wurde am Schwert mit einem Band getragen. Insgesamt wurden in den Gräbern 30 Perlen aus damals sehr wertvollem Glas gefunden.
Die Bestattungsrichtung könnte eventuell auf ein christliches Begräbnis deuten, wogegen jedoch die Grabbeigaben sprechen.
Nach Angaben des Chefs der Restaurierungswerkstatt, Christian-Heinrich Wunderlich, wurden vier der Gräber besonders aufwendig im Ganzen als Block aus der Erde geborgen. «Die Gräber werden untersucht, restauriert, konserviert und für eine Ausstellung im Landesmuseum in Halle vorbereitet», sagt der Experte.
Mit dem Auftauchen der Hunnen in Europa um 375 nach Christus wurde die germanische Völkerwanderung ausgelöst, die im Jahr 476 auch zum Untergang des römischen Reiches führte. Die Völkerwanderung endete um 600. Das Ergebnis war die Gründung der ersten "germanischen" Reiche, allen voran dem Frankenreich. In der Zeit zwischen ca. 600 und den "Sachsenkriegen" um ca. 800 markierte die Elbe-Saale-Linie dann die Siedlungsgrenze zwischen Germanen und Slawen.
Mit Hilfe von DNA-Tests sollen jetzt die verwandtschaftliche Beziehung der Toten geklärt werden.
mdr: Archäologen entdecken Germanen-Gräber bei Halle
westline: 1500 Jahre alter «Friedhof der Herrscher» bei Halle entdeckt
Vermutlich ruhen in den Gräbern Germanen, die um 475 bis 490 in der fruchtbare Saaleebene bei Halle siedelten und gegen Hunnen gekämpft hatten.
Im Grab einer etwa 20-jährigen Frau wurden drei massive Goldstücke, so genannte Brakteaten, mit mythologischen germanischen Verzierungen gefunden. Solche Funde sind im mitteldeutschen Raum selten; fast alle germanischen Brakteate der Völkerwanderungszeit wurden in Dänemark und Norwegen gefunden.
Sämtliche Toten liegen auf dem Rücken mit dem Kopf in Richtung Osten. Ein Herrscher umklammert sein Schwert aus Eisen, neben ihm liegen eine Lanzenspitze und eine Schwertperle. Das glitzernde Stück galt den Germanen als mystisch und sollte dem Kämpfer übersinnliche Kräfte verleihen. Es wurde am Schwert mit einem Band getragen. Insgesamt wurden in den Gräbern 30 Perlen aus damals sehr wertvollem Glas gefunden.
Die Bestattungsrichtung könnte eventuell auf ein christliches Begräbnis deuten, wogegen jedoch die Grabbeigaben sprechen.
Nach Angaben des Chefs der Restaurierungswerkstatt, Christian-Heinrich Wunderlich, wurden vier der Gräber besonders aufwendig im Ganzen als Block aus der Erde geborgen. «Die Gräber werden untersucht, restauriert, konserviert und für eine Ausstellung im Landesmuseum in Halle vorbereitet», sagt der Experte.
Mit dem Auftauchen der Hunnen in Europa um 375 nach Christus wurde die germanische Völkerwanderung ausgelöst, die im Jahr 476 auch zum Untergang des römischen Reiches führte. Die Völkerwanderung endete um 600. Das Ergebnis war die Gründung der ersten "germanischen" Reiche, allen voran dem Frankenreich. In der Zeit zwischen ca. 600 und den "Sachsenkriegen" um ca. 800 markierte die Elbe-Saale-Linie dann die Siedlungsgrenze zwischen Germanen und Slawen.
Mit Hilfe von DNA-Tests sollen jetzt die verwandtschaftliche Beziehung der Toten geklärt werden.
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MMarheinecke - Sonntag, 25. Februar 2007
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