Brandstifter
Verden ist eine Stadt, die zwei bemerkenswerte Denkmäler hat: einmal den Sachsenhain, eine 1935 errichtete Nazi-Kultstätte, die das "Verdener Blutgericht" von 782 politisch instrumentalisiert - und das heute noch Anziehungspunkt für Neo-Nazis und andere Rechtsextremisten ist. (Leider eine, wie ich finde, schöne und idyllische Anlage. Andere Denkmälern aus dem 12-jährigen Reich, wie der "Kriegsklotz" am Hamburger Dammtorbahnhof, verraten schon durch ihre einschüchternde Brutal-Ästhetik den menschenverachtenden Charakter der Auftraggeber.)
Als bemerkenswerten Gegenpol gibt es seit 2003 in Verden ein Holocaust-Mahnmal bzw. Nach-Denkmal. Bemerkenswert, weil Verden kein "Haupt-Täterort" ist, bemerkenswert auch, weil es keine aufdringliche Kombination aus "Kranzabwurfstelle" und "Holzhammer-Volkspädagogik", wie andere Mahnmale, ist: Ein restaurierter Viehwaggon der Reichsbahn aus den 30er Jahren soll an die Judenvernichtung erinnern.
Streng genommen müßte ich in der Vergangenheitsform schreiben. Denn letzte Nacht, in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar 2007, ist der Wagon vollständig niedergebrannt. Das Feuer wurde wahrscheinlich von Brandstiftern gelegt. Am Sonnabend sollte dort eigentlich eine Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz stattfinden. Die Polizei schließt auch "Rechtsradikale" als Täter nicht aus. (Welch eine Formulierung! Mir fällt außer Rechtsextremisten niemand ein, der ein Motiv für die Tat haben könnte. Es sei denn, man ist Verschwörungstheoretiker.)
NDR: Verden: Holocaust-Mahnmal ausgebrannt
n24:Mahnmal für NS-Zwangsarbeiter abgebrannt.
Die schlechteste Reaktion wäre, aufzugeben und für keinen Ersatz zu sorgen. Die zweitschlechteste, statt des Wagons (oder eines ähnliches Objektes) einen unbrennbaren, graffitigeschützten und vandalismusicheren "Gedenkklotz" aufzustellen.
Als bemerkenswerten Gegenpol gibt es seit 2003 in Verden ein Holocaust-Mahnmal bzw. Nach-Denkmal. Bemerkenswert, weil Verden kein "Haupt-Täterort" ist, bemerkenswert auch, weil es keine aufdringliche Kombination aus "Kranzabwurfstelle" und "Holzhammer-Volkspädagogik", wie andere Mahnmale, ist: Ein restaurierter Viehwaggon der Reichsbahn aus den 30er Jahren soll an die Judenvernichtung erinnern.
Streng genommen müßte ich in der Vergangenheitsform schreiben. Denn letzte Nacht, in der Nacht vom 25. auf den 26. Januar 2007, ist der Wagon vollständig niedergebrannt. Das Feuer wurde wahrscheinlich von Brandstiftern gelegt. Am Sonnabend sollte dort eigentlich eine Gedenkfeier zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz stattfinden. Die Polizei schließt auch "Rechtsradikale" als Täter nicht aus. (Welch eine Formulierung! Mir fällt außer Rechtsextremisten niemand ein, der ein Motiv für die Tat haben könnte. Es sei denn, man ist Verschwörungstheoretiker.)
NDR: Verden: Holocaust-Mahnmal ausgebrannt
n24:Mahnmal für NS-Zwangsarbeiter abgebrannt.
Die schlechteste Reaktion wäre, aufzugeben und für keinen Ersatz zu sorgen. Die zweitschlechteste, statt des Wagons (oder eines ähnliches Objektes) einen unbrennbaren, graffitigeschützten und vandalismusicheren "Gedenkklotz" aufzustellen.
MMarheinecke - Freitag, 26. Januar 2007
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