Urheberrecht? Ethikbeauftragte?
Über den ungeheuerlichlichen Fall "Transparency International gegen moni haben sich schon andere Blogger so ausführlich geäußert, dass ich mir ein reines "Me too"-Statement spare. (unter vielen Anderen: ix, Sven Scholz, don, Londo.)
Was mich dann doch zur Tastatur greifen läßt, ist die weitere "Umdrehung" an Ungeheuerlichkeit, die sich ausgerechnet eine NGO, die sich für Transparenz in Politik und Wirtschaft einsetzt und Korruption bekämpfen will, einfallen läßt. Es agiert dabei ausgerechnet der "Ethikbevollmächtigte" und Justiziar von "Transparency International Deutschland" in einer Weise, die weder "ethisch" noch "juristisch" einwandfrei zu nennen ist.
Moni hat heute nämlich erneut einenunverschämten üblen Bluff eine erneute böse Mail vom Justiziar und Ethikbeauftragten von Transparency International bekommen.
Absurd ist die Forderung, sie (Moni) solle bitte den Blogeintrag mit seiner ersten Mail löschen, denn das Posten der Mail verstoße gegen das Urheberrecht. Wenn man ganz Winkeladvokatisch haarspalterisch denkt, entbehrt diese Ansicht nicht einer gewissen Logik. Aber nur dann. Denn für Normalmenschen hat ein Anwaltsbrief (eigenlich nur eine E-Mail, also eine elektronische Postkarte) mit geistigen Schöpfungen wie Gedichten, Romanen, Liedtexten etc., für die das Urheberrecht gemacht wurde, eher wenig zu tun. Und da die Mail ausdrücklich an Moni gerichtet war, dürfte sie sie ohne das Briefgeheimnis zu verletzen, veröffentlichen. Abgesehen davon ist mehr als fraglich, ob eine lapidareErpresserAnwalts-Mail die laut Gesetz erforderliche "Schöpfungshöhe" erreicht.
Ich bin kein Jurist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Transparency" International damit vor Gericht durchkäme. Zumal Moni meines Wissen Anspruch auf Prozeßkostenhilfe hat, und sich sehr wohl einen Anwalt leisten könnte. Es gibt, denke ich, durchaus Anwälte, die der Fall als solcher interessieren dürfte.
(Nachtrag: es gibt sie wirklich - und zwar gute: Udos Lawblog: GESTÖRTES VERHÄLTNIS Das dort zitierte Schreiben an den TI-"Ethikbeauftragten" ist GANZ GROSSE KLASSE!
)
Aber ich bin - leider! - nicht überrascht, dass ein Ethikbeauftragter von Transparency International so agiert. Nicht mehr, seitdem auch andere NGOs die von ihnen stets kritisierte “Öffentlichkeitspolitik” von Behörden und Großunternehmen bis ins i-Tüpfelchen imitieren. Transparent wie Milchglas. Außerdem: Seitem ich einen “Fachmann für Wirtschaftsethik” persönlich kennenlernen “durfte”, wundert es mich auch nicht mehr, dass der “Ethikbeauftragte” bei TI sich u. A. um unliebsame Kritiker kümmert.
Nachtrag, 30. März:
Erfolg für Moni - TI gibt nach (bzw. eine zufriedenstellende Erklärung ab). Einigung
Lesenswerter Kommentar bei jens:Flatsch!
Was mich dann doch zur Tastatur greifen läßt, ist die weitere "Umdrehung" an Ungeheuerlichkeit, die sich ausgerechnet eine NGO, die sich für Transparenz in Politik und Wirtschaft einsetzt und Korruption bekämpfen will, einfallen läßt. Es agiert dabei ausgerechnet der "Ethikbevollmächtigte" und Justiziar von "Transparency International Deutschland" in einer Weise, die weder "ethisch" noch "juristisch" einwandfrei zu nennen ist.
Moni hat heute nämlich erneut einen
Absurd ist die Forderung, sie (Moni) solle bitte den Blogeintrag mit seiner ersten Mail löschen, denn das Posten der Mail verstoße gegen das Urheberrecht. Wenn man ganz Winkeladvokatisch haarspalterisch denkt, entbehrt diese Ansicht nicht einer gewissen Logik. Aber nur dann. Denn für Normalmenschen hat ein Anwaltsbrief (eigenlich nur eine E-Mail, also eine elektronische Postkarte) mit geistigen Schöpfungen wie Gedichten, Romanen, Liedtexten etc., für die das Urheberrecht gemacht wurde, eher wenig zu tun. Und da die Mail ausdrücklich an Moni gerichtet war, dürfte sie sie ohne das Briefgeheimnis zu verletzen, veröffentlichen. Abgesehen davon ist mehr als fraglich, ob eine lapidare
Ich bin kein Jurist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Transparency" International damit vor Gericht durchkäme. Zumal Moni meines Wissen Anspruch auf Prozeßkostenhilfe hat, und sich sehr wohl einen Anwalt leisten könnte. Es gibt, denke ich, durchaus Anwälte, die der Fall als solcher interessieren dürfte.
(Nachtrag: es gibt sie wirklich - und zwar gute: Udos Lawblog: GESTÖRTES VERHÄLTNIS Das dort zitierte Schreiben an den TI-"Ethikbeauftragten" ist GANZ GROSSE KLASSE!

Aber ich bin - leider! - nicht überrascht, dass ein Ethikbeauftragter von Transparency International so agiert. Nicht mehr, seitdem auch andere NGOs die von ihnen stets kritisierte “Öffentlichkeitspolitik” von Behörden und Großunternehmen bis ins i-Tüpfelchen imitieren. Transparent wie Milchglas. Außerdem: Seitem ich einen “Fachmann für Wirtschaftsethik” persönlich kennenlernen “durfte”, wundert es mich auch nicht mehr, dass der “Ethikbeauftragte” bei TI sich u. A. um unliebsame Kritiker kümmert.

Nachtrag, 30. März:
Erfolg für Moni - TI gibt nach (bzw. eine zufriedenstellende Erklärung ab). Einigung
Lesenswerter Kommentar bei jens:Flatsch!
MMarheinecke - Montag, 27. März 2006
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