"Vergessene Welt": Riesenratten und Zwergpagageien in erloschenem Vulkankrater
Es könnte ein Science Fiction- / Abenteuer-Schmöker in der Art von Arthur Conan-Doyles "Lost World" sein - aber es ist Realität.
Eine Forschungsexpedition, die einen erloschenen Vulkan in Papua-Neuguinea erkundete, fand dort mehr als 40 bisher unbekannte Tierarten, darunter Ratten von der Größe einer Hauskatze, Frösche mit Fangzähnen, echte Papageien, die kleiner als Wellensittiche sind, tarnfarbene Geckos, Spinnen, die ein Netz auf ihre Beute fallen lassen und Fische, die mit ihrer Schwimmblase grunzen.
Mount Bosavi im Regenwald Papua-Neuguineas ist ein 2,7 km hoher erloschener Vulkan mit einem einen Kilometer tiefen und vier Kilometer durchmessendem Krater. Das Leben entwickelte sich dort 200.000 Jahre lang isoliert von der Außenwelt, denn so lange liegt der letzte Ausbruch zurück.
Die silbergraue Bosavi-Wollratte ist eine der größten Rattenarten der Welt, wiegt 1,5 kilogramm und ist mit Schwanz über 80 cm lang. Da sie niemals Menschen begegnet ist, hat sie, wie der Tierfilmer Gordon Buchanan sagt, überhaupt keine Angst. Im Vulkankrater gibt es weder Katzen noch Affen, die natürlichen Feinde der Nagetiere in Neuguinea, deshalb konnten sich die Ratten zu dieser Größe entwickeln. Das größte Raubtier im Krater ist ein Riesenwaran.
Das Filmteam der Expedition konnte auch erstmals den kleinsten Papageien der Welt in freier Wildbahn aufnehmen. Der stumpfgesichtige Pygmäen-Papgei kommt zwar auch außerhalb des Kraters vor und wurde schon 1866 beschrieben, aber es ist sehr wenig über ihn bekannt. Die im Bosavi-Krater lebende Unterart ist etwa neun Zentimeter lang und wiegt weniger als 12 Gramm.
Die Expeditionsmannschaft bestand aus Biologen der Universität Oxford, des Londoner Zoos und des Smithsonian Institute (Washington D.C.) und wurde von einem Filmteam der BBC begleitet.
Das Team wählte Mount Bosavi als Expeditionziel, da über das Tierleben im Krater sehr wenig bekannt ist, und vergleichbare Ökosysteme in Papua-Neuguinea zerstört werden. Die Regenwälder des Landes werden nach Angaben der Biologen mit einer Rate von 3,5 % jährlich zerstört. Nur 30 Kilometer südlich des Kraters sind schon großflächig Holzfäller am Werk.
Giant rats, tiny parrots found in 'lost world' (cbc)
Seite der BBC zur die dreiteilige Reihe über die Expedition (mit Video): Lost Land of the Volcano
Zusammenfassender Forschungsbericht (vom 1. September 2009): Report 2009 Scientific Expedition to Mount Bosavi: Dr George McGavin (PDF)
Eine Forschungsexpedition, die einen erloschenen Vulkan in Papua-Neuguinea erkundete, fand dort mehr als 40 bisher unbekannte Tierarten, darunter Ratten von der Größe einer Hauskatze, Frösche mit Fangzähnen, echte Papageien, die kleiner als Wellensittiche sind, tarnfarbene Geckos, Spinnen, die ein Netz auf ihre Beute fallen lassen und Fische, die mit ihrer Schwimmblase grunzen.
Mount Bosavi im Regenwald Papua-Neuguineas ist ein 2,7 km hoher erloschener Vulkan mit einem einen Kilometer tiefen und vier Kilometer durchmessendem Krater. Das Leben entwickelte sich dort 200.000 Jahre lang isoliert von der Außenwelt, denn so lange liegt der letzte Ausbruch zurück.
Die silbergraue Bosavi-Wollratte ist eine der größten Rattenarten der Welt, wiegt 1,5 kilogramm und ist mit Schwanz über 80 cm lang. Da sie niemals Menschen begegnet ist, hat sie, wie der Tierfilmer Gordon Buchanan sagt, überhaupt keine Angst. Im Vulkankrater gibt es weder Katzen noch Affen, die natürlichen Feinde der Nagetiere in Neuguinea, deshalb konnten sich die Ratten zu dieser Größe entwickeln. Das größte Raubtier im Krater ist ein Riesenwaran.
Das Filmteam der Expedition konnte auch erstmals den kleinsten Papageien der Welt in freier Wildbahn aufnehmen. Der stumpfgesichtige Pygmäen-Papgei kommt zwar auch außerhalb des Kraters vor und wurde schon 1866 beschrieben, aber es ist sehr wenig über ihn bekannt. Die im Bosavi-Krater lebende Unterart ist etwa neun Zentimeter lang und wiegt weniger als 12 Gramm.
Die Expeditionsmannschaft bestand aus Biologen der Universität Oxford, des Londoner Zoos und des Smithsonian Institute (Washington D.C.) und wurde von einem Filmteam der BBC begleitet.
Das Team wählte Mount Bosavi als Expeditionziel, da über das Tierleben im Krater sehr wenig bekannt ist, und vergleichbare Ökosysteme in Papua-Neuguinea zerstört werden. Die Regenwälder des Landes werden nach Angaben der Biologen mit einer Rate von 3,5 % jährlich zerstört. Nur 30 Kilometer südlich des Kraters sind schon großflächig Holzfäller am Werk.
Giant rats, tiny parrots found in 'lost world' (cbc)
Seite der BBC zur die dreiteilige Reihe über die Expedition (mit Video): Lost Land of the Volcano
Zusammenfassender Forschungsbericht (vom 1. September 2009): Report 2009 Scientific Expedition to Mount Bosavi: Dr George McGavin (PDF)
MMarheinecke - Samstag, 12. September 2009
Trackback URL:
https://martinm.twoday.net/stories/5934175/modTrackback