Montag, 1. Januar 2007

Raunächtliche Gedankensplitter

In der Raunächten, zwischen dem 22. Dezember und dem 2. Januar blogge ich Texte, die ich irgendwann einmal angefangen habe und die lange als halbfertige Entwürfe oder als Notiz herumlagen, aber auch Ergänzungen älterer Artikel. Das hier ist Sammelsurium von Gedankensplittern.

Blauer Planet
Blauer Planet (Unzufälligerweise auch das Lied, das ich hörte, als die letzten Sekunden des alten Jahres und die ersten des neuen vertickten.)

In den Raunächten übte ich mich ein einer Art fortgesetztem Ritual. Darin habe ich - kaufmännische Metapher - die offenen Posten meines Bewußtseins betrachtet: wo habe ich noch etwas zu bekommen, wo habe ich noch (geistige) Schulden? Dann entschied ich, welche "Forderungen" und welche "Schulden" ich als mit dem neuen Jahr als "verjährt" ansehen kann. Was kann getrost in den Aktenschredder? Ich verrate hier nicht, was ich alles geschreddert habe, es war aber sehr, sehr viel geistiges Altpapier, das ich fein zerkleinert in die Tonne getreten haben. Deckel drauf!

Es waren einige verdammt belastende Dinge darunter, die ich rituell geschreddert und symbolisch umweltgerecht entsorgte!

Angenehmer Nebeneffekt: dabei kamen auch ein paar "Vorgänge" zur Tage, die ich fast vergessen hatte, die sich aufzugreifen lohnen dürfte.

Leider kann ich nicht alles schreddern und in die Tonne treten, was mir als Problem auf der Seele liegt. Weil die Posten wirklich noch offen und unverjährt sind. Mir hilft es dabei, sie nicht als unumgehbare Hindernisse meiner Zukunft zu sehen. (Siehe Orakelzeit.) Eine Lektion des vergangenen Jahres ist der Umgang mit gefährlichen "Hindernissen", die in gewisser Hinsicht Konsequenzen meines Tuns bzw. Lassens sind.

Das Schöne an Offenen-Posten-Rechnungen ist ja, dass sie auch zeigen, wo man etwas zu erwarten hat. Und ich habe endlich wieder einiges zu erwarten.

Es gibt viel zu tun. Nicht nur für mich persönlich, sondern auch für meine Heilsgemeinschaft. Den leider nicht geschreddert in die Tonne treten können wir die Gründe, weshalb es solche ärgerlichen Zitate in politischen Webforen gibt - nein, ich ärgere mich nicht über jene, die so etwas sagen, sondern über jene, die ihnen den Grund dafür geben, so etwas zu sagen:
Und es ist einfach so, dass viele Altgermanische Symbole von der rechtsradikalen Bewegung gezielt benutzt werden. Wer mir erzählen will, dass er nur so an die altgermanischen Götter glaubt und seine Thorrunen offen trägt, aber darauf natürlich ganz alleine gekommen ist, und das auch keinen rechtsradikalen Hintergrund hat, wird von mir eh nicht für voll genommen.
Aber immerhin lassen sich die Gründe, weshalb es solche Ansichten gibt, schön säuberlich benennen - und was noch schöner ist: es liegt in unserer Hand, etwas gegen diese Gründe zu tun!

Andere Gedankensplitter: es herrscht stürmisches Wetter. Nicht nur meteorologisch.
Nein, die Zeit zwischen Jul und Neujahrsnacht war nicht ruhig. Auch wenn es mir gelang, äußerer Störungen des Julfriedens auszuschließen. (Andere hatten dieses Glück nicht.) Es stürmt in mir. Innere Unruhe. Nicht unangenehm. Eher Tatendrang. Ein lang vermisstes Gefühl.

Vermissen: Mir ist erst in diesem Jahr klar geworden, wie einsam ich mich fühle. Nicht einsam in der Isolation. Nicht einsam im Sinne von "zu wenige Sozialkontakte haben". Noch nicht mal einsam im Sinne, dass ich zu wenige Freunde hätte. Um meinen Freundeskreis dürften mich viele beneiden. "Freunde - sind mein Schatz".

Es sind zwei andere Formen der Einsamkeit. Die eine ist der Preis meiner Freiheit: die Freiheit des freiwilligen Außenseiters (manche sagen: Exentrikers). Die möchte ich nicht verlieren, auch wenn es hin und wieder unangenehm ist, "draußen vor" zu stehen.
Die andere ist das Gefühl, denen, den ich nahe stehe, zu fern zu sein.

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