“Thor”-Film: Schwarzer Heimdall ärgert Rassisten
Die Comic-Verfilmung "Thor" dürfte, nach allen verfügbaren Informationen, ein grottendämlicher Streifen sein (hoffentlich ist er wenigstens "gut doof"). Als bekennender Anhänger der Götter Asgards (der echten!), der Superhelden-Comics durchaus nicht abgeneigt ist (gut, Spiderman ist cooler als der Comic-Thor) und der gut gemachtes Popcorn-Kino zu schätzen weiß, lassen mich schon Pressetext und Trailer vermuten, dass der Film nicht nach meinem Geschmack sein dürfte.
Aber eines finde ich an diesem Film schon jetzt wirklich Klasse. Die Rolle des Asgard-Wächters Heimdall (und Träger des Gjallarhorns) wurde mit dem dem britischen Schauspieler Idris Elba besetzt. Und der ist schwarz.
Das wäre an und für sich nicht der Rede Wert, denn Jaimie Alexander, die Sif spielt, ist dunkelhaarig, obwohl Sifs typisches Attribut die goldene Haare sind. Über Heimdall ist nur bekannt, dass er goldene Zähne hat. In der Völuspa wird Heimdall "Vater aller Menschen" genannt. In der kürzeren Seherinnenrede (Völuspa in Skamma) heißt es, er sei "sippenverwandt sämtlichem Volk". Rückschlüsse auf die Hautfarbe lässt das nicht zu.
Davon abgesehen entspricht das Aussehen der Götter im Film nicht so ganz der Darstellung im Marvel-Comic - und ganz gewiss nicht den Vorstellungen, die sich heidnische Nordgermanen vor über 1000 Jahren von ihren Götter machten. Was fürs Popcorn-Kino schnuppe ist.
Also - Heimdall ist im "Thor"-Film dunkelhäutig. Na und?
Gäbe es da nicht Rassenreinheitsfanatiker, die das anders sehen. Würden die Typen das nicht so ernst meinen - es wäre zum Schreien komisch: Boycott Thor by Marvel Studios.
Ähnliche Ansichten vertritt die der "Tea Party"-Bewegung nahestehende "Council of Conservative Citizens" (CCC).
Die CCC ist nicht ganz glücklich über Elbas Auftritt in "Thor". Auf der "Statement of Principles"-Seite der CCC heißt es, "die Vereinigten Staaten sind ein europäisches Land und die Amerikaner sind Teil der europäischen Völker" (das dürften die Indianer etwas anders sehen) und sind selbstredend gegen "Rassenmischung" (das sahen die alten Wikinger deutlich anders).
Die CCC schreibt auf ihrer Website, dass Marvel den "Krieg gegen die nordischen Mythologie erklärt hätte, mit "einer beleidigenden Multi-Kulti-Überarbeitung". Komisch nur, dass die CCC überzeugt ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein christliches Land seien, und dass eine Regierung und die öffentliche Führungskräfte auf allen Ebenen christlichen Glauben und Werte widerspiegeln müssen. Eigentlich sollte diesen "Konservativen" die nordische Mythologie so was von egal sein (ist sie nicht, weil es gerade ins rassenquasslerische Weltbild passt).
Denn eines dürfte klar sein: was die "Boykott Thor"-Leute und die CCCs wirklich motiviert, ist nicht ihre Liebe für altnordische Mythologie. Sondern Rassismus.
Thor lässt Nazis durchdrehen (11k2)
Racists Totally Freak Out Over Idris Elba Playing Norse God in 'Thor' (comicsalliance).
(Auch wenn ich mit "a made-up mythological god who never existed" nicht so ganz einverstanden bin ... )
Aber eines finde ich an diesem Film schon jetzt wirklich Klasse. Die Rolle des Asgard-Wächters Heimdall (und Träger des Gjallarhorns) wurde mit dem dem britischen Schauspieler Idris Elba besetzt. Und der ist schwarz.
Das wäre an und für sich nicht der Rede Wert, denn Jaimie Alexander, die Sif spielt, ist dunkelhaarig, obwohl Sifs typisches Attribut die goldene Haare sind. Über Heimdall ist nur bekannt, dass er goldene Zähne hat. In der Völuspa wird Heimdall "Vater aller Menschen" genannt. In der kürzeren Seherinnenrede (Völuspa in Skamma) heißt es, er sei "sippenverwandt sämtlichem Volk". Rückschlüsse auf die Hautfarbe lässt das nicht zu.
Davon abgesehen entspricht das Aussehen der Götter im Film nicht so ganz der Darstellung im Marvel-Comic - und ganz gewiss nicht den Vorstellungen, die sich heidnische Nordgermanen vor über 1000 Jahren von ihren Götter machten. Was fürs Popcorn-Kino schnuppe ist.
Also - Heimdall ist im "Thor"-Film dunkelhäutig. Na und?
Gäbe es da nicht Rassenreinheitsfanatiker, die das anders sehen. Würden die Typen das nicht so ernst meinen - es wäre zum Schreien komisch: Boycott Thor by Marvel Studios.
Ähnliche Ansichten vertritt die der "Tea Party"-Bewegung nahestehende "Council of Conservative Citizens" (CCC).
Die CCC ist nicht ganz glücklich über Elbas Auftritt in "Thor". Auf der "Statement of Principles"-Seite der CCC heißt es, "die Vereinigten Staaten sind ein europäisches Land und die Amerikaner sind Teil der europäischen Völker" (das dürften die Indianer etwas anders sehen) und sind selbstredend gegen "Rassenmischung" (das sahen die alten Wikinger deutlich anders).
Die CCC schreibt auf ihrer Website, dass Marvel den "Krieg gegen die nordischen Mythologie erklärt hätte, mit "einer beleidigenden Multi-Kulti-Überarbeitung". Komisch nur, dass die CCC überzeugt ist, dass die Vereinigten Staaten von Amerika ein christliches Land seien, und dass eine Regierung und die öffentliche Führungskräfte auf allen Ebenen christlichen Glauben und Werte widerspiegeln müssen. Eigentlich sollte diesen "Konservativen" die nordische Mythologie so was von egal sein (ist sie nicht, weil es gerade ins rassenquasslerische Weltbild passt).
Denn eines dürfte klar sein: was die "Boykott Thor"-Leute und die CCCs wirklich motiviert, ist nicht ihre Liebe für altnordische Mythologie. Sondern Rassismus.
Thor lässt Nazis durchdrehen (11k2)
Racists Totally Freak Out Over Idris Elba Playing Norse God in 'Thor' (comicsalliance).
(Auch wenn ich mit "a made-up mythological god who never existed" nicht so ganz einverstanden bin ... )
MMarheinecke - Mittwoch, 29. Dezember 2010