Schade um den Verein!

Obwohl ich, aus Gründen, die ich hier nicht ausbreiten möchte, vor gut einem halben Jahr aus dem "Rabenclan - Arbeitskreis für Heiden in Deutschland e. V" ausgetreten bin, liegt mir der Verein nach wie vor sehr am Herzen. Immerhin war ich mehrere Jahre lang aktives Mitglied.

Insgeheim hatte ich gehofft, dass der Verein, nun in ruhigerem Fahrwasser und mit neuem Vorstand, sich wieder berappelt.

Offensichtlich trog diese Hoffnung. In seinem Weblog "Oileán na mBeo" zieht Mat Bilanz über die ersten 100 Tage des neuen Rabenclan-Vorstands.
Rabenclan e.V. - Vorstand 100 Tage im Amt

Bis vor etwa 2 Jahren war der "Rabenclan" ein in der Öffentlichkeit sehr präsenter und politisch gut profilierter Verein. Nach außen zeigte sich das in einer aktiven Internet-Präsenz, bestehend aus einem lebhaft frequentierten Forum, einer Website, auf der es mindestens monatlich neue Artikel gab, und - allerdings unabhängig von den offiziellen Vereinsseiten - einem interessanten Webblog.
Rabenclan-Mitglieder traten an die Öffentlichkeit, es gab Interviews in Presse, Rundfunk und Fernsehen. (Einige davon habe ich gegeben.) Das verlieh dem Rabenclan auch politisches Gewicht, wichtig in einer Zeit, in der "Neuheidentum" nach wie vor entweder mit "Rechtsextremimus" oder mit "weltfremder Spinnerei" gleichgesetzt wird.

Mats Darstellung paßt meines Erachtens zur "Außenwirkung" des Rabenclans, der für Nichtmitglieder eigentlich nur noch als Veranstalter von Festen wahrnehmbar ist. Die "Rabenfeste" waren übrigens schon immer wichtiger Bestandteil der Vereinskultur, insofern deutet es meines Erachtens eher auf eine Beschränkung der Rabenclan-Aktivitäten hin, wenn sie derart in den Vordergrund treten.
Eventuelle Aktivitäten "im Hintergrund" entziehen sich naturgemäß meiner Kenntnis. Wenn der Rabenclan allerdings verstärkt Kontakte z. B. zu wissenschaftlichen Einrichtungen oder gesellschaftlichen Institutionen geknüft haben sollte, ist es für mich nicht einsehbar, warum so etwas nicht mehr der Öffentlichkeit kommuniziert wird.

Die öffentliche Erscheinung des Rabenclan steht im auffälligen Kontrast zu den vollmundigen Ankündigungen, die z. B. im Festbericht über Samhain (November 2005) gemacht wurden: Bericht Galgensprung Außerdem fällt auf, wie sehr eher unspektakuläre Erfolge und Projekte sprachlich "hochgejubelt" werden.

Es kann durchaus sein, dass der Rabenclan als Anbieter / Vermittler von "Dienstleistungen" (Kursen, Theaterveranstaltungen, Vorträgen) an Gewicht gewonnen hat.
An "gesellschaftlichem Gewicht" hat er jedoch meines Erachtens verloren.
Mats Bericht bestärkt mich in meinem Verdacht, dass der "Rabenclan" nicht (mehr) der gesellschaftlich und politisch engagierte Verein ist, der er meiner Ansicht nach sein sollte.

(Überarbeitete Fassung meines Beitrages vom 1. März. Die z. T. arg polemischen Kommentare zur älteren Fassung habe ich gelöscht.
MM
)
Ralf Grosser (Gast) - 15. Feb, 17:51

Rabenclan

Mich wundert das alles nicht.
Ich kenn Macher des Rabenclan wie z.B. Herman Ritter leider seit jahren parsönlich.
Was sind dies für Leute?
Verkrachte Existenzen, wichtigtuer, und übriggeliebene Liverollenspieler.
Ist halt scheiße wenn man für seinen Lebensunterhalt arbeiten muß, und nicht als "Heidenguru" das Geld seiner Mitglieder einsacken kann!

MMarheinecke - 15. Feb, 19:01

Da muss ich Dir widersprechen

Abgesehen davon, dass ich einem Verein aus "verkrachten Existenzen, Wichtigtuern, und übriggebliebene Liverollenspielern" niemals beigetreten wäre, geschweige denn für so einen Verein je Öffentlichkeitsarbeit gemacht hätte: Ich kenne Hermann Ritter - der übrigens schon vor mir den "Rabenclan" verlassen hat, nämlich im Frühjahr 2003 - ebenfalls seit langer Zeit. Mag sein, dass er nicht jedem sympathisch ist (ich persönlich schätze ihn und seine Ansichten sehr) - aber das ist in diesem Zusammenhang völlig egal. Er trug, z. B. als Vorsitzender, jedenfalls sehr viel dazu bei, dass der "Rabenclan" sich nach innen stabilisieren und nach außen politisch profilieren konnte und eben kein weiterer "Spinnerverein" oder "Vollzeit-Liverollenspielclub" wurde.
Hermann Ritter verdient seinen Lebensunterhalt übrigens als Sozialarbeiter und als Schriftsteller; dass er von seinen Vereinsämtern damals im "Rabenclan" finanzielle Vorteile gehabt hätte, kann ich nach bestem Wissen und Gewissen ausschließen.
Es gab und gibt beim "Rabenclan" niemals einen "Heidenguru" - tatsächlich wurde der "Rabenclan" gegründet, um eine demokratische Alternative zu "Heidengurus" und der rechtsextremen "Heidenszene" zu bilden.

Meine inzwischen auch schon drei Jahre alte Kritik bezog sich vor allem auf die Art und Weise, wie sich der "Rabenclan" nach außen hin darstellte.

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