Kongo: Brutale Wilderei durch Rebellen-Milizen
Die Berggorillas sind eine gefährdete Art. Deshalb ist die Meldung aus den Virunga-Bergen im Grenzgebiet zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda so erschütternd: Eine bewaffnete Truppe von Rebellen des aufrührerischen Generals Laurent Nkunda hatte im südlichen Sektor des Virunga Nationalparks mindestens einen jungen männlichen Berggorilla, einen so genannten Silberrücken getötet.
Dieser brutale Akt der Wilderei - der leider kein Einzelfall ist - ist eine Katastrophe für die kongolesische Naturschutzbehörde ICCN, die mit viel Einsatz versucht, die wenigen Berggorillas, die es noch gibt, zu schützen.
Nun könnte man einwenden: Typisch, irgendwelche dummen Affen regen auf, aber dass da ständig Menschen brutal umgebracht werden, und der Rest in unvollstellbarer Armut lebt, ist noch nicht einmal eine Randnotiz wert.
Aber wie sollen die Menschen im "unruhigen" Grenzgebiet zwischen Kongo und Ruanda jemals aus der Misere herauskommen, wenn sie wirtschaftlich auf keinen grünen Zweig kommen? Genau darin liegt das Problem: Die Kämpfe zwischen den Wildhütern und den von General Nkunda geführten Milizen dauern nun schon eine ganze Weile an. Die sinnlos abgeknallten Gorillas sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Milizen wildern nicht nur Steppenelefanten, Flusspferde, Büffel und Antilopen, sondern zerstören dabei grosse Bereiche des Habitats des Parkes.
Für Honoré Mashagero, Parkchef des Virunga Nationalparks, ist der Zwischenfall ein Schlag ins Gesicht: "Wir habituieren die Gorillas für einen zukünftigen Tourismus, denn dieser böte den Menschen hier die Chance auf ein Einkommen. Aber ein habituiertes, d.h. an Menschen gewöhntes Tier ist sehr vertrauensseelig, es lässt Menschen bis auf nächste Nähe herankommen. Und deshalb haben sie keine Chance gegen Wilderer - es sei denn wir beschützen sie".
Was für den Nationalpark gilt, gilt auch für die Landwirtschaft und die zivile Infrastruktur: sie werden durch einen brutalen Kleinkrieg gefährdet, durch Rebellen, die ihre erklärten Ziele längst durch ihre rücksichtlosen Mittel verraten haben. Falsches Mitleid (oder gar Partisanenromantik) für die von der kongolesische Armee in die Bergwälder abgedrängten "Mai Mai"-Milizen ist unangebracht, sie handeln gegen die Interessen der "einfachen Bevölkerung".
Rebellen im Kongo erschießen Berggorillas im Nationalpark (Pressemeldung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt).
Weitere Informationen:
http://www.zgf.de/
http://www.wildlifedirect.org/congo-rangers/
Dieser brutale Akt der Wilderei - der leider kein Einzelfall ist - ist eine Katastrophe für die kongolesische Naturschutzbehörde ICCN, die mit viel Einsatz versucht, die wenigen Berggorillas, die es noch gibt, zu schützen.
Nun könnte man einwenden: Typisch, irgendwelche dummen Affen regen auf, aber dass da ständig Menschen brutal umgebracht werden, und der Rest in unvollstellbarer Armut lebt, ist noch nicht einmal eine Randnotiz wert.
Aber wie sollen die Menschen im "unruhigen" Grenzgebiet zwischen Kongo und Ruanda jemals aus der Misere herauskommen, wenn sie wirtschaftlich auf keinen grünen Zweig kommen? Genau darin liegt das Problem: Die Kämpfe zwischen den Wildhütern und den von General Nkunda geführten Milizen dauern nun schon eine ganze Weile an. Die sinnlos abgeknallten Gorillas sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Milizen wildern nicht nur Steppenelefanten, Flusspferde, Büffel und Antilopen, sondern zerstören dabei grosse Bereiche des Habitats des Parkes.
Für Honoré Mashagero, Parkchef des Virunga Nationalparks, ist der Zwischenfall ein Schlag ins Gesicht: "Wir habituieren die Gorillas für einen zukünftigen Tourismus, denn dieser böte den Menschen hier die Chance auf ein Einkommen. Aber ein habituiertes, d.h. an Menschen gewöhntes Tier ist sehr vertrauensseelig, es lässt Menschen bis auf nächste Nähe herankommen. Und deshalb haben sie keine Chance gegen Wilderer - es sei denn wir beschützen sie".
Was für den Nationalpark gilt, gilt auch für die Landwirtschaft und die zivile Infrastruktur: sie werden durch einen brutalen Kleinkrieg gefährdet, durch Rebellen, die ihre erklärten Ziele längst durch ihre rücksichtlosen Mittel verraten haben. Falsches Mitleid (oder gar Partisanenromantik) für die von der kongolesische Armee in die Bergwälder abgedrängten "Mai Mai"-Milizen ist unangebracht, sie handeln gegen die Interessen der "einfachen Bevölkerung".
Rebellen im Kongo erschießen Berggorillas im Nationalpark (Pressemeldung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt).
Weitere Informationen:
http://www.zgf.de/
http://www.wildlifedirect.org/congo-rangers/
MMarheinecke - Samstag, 20. Januar 2007
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