Cäsium-137, Jod-131, Strontium-90, Lüge-86 - Teil 3
Teil 1: Vor dem Unfall
Teil 2: Die sowjetische (Des-)Informationspolitik
Teil 3: Das deutsche Informationschaos
In keinem Land außerhalb der ehemaligen UdSSR wurder der Unfall in Tschernobyl so intensiv und emotional diskutiert wie in Deutschland. Um die deutsche Reaktion auf "Tschernobyl" zu verstehen, muß man sich vor Augen halten, dass Deutschland 1986 ein zerissenes Land war. Das betrifft einerseits die staatliche Teilung, andererseits die in der damaligen BRD extrem polarisierte Atomdebatte.
"Mauern" In der DDR - "alles normal"
Zunächst gab es nur eine kleine Meldung auf Seite fünf im "Neues Deutschland", drei Tage nach dem Unfall, über eine"Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl", bei der ein Reaktor beschädigt worden sei. Über die radioaktive Wolke, die über Europa zog, erfuhr der DDR-Bürger aus den offiziellen Medien auch in den folgenden Tagen nichts.
Dank West-Fernsehen und West-Radio wußte die Bevölkerung allerdings Bescheid, mehr noch, die Panik, die in der Bundesrepublik ausgebrochen war, erreichte auch die DDR. Die "Politik des Schweigens" nach sowjetischen Vorbild ließ sich in der DDR nicht durchhalten - die Berichte mußten ausführlicher werden. Sie dienten aber einem einzigen Zweck: Den Menschen zu versichern, wie sicher sie seien. Nach der bewährten "Bikini-Taktik" der DDR-Agitation: Vieles bereitwillig zeigen, aber Entscheidendes schamvoll verhüllen. So ließ die Regieung zwar als eine der ersten in Europa eine Zahlentabelle mit den Radioaktivitätswerten der Luft veröffentlichen - mit der Interpretation, dass "eine Stabilisierung auf einem niedrigen Niveau" eingetreten sei. Dass die Strahlung einen Tag vor dieser Messung Spitzenwerte erreicht hatte und am Folgetag wieder anstieg, sollte aber niemand erfahren. Auch nicht, dass Regenfälle in Sachsen-Anhalt den Boden kontaminiert hatten und dort einige Milchproben eine Radioaktivität aufwiesen, die bis zu 700 Prozent über dem Grenzwert für Säuglinge lag.
Plötzlich gab es überall in der DDR sonst knappes Obst und Gemüse überreichlich und in anscheinend guter Qualität zu kaufen. Produkte aus Osteuropa, die nicht mehr in Westen exportiert werden konnten. Aber viele DDR-Bürger wussten Bescheid, die Warnhinweise aus dem Westen waren allgemein bekannt.
Das Thema Risiken der Kernergie hat die DDR-Öffentlichkeit brennend interessiert, aber jede Diskussionen wurde unterdrückt. Risiken gab es offiziell keine. Wer öffentlich Bedenken äußerte, wurde systematisch bespitzelt und verfolgt.
Es ist durchaus möglich, dass der Eindruck, von der Regierung in zynischer, menschenverachtender Weise belogen zu werden, die DDR nachhaltig destabilisierte und wesendlich zum Untergang des Regimes drei Jahre später beitrugen. Über die "Wende" und die "Einheit" hinaus hielt sich ein Klima des Mißtrauens.
Zwischen Beschwichtigung und Panikmache
In den 80er Jahre gab es in der damaligen BRD eine der größten und am besten organisierten Anti-Atomenergiebewegungen weltweit. Es gab hier aber auch einige der verbissensten Pro-Atom-Politiker. Unter den westlichen Staaten verfolgte nur Frankreich ein ähnlich umfangreiches "Atomprogramm" wie Westdeutschland. Der deutsche Ehrgeiz zielte darauf, eine möglichst große Autarkie der Energieversorgung zu erreichen. Ein "geschlossener Brennstoffkreislauf", für den "Schnelle Brüter" wie der 1986 kurz vor der Fertigstellung stehende Reaktor von Kalkar und eine Wiederaufarbeitungsanlage nötig waren, sollte die Anhängigkeit von Uraneinfuhren verringern. Ebenfalls kurz vor der Inbetriebnahme stand der Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop, Prototyp eines Kernkraftwerkes, dass auch Prozesswärme für die chemischen Industrie (z. B. für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe) liefern sollte - und das außerdem das in Deutschland recht häufig vorkommende Thorium als Brennstoff nutzbar gemacht hätte.
Die Bundesregierung und die meisten Landesregierungen hielten, trotz des Aufstiegs der atomkraftfeindlichen "Grünen" und einer zunehmend atomkritischen Haltung an der Basis der großen Parteien, eisern am Konzept der "sauberen Atomenergie" fest. Der zum Teil erbitterten Widerstand der Atomenergiegener wurde mit manchmal geradezu polizeistaatlichen Methoden unterdrückt. Besonders Bayern, dass damals vom "Atomfan" Franz-Josef Strauß regiert wurde, tat sich mit brutalen Polizeiaktionen unrühmlich hervor. Aber auch in Schleswig Holstein gab es geradezu paramilitärischen staatliche Gewalt gegen Demonstranten beim fast fertigen KKW Brokdorf.
Kein Wunder, dass nach dem Unfall von Tschernobyl eine Gefahr für die Bürger von "regierungsamtlicher" Seite vehement verneint wurde!
Auf der anderen Seite war das Meinungsklima in den nicht-konservativen Medien, einschließlich "Stern", "Spiegel" und der Fernsehmagazine "Monitor" und vor allem "Report Mainz", extrem atomskeptisch - allerdings oft mit einen sensationsheischenden "apokalyptischen" Unterton. (Es war auch die Zeit der "Waldsterbens"-Panik.)
Kein Wunder, dass die Informationslage nach dem Unfall von fundamental widersprüchliche Bewertungen geprägt war. Die Bundesregierung ging nicht von einer ernsthaften Gefährdung der Bevölkerung aus. Gleichzeitig kamen Umweltverbände, Bürgerinitiativen, die "Grünen", aber auch SPD-geführte Landesregierungen zu anderen Einschätzungen - und forderten mit dem Slogan "Tschernobyl ist überall" die sofortige Stillegungen aller Atomanlagen. Als am 2. Mai, nach radioaktiv belasteten Regenfällen, die Meßwerte im Boden vor allem in Süddeutschland nach oben schnellten, empfahl die von der Strahlenschutzkommision beratene Bundesregierung ein Bündel von Vorsichtsmaßnahmen. Eltern von Kleinkindern sollten von Frischmilch auf Trocken- und H-Milch umsteigen, Landwirte ihr Vieh nicht mehr auf die Weide treiben. Freilandgemüse wurde untergepflügt. Es wurden Einfuhrbeschränkungen für Lebensmittel aus der UdSSR und anderen osteuropäischen Ländern verhängt. Einige Bundesländer und Gemeinden gingen weiter und schränkten z. B. das Spielen von Kindern im Freien ein. Die Strahlenschutzkommision der Bundesregierung sah hingegen keine Veranlassung dafür, die Lebensgewohnheiten zu ändern, ein Kinderspielverbot im Freien hielt sie z. B. für überflüssig.
Im Nachhinein absurd mutet der Streit um Grenzwerte an. Ein Grenzwert ist normalerweise das Ergebnis eines mitunter ziemlich faulen Kompromisses zwischen Wissenschaft und Politik. Im Umfeld des Tschernobyl-Unfalls wurde Grenzwerte oft freihändig ohne strahlenbiologische Grundlage festgelegt, so wie sie politisch opportun erschienen. Es wurden allerdings, entgegen anderslautender Gerüchten, zumindest in der BRD keine geltenden Grenzwerte angehoben, damit auch bei erhöhter Radioaktivität alles im "grünen Bereich" bliebt. Typisch waren die aus politischem Aktionismus geborenen Grenzwertverschärfungen - man "tat etwas", auch wenn es faktisch wenig bis garnichts nützte.
Ein Beispiel: Frischmilch enthält von Natur aus je Liter durchschnittlich 100 Becquerel radioaktive strahlende Isotope. Vor dem Unfall von Tschernobyl betrug der international gängige Grenzwert für Milch 3700 Bq/l Gesamtaktivität. Nach dem Unfall wurde der Grenzwert in der BRD auf 500 Bq/l herabgesetzt. Der damals in Hessen regierenden rot-grünen Koalition reichte das nicht aus, sie setzten einen Grenzwert von 20 Bq/l fest - ein Fünftel der ohnehin in jedem Liter Milch vorhandenen natürlichen Radioaktivität. Infolge dessen mußte die gesamte hessische Milchproduktion vernichtet werden.
Für den einzelnen Bürger gab es erhebliche Probleme beim Versuch, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wichtige Informationen waren nicht verfügbar, und die Informationen, die es gab, waren mit Unsicherheiten behaftet und zum Teil widersprüchlich. Andere Informationen waren für den Laien unverständlich.
Die Medien verstärkten das Informationschaos noch. Die meisten Redaktionen waren schlicht überfordert. Sie beschränkten sich, mangels wissenschaftlicher Kompetenz im wesendlichen darauf, "vorgefertigte" Einschätzungen von Ursachen, Ausmaß und Risiken des Super-GAUs wiederzugeben. Viele Medien verzichteten sogar ganz auf eine eigene kritische Beurteilung und übernahmen ungefiltert selbst dubiose Aussagen auch selbsternannter "Experten". Extreme Auswüchse gab es in der Boulevardpresse; manchmal fanden sich in einer Ausgabe der "Bild-Zeitung" gleichzeitig Panikmache neben betont beruhigenden Meldungen. In den seriösen Medien sah es nicht viel besser aus.
Teil 4:Die Folgen
Teil 2: Die sowjetische (Des-)Informationspolitik
Teil 3: Das deutsche Informationschaos
In keinem Land außerhalb der ehemaligen UdSSR wurder der Unfall in Tschernobyl so intensiv und emotional diskutiert wie in Deutschland. Um die deutsche Reaktion auf "Tschernobyl" zu verstehen, muß man sich vor Augen halten, dass Deutschland 1986 ein zerissenes Land war. Das betrifft einerseits die staatliche Teilung, andererseits die in der damaligen BRD extrem polarisierte Atomdebatte.
"Mauern" In der DDR - "alles normal"
Zunächst gab es nur eine kleine Meldung auf Seite fünf im "Neues Deutschland", drei Tage nach dem Unfall, über eine"Havarie im Kernkraftwerk Tschernobyl", bei der ein Reaktor beschädigt worden sei. Über die radioaktive Wolke, die über Europa zog, erfuhr der DDR-Bürger aus den offiziellen Medien auch in den folgenden Tagen nichts.
Dank West-Fernsehen und West-Radio wußte die Bevölkerung allerdings Bescheid, mehr noch, die Panik, die in der Bundesrepublik ausgebrochen war, erreichte auch die DDR. Die "Politik des Schweigens" nach sowjetischen Vorbild ließ sich in der DDR nicht durchhalten - die Berichte mußten ausführlicher werden. Sie dienten aber einem einzigen Zweck: Den Menschen zu versichern, wie sicher sie seien. Nach der bewährten "Bikini-Taktik" der DDR-Agitation: Vieles bereitwillig zeigen, aber Entscheidendes schamvoll verhüllen. So ließ die Regieung zwar als eine der ersten in Europa eine Zahlentabelle mit den Radioaktivitätswerten der Luft veröffentlichen - mit der Interpretation, dass "eine Stabilisierung auf einem niedrigen Niveau" eingetreten sei. Dass die Strahlung einen Tag vor dieser Messung Spitzenwerte erreicht hatte und am Folgetag wieder anstieg, sollte aber niemand erfahren. Auch nicht, dass Regenfälle in Sachsen-Anhalt den Boden kontaminiert hatten und dort einige Milchproben eine Radioaktivität aufwiesen, die bis zu 700 Prozent über dem Grenzwert für Säuglinge lag.
Plötzlich gab es überall in der DDR sonst knappes Obst und Gemüse überreichlich und in anscheinend guter Qualität zu kaufen. Produkte aus Osteuropa, die nicht mehr in Westen exportiert werden konnten. Aber viele DDR-Bürger wussten Bescheid, die Warnhinweise aus dem Westen waren allgemein bekannt.
Das Thema Risiken der Kernergie hat die DDR-Öffentlichkeit brennend interessiert, aber jede Diskussionen wurde unterdrückt. Risiken gab es offiziell keine. Wer öffentlich Bedenken äußerte, wurde systematisch bespitzelt und verfolgt.
Es ist durchaus möglich, dass der Eindruck, von der Regierung in zynischer, menschenverachtender Weise belogen zu werden, die DDR nachhaltig destabilisierte und wesendlich zum Untergang des Regimes drei Jahre später beitrugen. Über die "Wende" und die "Einheit" hinaus hielt sich ein Klima des Mißtrauens.
Zwischen Beschwichtigung und Panikmache
In den 80er Jahre gab es in der damaligen BRD eine der größten und am besten organisierten Anti-Atomenergiebewegungen weltweit. Es gab hier aber auch einige der verbissensten Pro-Atom-Politiker. Unter den westlichen Staaten verfolgte nur Frankreich ein ähnlich umfangreiches "Atomprogramm" wie Westdeutschland. Der deutsche Ehrgeiz zielte darauf, eine möglichst große Autarkie der Energieversorgung zu erreichen. Ein "geschlossener Brennstoffkreislauf", für den "Schnelle Brüter" wie der 1986 kurz vor der Fertigstellung stehende Reaktor von Kalkar und eine Wiederaufarbeitungsanlage nötig waren, sollte die Anhängigkeit von Uraneinfuhren verringern. Ebenfalls kurz vor der Inbetriebnahme stand der Hochtemperaturreaktor in Hamm-Uentrop, Prototyp eines Kernkraftwerkes, dass auch Prozesswärme für die chemischen Industrie (z. B. für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe) liefern sollte - und das außerdem das in Deutschland recht häufig vorkommende Thorium als Brennstoff nutzbar gemacht hätte.
Die Bundesregierung und die meisten Landesregierungen hielten, trotz des Aufstiegs der atomkraftfeindlichen "Grünen" und einer zunehmend atomkritischen Haltung an der Basis der großen Parteien, eisern am Konzept der "sauberen Atomenergie" fest. Der zum Teil erbitterten Widerstand der Atomenergiegener wurde mit manchmal geradezu polizeistaatlichen Methoden unterdrückt. Besonders Bayern, dass damals vom "Atomfan" Franz-Josef Strauß regiert wurde, tat sich mit brutalen Polizeiaktionen unrühmlich hervor. Aber auch in Schleswig Holstein gab es geradezu paramilitärischen staatliche Gewalt gegen Demonstranten beim fast fertigen KKW Brokdorf.
Kein Wunder, dass nach dem Unfall von Tschernobyl eine Gefahr für die Bürger von "regierungsamtlicher" Seite vehement verneint wurde!
Auf der anderen Seite war das Meinungsklima in den nicht-konservativen Medien, einschließlich "Stern", "Spiegel" und der Fernsehmagazine "Monitor" und vor allem "Report Mainz", extrem atomskeptisch - allerdings oft mit einen sensationsheischenden "apokalyptischen" Unterton. (Es war auch die Zeit der "Waldsterbens"-Panik.)
Kein Wunder, dass die Informationslage nach dem Unfall von fundamental widersprüchliche Bewertungen geprägt war. Die Bundesregierung ging nicht von einer ernsthaften Gefährdung der Bevölkerung aus. Gleichzeitig kamen Umweltverbände, Bürgerinitiativen, die "Grünen", aber auch SPD-geführte Landesregierungen zu anderen Einschätzungen - und forderten mit dem Slogan "Tschernobyl ist überall" die sofortige Stillegungen aller Atomanlagen. Als am 2. Mai, nach radioaktiv belasteten Regenfällen, die Meßwerte im Boden vor allem in Süddeutschland nach oben schnellten, empfahl die von der Strahlenschutzkommision beratene Bundesregierung ein Bündel von Vorsichtsmaßnahmen. Eltern von Kleinkindern sollten von Frischmilch auf Trocken- und H-Milch umsteigen, Landwirte ihr Vieh nicht mehr auf die Weide treiben. Freilandgemüse wurde untergepflügt. Es wurden Einfuhrbeschränkungen für Lebensmittel aus der UdSSR und anderen osteuropäischen Ländern verhängt. Einige Bundesländer und Gemeinden gingen weiter und schränkten z. B. das Spielen von Kindern im Freien ein. Die Strahlenschutzkommision der Bundesregierung sah hingegen keine Veranlassung dafür, die Lebensgewohnheiten zu ändern, ein Kinderspielverbot im Freien hielt sie z. B. für überflüssig.
Im Nachhinein absurd mutet der Streit um Grenzwerte an. Ein Grenzwert ist normalerweise das Ergebnis eines mitunter ziemlich faulen Kompromisses zwischen Wissenschaft und Politik. Im Umfeld des Tschernobyl-Unfalls wurde Grenzwerte oft freihändig ohne strahlenbiologische Grundlage festgelegt, so wie sie politisch opportun erschienen. Es wurden allerdings, entgegen anderslautender Gerüchten, zumindest in der BRD keine geltenden Grenzwerte angehoben, damit auch bei erhöhter Radioaktivität alles im "grünen Bereich" bliebt. Typisch waren die aus politischem Aktionismus geborenen Grenzwertverschärfungen - man "tat etwas", auch wenn es faktisch wenig bis garnichts nützte.
Ein Beispiel: Frischmilch enthält von Natur aus je Liter durchschnittlich 100 Becquerel radioaktive strahlende Isotope. Vor dem Unfall von Tschernobyl betrug der international gängige Grenzwert für Milch 3700 Bq/l Gesamtaktivität. Nach dem Unfall wurde der Grenzwert in der BRD auf 500 Bq/l herabgesetzt. Der damals in Hessen regierenden rot-grünen Koalition reichte das nicht aus, sie setzten einen Grenzwert von 20 Bq/l fest - ein Fünftel der ohnehin in jedem Liter Milch vorhandenen natürlichen Radioaktivität. Infolge dessen mußte die gesamte hessische Milchproduktion vernichtet werden.
Für den einzelnen Bürger gab es erhebliche Probleme beim Versuch, sich eine eigene Meinung zu bilden. Wichtige Informationen waren nicht verfügbar, und die Informationen, die es gab, waren mit Unsicherheiten behaftet und zum Teil widersprüchlich. Andere Informationen waren für den Laien unverständlich.
Die Medien verstärkten das Informationschaos noch. Die meisten Redaktionen waren schlicht überfordert. Sie beschränkten sich, mangels wissenschaftlicher Kompetenz im wesendlichen darauf, "vorgefertigte" Einschätzungen von Ursachen, Ausmaß und Risiken des Super-GAUs wiederzugeben. Viele Medien verzichteten sogar ganz auf eine eigene kritische Beurteilung und übernahmen ungefiltert selbst dubiose Aussagen auch selbsternannter "Experten". Extreme Auswüchse gab es in der Boulevardpresse; manchmal fanden sich in einer Ausgabe der "Bild-Zeitung" gleichzeitig Panikmache neben betont beruhigenden Meldungen. In den seriösen Medien sah es nicht viel besser aus.
Teil 4:Die Folgen
MMarheinecke - Mittwoch, 24. Mai 2006
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