Warum sind wir dumm?



Das geht über den konkreten Fall "Atomenergie" hinaus. Warum bin ich (und sind andere) dergestalt manipulierbar, dass wir uns gegen eigene, vitale Interessen entscheiden?

Einen Teil der Antwort gibt der kleine Spot schon selbst: "Meinungsmache - aufgebaut auf sorgsamer Beobachtung der Zielgruppe - funktioniert!"
Wie sie funktioniert, hat Albrecht Müller in seinem sehr empfehlenswerten Buch Meinungsmache. Wie Wirtschaft, Politik und Medien uns das Denken abgewöhnen wollen dargestellt.
Wie die Meinungsmache "kontra Ausstieg" vielleicht im Fall der Fuskushima-Katastrophe und des Atomausstiegs aussehen könnte, beschreibt "Susanne" in ihrem Kommentar zu Claudia Klingers Blogbeitrag Moratorium: Beruhigungspille und Entlarvung vieler Lügen. Ob es so kommt, wie "Susanne" befürchtet, hängt weniger davon ab, welche und wie große Medienkampagnen usw. der Klüngel aus (Partei-)Politik und Energieoligopolisten fahren wird, sondern von den Reaktionen des Volkes, von unseren Reaktionen.
Meinungsmache erklärt nur die Hälfte des Problems, denn wie in der Produktwerbung muss die Zielgruppe zu "packen" sein, es muss potenzielle "Kunden" geben, die den Manipulatoren ihre Botschaft "abkaufen", propagandistisches Dünnblech für "bare Münze" nehmen.

Ich könnte jetzt, wie Burks es tut einfach sagen:
Die breite Masse denkt nicht rational, sondern instinktiv wie ein Tier. Argumente zählen nicht. Man kann sie in jede Richtung manipulieren, vor allem in Deutschland mit seiner obrigkeitshörigen Tradition.
(Wobei sich gegen die menschliche Natur wenig, aber gegen Ausprägungen wie die deutsche obrigkeitshörige Tradition usw. Einiges tun ließe.)

Wie kommt es, dass, sozusagen in Umkehr des Prinzips der Schwarmintelligenz, hundert Menschen zusammen so viel dümmer sein können als die meisten von ihnen alleine? Wieso die "breite Masse", wie schon Adolf H. in einem Anfall von Ehrlichkeit schrieb, leichter zu belügen ist als ein halbwegs intelligenter Einzelner?

Ein Artikel aus der neusten Ausgabe des populärwissenschaftlichen Magazins "Bild der Wissenschaft" stimmt da wenig optimistisch. "Betonkopf auf dem Wendehals" ist der Artikel von Rolf Degen überschrieben, und "Neue Experimente zeigen, dass sich Menschen rasch dem Gruppendruck beugen und voller Überzeugung die Unwahrheit verbreiten. Und: wer am heftigsten lügt, wirkt am glaubwürdigsten." Letzteres stimmt übrigens in dieser allgemein gehaltenen Form nicht. Was ein Problem des Wissenschaftsjournalismus beleuchtet: Wer vereinfacht, verfälscht damit oft auch.
Nun hege ich eine gewisse Skepsis gegen sozialpsychologische Experimente, wie ich eine gewisse Skepsis gegenüber der wissenschaftsjournalistischen Aufbereitung der Ergebnisse solcher Experimente hege. Wobei "Bild der Wissenschaft" um einige Zehnerpotenzen glaubwürdiger und seriöser ist als die BILD (ohne Wissenschaft), und ich Degen für einen seriösen und sorgfältigen Wissenschaftsjournalisten halte.

Das Fazit aus dem Artikel ist:
  • Durch kollektives Schweigen können sich Außenseiterpositionen durchsetzen.
    Degen nennt das Beispiel der Alkoholprohibition in den USA, die nur deshalb 14 Jahre fortbestehen konnte, weil der einzelne Amerikaner fürchtete, mit seiner Ablehnung allein dazustehen. (Wobei meiner Ansicht nach der Effekt nicht eingetreten wäre, wenn Alkoholkonsum in der Gesellschaft der USA nicht von vornherein extrem negativ, als "unmoralisch", bewertet gewesen wäre. Z. B. konnten sich Gesetzesvorstöße zur Prohibition in Schweden nicht durchsetzen, in Dänemark war selbst das schwedischen Modell der staatlichen Alkoholkontrolle politisch nicht durchsetzbar.)
  • Unter sozialem Druck laufen viele Menschen zur Mehrheitsmeinung über. Gruppendruck wirkt, was nicht überrascht, dann besonders stark, wenn die Mehrheit heftig auf den "Abweichlern" herumhackt. Soweit ist das Allgemeinwissen für jeden, der sich für "Meinungsmache" interessiert, aber:
  • Mitläufer, die ihre Meinung geändert haben, wirken erstaunlicherweise überzeugender als Standhafte.
Es ist dieser letzte Punkt, der vielleicht erklärt, wieso wir - ich nehme mich nicht aus - uns immer wieder für "dumm" verkaufen lassen. Die wahrscheinliche Erklärung ist einfach: wer unter Gruppendruck "umkippt" und sich der Norm unterwirft, ist unsicher, versucht das zu überspielen, tritt nach außen hin besonders entschieden auf, aus der Befürchtung, dass die anderen merken könnten, dass sie sich angebiedert hätten. Unbeteiligte bemerken diese Entschiedenheit und halten die "Wendehälse" für besonders überzeugend.
So werden sie zu Vollstreckern von Normen, die keiner haben will.
Ich ergänze:
So können sie auch zu Vollstreckern von Normen werden, die nur sehr wenige haben wollen.
"Wendehälse" und Opportunisten sind also für jeden "Meinungsmacher" attraktiv - es ist erst einmal wichtig, möglichst breite, wenn auch vielleicht nur oberflächliche oder sogar gespielte Zustimmung zu erzielen - der "Rest" fällt dann auch noch um, bis auf ganz wenige, die dann als "halsstarriger Querulanten" ausgegrenzt werden. "Falsche" Überzeugung kann also "echte" Überzeugung nach sich ziehen.

Nicht ganz neu, aber aufs Neue bestätigt, ist die Einsicht, dass die Manipulierbarkeit durch Gruppendruck nicht von Einstellungen wie "besonders rebellisch" oder "besonders mitfühlend" und auch nicht von Glaube, Bildungsniveau oder politischer Einstellung abhängt. (Das ist keine Entschuldigung für die "deutsche Obrigkeitshörigkeit", könnte aber erklären, wie sie überhaupt zur "Tradition" werden konnte, und wieso sie sich von "rechts" bis "links" in allen politischen Lagern findet.)
Da sie um die Stärke des Gruppendrucks wissen, operieren Meinungsmacher gerne mit (ruhig einmal fingierten) Umfrageergebnissen. ("80% Zustimmung zu Karl-Theodor zu Guttenberg!")

Warum wir "Herdentiere" sind, erklärt sich zwanglos daraus, dass unsere Vorfahren in Herden bzw. größeren Gruppen lebende Primaten waren. Auch in der bereits menschlichen Geschichte war es oft so, dass unsere Vorfahren oft in Gruppen steckten, die auf Gedeih und Verderb auf die Loyalität jedes einzelnen Gruppenmitgliedes angewiesen waren. Umgekehrt konnte kaum jemand auf Dauer außerhalb der Gemeinschaft überleben. Die Furcht, aus der Gruppe ausgestoßen zu werden, sitzt uns tief im limbischen System.
Das heißt aber noch lange nicht, dass Meinungsmacher uns beliebig in den Händen hätten!

Die Psychologin Linda SKita von der University of Minesota konstatiert, dass nur Menschen, bei denen gewisse Themen moralisch stark besetzt sind, dem Gruppendruck widerständen. Das erklärt die Standhaftigkeit von Umweltschützern, aber auch die von religiösen Fundamentalisten.
Wer der festen Überzeugung ist, dass etwas richtig oder falsch ist, dass etwas "so sein muss" oder "so nicht sein darf", bleibt trotz widerstrebender Mehrheit seinen Überzeugungen treu.
(Was unter politisch-praktischen Gesichtspunkten leider auch heißen kann, dass sich Fanatiker gegen "Normale" durchsetzen oder wenigstens mit ihrem Fanatismus durchkommen.)

Folgt man dem Psychologen Dale T. Miller, dann tolerieren Menschen ungerechte soziale Bedingungen, dulden schlechte Entscheidungen und unterlassen das Drängen auf Reformen, weil sie annehmen, dass die Mehrheit ihre Meinung nicht teilt, und weil sie glauben, dass die Enthüllung der Wahrheit ihnen außer Beschämung nichts bringen wird.

Daher ist der erste Schritt aus der selbst verschuldeten Dummheit die Frage: "Weiß ich überhaupt, was die Mehrheit wirklich denkt?"

Es meiner Ansicht nach keine schlechte Idee, wie Miller vorschlägt, zu versuchen, im Einklang mit unseren privaten Ansichten zu handeln und auch nach außen zu unseren Gefühlen zu stehen.
Wer zu einer Gruppe gehört, sollte sich als "Advocatus Diaboli" betätigen und Gegenargumente ausloten. Personen, die übereifrig auf die Parteilinie pochen und sich vor Zweifeln abschotten, sollten unsere Alarmanlagen schrillen lassen.

Das hilft alles nicht immer im Kampf gegen die "kollektive Dummheit" (die manchmal, das darf man auch nicht übersehen, auch "kollektive Weisheit" sein kann). Aber es ist ganz hilfreich, wenn man uns für dumm verkaufen will.
nömix - 16. Mär, 17:55

D'accord.
(wobei vielleicht die Termini "kollektive Dummheit /Weisheit" nicht ganz präzise treffen – zutreffender erschiene mir eher "Schwarmverdummung" (im Gegensatz zur sog."Schwarmintelligenz")

Carola (Gast) - 17. Mär, 07:58

Hi,

befasse mich gerade in anderem Kontext mit dieser Problematik: Der Deutsche lebt einerseits in einer individualistishen Gesellschaft, in der Eigenverantwortung, viel und die „Pflicht“gruppe (wie Familie, Sippe Clan) wenig gilt, sofern man ihr nicht freiwillig anhält, andererseits Obirgkeitshörigkeit und die Sehnsucht nach KONFORMITÄT eben eigenverantwortliches individuelles Verhalten verhindern. Ich persönlein habe das schon oft erlebt, in Freundesgruppen und im Berufsleben. Gerade erst jetzt wieder wurde mir bestätigt, dass ich die einzige in einem Betreib mit rund 700 MitarbeiterInnen sei, die sich wegen des „Abschneidens“ von Mehrarbeit offen auflehnen würde bzw. dagegen anginge. Wohin das führen wird, ist mir jetzt schon klar……..und auch egal….aber der kleine innere Schweinehund hat schon geflüstert, ich geb es zu: Lass es doch, du bist ja gar nicht so schlimm betroffen wie die anderen, du kannst dir deine Stunden schon irgendwie anders hintenrum wiederholen. Lass et doch, bleib fein in der Herde. Bis dass sie kommen, um dich zu schlachten, ist es doch sooo kuschelig da……Aber das ist es eben, was mich dann wieder zu mir selbst zurückführt: mein Leben, meine Entscheidungen, meine Konsequenzen und wann und wie ich geschlachtet werde, darauf möchte ich, um mit Skuld zu sprechen, wenigstens versuchen, Einfluss zu nehmen. Bestimmt übersehe ich die eine oder andere Manipulation, der ich unterworfen werde. Auch meine Wahrnehmungsfähigkeiten und damit meine Aktions- und Reaktionsmöglichkeiten sind doch nur beschränkt. So nehme ich auf eine bestimmte Weise wahr und handele entsprechend. Vielleicht ist ja der „Du bist dumm“- Spot auch nur finsterste Manipulation und treibt mich in eine Handlungsecke. Woher weiß ich, dass die Aussagen stimmen und nicht nur meinem Wahrnehmungsmuster „gefallen“? But so what? Bin ich eben dumm :)

Carola (Gast) - 17. Mär, 08:00

es war zu früh am Morgen: Es muss weiter oben heißen "freiwillig angehört"!!

sorry und liebe Grüße
Carola
Gregor Keuschnig - 17. Mär, 08:31

Bei Leuten wie Müller habe ich allerdings häufig das Gefühl, dass er als "Meinungsmacher" immer nur die anderen sieht, seine eigene Meinungsmache jedoch natürlich sakrosant ist und "wahr". Die Gesinnung heiligt da die Mittel. Es ist ein bisschen wie mit dem Populismus-Vorwurf: Es fällt auch auf den zurück, der ihn anwendet (ich selber bin ja nicht frei davon).

Meines Wissens beruht ja das Dogma der Schwarmintelligenz gerade darauf, dass die Mehrheit sich dann doch "richtig" entscheidet. Ein Punkt, der auch wesentlich konstituierend für eine Demokratie ist, die ja auch noch keinen besseren Maßstab als die Mehrheit gefunden hat. Diese wird zwar institutionell kontrolliert, aber mehr auch nicht. Mir gefällt das auch nicht, wei,l eine Mehrheit an sich nichts über die Richtigkeit von Aussagen oder Handlungen sagt. Aber welche Alternativen gibt es? Und im aktuellen Fall des Atomausstiegs wird ja ständig auf die Mehrheit rekurriert, die dagegen sei. In anderen Dingen wiederum wird diese beschimpft.

Es ist eine fast deutsches Phänomen, von Massen einerseits fasziniert zu sein, diese jedoch andererseits immer wieder abzulehnen. Das ist auch ein Dünkel, der da mitspielt, weil man sich selber im Besitz der Wahrheit wähnt. Versagt da der Habermas, wird dann aus lauter Verzweiflung die Masse denunziert.

MMarheinecke - 17. Mär, 11:46

Müller ist Meinungsmacher - wird aus seiner Biographie ja klar

Ich lese sein Buch mit einer ähnlichen Haltung, mit der ich auch andere "Insider"-Bücher lesen: mit dem Bewusstsein, dass auch er sich in seiner früherer Karriere "die Hände schmutzig gemacht hat" - und dass er auch heute noch manipulative Tricks anwendet, vielleicht (das kann ich nur mutmaßen) mit einer "der Zweck heilig die Mittel"-Haltung. Passt irgendwie nicht ganz zum Ethos des Aufklärers, aber immerhin kennt er sich aus.

Eine Antwort auf das Demokratie-Dilemma habe ich noch nicht gefunden. ("Was ist, wenn eine große Mehrheit ein Verhalten fordert, das man bei einem Einzelnen ohne Zögern verbrecherisch nennen würde?" Die Frage ist so alt wie die Athener Demokratie - nie war dieser Stadtstaat so imperialistisch, räuberisch und vertragsbrüchig wie als Demokratie.)
Im Falle der Anti-Atom-Bewegung rekurriere ich unter anderem deshalb auf die Mehrheit, weil ich sie für nicht "herbeimanipuliert" halte. Es gibt sie seit über 35 Jahren, und schon vor "Tschernobyl" ergaben Umfragen, dass es zumindest für den Bau weiterer Kernkraftwerke keine Mehrheiten gab. Andere Bürgerbewegungen sind hingegen einige Meilen breit, aber nur wenige Zentimeter tief.
Und wenn ich gegen AKW demonstriere, dann weiß ich, dass ich nicht im "Besitz der Wahrheit" bin. Ich habe meine Gründe, das ist es. Und ich weiß, dass ich manipulierbar bin. Allerdings ist mein zweiter Vorname sowieso Selbstzweifel, daher bin ich nicht unbedingt repräsentativ und meine Skepsis nicht unbedingt vernunftgesteuert (wie es sein sollte).

Ich fürchte die Masse. Sogar in einem Fußballstadion, beim Anfeuern "meiner" Mannschaft, unter lauter "Mitfans", fühle ich ein Unbehagen. Auch auf Demos fühle ich mich, selbst wenn ich die "Macht der Gleichgesinnten" spüre, auch nicht immer am richtigen Platz. Meine Überzeugung muss schon ziemlich stark sein, um mitzumarschieren. Das hängt allerdings auch mit einigen sehr hässlichen Demoerfahrungen in den 1980er zusammen. Heute sage ich bei Demos mit Straßenschlachtpotenzial ganz egoistisch: ich bin zu alt für diesen Scheiß. (Daher fühlte ich mich auch von den Stuttgart-21-Protesten so beschämt, weil da Demonstranten den vollen Druck der Wasserwerfers ins Gesicht bekamen, die viel älter als ich sind. Allerdings hatten die Proteste kein Straßenschlachtpotenzial, da ging Staatsmacht auf Harmlose und Arglose rücksichtslos vor. Ich kenne zwar noch Schlimmeres, aber da waren wir wenigstens auf staatliche Gewalt vorbereitet.)
Gregor Keuschnig - 17. Mär, 14:07

Ja, die Ambivalenz zwischen Faszination und Furcht vor der Masse. Andererseits ist ja jeder darauf aus, die Masse für sich zu gewinnen und man ist erfreut, in einer Gruppe aufgehoben zu sein. Dann wiederum flößt dies Angst ein. Ich habe einmal auf der Straße nach einem Fußballspiel zwischen zwei Fangruppen gestanden, die plötzlich beschlossen, aufeinander los zu laufen. Es flogen auch sehr vereinzelt Steine aber es ging am Ende mehr darum, wer zuerst umdrehte und weglief. Ich verhielt mich still und unauffällig - und wurde überhaupt nicht wahrgenommen: Die Leute waren derart auf sich fixiert, dass sie für einen neutralen "Dritten" gar keine Zeit hatten. Das wäre sicherlich anders gewesen, wenn ich mich in irgendeiner Form geäußert hätte.

Ich gestehe, noch nie für oder gegen etwas demonstriert zu haben. Unterschriftenaktionen mache ich nur nach genauestem Studium des Textes mit. Normalerweise schrecken mich die plakativen Formeln ab. So bin ich seit jeher gegen die Weiterentwicklung von Atomenergie - vor allem mit der Sozialisierung der Entsorgungskosten und der Privatisierung der Konzerngewinne. Dennoch kann ich mir vorstellen, dass Atomenegie zu einem gewissen Zeitpunkt seine Berechtigung hatte und dass tatsächlich eher weniger entwickelte Länder dies immer noch attraktiv finden können.

"Stuttgart 21" ist eigentlich ein gutes Beispiel für Massenmanipulation - und zwar auf beiden Seiten. Solange es bei trockenen Planfestellungsverfahren blieb, wurde dieses Thema kaum thematisiert (auch von den Grünen als Ganzes nicht, auch wenn es Ausnahmen gab). Sobald aber die Bäume gefällt werden sollten, bekam das Projekt "ein Gesicht"; eine Fratze. Das ist das, was mich an Massenphänomenen stört: Die mangelnde Abstraktionsfähigkeit im Vorfeld politische Entscheidungen und deren Auswirkungen zu antizipieren. Die zweite Stufe der Eskalation gab es mit dem vollkommen unangemessenen Polizeieinsatz. Da hat sich Mappus partiell zum schwäbischen Gaddafi gemacht. Erst danach entstand ein umfassendes Bewußtsein. Da waren aber die institutionellen Voraussetzungen längst geschaffen.

Und jetzt wird's spannend: Wer nun mehr Teilhabe an institutionellen Verfahren möchte, muß wieder auf die Klugheit oder Dummheit der Massen hoffen oder sie fürchten. Als noch immer schlüssigstes Argument gegen mehr Bürgerentscheide auf Kommunal- und Landesebene wird die Überforderung des potentiellen Abstimmers ins Feld geführt. Natürlich von denjenigen, die selber mit den Entscheidungen zumeist komplett überfordert sind. Stillschweigend wird gehofft,. je mehr Leute sich beteiligen, umso sicherer ist es, dass die Vernunft sich durchsetzt. Man weiß jedoch, dass dies nicht immer stimmen muß.

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