Südamerika: Weniger Regenwald - weniger Nutzinsekten
Dass die Umwandlung tropischer Regenwälder in intensiv genutzte Agrarflächen dramtische Folgen für Nahrungsnetze der Ökosysteme hat, ist nichts Neues.
Bedeutsam für die Landwirtschaft im tropischen Südamerika ist, dass damit das Vorkommen nützlicher Insekten, die Kulturpflanzen bestäuben oder Schädlinge bekämpfen, dramatisch zurückgeht. Das haben Wissenschaftler der Georg-August-Universität und der University of Oxford (Großbritannien) nachgewiesen. Der Göttinger Agrarökologe Dr. Jason Tylianakis hat dazu in Ecuador mehrere tausend Bienen- und Wespennester untersucht. Dabei konnte er zum ersten Mal zeigen, wie sich die Wechselwirkungen zwischen diesen Organismen und ihren natürlichen Gegenspielern durch Landnutzung verändern.
So zeigen ihre Forschungen, dass in unbeschatteten Landschaften wie beweidetes Grünland oder Reisanbauflächen eine Schlupfwespen-Art dominiert. Sie ist ein "Feind" der Bienen und Wespen, deren Bestand hier weitaus stärker gefährdert ist als im schattenreichen Kaffee-Agroforst (in dem Kaffeesträucher und einheimische Bäume wachsen - im Gegensatz zur Monokultur herkömmlicher Kaffeeplantagen) oder Regenwald. "Viele arme Bauern in Ecuador sind abhängig von den kostenlosen ,Dienstleistungen' der Bienen und Wespen für Bestäubung und Schädlingskontrolle. Die Vernichtung der Regenwälder und das Aussterben nützlicher Insekten bedroht auch die landwirtschaftliche Produktion", betont Prof. Tscharntke.
Der Göttinger Wissenschaftler fordert daher eine nachhaltige Landwirtschaft, die die zentralen Prozesse der Nahrungsnetze berücksichtigt: "Der Kaffeeanbau in Agroforstsystemen zeigt, dass eine Verknüpfung von landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz möglich ist." Nach den Worten von Dr. Owen Lewis darf dies jedoch kein flächendeckendes Instrument der Landbewirtschaftung werden. "Obwohl Nahrungsnetze im Kaffee-Agroforst denen eines Regenwaldes ähneln, sollte die Naturschutz-Bedeutung solcher Landnutzungssysteme nicht überbewertet werden. Wie andere tropische Länder auch ist Ecuador gekennzeichnet durch eine bunte Mischung aus Regenwald-Resten und anderen Formen der Landnutzung. Wenn eine ganze Landschaft für Kaffeeanbau umgewandelt wird, kann dies dramatische ökologische Auswirkungen haben", warnt der britische Forscher.
Quelle: Pressemitteilung der Georg-August-Universität Göttingen.
Bedeutsam für die Landwirtschaft im tropischen Südamerika ist, dass damit das Vorkommen nützlicher Insekten, die Kulturpflanzen bestäuben oder Schädlinge bekämpfen, dramatisch zurückgeht. Das haben Wissenschaftler der Georg-August-Universität und der University of Oxford (Großbritannien) nachgewiesen. Der Göttinger Agrarökologe Dr. Jason Tylianakis hat dazu in Ecuador mehrere tausend Bienen- und Wespennester untersucht. Dabei konnte er zum ersten Mal zeigen, wie sich die Wechselwirkungen zwischen diesen Organismen und ihren natürlichen Gegenspielern durch Landnutzung verändern.
So zeigen ihre Forschungen, dass in unbeschatteten Landschaften wie beweidetes Grünland oder Reisanbauflächen eine Schlupfwespen-Art dominiert. Sie ist ein "Feind" der Bienen und Wespen, deren Bestand hier weitaus stärker gefährdert ist als im schattenreichen Kaffee-Agroforst (in dem Kaffeesträucher und einheimische Bäume wachsen - im Gegensatz zur Monokultur herkömmlicher Kaffeeplantagen) oder Regenwald. "Viele arme Bauern in Ecuador sind abhängig von den kostenlosen ,Dienstleistungen' der Bienen und Wespen für Bestäubung und Schädlingskontrolle. Die Vernichtung der Regenwälder und das Aussterben nützlicher Insekten bedroht auch die landwirtschaftliche Produktion", betont Prof. Tscharntke.
Der Göttinger Wissenschaftler fordert daher eine nachhaltige Landwirtschaft, die die zentralen Prozesse der Nahrungsnetze berücksichtigt: "Der Kaffeeanbau in Agroforstsystemen zeigt, dass eine Verknüpfung von landwirtschaftlicher Produktion und Naturschutz möglich ist." Nach den Worten von Dr. Owen Lewis darf dies jedoch kein flächendeckendes Instrument der Landbewirtschaftung werden. "Obwohl Nahrungsnetze im Kaffee-Agroforst denen eines Regenwaldes ähneln, sollte die Naturschutz-Bedeutung solcher Landnutzungssysteme nicht überbewertet werden. Wie andere tropische Länder auch ist Ecuador gekennzeichnet durch eine bunte Mischung aus Regenwald-Resten und anderen Formen der Landnutzung. Wenn eine ganze Landschaft für Kaffeeanbau umgewandelt wird, kann dies dramatische ökologische Auswirkungen haben", warnt der britische Forscher.
Quelle: Pressemitteilung der Georg-August-Universität Göttingen.
MMarheinecke - Donnerstag, 11. Januar 2007
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