... und Goscinny und Uderzo hatten doch recht!
Ein 1700 Jahre altes Massengrab in der Normandie, in dem Menschen und Pferde zusammen bestattet wurden, gibt Archäologen Rätsel auf. Die Art der Bestattung war vor der Eroberung Galliens durch die Römer weit verbreitet, jedoch wurde bisher kein Grab dieser Art aus römischer Zeit gefunden.
Möglicherweise deutet der Fund auf die Verehrung der keltischen Göttin Epona, Göttin der Pferde und Krieger, hin. (Es ist schon länger bekannt, dass die Epona-Verehrung sich in römischer Zeit hielt und sogar von nicht-keltische Einwohner des römischen Reichs übernommen wurde. Allerdings wurde Epona in römischer Zeit nach bisherigen Erkenntnissen in "römisch-zivilisierter" Form verehrt - und wirkte sich nicht auf die Form der Bestattung aus.)
Ausgrabungsleiterin Sylvie Pluton vom "Institut National de Recherches Arcéologique Préventives (INRAP)", eine Expertin für die Gallo-Römische Periode, betont, dass die Römer sehr organiert waren und ihre Friedhöfe entsprechend ordentlich aussahen. Bei diesem Grab ist das nicht der Fall. Die Körper zeigten in alle möglichen Richtungen. Details der Bestattung - z. B. lag ein Schädel zwischen den Kieferknochen eines Pferdes - deuten darauf hin, dass hier alt-gallische Sitten 300 Jahre römischen Einfluß überstanden hatten - immerhin in unmittelbarer Nähe zu einer römischen Stadt.
Eine Erklärung könnte sein, dass ein kleiner Teil des alten Galliens 300 Jahre lang den Römer widerstanden hat - zumindest in kultureller Hinsicht. Damit wäre "Asterix" gar nicht so weit von der historischen Realität entfernt.
The Independent: Normandy grave hints at 300-year defiance of the Roman Empire
Möglicherweise deutet der Fund auf die Verehrung der keltischen Göttin Epona, Göttin der Pferde und Krieger, hin. (Es ist schon länger bekannt, dass die Epona-Verehrung sich in römischer Zeit hielt und sogar von nicht-keltische Einwohner des römischen Reichs übernommen wurde. Allerdings wurde Epona in römischer Zeit nach bisherigen Erkenntnissen in "römisch-zivilisierter" Form verehrt - und wirkte sich nicht auf die Form der Bestattung aus.)
Ausgrabungsleiterin Sylvie Pluton vom "Institut National de Recherches Arcéologique Préventives (INRAP)", eine Expertin für die Gallo-Römische Periode, betont, dass die Römer sehr organiert waren und ihre Friedhöfe entsprechend ordentlich aussahen. Bei diesem Grab ist das nicht der Fall. Die Körper zeigten in alle möglichen Richtungen. Details der Bestattung - z. B. lag ein Schädel zwischen den Kieferknochen eines Pferdes - deuten darauf hin, dass hier alt-gallische Sitten 300 Jahre römischen Einfluß überstanden hatten - immerhin in unmittelbarer Nähe zu einer römischen Stadt.
Eine Erklärung könnte sein, dass ein kleiner Teil des alten Galliens 300 Jahre lang den Römer widerstanden hat - zumindest in kultureller Hinsicht. Damit wäre "Asterix" gar nicht so weit von der historischen Realität entfernt.
The Independent: Normandy grave hints at 300-year defiance of the Roman Empire
MMarheinecke - Sonntag, 28. Januar 2007
"Na klar haben wir alles verstanden", sagt ein solcher Wissenschaftler: "Und das, was wir nicht verstanden haben, können wir uns erklären."
Ja, wobei eine der abenteuerlichen Ausdeutungen nicht ernst gemeint ist
Allerdings sind die Ausdeutungen der Grabungsleiterin (und des ihr widersprechenden Professors Christian Goudineau, der den Fund als "Zufallsprodukt" abtut) ebenfalls ziemlich gewagt. Und im Grunde überflüssig, denn die Verehrung der Epona in römischer Zeit ist längst gesichert. Dass auch "ursprünglichere" Formen der Epona-Verehrung im römischen Gallien überlebt haben überrascht angesichts der religiösen Toleranz des antiken Roms (solange ein Kult keine politische Gefahr bedeutete) nicht. (Zumindest überrascht es mich nicht, aber ich bin ja auch kein Fachmann.)
Übrigens ist die Überschrift eine Persiflage der Titels des einstmaligen Bestsellers "Und die Bibel hat doch recht", in dem Keller versuchte, durch großzügige Interpretation archäologischen Funde die historische Wahrheit der in der Bibel geschilderten Ereignissen "nachzuweisen". Mit seiner Methode ließe sich im Prinzip auch die historische Wahrheit von Asterix nachweisen.