Sonntag, 9. November 2008

Mal was Erfreuliches

So wenig ich von "Betroffensheitssoße", rein symbolische Aktionen "gegen Nazis" und dem ebenfalls symbolischen "Kampf" gegen die Nazis von gestern halte, so viel halte ich davon, real existierenden und heute aktiven Rechtsextremisten mal deutlich zu zeigen, wo der Hammer hängt - bzw. wem die Straße wirklich gehört.

Ein kleiner Blick auf das NPD-Blog stimmt trotz trübem Wetter heiter:
NRW: 2000 Menschen demonstrieren gegen “Standkungebung” von Neonazis - Wozu anzumerken ist, dass die Zahl 2000 Demonstranten auch (erfahrungsgemäß tendenziell zu niedrigen) Polizeiangaben beruht, denen ungefähr 100 NPDler gegenüberstanden.

Hessen: 1500 Menschen demonstrieren gegen Neonazi-Aufmarsch. Verhältnis Gegendemonstranten zu Nazis: mindestens 1500 zu höchstens 150. Außerdem leitete die Polizei mehrere Ermittlungsverfahren gegen Rechtsextremisten ein, da aus ihrem Zug - wie bereits erwartet worden war - verbotene Parolen gebrüllt wurden. (Das bestätigt die Erfahrung, dass die Dummheit der eigenen Aktivisten eines der größten Probleme der Nazi-Funktionäre ist.)
In Hamburg-Blankenese, wo der Neonazi-Anwalt, NPD-Landesvorsitzender und "Artgemeinschafts"-Sektenführer Jürgen Rieger wohnt, wurde die NDP gestern (8. 11.) durch das beherzte Auftreten einiger Bürger zum vorzeitigen Abbau ihres Standes gedrängt. (Der Bericht auf Indymedia dürfte stimmen, die Darstellung auf dem NPD Blog, der Stand sei durch eine Blockade verhindert worden, ist allerdings nachweislich übertrieben.)
Leiden konnten in München die Rechtsextremisten laut einem Bericht von luzi-m.org hingegen direkt neben dem Rathaus ungehindert einen Infostand durchziehen.

Ein - durchaus erfreuliches - historisches Ereignis sollte über die Erinnerung an Mauerfall und NS-Progromnacht nicht vergessen werden: vor genau 90 Jahren, am 9. November 1918, begann die Deutsche Revolution. Auch wenn sie bestenfalls teilweise erfolgreich war, auch wenn eine SPD-geführte Regierung Freikorpstruppen (also ihre geschworenen Feinde) auf Revolutionäre (unter denen nur sehr wenige "Spartakisten" bzw. gewalttätige Leninisten, aber sehr viele einfache SPD-Genossen waren) schießen ließ - um "Ruhe und Ordnung" aufrechtzuerhalten (ein seltsam vertraut klingendes "Argument").

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