JETZT! - Das neue Album der "Singvøgel"

Die Band „Singvøgel“, das sind Karan, Duke Meyer und Sven Scholz, gibt es seit nunmehr 10 Jahren. Ursprünglich waren sie ein Gesangsduo zweier Sänger, die nicht unterschiedlicher sein konnten, später kam mit Sven ein Schlagzeuger und Arrangeur hinzu, womit aus dem „Liedermacher-Duo“ ein „Rock- und Pop-Trio“ wurde. Wobei der Name für ein Gesangs-Duo fast Selbstparodie und für eine Rockband einfach nur schräge ist.
Wer sozusagen aus erster Hand – bzw. aus berufenem Mund – mehr über die Band mit dem schrägen Namen und dem schrägen „ø“ wissen will, dem empfehle ich den fast drei Stunden langen, informativen, amüsanten und mit vielen Musikbeispielen gewürzten Podcast von Band-Mitgründer Duke. (Download, MP3, ca. 366 MB)

Als Lifeband sind die „Singvøgel“ ein Erlebnis. Für die Studio-Aufnahmen galt das bisher nur bedingt. Die bisherigen Alben der Band stehen auf hohem Amateur-Niveau, was für das einstige Duo durchaus reichte, den musikalischen Ambitionen der Rockband aber nicht immer gerecht wurde.
Durch einen jener Glücksfälle, die der üblichen Lebenserfahrung in unsere Gesellschaft widerspricht, nämlich der, dass niemand einem etwas schenkt, die allerdings aus Gründen, die ich nicht weiter ausführen möchte, im Umfeld der „Singvøgel“ gehäuft auftreten, kamen die „Vøgel“ zu dem zumindest vom Namen her passenden Produzenten Ingo Vogelmann. Ein erfahrener professioneller Produzent ist für eine ambitionierte Band unbezahlbar – und für eine kleine ambitionierte Band buchstäblich unbezahlbar. Die „Singvøgel“ hatten das Glück des Tüchtigen: Ingo produzierte das neue Album JETZT nämlich aus Freundschaft und wegen des ihn offensichtlich faszinierenden musikalischen Potentials der Band für lau!
Nicht nur bei der Produktion gingen die „Singvøgel“ neue Wege. Schon bisher steigerte sich von CD zur CD der Aufwand der Ausstattung – klar, denn ein CD-Käufer will ja einen „Mehrwert“ gegenüber dem Download, etwa ein Booklet.
Um dem musikalisch ambitionierten Album auch zur einer angemessene CD-„Pressung“ mit angemessener Ausstattung zu verhelfen, wagten die „Singvøgel“ ein Experiment: Crowdfunding. Für etablierte Bands ist das ein inzwischen bewährter Weg, für eher unbekannte „kleine“ Bands mit überschaubarem Fandom immer noch ein Wagnis. Es glückte – das crowd-finanzierte Album „JETZT“ ging ins Presswerk!
Singvøgel - Jetzt - Front Cover

Bevor ich zum Inhalt des Albums komme, muss ich erst einmal reinen Wein einschenken: Es entspricht nicht unbedingt meinem Musikgeschmack. Das gilt für Ingos wirklich professionelle Produktion, die allerdings manchmal „not quite my cup of tea“ ist, zum Teil auch für das für meinen persönlichen Geschmack zu heftige Pathos einiger Songs. Es macht sich eben bemerkbar, dass ich ein Freund des „klassischen“ Gitarren-Rocks bin, ganz gerne mal Punk und Garage höre, klassische Musik überaus schätze und seit einiger Zeit den Jazz für mich entdecke - und mich an „überproduzierten“ und „glattgebügelten“ „Wall-of-Sound“-Produktionen, an Pathos und Prunk einfach übergehört habe. Ich bin jemand, der aus Überdruss an verfeinerter Küche und üppigen Desserts lieber Schwarzbrot und saure Gurken isst – was nicht gegen verfeinerte Küche und Desserts spricht. Die „Singvøgel“ sind alles andere als musikalisches Fast-Food!

Der Aufmacher ist „Pegasus“. Der Text, gedichtet und gesungen von Karan, ist eine Huldigung an die Personifikation des schöpferischen Prinzips, dessen, was noch vor der Phantasie und der Inspriration kommt. Leider – ich bin kein Dichter - finde ich kein anderes Wort als den vernutzten Begriff „Kreativität“ um zu beschreiben, was „Pegasus“ unter anderem ist. Die erste Zeile, „Ich habe meine Heimat bei den Sternen“, könnte zugleich symptomatisch für die Band sein – sie hat Ambitionen, und zwar nicht zu knapp. Die Melodie ist ruhig und sanft, fast „schwebend“, die Besetzung „Singvøgel“-typisch halbakustische Gitarre, Flöte und Schlagzeug.

Dass die „Singvøgel“ eine gesellschaftskritische, durchaus politische, Band sind, zeigt sich in dem zweiten Song, „Renn, Elfe, renn“.
Wobei die besagte „Elfe“ einerseits eine großartige Metapher ist, „Elfen mit Kampfhubschraubern jagen“ ist, was etwa die Ideologie des Präventionsstaates und das Vorgehen eines Polizeistaates angeht, weitaus treffender als das bekannte „mit Kanonen auf Spatzen schießen“. Anderseits ist die Elfe natürlich eine Allegorie, unter anderem für Natur, für Phantasie, für das innere Kind und für das „Anderssein“. Aber die Elfe ist nach meinem Eindruck mehr als nur Metapher und Allegorie.

Das Intro sind Hubschraubergeräusche und Krähengeschrei – es evoziert die Atmosphäre eines „Castor“-Transportes, jedenfalls für den, der schon mal bei einer Anti-Castor-Demo im Wendland dabei war. Die Musik ist angemessen wuchtig-bedrohlich, der gesprochene Dialog Karans und Dukes in den Versen an militärischen Sprachgebrauch angelehnt – sozusagen „Hörspiel“. Im gesungenen Refrain „Renn, Elfe, renn, es geht um dein Leben“ wechseln sie die Ebene, und sprechen die Elfe und den Hörer direkt an: Sie werden dich nicht hängen, aber erfassen, überwachen, kontrollieren, schikanieren, kleinmachen, dir dein selbstbestimmtes Leben nehmen.

Renn Elfe, renn! (handcolorierte Fassung)

Nun mein persönlicher Favorit auf „JETZT“, ein unverkennbarer Duke-Song: „Der Wahnsinn allein“.
Die scheinbar abgedrehten Verse Dukes sprechen eine tiefe und gern verdrängte Wahrheit aus. Was wären wir, wenn wir allesamt „normal“, sozial angepasst, kontrolliert und vernünftig wären? Ohne eine Portion Größenwahn gäbe es weder künstlerische Ambitionen noch technische, kulturelle, politische Revolutionen, ohne mehr als eine Spur Beziehungswahn würde sich wohl kaum ein Mensch verlieben. Duke ist nach meiner bescheidenen Ansicht ein hervorragender Dichter.
Mir gefällt das Lied auch wegen seiner „beinahe live“-Atmosphäre. Hatte ich schon erwähnt, dass die „Singvøgel“ eine hervorragende Life-Band sind?

Wenn „Der Wahnsinn“ das „typische Duke-Stück“ des Albums ist, ist die melancholische Ballade „Aller Anfang ist Meer“ nach meinem Eindruck das „typische Karan-Stück“. Ruhig, romantisch, zurückhaltend und ein bisschen kitschig. Wie Duke ist auch Karan eine erstklassige Poetin, schon das Wortspiel „Aller Anfang ist Meer / mehr“ ist tiefsinnig und einer längeren Meditation wert. Im direkten Vergleich zum thematisch und musikalisch verwandten „Muschelkalk“ auf dem vorangegangenen Album „Für Zeiten wie diese“ erkannt man den Wert der professionelleren Produktion: Karans Stimme kommt wesentlich besser heraus, ebenso der Klang der Instrumente.

Der aufwendigste, ambitionierteste und aufsehenerregendste Song des Albums ist „Dea Dia.“ Er ist zugleich mein Problemsong. Ein Lied, das ich nur schwer ertrage.
Die „Dea Dia“ ist die in unserem Kulturkreis wenig bekannte römische Göttin des Wachstums, womit die alten Römer allerdings nicht das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes oder der Renditen meinten, zweier der wichtigsten „Götter“ unseres Kulturkreises, sondern das Wachsen der Vegetation, den Wandel, den Wechsel der Tages- und Jahreszeiten und der Lebensalter, der Entwicklung. Karan beschreibt in ihren Versen zuerst den unbefriedigenden Ist-Zustand, in Worten, die eine treffende Beschreibung einer milden depressiven Verstimmung oder die Vorboten eine echten depressiven Episode sein könnten. Man könnte auch sagen: sehr melancholisch. „Alle Schönheit trägt ein Trauerkleid“. Dann die Anrufung und schließlich die Huldigung der Göttin: „Wurzel allen Wandels“.
Obwohl mir die Verse, aus Gründen, die nicht in die Öffentlichkeit gehören, schwer innerlich zu schaffen machen, sind sie nicht der Grund, wieso „Dea Dia“ für mich ein Problemsong ist.
Für mein Empfinden ist „Dea Dia“ irgendwie „überproduziert“, zu viel „Pop-Zuckerguss“, zu viel „Wall of Sound“, zu bombastisch.
Wobei die "Singvøgel", wie mir Sven verriet, es ja pathetisch wollten, es also nicht allein Ingo Vogelmanns „Handschrift“ ist, die sich hier bemerkbar macht.
Von Ingo ist das gut drei Minuten lange Intro. Ein ausgeklügelter Synthesizer-Klangteppich. Für mich als Kraftwerk-Fan müsste das Intro von Ingo theoretisch genau meine Kragenweite sein, ist es seltsamerweise nicht. Ich habe mir zum Vergleich extra ein paar alte Kraftwerk-Sachen vom Album „Die Mensch-Maschine“ angehört: „Kraftwerk“ war verdammt rau damals, die Musik aus den zum Teil selbstgebastelten Analog-Synthesizern „klingt nach Strom“. Das Dea-Dia-Intro ist im direkten Vergleich beinahe soft, moderner, sauberer – aber unverkennbar „Kraftwerk-Schule“. Wandel der Produktionstechnik, Wandel des Zeitgeschmacks, insofern wieder zum Thema passend.
Der Hauptteil ist Pathos pur. Erst ein paar Klavierakkorde, dann ein lateinischer Vers, mit dem Karans melancholischer Gesang beginnt (enos lares iuvate,) und dann wird es richtig „episch“, fett arrangiert, mit verzerrter Gitarre als Rock-Element. Nach der Melancholie allzu euphorisch, hymnisch, pathetisch.
Mein Geschmacksurteil, ich weiß. Schiebe ich meinen Geschmack mal beiseite, muss ich anerkennen: Ingo versteht sein Handwerk. Und was gehen mich die Ambitionen der „Singvøgel“ an?
Mit Blick auf das, was musikalisch zur Zeit gut läuft, ist „Dea Dia“ genial, nicht nur, weil Moll-Songs seit Jahren im wachsendem Maße die Charts dominieren. Er fängt da an, wo der „Melancholie-Pop“ zwischen Lana del Rey und „Silbermond“ mangels Mut aufhört. Im deutschen Sprachraum traue ich allenfalls noch „Rosenstolz“ etwas annähernd in dieser Klasse zu, aber nur annähernd.(Ein nicht fairer Vergleich, bzw. da vergleiche ich Äpfel mit Birnen.)
Über das aufwendige und handwerklich hervorragende Video zum Song von George P. Schnyder schreibe ich besser nichts, das ist ein Kapitel für sich. Eines, das für mich, aus meiner ganz persönlichen Situation heraus, nicht zu ertragen ist: Angstschweiss statt Gänsehaut.

Die „Krähe im Kopf“, gedichtet und gesungen von Karan war ursprünglich ein „Vögel im Kopf“, im Sinne von „einen Vogel haben“. Inhaltlich eine weniger heftige Ergänzung zu Dukes genialem „Wahnsinn“, mit versöhnlichem Schluss: „Ich hab ne Krähe im Kopf und lass sie fliegen.“
Für meinen Geschmack mit etwas zu viel Pathos arrangiert und produziert.

„Auch“ ist fast schlagerhaft produziert (aus meinem Mund kein Kompliment) und angenehm anzuhören (was durchaus ein Lob ist), mit leichten Anklängen an Reinhardt Mey – einem, was immer man von ihm halten mag, großartigem Verseschmied.
Ein sehr versöhnlicher Song, entspannend, freundschaftlich und kein Stück traurig.
Das „gemütliche“ und dichte Arrangement und die „fette“ Produktion passen, mit Blick auf das breite Publikum, schon. Es ist der meiner Ansicht nach „radiotauglichste“ Track von JETZT.

„Meistens auf der Flucht“ ist gesellschafts- und selbstkritisch, ohne „Politsong“ zu sein. Duke treffende, wahre und und ironisierte Beschreibung der erbärmlichen, Mentalität des typischen Mannes, der nach den Komplimenten der Frauen giert, aber eigentlich ab und an im passenden Moment einen Tritt in die Eier bräuchte. „Wir sind so logisch, wie ein Bündel Faden im Spiel der Katz – und wenn uns keine Lob sind wir verratzt.“
Zu Produktion und Arrangement schreibe ich dieses Mal nichts.

Der neunte und letzte Track ist die „Ambient“-Reprise von „Pegasus“, in der Ingo Vogelmanns Einfluss überdeutlich ist. Na ja, wem‘s gefällt.

Nun zum Klang, sowie ich es als Nicht-Musiker überhaupt beurteilen darf. Im direkten Vergleich z. B. zu „Für Zeiten wie diese“ profitiert „JETZT“ sehr von der langjährigen Erfahrung Vogelmanns. Der Klang ist ausgewogener, die Instrumente verschwinden nicht im Brei. Wobei auch ein guter Produzent nur das hervorholen kann, was die Musiker mitbringen.
Bei einigen Songs, z. B. beim „Pegasus“, könnten die Gesangsspur etwas weiter in den Vordergrund gemischt werden, den bei den „Singvøgeln“ sind die Texte nicht nur gut, sondern auch inhaltlich wichtig. (Sehr ungewohnt in der Popmusik der letzten 20 Jahre, ich weiß.)

Fazit: JETZT ist das technisch und handwerklich unbestreitbar beste Album der „Singvøgel“. Was die Lieder an sich angeht, textlich und kompositorisch, hält es dabei das hohe Niveau seiner Vorgänger.
Melancholie ohne Verbitterung, Kritik ohne Häme, nicht unpolitisch, aber ohne Agitation und Propaganda.
Bis auf meinen „Problemsong“ „Dea Dia“ mag ich die Lieder durchaus, „Wahnsinn“ gefällt mir ausgesprochen gut, „Pegasus“, „Renn, Elfe, renn“ und „Auch“ sind weitere Favoriten.
Was das Arrangement und vor allem die Produktion angeht: Geschmackssache. Mein Geschmack ist es nicht.
JETZT hat, obwohl es kein Konzept-Album ist, nach meinem Eindruck ein klares Konzept.
Das Konzept ist meiner Ansicht nach: Wir zeigen endlich mal, was wir im Studio können, mit der klaren Ansage, dass die „Singvøgel“ Ambitionen haben, keine „Amateurband“ mehr sein wollen. Die „Singvøgel“ versuchen sich deutlich aus gleich zwei Genre-Schubladen zu befreien.
Einerseits der „Liedermacher“ / „Politbarden“-Schublade, anderseits der "Pagan"-Schublade.
Daher wäre ein explizit „heidnisch-germanischer“ Song wie z. B. „Großer Donner“ auf JETZT kontraproduktiv.
Zwar sind auch „Pegasus“ und „Dea Dia“ „heidnisch“, aber eben nicht „germanisch“, und verstören weit weniger. Antike Mythologie gehört eben zum anerkannten kulturellen Kanon, dafür ordnet einen keiner in die „völkische“, „faschistische“ oder „deutschtümelnde“ Schublade ein – oder in die „Sekten-Ecke“.
Daher ist es auch klar, dass z. B. „Bragis Bande“ nicht ins JETZT-Konzept gepasst hätte: die Aussage ist zu explizit neopagan und der mitbrüllfreundliche Song ist nichts für eine ebenso anspruchsvolle wie glatte Produktion.
Auch die in mehreren Liedern erzählte Geschichte von der „Schwarzen Perle“, um eine Perle der Meeresgöttin Ran, einem sterbenden Wikinger und einer zweifelnden Nonne, wäre in JETZT wohl wegen der Thematik fehl am Platz gewesen.

Da die „Singvøgel“ noch zahlreiche weitere bisher nicht auf Tonträger veröffentlichte Lieder in Petto haben, ist das nächste Album eigentlich nur eine Frage von Zeit und Geld. Das gelungene Crowdfounding zeigt, dass zumindest „Geld“ eine lösbare Aufgabe sein dürfte.

Was ich mir wünsche, ist endlich mal ein „Singvøgel-Life“-Album. (Hatte ich schon erwähnt, dass sie eine großartige Life-Band sind?)
Bisher gab es nur Mitschnitte mit den erbärmlichen „Mikrofonen“ der Kameras. Ein guter Konzert-Mitschnitt mit gutem Equipment aufgenommen und gut abgemischt – das wäre etwas für mich.

Den Download des Albums erreicht man über die Website der „Singvøgel“. In den Formaten MP3, M4A und, etwas ganz Feines, der annähernd verlustlosen Komprimierung FLAC, die sich auch auf der Heimanlage anhören lässt. Die CD ist „in der Mache“, soll aber noch vor Jahresende fertig werden.
Addliss (Gast) - 6. Dez, 19:03

Passende Rezension

Die Rezension ist dir wirklich klasse gelungen, du scheinst dich auch gut mit dem bisherigen Werk der Vögel auszukennen. Sehr gut finde ich das Zurücktreten vom persönlichen Geschmacksurteil, das angenommen werden kann, aber auch nicht zu starken Einfluss auf die Gesamtbewertung nimmt.

Ich finde übrigens nicht, dass das Album zu sehr als "wall of sound" produziert ist. Die Dynamik kommt sehr gut zur Geltung, denke ich.

MMarheinecke - 6. Dez, 21:12

Stimmt, Addiss, der Ausdruck "Wall of Sound" (á la Phil Spector) trifft es in der Tat nicht. Was ich meine, ist der (vergleichsweise) intensive Einsatz von Audioeffekten und das breite und tiefe Klangpanorama. (Geht vielleicht eher in Richtung "Symphonic Metal", am deutlichsten in der zweiten Hälfte von "Dea Dia".)

Mit dem bisherigen Werk der Singvøgel kenne ich mich tatsächlich aus. Zum ersten Mal hörte ich das seinerzeitige Duo im Mai 2003 und Duke kannte ich schon vorher.
Falkin - 10. Dez, 10:22

...eine sehr schöne, neugierig machende Rezension.

Ich mag "die Drei" sehr gerne. Wohl der Grund, dass ich mich über jede Veröffentlichung freue. Mir sind jene Lieder, die an die "Alten Melodien" erinnern, die liebsten. Sagen wir so... die "modernen Schamanen-Songs". Nun komme ich selber aus der Hardrock-, Punk-, Blues-Ecke, schätze Klassik und kann mit Schlager- wie auch Pop- kaum etwas anfangen. Weichgespültes liegt mir nicht, berührt mich nicht. Da stelle ich eher die STacheln hoch. Und darin mag es wohl auch begründet sein, dass ich eher das Gefühl habe, die Singvogel werden von der Tränke "Dea Dia" ersoffen. Für mich orales No-Go. Die Tiefe des Textes wird von der Seichtigkeit der Melodie hinfort geplätschert, an der selbst Karans so schöne, klare Stimme abperlt. Einzig mein höchstpersönliches EmpFinden. Ich mag.s mit Ecken und Kanten, wenn ich die Augen schließe und meine Seelenhaut sich an charakteristischen Unebenheiten der Musik verfängt. Etwas, was ich auf der neuen Scheibe nicht finde. Und was für mich - zumindest in meinem Empfinden von Duke - Singvögel-typisch war. Um das ganze überflüssige Palaver abzukürzen: mir gefällts leider nicht und ich bin enttäuscht. Aber meiner Mutter hätte es gefallen. Wertungsfrei.

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