Illuminismus (Teil 3): die aufgeklärte Romantik
Nach langer Pause ist es an der Zeit, die kleine Reihe über den "Illuminismus" zuende zu bringen.
Der Grund für die lange Pause: ich hatte mich gründlich im Gestrüpp der Philosophiegeschichte verlaufen ...
Mit der Französischen Revolution endete gemäß den meisten Geschichtsbüchern "das Zeitalter der Aufklärung". Was selbstverständlich nicht des "Ende der Aufklärung" oder der aufgeklärten Philosophie bedeutete. Mit der Revolution endete aber tatsächlich der "Esoterik-Boom" der letzten Jahre des "Ancien Regime" - und das Ende des "organisierten" Illuminismus.
Die "illuminierte", "ganzheitliche" geistige Strömung wirkte allerdings weiter - in der nicht ganz zurecht "deutscher Idealismus" genannte philosophischen Richtung und als Teil der Romantik.

Burgruine Waldeck Foto: Martin Marheinecke
Einige Zweige der Romantik waren eine Gegenbewegung zur Aufklärung, andere setzten die aufklärische Tradition fort. Besonders gut läßt sich das beim Umgang der Romantiker mit dem "Erbe der Geschichte" zeigen.
In der Romantik verband sich das rational-aufgeklärte Interesse am Geschichte mit der irrationalen Sehnsucht nach einer besseren Vergangenheit und einer gefühlsbetonten, eher nach der Wiedergaben von Stimmungen als äußerer Perfektion strebenden Ästhetik. In nicht-romantischer Sicht ist eine Burgruine ein häßlicher Trümmerhaufen. In der sentimentalen, anti-aufklärerischen Sicht , die einigen Romantikern zueigen ist, wird die Ruine zur Projektionsfläche für Wunschvorstellungen, oft ohne Rücksicht auf historische Fakten: viele "historische" Romane und die meisten "Historiengemälde" der "romantischen Schule" würde man heute ohne Zögern als "Fantasy" bezeichnen. (Wobei die Romantik außerdem die "klassische" Blütezeit der phantastischen Literatur war - die scheinbar unterschiedliche literarischen Genres Kriminalroman, Horror, Fantasy und Science Fiction entsprangen alle der englischen "Gothic Novel", die wiederum auf der deutschen "Schauerromantik" bzw. "schwarzen Romantik" beruhte.)
Etwas vereinfacht kann man sagen: die Neigung, alles "alte Gerümpel" abzureissen, entsprach dem in der Industriellen Revolution entstandenen Fortschrittsglauben, die romantische Mode, historisierende "Traumschlösser" zu bauen und sogar künstliche "Ruinen" zu errichten, der sentimentalen Reaktion auf den nach-aufklärerischen Fortschrittsoptimismus, der Denkmalschutzgedanke entsprang einer "aufgeklärten Romantik".
Zur Philosophie: Immanuel Kant hatte in seiner “Kritik der reinen Vernunft” nachgewiesen, dass metaphysische Erkenntnisse allein durch Vernunft nicht möglich sind. Vernunftmäßiges Denken kann bestimmte Grenzen der Erkenntnis nicht überschreiten.
Das war der Anstoß für den Deutschen Idealismus (der strenggenommen nicht immer "deutsch" war, viele, aber nicht alle Philosophen dieser Richtung waren Deutsche). Er ging, allgemein gesagt, aus der Auseinandersetzung mit Kants Philosophie hervor. Als Hauptmerkmale gelten: die Deutschen Idealisten behaupten die Existenz geistiger Entitäten (Ideen) - (Idealismus), gehen von einer Außenwelt aus, die von den Vorstellungen denkender Subjekte abhängig ist (wobei sich sehr unterschiedliche Vorstellung entwickelten) und waren davon überzeugt, dass sich das menschliche Handeln aus Vernunftprinzipien begründen läßt. Die Philosophie des Deutschen Idealismus ist typischerweise unanschaulich und schwer zugänglich, zur "Schwierigkeit" trägt auch der betont "gelehrten" Stil bei (besonders schwer verständlich: Hegel.) Typisch ist auch die Neigung, umfassende philosophische Systeme zu entwerfen, als zentral gelten die philosophischen Systementwürfe Fichtes, Hegels und Schellings.
Der Deutsche Idealismus neigt, im Unterschied zum Illuminismus, nur wenig zur Mystik, geschweige denn Magie, sondern gibt sich betont rational (oder besser: rationalistisch, im Sinne einer Vernunft-Ideologie). Typisch ist Fichtes Gebrauch logischer Axinome. Hegel lehnte schließlich jede "Unmittelbarkeit" mystischer oder religiöser Art ab - womit sich vom "romantischen" Denken sehr weit entfernt. Eine Gemeinsamkeit mit dem Illuministen sind aber die spekulativen und all-umfassenden Welterklärungssysteme: alles hat seinen Grund, seinen Platz und seine Ordnung, und ist, wenn man klug genug ist, vernunftmäßig zu begreifen. Problematisch war, dass einige Deutsche Idealisten ausgesprochene "Staatsphilosophen" in doppelter Wortbedeutung waren: politische Philosophen und glühende Befürworter des (preußischen) Staates. Ob der Sonderweg, die "deutsche Nation" als "Kulturnation" zu definieren - was historisch ähnlich fatal war, wie die zur gleichen Zeit aufgekommene und damit verbundene Vorstellung eines "einigenden deutschen Blutes", also der "Abstammungsnationalismus" - ohne Fichte, Schellig usw. je beschritten worden wäre, ist fraglich. In "abgesunkener Form" degenierten diese Systeme zu (nationalromantischen) Ideologien, noch weiter abgesunken zu Verschwörungstheorien, mit den zu höheren bestimmten, aber an hinterhältigen "Feinden" scheiternden Deutschen in der permanenten Opferrolle. (Womit sich der Kreis zu den "Illuminaten"-Theorien schließt.)
Es war dann auch ein Kritiker der hegelschen Systemphilosophie, und ein ausgeprägt romantischer Geist, nämlich Arthur Schopenhauer, der wieder die Mystik in die Philosophie einführte.
Schopenhauer griff sogar ausdrücklich auf den Begriff des "Illuminismus" zurück; er verstand darunter jene Formen der Erkenntnis, die Bücher nicht mehr zu vermitteln können. Er befaßte sich als einer der ersten europäischen Philosophen eingehend mit dem Buddhismus, und sah, anders als die deutschen Idealisten, der Welt ein irrationales Prinzip zugrundeliegen. Gemäß Schopenhauer liegt der Wille nicht nur dem Handeln des Menschen zugrunde, sondern er umfasse die gesamte Wirklichkeit, das heißt die organische und die anorganische Natur. Er objektiviert sich in der Erscheinungswelt als Wille zum Leben und zur Fortpflanzung. Diese Lehre vom „Primat des Willens“ bildet die zentrale Idee der Schopenhauer'schen Philosophie.
Die moderne "Esoterik" ist meine Ansicht nach nicht ohne trivalisiertes Schopenhauer´sches Gedankengut zu begreifen, und zwar nicht nur weil er den Buddhismus bei europäischen Intellektuellen "modern" gemacht hatte. Schopenhauer knüpfte, wie die Illuministen des "Ancien Regime", auch an die Magier, Mystiker und Theosophen der Renaissancezeit an - und brachte sie damit ins Gespräch. Wenn es in okkulten Kreisen des späten 19. Jahrhunderts und heute bei modernen Hexen und Magiern heißt: "Wille bestimmt Realität", dann treten sie die die Fußstapfen Schopenhauers. (Wie auch Sigmund Freud, bekanntlich ein scharfer Kritiker des magischen Denkens.) Es darf aber auch nicht verschweigen werden, dass Schopenhauer ein geistiger Wegbereiter des "modernen" Antisemitismus war und dass sein pessimistisches Weltbild die grandiosen Weltuntergangs- und Endzeit-Phantasien, die "Vernichtungs-Romantik", des faschistischen und faschistioden Denkens bis heute indirekt befeuerte.
Teil 2: Gelehrte zwischen den Welten
Teil 1: Die Illuminaten-Panik
Exkurs: Wer hat Angst vor den Illuminaten?
Der Grund für die lange Pause: ich hatte mich gründlich im Gestrüpp der Philosophiegeschichte verlaufen ...
Mit der Französischen Revolution endete gemäß den meisten Geschichtsbüchern "das Zeitalter der Aufklärung". Was selbstverständlich nicht des "Ende der Aufklärung" oder der aufgeklärten Philosophie bedeutete. Mit der Revolution endete aber tatsächlich der "Esoterik-Boom" der letzten Jahre des "Ancien Regime" - und das Ende des "organisierten" Illuminismus.
Die "illuminierte", "ganzheitliche" geistige Strömung wirkte allerdings weiter - in der nicht ganz zurecht "deutscher Idealismus" genannte philosophischen Richtung und als Teil der Romantik.

Burgruine Waldeck Foto: Martin Marheinecke
Einige Zweige der Romantik waren eine Gegenbewegung zur Aufklärung, andere setzten die aufklärische Tradition fort. Besonders gut läßt sich das beim Umgang der Romantiker mit dem "Erbe der Geschichte" zeigen.
In der Romantik verband sich das rational-aufgeklärte Interesse am Geschichte mit der irrationalen Sehnsucht nach einer besseren Vergangenheit und einer gefühlsbetonten, eher nach der Wiedergaben von Stimmungen als äußerer Perfektion strebenden Ästhetik. In nicht-romantischer Sicht ist eine Burgruine ein häßlicher Trümmerhaufen. In der sentimentalen, anti-aufklärerischen Sicht , die einigen Romantikern zueigen ist, wird die Ruine zur Projektionsfläche für Wunschvorstellungen, oft ohne Rücksicht auf historische Fakten: viele "historische" Romane und die meisten "Historiengemälde" der "romantischen Schule" würde man heute ohne Zögern als "Fantasy" bezeichnen. (Wobei die Romantik außerdem die "klassische" Blütezeit der phantastischen Literatur war - die scheinbar unterschiedliche literarischen Genres Kriminalroman, Horror, Fantasy und Science Fiction entsprangen alle der englischen "Gothic Novel", die wiederum auf der deutschen "Schauerromantik" bzw. "schwarzen Romantik" beruhte.)
Etwas vereinfacht kann man sagen: die Neigung, alles "alte Gerümpel" abzureissen, entsprach dem in der Industriellen Revolution entstandenen Fortschrittsglauben, die romantische Mode, historisierende "Traumschlösser" zu bauen und sogar künstliche "Ruinen" zu errichten, der sentimentalen Reaktion auf den nach-aufklärerischen Fortschrittsoptimismus, der Denkmalschutzgedanke entsprang einer "aufgeklärten Romantik".
Zur Philosophie: Immanuel Kant hatte in seiner “Kritik der reinen Vernunft” nachgewiesen, dass metaphysische Erkenntnisse allein durch Vernunft nicht möglich sind. Vernunftmäßiges Denken kann bestimmte Grenzen der Erkenntnis nicht überschreiten.
Das war der Anstoß für den Deutschen Idealismus (der strenggenommen nicht immer "deutsch" war, viele, aber nicht alle Philosophen dieser Richtung waren Deutsche). Er ging, allgemein gesagt, aus der Auseinandersetzung mit Kants Philosophie hervor. Als Hauptmerkmale gelten: die Deutschen Idealisten behaupten die Existenz geistiger Entitäten (Ideen) - (Idealismus), gehen von einer Außenwelt aus, die von den Vorstellungen denkender Subjekte abhängig ist (wobei sich sehr unterschiedliche Vorstellung entwickelten) und waren davon überzeugt, dass sich das menschliche Handeln aus Vernunftprinzipien begründen läßt. Die Philosophie des Deutschen Idealismus ist typischerweise unanschaulich und schwer zugänglich, zur "Schwierigkeit" trägt auch der betont "gelehrten" Stil bei (besonders schwer verständlich: Hegel.) Typisch ist auch die Neigung, umfassende philosophische Systeme zu entwerfen, als zentral gelten die philosophischen Systementwürfe Fichtes, Hegels und Schellings.
Der Deutsche Idealismus neigt, im Unterschied zum Illuminismus, nur wenig zur Mystik, geschweige denn Magie, sondern gibt sich betont rational (oder besser: rationalistisch, im Sinne einer Vernunft-Ideologie). Typisch ist Fichtes Gebrauch logischer Axinome. Hegel lehnte schließlich jede "Unmittelbarkeit" mystischer oder religiöser Art ab - womit sich vom "romantischen" Denken sehr weit entfernt. Eine Gemeinsamkeit mit dem Illuministen sind aber die spekulativen und all-umfassenden Welterklärungssysteme: alles hat seinen Grund, seinen Platz und seine Ordnung, und ist, wenn man klug genug ist, vernunftmäßig zu begreifen. Problematisch war, dass einige Deutsche Idealisten ausgesprochene "Staatsphilosophen" in doppelter Wortbedeutung waren: politische Philosophen und glühende Befürworter des (preußischen) Staates. Ob der Sonderweg, die "deutsche Nation" als "Kulturnation" zu definieren - was historisch ähnlich fatal war, wie die zur gleichen Zeit aufgekommene und damit verbundene Vorstellung eines "einigenden deutschen Blutes", also der "Abstammungsnationalismus" - ohne Fichte, Schellig usw. je beschritten worden wäre, ist fraglich. In "abgesunkener Form" degenierten diese Systeme zu (nationalromantischen) Ideologien, noch weiter abgesunken zu Verschwörungstheorien, mit den zu höheren bestimmten, aber an hinterhältigen "Feinden" scheiternden Deutschen in der permanenten Opferrolle. (Womit sich der Kreis zu den "Illuminaten"-Theorien schließt.)
Es war dann auch ein Kritiker der hegelschen Systemphilosophie, und ein ausgeprägt romantischer Geist, nämlich Arthur Schopenhauer, der wieder die Mystik in die Philosophie einführte.
Schopenhauer griff sogar ausdrücklich auf den Begriff des "Illuminismus" zurück; er verstand darunter jene Formen der Erkenntnis, die Bücher nicht mehr zu vermitteln können. Er befaßte sich als einer der ersten europäischen Philosophen eingehend mit dem Buddhismus, und sah, anders als die deutschen Idealisten, der Welt ein irrationales Prinzip zugrundeliegen. Gemäß Schopenhauer liegt der Wille nicht nur dem Handeln des Menschen zugrunde, sondern er umfasse die gesamte Wirklichkeit, das heißt die organische und die anorganische Natur. Er objektiviert sich in der Erscheinungswelt als Wille zum Leben und zur Fortpflanzung. Diese Lehre vom „Primat des Willens“ bildet die zentrale Idee der Schopenhauer'schen Philosophie.
Die moderne "Esoterik" ist meine Ansicht nach nicht ohne trivalisiertes Schopenhauer´sches Gedankengut zu begreifen, und zwar nicht nur weil er den Buddhismus bei europäischen Intellektuellen "modern" gemacht hatte. Schopenhauer knüpfte, wie die Illuministen des "Ancien Regime", auch an die Magier, Mystiker und Theosophen der Renaissancezeit an - und brachte sie damit ins Gespräch. Wenn es in okkulten Kreisen des späten 19. Jahrhunderts und heute bei modernen Hexen und Magiern heißt: "Wille bestimmt Realität", dann treten sie die die Fußstapfen Schopenhauers. (Wie auch Sigmund Freud, bekanntlich ein scharfer Kritiker des magischen Denkens.) Es darf aber auch nicht verschweigen werden, dass Schopenhauer ein geistiger Wegbereiter des "modernen" Antisemitismus war und dass sein pessimistisches Weltbild die grandiosen Weltuntergangs- und Endzeit-Phantasien, die "Vernichtungs-Romantik", des faschistischen und faschistioden Denkens bis heute indirekt befeuerte.
Teil 2: Gelehrte zwischen den Welten
Teil 1: Die Illuminaten-Panik
Exkurs: Wer hat Angst vor den Illuminaten?
MMarheinecke - Mittwoch, 24. Januar 2007
Müßte man freilich tiefer einsteigen. Wichtig ist aber vielleicht zum einen der Hinweis, daß Schopenhauer sich anschickte - wie auch der deutsche Idealismus zuvor -, Kants "Ding an sich" loszuwerden.
Laut Kant können wir die "Dinge an sich" nicht erkennen, allenfalls die Erscheinungen, weil die Erkenntnis der Dingwelt an unsere Sinnesdaten, unseren Verstand, der die Sinneswahrnehmung strukturiert und unsere Vernunft, die daraus Schlüsse zieht, gebunden bleibt - dieses Prozesse bringen dann die Vorstellung (von Welt) hervor, und unbahbängig von ihnen ist Welt nicht zugänglich. da steckt im Grunde genommen schon jeder Konstruktivismus mit drin, und das ist auch Grundlage der aktuellen Neurowissenschaften, z.B.. Was wir "sehen", sind die Erscheinungen, das ist analog zu Platons Höhlengleichnis.
Wenn Schopenhauer die Welt als "Wille und Vorstellung" behauptet, dann taucht die Kantische Vorstellung da wieder auf, und der metaphysische Wille sei das "Ding an sich". Das konnte das 19. Jahrhundert einfach nicht wegstecken, das Postulat des Dings an sich, und so Schopenhauers Variante der Antwort. Bei Hegel isses dann die Geschichte des Geistes, der im preußischen Staat zu sich selbst gekommen sei, der auch das An-Sich-Seiende in je unterschiedliche Perspektiven rückt.
Dieser Schopenhauers Gedanke steckt nun aber in allen naturwissenschaftlichen Modellen, die den Selbsterhalt von (biologischen) System als das allem zugrunde liegende Prinzip behaupten. Weil's eben nicht das "Ich will!" ist, das bei Schopenhauer Thema ist, sondern eben dieses in-allem-sowieso-wohnende. Auch den Freudschen Trieb - oder auch Libido - kann man da entdecken, den Egoismus der Wirtschaftsliberalen als nicht-individuelles Prinzip, der dann im Zusammenspiel aller das Gute bewirkt usw..
Pointe bei Schopenhauer ist nun allerdings, analog zum Buddhismus, die Verneinung des Willens. Also gerade kein "Ich will", das dann spezifische Vorstellungen erzeugt, wie's die Eso sehen, wenn ich's denn richtg verstanden habe, sonder ein Loslassen. Das kann man als Aufforderung zum Triebverzicht lesen, da aber Schopenhauer auch eine emotivistische Mitleids-Ethik formuliert hat, wiederum analog zum Buddhismus als Weg zu einem umfassenden Mitgefühl - ein Gedanke übirgens, der auch Horkheimer nachhaltig beeinflußt hat.
Lange Rede, kurzer Sinn: Je nachdem, wie die man jemanden wie Schopenhauer wiedergibt, kommen da auch ganz andere Ergebnisse bei raus.Und während man einem Fichte von mir aus gerne auf die Glocke geben darf, ist Schopenhauer irgendwie ein Sonderfall ...
Schopenhauer war auch der Grund für meine "Pause"
Wenn ich nebenbei noch mitbekam, wie extrem frauenfeindlich Schopenhauer war, und das die Behauptung, er sei ein Antisemit, keineswegs eine Überinterpretation ist, dann wird mir der Mann richtig unsympathisch. ("Symphatie" jetzt im umgangsprachlichen Sinne zu verstehen, Schopenhauer zufolge ist "Symphatie" (Einfühlung) ja der Oberbegriff von "Mitleid"", "Geschlechtsliebe" und "Magie" - wobei "Magie" bei ihm auch nicht ganz das ist, was es in der Umgangssprache bedeutet. Puh, wenigstens etwas begriffen ... )
Schopenhauer wurde m. E. von vielen "Esoterik-" bzw. "New Age"-Autoren, die sich auf ihn berufen (u.A. der unvermeidliche Thorwald Dethlefsen), höchst selektiv gelesen - ganz analog zum in diesen Kreisen gängigen Wochenend-Workshops-Buddhismus: "Wie werde ich ganz schnell erleuchtet?". Schopenhauer als Legitimation für (ziemlich primitives) magisches Denken und Handeln.