Schnüffel- und Repressionsgesetze - warum das Ganze?
Es gibt eine beunruhigend nahe liegende Erklärung für die Angst der Entscheider in Politik und Wirtschaft vor "dem Volk". Nämlich die, dass viele von ihnen wussten oder zumindest ahnten, dass es irgendwann einmal mit der Wirtschaft steil bergab gehen könnte:
Nur sind unsere politischen und wirtschaftlichen Entscheider in aller Regel nicht so gestrickt, dass sie auf Rebellion mit Offenheit regieren, sondern mit Repression. Da verbindet sich meiner Ansicht nach das "moderne" Menschenbild eines ideologisierten marktradikalen Kapitalismus (unter dem Irreführenden Schlagwort "Neoliberalismus" bekannt), in dem der Mensch als möglichst reibungslos funktionierender "Leistungsträger" innerhalb einer Gesellschaft lebt, die ihrerseits als perfekt funktionierendes Wertschöpfungssystem gedacht wird, mit dem nicht nur in Deutschland traditionellen autoritären Denken, in dem der "Untertan" gefälligst die Schnauze zu halten hat und jemand, der aufmuckt, als "Querulant" oder "radikaler Außenseiter" ausgegrenzt wird.
Noch schlimmer wird das durch die "Angstbeisser" in unseren Regierungen, die - aus ihrer Sicht ganz folgerichtig - ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht stellen, und für den Fall eines offenbar von ihnen befürchteten Bürgerkrieges gern Kampftruppen der Bundeswehr im Inneren einsetzen würden.
Zusatz: Ich bin nicht der Ansicht, dass Aktionen wie Wir zahlen nicht für Eure Krise ein "Alarmzeichen" für den sozialen Frieden sind. Es alarmiert mich eher, dass schon solche Protestaktionen Angst vor "Unruhen" auslösen können - oder dass solche Ängste herbeigeredet werden.
In Deutschland scheint es dabei noch friedlich zuzugehen. Doch für Experten ist es nur eine Frage der Zeit - Angst, Unzufriedenheit und Empörung nehmen mit jeder Schreckensmeldung zu. "Solche Proteste sind ein internationales Phänomen: Die sozialen Verwerfungen nehmen in allen Ländern erheblich zu", sagt Martin Diewald, Lehrstuhlinhaber für Soziologie an der Universität Bielefeld. "Auch in Deutschland wird es zu größeren Ausbrüchen kommen."FTD.de - Agenda: Die Wut erreicht die Straßen.
Vor "sozialen Konflikten in diesem Land, dass es knallt", warnt auch Michael Sommer, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds. Selbst Bundespräsident Horst Köhler mahnt: "Wir werden Ohnmacht empfinden und Hilflosigkeit und Zorn."
Nur sind unsere politischen und wirtschaftlichen Entscheider in aller Regel nicht so gestrickt, dass sie auf Rebellion mit Offenheit regieren, sondern mit Repression. Da verbindet sich meiner Ansicht nach das "moderne" Menschenbild eines ideologisierten marktradikalen Kapitalismus (unter dem Irreführenden Schlagwort "Neoliberalismus" bekannt), in dem der Mensch als möglichst reibungslos funktionierender "Leistungsträger" innerhalb einer Gesellschaft lebt, die ihrerseits als perfekt funktionierendes Wertschöpfungssystem gedacht wird, mit dem nicht nur in Deutschland traditionellen autoritären Denken, in dem der "Untertan" gefälligst die Schnauze zu halten hat und jemand, der aufmuckt, als "Querulant" oder "radikaler Außenseiter" ausgegrenzt wird.
Noch schlimmer wird das durch die "Angstbeisser" in unseren Regierungen, die - aus ihrer Sicht ganz folgerichtig - ganze Bevölkerungsgruppen unter Generalverdacht stellen, und für den Fall eines offenbar von ihnen befürchteten Bürgerkrieges gern Kampftruppen der Bundeswehr im Inneren einsetzen würden.
Zusatz: Ich bin nicht der Ansicht, dass Aktionen wie Wir zahlen nicht für Eure Krise ein "Alarmzeichen" für den sozialen Frieden sind. Es alarmiert mich eher, dass schon solche Protestaktionen Angst vor "Unruhen" auslösen können - oder dass solche Ängste herbeigeredet werden.
MMarheinecke - Donnerstag, 26. März 2009