Ist Rassismus das richtige Wort? Ja!
Wieder einmal hadere ich mit einem Artikel der "Zeit". Dieses Mal allerdings nicht wegen mangelhafter Recherche und Voreingenommenheit gegen Nicht-Mainstream-Religiöse, sondern weil die Autorin des Artikels "Deutschenfeindlichkeit" Rassismus ist das falsche Wort vieles (meiner Ansicht nach zutreffend) erkennt - und trotzdem zu einem seltsamen Schluss kommt.
Völlig mit Frau Dernbach stimme ich überein, wen sie ausspricht, was leider selten genug und deutlich genug ausgesprochen wird:
"Klassischer" Rassismus ist es, wenn Kultur, sozialer Status, Begabung und Charakter, Verhalten, usw. von Menschen einer bestimmten Gruppe als durch die erbbiologische Ausstattung bestimmt gelten. Analog gibt es den "Kulturrassismus" oder Kulturalismus, in dem an die Stelle des biologistischen Rassebegriffs eben die "Kultur" tritt.
Der Punkt ist, dass Eigenschaften verallgemeinert (z. B. nicht: "Einige Griechen sind korrupt" sondern: "Die Griechen sind korrupt") und verabsolutiert werden. (Die "Korruptheit der Griechen" wird zum Begriff erhoben, Bestechlichkeit und die Bereitschaft, zu bestechen, als kennzeichnende Eigenschaft "des Griechen" gesehen.)
Dann gibt es Rassisten, die ich an anderer Stelle "bescheidene Rassisten" nannte.
Ein "bescheidener Rassist" vermeidet es, die jeweils eigene Rasse als eine allen anderen überlegene Herrenrasse darzustellen. Oberflächlich betrachtet vermeidet er überhaupt die Wertung von Rassen. Er betont lediglich, dass es nun einmal rassische Unterschiede gäbe und verknüpft diese eng mit kulturellen Formen. Da er ethnische und rassische Minderheiten nicht zerstören will, hält ein "bescheidener Rassist" sich selbst nicht für einen Rassisten. Vielleicht nennt er sich "Ethnopluralist". Vielleicht befürwortet er sogar eine "radikale Multikulturalität"– als ausdrückliche Alternative zum "Melting Pot" und alles nivellierender "Multi-Kulti".
Entscheidend ist dabei, wie Memmi schreibt, und wie es der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsson während einer Fernseh-Diskussion treffend sagte:
“Rassismus und Gewalt sind ein Wort!”
Das kann körperliche, verbale oder institutionelle Gewalt sein. (Ein Beispiel für "instutionelle Gewalt" ist der Umgang der EU mit Flüchtlingen.)
Rassismus lässt sich auch gegen Xenophobie / Fremdenfeindlichkeit abgrenzen: Ein Rassist beschränkt sich nicht darauf, zu sagen “Ich mag Dich nicht, weil Du anders bist”, sondern meint: “Ich bin etwas Besseres als Du, da Du die falschen Vorfahren hast”.
Schon daraus wird klar: Eine Tat aus Hass gegen "die" Deutschen kann mit Fug und Recht rassistisch genannt werden.
Frau Dernbach schreibt:
Ich gebe ihr recht, wenn sie schreibt:
Im konkreten Fall verallgemeinerten die Täter tatsächliche oder fiktiven Unterschiede zum Schaden ihres Opfers, um ihre Aggression zu rechtfertigen.
Das ist Rassismus, auch dann, wenn ihr Rassismus vielleicht aus ihrer Lage als Minderheit in Deutschland heraus erklärbar, vielleicht sogar bis zu einem gewissen Grade entschuldbar ist!
Um es deutlich zu sagen: Sie rechtfertigt oder relativiert in ihrem Artikel keine Straftaten und sie setzt die Täter nicht moralisch ins Recht. Es stimmt leider auch, dass die deutsche Gesellschaft (als Konstrukt, der einzelne Deutsche und auch einzelnen Gruppe innerhalb dieser Gesellschaft können völlig anders denken) strukturell rassistisch ist und insbesondere bestimmte Einwanderergruppen und ihre Nachkommen benachteiligt.
Es geht um den Begriff "Rassismus".
Hätte Frau Dernbach recht, dann wäre Positivrassismus kein Rassismus.
Ein Beispiel für Positivrassismus ist Thilo Sarrazin, der die Intelligenz der osteuropäischer jüdischer Einwanderer und den Fleiß vietnamesischer Einwanderer in einer Weise lobt, aus der sich schließen lässt, dass er Intelligenz und Fleiß für "angeborene" Eigenschaften der jeweiligen Einwanderergruppen hält. (Aus diesem Beispiel wird übrigens deutlich, dass Positivtivrassismus oft mit negativem Rassismus gekoppelt ist.)
Ja, und auch Positivrassismus ist mit Gewalt verbunden - wenn auch nur mit struktureller Gewalt, gegen die "schlechten" Einwanderergruppen, und auch gegen einzelne Mitglieder der vermeintlich bevorzugten Gruppe, die in eine Rolle gedrängt werden, die sie sich (meistens) nicht ausgesucht haben.
Ein hässliches (und dabei nicht einmal böse gemeintes) Beispiel für Positivrassismus gab der Tagesschau-Korrespondent Michael Castritius, als er bei den Olympischen Spielen 2008 erklärte warum jamaikanische Sprinter so erfolgreich sind. Sein "Erklärungsmodell" ist rassistisch, obwohl im Durchschnitt die untersuchten Athleten westafrikanischer Herkunft mehr "schnelle" Muskelfasern haben als im Durchschnitt die untersuchten Athleten europäischer Herkunft.
Der Punkt ist: über den einzelnen Menschen sagt diese Statistik nichts aus! Um ein anderes Beispiel zu nehmen: im Durchschnitt gesehen sind Nordeuropäer körperlich deutlich größer als Thailänder, und dafür sind nachweislich genetische Ursachen ausschlaggebend. Aber es gibt sehr wohl Nordeuropäer, die kleiner sind, als "durchschnittliche" Thais!
Positivrassimus schlägt unter Umständen schnell in "typischen" Rassismus um: "Schwarze können zwar schneller laufen, sind aber weniger intelligent als Weiße."
Oder, etwas subtiler: "Asiaten können sich viel besser konzentrieren als Europäer, aber dafür ist ihr kreatives Denken weniger entwickelt". Im diesem Beispiel kann eine "kulturelle" Begründung an Stelle der "biologischen" treten.
Im Läuferbeispiel verallgemeinerte und verabsolutierte der Tagesschau-Reporter einen tatsächlichen Unterschied zum Nutzen der "weißen" Läufer (die dann für ihren "Misserfolg" gegen die schwarzen Läufer mit ihren besseren "biologischen Voraussetzungen" nichts können) und rechtfertigen die "Privilegien" "unserer" Läufer ("eigentlich wären sie die Sieger"). Also Rassismus.
Völlig mit Frau Dernbach stimme ich überein, wen sie ausspricht, was leider selten genug und deutlich genug ausgesprochen wird:
Rassismus ist eine auffallend selten verwendete Vokabel im deutschen politischen Wörterbuch. EU und UN haben mehrfach beklagt, dass der Begriff hierzulande auf Antisemitismus verengt werde, was es Behörden und Politik schwer mache, andere Formen von Rassismus zu erkennen und zu bekämpfen. Das Institut für Menschenrechte mahnte, etwa in der Sarrazin-Debatte, dass endlich über Rassismus zu reden sei und nicht nur den von rechtsaußen.So weit, so gut. Aber:
Nun geschieht’s. Leider an der falschen Stelle. Rassismus war immer der Vorwurf der Unterdrückten an die Adresse der Unterdrücker, der Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse gegen deren Nutznießer. Er erzählt von Macht.Und das stimmt eben nicht immer!
Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.(Rassismusdefinition nach Albert Memmi).
"Klassischer" Rassismus ist es, wenn Kultur, sozialer Status, Begabung und Charakter, Verhalten, usw. von Menschen einer bestimmten Gruppe als durch die erbbiologische Ausstattung bestimmt gelten. Analog gibt es den "Kulturrassismus" oder Kulturalismus, in dem an die Stelle des biologistischen Rassebegriffs eben die "Kultur" tritt.
Der Punkt ist, dass Eigenschaften verallgemeinert (z. B. nicht: "Einige Griechen sind korrupt" sondern: "Die Griechen sind korrupt") und verabsolutiert werden. (Die "Korruptheit der Griechen" wird zum Begriff erhoben, Bestechlichkeit und die Bereitschaft, zu bestechen, als kennzeichnende Eigenschaft "des Griechen" gesehen.)
Dann gibt es Rassisten, die ich an anderer Stelle "bescheidene Rassisten" nannte.
Ein "bescheidener Rassist" vermeidet es, die jeweils eigene Rasse als eine allen anderen überlegene Herrenrasse darzustellen. Oberflächlich betrachtet vermeidet er überhaupt die Wertung von Rassen. Er betont lediglich, dass es nun einmal rassische Unterschiede gäbe und verknüpft diese eng mit kulturellen Formen. Da er ethnische und rassische Minderheiten nicht zerstören will, hält ein "bescheidener Rassist" sich selbst nicht für einen Rassisten. Vielleicht nennt er sich "Ethnopluralist". Vielleicht befürwortet er sogar eine "radikale Multikulturalität"– als ausdrückliche Alternative zum "Melting Pot" und alles nivellierender "Multi-Kulti".
Entscheidend ist dabei, wie Memmi schreibt, und wie es der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsson während einer Fernseh-Diskussion treffend sagte:
“Rassismus und Gewalt sind ein Wort!”
Das kann körperliche, verbale oder institutionelle Gewalt sein. (Ein Beispiel für "instutionelle Gewalt" ist der Umgang der EU mit Flüchtlingen.)
Rassismus lässt sich auch gegen Xenophobie / Fremdenfeindlichkeit abgrenzen: Ein Rassist beschränkt sich nicht darauf, zu sagen “Ich mag Dich nicht, weil Du anders bist”, sondern meint: “Ich bin etwas Besseres als Du, da Du die falschen Vorfahren hast”.
Schon daraus wird klar: Eine Tat aus Hass gegen "die" Deutschen kann mit Fug und Recht rassistisch genannt werden.
Frau Dernbach schreibt:
Dass Migranten in einer Machtposition gegenüber autochthonen Deutschen wären, würde wohl auch Ministerin Schröder nicht behaupten.Das würde sie nicht behaupten, aber auch ohne Machtposition und ohne tatsächliche oder vermeintliche "Überlegenheit" kann jemand rassistisch sein!
Ich gebe ihr recht, wenn sie schreibt:
Der Kampfbegriff der Deutschenfeindlichkeit soll aber auch nicht Wirklichkeit beschreiben, sondern die Mehrheit moralisch entlasten.Ich stimme ich aber nicht zu, wenn sie dann schreibt:
Wenn junge Türken, Kosovaren und Libanesen auch Rassisten sind, sind wir vielleicht gar nicht so schlimm?Wenn Türken, Kosovaren und Libanesen Rassisten sind, dann sind sie auch dann Rassisten, wenn "wir" ihnen gegenüber Rassisten sind.
Im konkreten Fall verallgemeinerten die Täter tatsächliche oder fiktiven Unterschiede zum Schaden ihres Opfers, um ihre Aggression zu rechtfertigen.
Das ist Rassismus, auch dann, wenn ihr Rassismus vielleicht aus ihrer Lage als Minderheit in Deutschland heraus erklärbar, vielleicht sogar bis zu einem gewissen Grade entschuldbar ist!
Um es deutlich zu sagen: Sie rechtfertigt oder relativiert in ihrem Artikel keine Straftaten und sie setzt die Täter nicht moralisch ins Recht. Es stimmt leider auch, dass die deutsche Gesellschaft (als Konstrukt, der einzelne Deutsche und auch einzelnen Gruppe innerhalb dieser Gesellschaft können völlig anders denken) strukturell rassistisch ist und insbesondere bestimmte Einwanderergruppen und ihre Nachkommen benachteiligt.
Es geht um den Begriff "Rassismus".
Hätte Frau Dernbach recht, dann wäre Positivrassismus kein Rassismus.
Ein Beispiel für Positivrassismus ist Thilo Sarrazin, der die Intelligenz der osteuropäischer jüdischer Einwanderer und den Fleiß vietnamesischer Einwanderer in einer Weise lobt, aus der sich schließen lässt, dass er Intelligenz und Fleiß für "angeborene" Eigenschaften der jeweiligen Einwanderergruppen hält. (Aus diesem Beispiel wird übrigens deutlich, dass Positivtivrassismus oft mit negativem Rassismus gekoppelt ist.)
Ja, und auch Positivrassismus ist mit Gewalt verbunden - wenn auch nur mit struktureller Gewalt, gegen die "schlechten" Einwanderergruppen, und auch gegen einzelne Mitglieder der vermeintlich bevorzugten Gruppe, die in eine Rolle gedrängt werden, die sie sich (meistens) nicht ausgesucht haben.
Ein hässliches (und dabei nicht einmal böse gemeintes) Beispiel für Positivrassismus gab der Tagesschau-Korrespondent Michael Castritius, als er bei den Olympischen Spielen 2008 erklärte warum jamaikanische Sprinter so erfolgreich sind. Sein "Erklärungsmodell" ist rassistisch, obwohl im Durchschnitt die untersuchten Athleten westafrikanischer Herkunft mehr "schnelle" Muskelfasern haben als im Durchschnitt die untersuchten Athleten europäischer Herkunft.
Der Punkt ist: über den einzelnen Menschen sagt diese Statistik nichts aus! Um ein anderes Beispiel zu nehmen: im Durchschnitt gesehen sind Nordeuropäer körperlich deutlich größer als Thailänder, und dafür sind nachweislich genetische Ursachen ausschlaggebend. Aber es gibt sehr wohl Nordeuropäer, die kleiner sind, als "durchschnittliche" Thais!
Positivrassimus schlägt unter Umständen schnell in "typischen" Rassismus um: "Schwarze können zwar schneller laufen, sind aber weniger intelligent als Weiße."
Oder, etwas subtiler: "Asiaten können sich viel besser konzentrieren als Europäer, aber dafür ist ihr kreatives Denken weniger entwickelt". Im diesem Beispiel kann eine "kulturelle" Begründung an Stelle der "biologischen" treten.
Im Läuferbeispiel verallgemeinerte und verabsolutierte der Tagesschau-Reporter einen tatsächlichen Unterschied zum Nutzen der "weißen" Läufer (die dann für ihren "Misserfolg" gegen die schwarzen Läufer mit ihren besseren "biologischen Voraussetzungen" nichts können) und rechtfertigen die "Privilegien" "unserer" Läufer ("eigentlich wären sie die Sieger"). Also Rassismus.
MMarheinecke - Mittwoch, 6. Juli 2011
Deshalb nenne ich "Deutschfeindlichkeit" (zumindest in Deutschland, wo die Mehrheit deutsch/weiss/tralala ist) nicht rassistisch, und
finde es lächerlichkann dem nicht zustimmen, wenn es getan wird. (diesen Absatz habe ich editiert, weil ich das mit dem "lächerlich" zu unfreundlich fand.)Ich kann einen Mann beispielsweise sexistisch versuchen zu beschimpfen, aber meistens wird er sich eins lachen, während mir aufgrund der strukturell sexistischen Gesellschaft schon eine scheinbar harmlose Bemerkung oder gar eine nett gemeinte Anmache einen Stachel ins Fleisch treibt.
Die Mehrheits- und Machtfrage gehört also für mich ganz klar dazu. Denn sie macht einen grossen Unterschied!
Zum Laufen: Ich habe mal einen Artikel von Herbert Steffny gelesen, oder wars ein Podcast mit ihm, und er sagte, dass die europäischen LäuferInnen heutzutage vom Niveau her schlechter sind als sie früher waren. Hier übrigens ein anderer Artikel von Steffny zum Thema. Nix mit Genen, nix mit "Rassen": Die Europäer, oder überhaupt die Bewohner der wohlhabenden Industrieländer, sind schlechter und die Afrikaner besser geworden. Er schreibt, die Deutschen waren in den 80ern mal gut, und liefen heute auf dem Niveau der 60er Jahre. Was weiße Europäer in den 80ern an Leistung brachten, würde auch heute für Spitzenplätze reichen. Vielleicht nicht um Haile Gebreselassie zu schlagen, aber auf Platz 3 käme man(n) als weißer europäischer Spitzenläufer der 80er durchaus. Ich kam darauf, da mein Lebensgefährte läuft und dazu einiges liest, vielleicht interessant für die Mitlesenden am Rande.
Im konkreten Fall ging es aber um körperliche Gewalt, verübt von Einwanderern an einem Deutschen, und zwar offensichtlich aus dem einzigen Grund, weil diese Einwanderer (die selbst Rassismus von Deutschen erfahren) "die Deutschen" hassen. Der typische Fall eines "reaktiven Rassismus", rassistisches Verhalten als Reaktion auf rassistisches Verhalten, wie es ihn z. B. in den Kolonialkriegen und im Zuge der Entkolonisierung immer wieder gab.
In Deinem Beispiel: wen Du den besagten Mann nicht nur "sexistisch beleidigt" sondern ihm in die Eier getreten hättest, und zwar mit der Begründung, dass alle Männer sowieso Schweine seinen und jeder von ihnen einen Tritt in die Eier verdient hätte, dann würde ich Dir ohne weiteres eine sexistische Motivation bescheinigen.
Und zwar unabhängig davon, welche schlechten Erfahrungen Du mit Männern bisher hattest.
Zum Laufen
Da er auch die "tollen Erfolge" der DDR-Läufer in den 1980ern anführt, vermisse ich ein Wort in seinem Artikel: Doping!
Es ist mittlerweile bekannt, dass die außerordentlichen sportliche Erfolge der DDR-Spitzenathleten auch auf Doping zurückzuführen waren. Zwar wurde damals auch im Westen gedopt, was die Leber hielt, aber die DDR betrieb es eben "besser", vor allem systematischer.
Damals standen einem ostafrikanischen Athleten weder die systematischen medizinisch überwachten Trainingsmethoden noch "gute", sprich nicht bei der ersten oberflächlichen Kontrolle auffallenden Dopingmittel zur Verfügung.
Seit den 1980er Jahren sind aber auch die Doping-Kontrollen verschärft worden, also wäre ein flächendeckendes Doping nach DDR-Muster kaum noch erfolgversprechend. Zumindest muss der Stoff rechtzeitig abgesetzt werden oder auf Mittel ausgewichen werden, die weniger wirksam, aber eben noch nicht per Schnelltest nachweisbar sind. Ein "Leistungseinbruch" gegenüber den 1980er Jahren verwundert mich daher nicht.
Auf der anderen Seite: Heute sind die Trainingsmethoden auch in Ländern wie Kenia besser, und vor allem: moderne Dopingmittel gibt es unkompliziert und diskret per Online-Bestellung.
(Vielleicht tue ich den kenianischen Langstreckenläufern damit unrecht, aber bei den jamaikanischen "Wunderläufern" bin ich mir ziemlich sicher, dass da nicht alles sauber ablief.)
Nachtrag: beim zweiten Durchlesen entdeckte ich, dass Steffny das Wort "Epo" erwähnte, im Sinne der "vor Epo-Zeiten" in den 1980ern.
Nun ist Erythropoetin (Epo) schon seit 1986 missbraucht worden, u. A. schon in der DDR. Zur "Modedroge" im Vergleich zu anderen Mitteln wurde es in den 90ern, weil es schwer nachzuweisen ist. "Vor-Epo" heißt also nicht "sauber"!
Macht ist relativ
Sei es beispielsweise eine Schule, auf der die Deutschen die schwächste Minderheit stellen oder ein zufälliges Aufeinandertreffen einer Überzahl deutschenfeindlicher Rassisten mit ihrem Opfer in irgendeiner Straße oder U-Bahn-Station.
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Und woher wissen Sie, dass in diesem konkreten Fall die Täter vorher selbst Opfer von Rassismus geworden sind?