Vogelgrippe: Massentötung von Puten war überflüssig
Aus medizinischer Sicht war die Massenkeulung von 610.000 Puten auf Kosten der Steuerzahler überflüssig.
Wissenschaftler und Tierärzte vermuten, dass hinter der Massenkeulung eine Marktbereinigung zum bestehenden Überangebot gesteckt habe, eine Art Konjunkturprogramm für die Putenwirtschaft.
Die nach dem Ausbruch der Vogelgrippe im Landkreis Cloppenburg im Dezember 2008 vorgenommene Massenkeulung von 610.000 Puten war nach Meinung von Experten überzogen und unnötig. Die Tiere seien kurz vor Weihnachten zu einem großen Teil schlachtreif gewesen und hätten laut der bundesweit geltenden Geflügelpestverordnung für den Verbraucher ohne Bedenken auf den Markt gebracht werden können. Das bei Tests festgestellte H5N3-Virus sei für die Tiere harmlos und vergleichbar mit einem Schnupfen, sagten unabhängig voneinander die Vogelgrippe-Experten Sievert Lorenzen von der Universität Kiel und Johan Mooij vom Wissenschaftsforum Aviäre Influenza dem Informations-Radioprogramm NDR Info.
Der Verlust für die Putenproduzenten hielt sich dank der Tierseuchenkasse Niedersachsen in Grenzen. Sie glich die durch die Keulung entstandenen Verluste größtenteils aus - die Kasse zahlte erstmals seit dem Aufkommen der Vogelgrippe: 14 Millionen Euro insgesamt. Das Geld aus der Kasse stammt zur einen Hälfte von den Beiträgen der Geflügelhalter. Die andere Hälfte kommt vom Land - also vom Steuerzahler. Kritiker sprechen deshalb auch von einem Konjunkturprogramm für die Branche.
Meiner Ansicht nach ist der Fall "Massenkeulung" typisch für verdeckte Subventionen und den damit verbundenen Etikettenschwindel. Auch die Abwrackprämie, auf immerhin 5 Milliarden "gedeckelt", ist offiziell ja eine Umweltprämie, aber in diesem Falle glaubt es ohnehin niemand. Und es stört nur wenige, denn es geht ja um eine (angebliche) "Schlüsselindustrie".
In Fällen wie der Putenkeulung lässt sich der Subventionscharakter der Maßnahme besser verschleiern.
Außerdem ist der Fall "Putenkeulung" ein "schönes" Beispiel davor, wie mit Panikstichworten Politik gemacht wird. Es geht angeblich um nichts weniger als die Abwehr einer Millionen Menschenleben gefährdenden Vogelgrippepandemie, da kommt es auf "ein paar Puten" nicht an.
Mit einem hinreichend großen Bedrohungsszenario lässt sich offensichtlich alles durchbringen.
Wissenschaftler und Tierärzte vermuten, dass hinter der Massenkeulung eine Marktbereinigung zum bestehenden Überangebot gesteckt habe, eine Art Konjunkturprogramm für die Putenwirtschaft.
Die nach dem Ausbruch der Vogelgrippe im Landkreis Cloppenburg im Dezember 2008 vorgenommene Massenkeulung von 610.000 Puten war nach Meinung von Experten überzogen und unnötig. Die Tiere seien kurz vor Weihnachten zu einem großen Teil schlachtreif gewesen und hätten laut der bundesweit geltenden Geflügelpestverordnung für den Verbraucher ohne Bedenken auf den Markt gebracht werden können. Das bei Tests festgestellte H5N3-Virus sei für die Tiere harmlos und vergleichbar mit einem Schnupfen, sagten unabhängig voneinander die Vogelgrippe-Experten Sievert Lorenzen von der Universität Kiel und Johan Mooij vom Wissenschaftsforum Aviäre Influenza dem Informations-Radioprogramm NDR Info.
Der Verlust für die Putenproduzenten hielt sich dank der Tierseuchenkasse Niedersachsen in Grenzen. Sie glich die durch die Keulung entstandenen Verluste größtenteils aus - die Kasse zahlte erstmals seit dem Aufkommen der Vogelgrippe: 14 Millionen Euro insgesamt. Das Geld aus der Kasse stammt zur einen Hälfte von den Beiträgen der Geflügelhalter. Die andere Hälfte kommt vom Land - also vom Steuerzahler. Kritiker sprechen deshalb auch von einem Konjunkturprogramm für die Branche.
Meiner Ansicht nach ist der Fall "Massenkeulung" typisch für verdeckte Subventionen und den damit verbundenen Etikettenschwindel. Auch die Abwrackprämie, auf immerhin 5 Milliarden "gedeckelt", ist offiziell ja eine Umweltprämie, aber in diesem Falle glaubt es ohnehin niemand. Und es stört nur wenige, denn es geht ja um eine (angebliche) "Schlüsselindustrie".
In Fällen wie der Putenkeulung lässt sich der Subventionscharakter der Maßnahme besser verschleiern.
Außerdem ist der Fall "Putenkeulung" ein "schönes" Beispiel davor, wie mit Panikstichworten Politik gemacht wird. Es geht angeblich um nichts weniger als die Abwehr einer Millionen Menschenleben gefährdenden Vogelgrippepandemie, da kommt es auf "ein paar Puten" nicht an.
Mit einem hinreichend großen Bedrohungsszenario lässt sich offensichtlich alles durchbringen.
MMarheinecke - Mittwoch, 8. April 2009
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