Zum Tod zweier großer Kabarettisten
Heute starb der Kabarettist Rolf Ulrich, Gründer der "Stachelschweine", gestern Hanns Dieter Hüsch.
Tröstlich ist, das beide Zeit hatte, ihr Leben zu Leben und in Würde zu altern. Es ist nicht leicht, mit Würde und Humor zu altern. Beide schafften es.
Viele Talente auf dem Gebiet der gedankenprovozierenden Kleinkunst starben viel zu jung, manche von ihnen durch staatliche Gewalt. Direkt oder indirekt.
Gute Kabarettisten sind rar, denn ist ist schwer, ein guter Kabarettist sein, zwischen der albernen und flachen Comedy-Welle auf den einen Seite, und dem verbissenen, oft humorlosen "politische Kabarett" auf der anderen.
Ein guter Kabarettist zu sein - nein, überhaupt ein Künstler zu sein, der etwas zu sagen hat - erfordert meiner Meinung die Bereitschaft und die Fähigkeit, elegant zwischen den Stühlen sitzen zu können. Das konnten Ulrich und Hüsch.
In einer Rückschau schrieb Ulrich einmal, den "Stachelschweinen" sei abwechselnd bescheinigt worden, "Vaterlandsverräter" oder "Handlanger der Kommunisten", dann wieder, reaktionär, staatserhaltend und "Handlanger des Establishments" zu sein.
Hanns Dieter Hüsch schaffte es sogar, zugleich ein übezeugter Linker, ein Pazifist und ein gläubiger Christ zu sein, ohne sich zum Idioten zu machen. Ich habe mich oft von seinen Texten provoziert gefühlt, manchmal geärgert, war manches Mal ganz anderer Meinung - aber gut und geistreich fand ich ihn immer.
Danke!
Tröstlich ist, das beide Zeit hatte, ihr Leben zu Leben und in Würde zu altern. Es ist nicht leicht, mit Würde und Humor zu altern. Beide schafften es.
Viele Talente auf dem Gebiet der gedankenprovozierenden Kleinkunst starben viel zu jung, manche von ihnen durch staatliche Gewalt. Direkt oder indirekt.
Gute Kabarettisten sind rar, denn ist ist schwer, ein guter Kabarettist sein, zwischen der albernen und flachen Comedy-Welle auf den einen Seite, und dem verbissenen, oft humorlosen "politische Kabarett" auf der anderen.
Ein guter Kabarettist zu sein - nein, überhaupt ein Künstler zu sein, der etwas zu sagen hat - erfordert meiner Meinung die Bereitschaft und die Fähigkeit, elegant zwischen den Stühlen sitzen zu können. Das konnten Ulrich und Hüsch.
In einer Rückschau schrieb Ulrich einmal, den "Stachelschweinen" sei abwechselnd bescheinigt worden, "Vaterlandsverräter" oder "Handlanger der Kommunisten", dann wieder, reaktionär, staatserhaltend und "Handlanger des Establishments" zu sein.
Hanns Dieter Hüsch schaffte es sogar, zugleich ein übezeugter Linker, ein Pazifist und ein gläubiger Christ zu sein, ohne sich zum Idioten zu machen. Ich habe mich oft von seinen Texten provoziert gefühlt, manchmal geärgert, war manches Mal ganz anderer Meinung - aber gut und geistreich fand ich ihn immer.
Danke!
MMarheinecke - Mittwoch, 7. Dezember 2005
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