Der Sommer kommt früh dieses Jahr
Damit meine ich nicht nur das gerade herrschende ungewöhnlich sonnige Wetter, sondern auch die zahlreichen "typischen Sommerlochthemen" in der derzeitigen politischen Berichterstattung. Wohl weniger, weil es an wichtigen politischen Themen mangeln würde, sondern, weil diese wichtigen Themen irgendwie unangehm sind. Oder um die absehbaren (gewollten?) Folgen bestimmter politischer Entscheidungen zu verschleiern: liberale Stimme: Umverteilung bei den Familien.
Den sommerlichen Klassiker "Schuluniform" hatten wir schon, jetzt kommt das alte bildungsbürgerlich-konservative Repertoire-Gruselstück "Sprachliche Überfremdung" in neuer Inszenierung:
Irgendwie typisch deutsch - vor allem das "Argument", mehr Regulierung damit zu rechtfertigen, dass schon so viel bei uns reguliert ist. Nicht ganz so typisch deutsch ist die Idee mit dem Gesetz - der Unsinn ist offensichtlich bei Frankreichs vielbelächeltem Sprachgesetz abgekuckt. Gegen das branchentypische "Denglish" in Public Relations und Unternehmensberatung (sorry, consulting) dürfte es sowieso nicht helfen.
Den sommerlichen Klassiker "Schuluniform" hatten wir schon, jetzt kommt das alte bildungsbürgerlich-konservative Repertoire-Gruselstück "Sprachliche Überfremdung" in neuer Inszenierung:
"Wenn es also nicht anders geht, muß ein Sprachgesetz her", so Prof. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache (VDS). "Widersinnigerweise ist alles in Deutschland reguliert – zum Teil überreguliert – aber die Sprache kann jeder nach Laune verbiegen".In einem Sprachgesetz sollten deutsche Unternehmen und Institutionen verpflichtet werden, mit ihren Kunden deutsch zu sprechen. (Mit Tucholsky: "Deutsche, kauft deutsche Zitronen!")
Irgendwie typisch deutsch - vor allem das "Argument", mehr Regulierung damit zu rechtfertigen, dass schon so viel bei uns reguliert ist. Nicht ganz so typisch deutsch ist die Idee mit dem Gesetz - der Unsinn ist offensichtlich bei Frankreichs vielbelächeltem Sprachgesetz abgekuckt. Gegen das branchentypische "Denglish" in Public Relations und Unternehmensberatung (sorry, consulting) dürfte es sowieso nicht helfen.
MMarheinecke - Donnerstag, 11. Mai 2006