"Evolution ist Überall"
2009 wird in zweifacher Hinsicht ein Darwin-Jahr sein: Im Februar 2009 jährt sich Charles Darwins Geburtstag zum 200. Mal und vor 150 Jahren erschien sein Hauptwerk "On the Origin of Species".

Aus diesem Anlass haben die Giordano Bruno Stiftung und die AG Evolutionsbiologie des Verbandes der deutschen Biologen ein Internetportal eröffnet: www.Darwin-Jahr.de. Schwerpunkt ist, außer dem obligatorischen Terminkalender mit den wichtigsten Veranstaltungen des Darwin-Jahrs, das "Evo-Magazin", dass die neuesten Erkenntnisse der Evolutionsbiologie, neue Bücher und Interviews präsentiert.
Die schon jetzt sehr informative Website soll in den nächsten Wochen und Monaten kontinuierlich ausgebaut werden.
Mit etwas gemischten Gefühlen sehe ich dabei der noch nicht implementierten Rubrik "Neues aus dem Kreationisten-Urwald" entgegen - auch wenn meine Sympatie für den Kreationismus und seine pseudowissenschaftlich verbrämte Light-Version "Intelligent Design" streng gegen Null geht. Auf dem Portal soll es auch "erheiternde Einblicke in die diversen Schöpfungsmythen geben, die homo sapiens im Zuge seiner kulturellen Evolution hervorgebracht hat". Meine etwas gemischte Gefühle rühren daher, dass Schöpfungsmythen eben Mythen sind. Mythen können Gleichnise, Metaphern oder Gedankenexperiment sein, oft sind sie Projektionen menschlicher Probleme und Erfahrungen, immer sind sie erzählerische Aufarbeitungen menschlicher Urängste und Urhoffnungen. Mythen machen Unanschauliches begreifbar - so gesehen ist auch etwa der "Urknall" als anschauliche erzählerische Metapher für die den "gesunden Menschenverstand" übersteigenden Erkenntnisse der modernen Physik ein "kosmologischer Mythos", unabhängig von seinem Wahrheitsgehalt.
Meiner Ansicht nach alle(!) Kreationisten und sehr viele Kritiker der Kreationisten vergessen, verdrängen oder wissen nicht, dass etwa die beiden (!) Schöpfungsberichte der Bibel Mythen sind, und nicht etwa wörtlich zu nehmende historische Wahrheiten (Kreationisten) oder hilflose Versuche einer vor-wissenschaftlichen Theoriebildung (Anti-Kreationisten).
Ergänzung: Sehr lesenswert, dieser Beitrag zum Darwin-Jahr auf FAZ.net: Darwin-Jahr 2009 - Jim Knopf rettet die Evolutionstheorie. Michael Ende - ein moderner Mythendichter ...

Aus diesem Anlass haben die Giordano Bruno Stiftung und die AG Evolutionsbiologie des Verbandes der deutschen Biologen ein Internetportal eröffnet: www.Darwin-Jahr.de. Schwerpunkt ist, außer dem obligatorischen Terminkalender mit den wichtigsten Veranstaltungen des Darwin-Jahrs, das "Evo-Magazin", dass die neuesten Erkenntnisse der Evolutionsbiologie, neue Bücher und Interviews präsentiert.
Die schon jetzt sehr informative Website soll in den nächsten Wochen und Monaten kontinuierlich ausgebaut werden.
Mit etwas gemischten Gefühlen sehe ich dabei der noch nicht implementierten Rubrik "Neues aus dem Kreationisten-Urwald" entgegen - auch wenn meine Sympatie für den Kreationismus und seine pseudowissenschaftlich verbrämte Light-Version "Intelligent Design" streng gegen Null geht. Auf dem Portal soll es auch "erheiternde Einblicke in die diversen Schöpfungsmythen geben, die homo sapiens im Zuge seiner kulturellen Evolution hervorgebracht hat". Meine etwas gemischte Gefühle rühren daher, dass Schöpfungsmythen eben Mythen sind. Mythen können Gleichnise, Metaphern oder Gedankenexperiment sein, oft sind sie Projektionen menschlicher Probleme und Erfahrungen, immer sind sie erzählerische Aufarbeitungen menschlicher Urängste und Urhoffnungen. Mythen machen Unanschauliches begreifbar - so gesehen ist auch etwa der "Urknall" als anschauliche erzählerische Metapher für die den "gesunden Menschenverstand" übersteigenden Erkenntnisse der modernen Physik ein "kosmologischer Mythos", unabhängig von seinem Wahrheitsgehalt.
Meiner Ansicht nach alle(!) Kreationisten und sehr viele Kritiker der Kreationisten vergessen, verdrängen oder wissen nicht, dass etwa die beiden (!) Schöpfungsberichte der Bibel Mythen sind, und nicht etwa wörtlich zu nehmende historische Wahrheiten (Kreationisten) oder hilflose Versuche einer vor-wissenschaftlichen Theoriebildung (Anti-Kreationisten).
Ergänzung: Sehr lesenswert, dieser Beitrag zum Darwin-Jahr auf FAZ.net: Darwin-Jahr 2009 - Jim Knopf rettet die Evolutionstheorie. Michael Ende - ein moderner Mythendichter ...
MMarheinecke - Montag, 15. Dezember 2008